„Die Stimmung ist unterirdisch“- Mails aus Flüchtlings-Amt: Mitarbeiter beklagen Druck, Chaos und Sicherheits-Lecks


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Die Mitarbeiter im Bundesamt für Migration und Flüchltinge beklagen chronische Überlastung: Während Vorgesetzte den Druck erhöhen, wird mit der Überprüfung von Flüchtlingen lax umgegangen. Für Syrer genüge mitunter das einfache Ausfüllen eines Fragebogens, um im Land bleiben zu dürfen.

Im Bundesamt für Migration und Flüchltinge (BaMF) kritisieren Mitarbeiter massiv, dass sie zu sehr unter Zeitdruck gesetzt und Sicherheitskontrollen vernachlässigt werden. Das ergaben Recherchen der ARD und der Wochenzeitung „Die Zeit“. Demnach verzichtet die Behörde seit November letzten Jahres darauf, jeden Flüchtlinge aus Syrien einzeln anzuhören. Es genüge mitunter einen Fragebogen auszufüllen.

Report München und „Die Zeit“ zitieren aus Mails, die im BaMF kursieren. Darin heißt es:

„Die Stimmung unter den Mitarbeitern ist gelinde gesagt unterirdisch, Angst und Unsicherheit sind überall zu spüren, die Beschwerden und Hilferufe häufen sich in beängstigendem Maße.“

In der Behörde herrscht Unmut, dass der Druck auf die Mitarbeiter in der Flüchtlingskrise zunehmend erhöht werde:

„Wenn ich bedenke, dass Frau X jetzt noch mehr Feuer macht, kommen mir die Tränen. Das kann einfach kein Mitarbeiter mehr leisten.“

Die Rechercheure verweise auf kritische Mitarbeiter im BaMF, die “das Schnellverfahren ohne jede Identitätsprüfung und ohne Einzelprüfung als rechtswidrig ansehen“.

Das Bundesamt äußert sich nicht zu den Vorwürfen, da es sich im interne Vorgänge handle. Wie ARD und „Zeit“ weiter berichten, lagen dem BKA bis Mitte November 120 Hinweise auf mutmaßliche Kämpfer oder Angehörige terroristischer Organisationen vor. Das gehe aus einem Papier zum „Hinweisaufkommen zu Flüchtlingen bzw. Asylbewerbern in Deutschland mit Bezügen zum islamistischer Terrorismus“ hervor.

(…)

Flüchtlingszahl auf Höchststand

Die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland hat im November einen Höchststand erreicht. In keinem anderen Monat seien bislang mehr Flüchtlinge registriert worden, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Zahlen der Bundespolizei. Demnach wurden bis einschließlich 24. November 192.827 illegale Einreisen registriert. Der bisherige Höchststand war im Oktober mit 181.000 Flüchtlingen erreicht worden. Zusammen mit rund 758.000 von Januar bis Oktober registrierten Asylsuchenden steigt die Zahl damit den Angaben zufolge auf 950.827 im laufenden Jahr. Hinzu kommen laut Zeitung unregistrierte Migranten, deren Anzahl unbekannt ist.

Doch kein Attentäter in Feldkirchen

Bei drei Paris-Attentätern besteht der Verdacht, dass sie als syrische Flüchtlinge getarnt nach Europa kamen. Dass einer der Terroristen in Feldkirchen bei München registriert gewesen sein soll, bestätigte sich nicht. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte erklärt, es spreche „sehr viel dafür“, dass einer der Paris-Attentäter als Flüchtling im niederbayerischen Feldkirchen in der Nähe von Straubing registriert worden sei. Das Innenministerium hatte das wenig später korrigiert. Der CSU-Politiker wollte sich am Mittwoch im Landtag nicht zu den Einzelheiten äußern: „Das muss alles noch geklärt werden“, sagte Herrmann lediglich.

(…)

„Es kann nicht sein, dass Herrmann in den Medien unnötig Angst schürt und wenige Stunden später zurückrudern muss“, sagte der  SPD-Innenpolitiker Paul Wengert. Der Minister habe durch die vorschnelle Aussage „ein schlechtes Licht auf alle Flüchtlinge“ geworfen. Die Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze nannte Herrmanns Äußerung „in hohem Maße verantwortungslos“.

Nach Angaben aus Regierungskreisen war die Panne vermutlich darauf zurückzuführen, dass ein Flüchtling gleichen Namens in Feldkirchen registriert wurde, der offenbar auch tatsächlich nach Frankreich weitergereist war.

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Gruß an die, die so langsam begreifen…
TA KI

6 Kommentare zu “„Die Stimmung ist unterirdisch“- Mails aus Flüchtlings-Amt: Mitarbeiter beklagen Druck, Chaos und Sicherheits-Lecks

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