Im Zeichen des Kreuzes
Freitag, 5. Mai 1990. Das in Hannover wohnende Ehepaar Christine und Dr. Jörg Bensch ist im Pkw zusammen mit dem 15-jährigen Sohn Michael auf dem Weg nach Schlebusch in Südostniedersachsen. Michael soll ein paar Tage bei dem befreundeten Landwirtsehepaar Eva und Gerd Wiechmann sowie deren Tochter Veronika „Ferien auf dem Lande“ machen, da die Benschs ein Eheproblem haben und sich in Ruhe über ihre Situation klar werden wollen. Auf dem Weg werden sie auf einer Landstraße aufgrund eines Fahrfehlers von Bensch von einem zivilen Funkstreifenwagen angehalten, der einen mit Fässern beladenen Lkw-Transport begleitet.
In Schlebusch angekommen, wollen die Benschs in einem kleinen Laden Blumen für die Wiechmanns kaufen. Vor dem Geschäft hält ein Tanklaster mit Gefahrgutkennzeichen. Als Michael die Beifahrerin fragt, was der Lkw geladen hat, antwortet sie „Milch“, was ihr der Junge nicht abnimmt.
Auf dem Bauernhof der Wiechmanns angekommen, ist Michael zuerst wütend, weil er hier unfreiwillig Ferien verbringen soll. Wie sich jetzt herausstellt, ist Eva Wiechmann im siebten Monat schwanger. Michaels Eltern wollen sofort nach Hannover zurückkehren, um ihre Arztpraxis wieder zu eröffnen. Da ereignet sich eine gewaltige Explosion, die den Himmel aufleuchten lässt. Gerd Wiechmann, der Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr ist, wird sofort von einem Feuerwehrfahrzeug abgeholt. Bensch will helfen und macht sich in seinem Wagen allein auf den Weg zur Unfallstelle.
Wie sich herausstellt, ist es auf der Landstraße kurz vor Schlebusch zu einem Unfall zwischen dem Gefahrtguttanker und dem mit Fässern beladenen Spezialtransporter gekommen. Die Fahrer und Beifahrer beider Lkw sowie die begleitenden Polizisten des Spezialtransporters sind bereits tot, als die Hilfskräfte eintreffen. Dr. Bensch kann niemandem mehr helfen und fährt mit Christine nach Hannover zurück. Die örtlichen Hilfskräfte wissen nicht, was in den Fässern ist und bemerken, dass diese ein orangefarbenes Gas absondern.
Kaum in Hannover angekommen, werden die Benschs von einem Kriminalpolizisten, der auffällig vermeidet, mit Dr. Bensch in Körperkontakt zu treten – er verweigert sichtlich nervös einen Begrüßungshandschlag – unter dem Vorwand einer Befragung zum Unfall aus der Praxis gelockt und überfallartig von mit ABC-Schutzanzügen bekleideten Polizisten in einem zivilen Polizeibus „entführt“. Auch eine Patientin, die die kurz zuvor von Bensch untersucht wurde, wird vor der Praxis verhaftet. Das Ehepaar und die Patientin werden in einem Krankenhaus interniert; jeder Kontakt zur Außenwelt ist unmöglich. Wie sich außerdem herausstellt, sind die Telefonleitungen nach Schlebusch unterbrochen.
Christine ist entschlossen, mit ihrem Mann auszubrechen, um Sohn Michael im Dorf aufzusuchen. Sie überlistet einen Krankenpfleger und befreit ihren Mann. Gemeinsam überwältigen sie einen Wache haltenden Polizisten und können aus dem Krankenhaus entkommen. Sie fahren mit einem Taxi zur Praxis, stellen aber fest, dass ihr Pkw zwischenzeitlich entfernt wurde. Im Hauptbahnhof Hannover stellen sie fest, dass die Zugverbindung nach Schlebusch eingestellt wurde. Sie entschließen sich, mit der Bahn in die von Schlebusch nächstgelegene Kreisstadt zu fahren.
In Schlebusch selbst ist die gesamte Bevölkerung interniert und hält sich in der Kirche auf. Ihre Notdurft dürfen sie nur in der Sakristei, keinesfalls unter freiem Himmel verrichten. Bürgermeister Süchow und Pastor Lause bemühen sich, die Menschen zu beruhigen. Der Journalist Kaiser versucht mit einer Polaroidkamera und einem Kassettenrekorder die Stimmung unter den Internierten zu dokumentieren. Die Hilfskräfte haben inzwischen den Ort verlassen und lediglich Tabletten hinterlassen. Eva Wiechmann hat inzwischen mit Hilfe Michaels eine Frühgeburt überstanden, während ihr Mann Gerd, der an der Unfallstelle Kontakt mit den Giftfässern hatte, stirbt.
Das Ehepaar Bensch trifft mit dem Zug, in dem sie die einzigen Passagiere sind, in der Kreisstadt ein. Hier herrscht totales Chaos. Der Bahnhof ist vom Bundesgrenzschutz besetzt. Ein BGS-Beamter erklärt ihnen, dass Schlebusch vollständig abgeriegelt ist und niemand den Ort betreten oder verlassen darf. Daraufhin entschließt sich Bensch, mit einem spontan entwendeten Range Rover nach Schlebusch durchzubrechen. Doch geraten die Benschs an eine Straßensperre der Bundeswehr. Während Christine auf Befehl der Soldaten aussteigt, täuscht Bensch die Posten und durchbricht mit voller Fahrt die Sperren.
Der Vorfall hat offenbar den kommandierenden Bundeswehr-Hauptmann verunsichert. Er telefoniert mit einem nicht näher charakterisierten höheren Beamten im Katastrophenstab und verlangt, den zuständigen Minister zu sprechen. Der Beamte verweigert ihm dies; er könne zwar nicht die militärische Lage beurteilen, bestehe aber auf dem Primat der Politik: Der Offizier soll die ihm erhaltenen Befehle zur Absperrung unter allen Umständen ausführen.
Bensch trifft in der Kirche ein. Jetzt wird den Internierten, die immer mehr Anzeichen einer radioaktiven Vergiftung tragen, klar, dass von außen keine Rettung zu erwarten ist. Sie entschließen sich, den Absperrring zu durchbrechen. Auf einer leeren Autobahn treffen sie auf einen Sperrposten der Bundeswehr. Der Hauptmann fordert sie mehrmals auf, zurückzukehren. Sie drängen trotzdem weiter vor und wollen mit einer weißen Fahne verhandeln. Der Hauptmann erteilt schließlich den Schießbefehl, auch unter dem Hinweis, dass die Soldaten ja auch nicht von den Internierten verstrahlt werden wollen. Ein Soldat eröffnet mit seiner Uzi das Feuer; die Internierten brechen im Kugelhagel zusammen.
Danke an diwini
Mehr hierzu auch und gerade im Kommentarbereich: https://daserwachendervalkyrjar.wordpress.com/2017/02/22/erhoehte-radioaktive-strahlung-in-europa/
Gruß an die Erwachten
TA KI