Erleben wir bald den „Untergang“ der Deutschen Bank?


Deutsche Bank Filiale - foto: freie-presse.net
Deutsche Bank Filiale – foto: freie-presse.net

Die Schadenfreude über den Fall der „Größenwahnsinnigen“ (Spiegel) war groß, die Sorge um ihre Zukunft scheint sich aber in Grenzen zu halten. Der Aktienkurs ist heute niedriger als vor dreißig Jahren. Auch die Kurse der über 800 Anleihen fallen weiter. Der Titel ist nicht mehr im Index EuroStoxx50 vertreten. Experten sehen darin die Strafe für die Geschäftsskandale, dreiste Bilanztricks, Globalisierungsexzesse und die Arroganz des Managements. Wie geht es weiter mit dem deutschen Marktchampion?

Das 1 x 1 der Bankenkrisen und wie diese aus ihnen herauskommen

Direkte Insolvenzen sind bei Banken selten. „Technisch“ liegen sie vor, wenn ein Geldhaus zahlungsunfähig wird, keine Liquidität am Geldmarkt bekommt oder durch die Finanzaufsicht wegen Eigenkapitalmangel abgewickelt wird. Das passiert bei Schieflagen im Kredit- und Börsengeschäft. In der Realität kommen aber eher „indirekte Insolvenzen“ vor. Die Bank verliert hier die juristische Selbständigkeit, wenn sie verkauft, zerschlagen, friedlich oder feindlich übernommen wird oder fusionieren muss. Manchmal gibt es ein Happy End: Ein Finanzinvestor springt ein oder es fließt frisches Geld aus der Kapitalerhöhung.

Liquiditätsprobleme sind noch seltener als „indirekte“ Insolvenzen. Kurzfristig sind sie unproblematisch, weil sich Banken finden, die anderen zum hohen Zins Geld verleihen. Schließlich ist für die Geldversorgung auch Draghi und die EZB da. Langfristig kann es aber bei fehlender Fristenkongruenz Probleme geben. Wenn aufgrund falscher Zinserwartungen langfristige Kredite kurzfristig refinanzieren, kann der Pechvogel auf negativer Zinsmarge sitzen bleiben. Auch „Liquiditätsstreiks“ kennt die Branche. Dann leihen sich Banken kein Geld mehr. Entscheidend ist zudem, wer Probleme bekommt. Eine Einzelbank wird aus Angst vor Domino-Effekten“ mit Rettungsschirmen aus dem Desaster herausgeholt. Wie es im Falle der Gesamtbranche ist, wurde noch nicht getestet.

Insolvenzrisiko bei der Deutschen Bank eher gering

Heute sind italienische Großbanken genauso gefährdet wie die Deutsche Bank, die aber relevanter ist. Ihr Ausfall könnte weltweite Markturbulenzen auslösen. 2016 war sie mit 50 Bill. Euro Derivatevolumen weltgrößter Player. Mehrere fatale Ereignisse müssten auftreten, damit dieser Koloss kippen darf. Wird sein Eigenkapital zu knapp, springen aber der deutsche Staat und der europäische Bankenabwicklungsfonds ein. Beide werden die „faulen“ Kredite und Anlagen in eine Badbank auslagern und versuchen diese „Kurs schonend“ zu verkaufen. Die Zeiten als Jo Ackermann sich schämte vom Staat Geld zu nehmen sind vorbei.

Die aktuelle Geschäftslage des Konzerns mit einem Satz beschrieben besagt: Der Konzern besitzt mit 14% Kernkapitalquote genügend Sicherungsmittel. Wegen hohem Vertrauensverlust (häufige Vorstands- und Investorenwechsel, en masse Affären, Gerichtsprozesse und Strafzahlungen) leidet das Institut jedoch an Ertragsschwäche. Daran ändert auch der positive Ausrutscher im laufenden Quartal nichts.
Leser die sich ein Bild über den Ruf des deutschen Primus machen wollen, sollten die Negativzeilen aus diesem Jahr lesen (Spiegel). Für neues Vertrauen muss hiernach viel getan werden: Die Bank muss allgemeinverständliche Geschäftsberichte ohne Anglizismen schreiben, sich von der Bilanzakrobatik lösen, die Investmentbanking-Allüren aufgeben, bei der Globalisierung leiser treten, die Ergebnisse verstetigen und millionenschwere Boni der Vorstände einstellen. Vieles davon wird mit Mühe gerade umgesetzt. Auch die Aufsicht BaFin muss härter treten. Problematisch ist, dass Banken selber ihr Risikokapital mit „internen Modellen“ berechnen dürfen, die die Aufsicht einfach abnickt. Die o.g. Strafzahlungen sind bei einem Bilanzkapital von (noch) 63 Mrd. € zur Zeit nicht Existenzbedrohlich.

Hedgefonds, Staatseinstieg und Fusion mit der Commerzbank gleich wahrscheinlich

Selbst wenn die direkte Insolvenz unwahrscheinlich ist, bleibt noch die Frage der indirekten Insolvenz. Bei maroden Großbanken versuchen Hedgefonds und Finanzinvestoren mit Hilfe von Ratingagenturen durch aggressive, allerdings rechtlich zulässige Baisse-Strategien (Leerverkäufe, Optionen), den Aktienkurs so weit zu drücken, bis feindliche Übernahmen oder Zerschlagungen lohnend erscheinen. Dafür ist aber eine Zusammenarbeit mehrerer Großaktionäre notwendig. Bei der Deutsche Bank mit einem hohem Streubesitz, der größte Aktionär BlackRock hält gerade 5%, wird das schwierig. Dennoch bleibt die Gefahr keinesfalls gebannt. An die Frankfurter macht sich gerade eine neuer US-Hedgefonds Hudson Executive als „Retter“ heran. Das ist wieder so ein Trugschluss, da nicht die Bank das Geld bekommt, sondern der Verkäufer der Anteile. (FAZ)

Auch von einer anderen Seite droht Ungemach. Sollten größere Bilanzmanipulationen entdeckt werden – was bei einer Skandalbank kein Wunder wäre – und Massenentlassungen drohten, wird wahrscheinlich Berlin, wie schon bei der Commerzbank, einspringen und eine Fusion der beiden verlangen. Berlin würde in diesem Fall selbstverständlich nicht den „Untergang“ des Primus beklagen, sondern seine „alternativlose Rettung“ feiern. Der neue Bankchef Christian Sewing spürt das, biedert sich – wie seine DAX-Kollegen Kaeser von Siemens und Höttges von der Deutschen Telekom – schon einmal vorsorglich an, indem er vor wirtschaftlichen Schocks durch politischen Nationalismus warnt. Die Kontokündigung von Nicolas Fest (AfD) ist wohl eine der vielen Episoden in diesem erbärmlichen Spiel.
Da die Deutsch Bank auf absehbare Zeit ertragsschwach bleiben wird, gibt es für die gebeutelten Aktionäre noch keine Entwarnung.


Dr. Viktor Heese – war 17 Jahre bei der Deutschen Bank als Börsenanalyst beschäftigt; www.prawda24.com, www.finanzer.eu

Quelle

Gruß an die Klardenker

TA KI

Deutsche Bank überweist 28 Milliarden Euro aus Versehen


Bei der Deutschen Bank knirscht es derzeit nicht nur in der Vorstandsetage. Die Bank hat offenbar 28 Milliarden Euro aus Versehen überwiesen.

Bei der Deutschen Bank knirscht es derzeit nicht nur in der Vorstandsetage.

Im täglichen Geschäft hat das größte deutsche Geldhaus vor Ostern aus Versehen 28 Milliarden Euro überwiesen, wie ein Unternehmenssprecher in Frankfurt bestätigte.

Das Geld ging auf ein Konto der Deutschen Bank bei der Terminbörse Eurex und nicht an einen Kunden.

Ursprünglich sollte eine weit geringere Summe auf das Konto fließen, deren Höhe der Sprecher aber nicht nennen wollte.

Ein Schaden sei nicht entstanden, da die Buchung nach wenigen Minuten rückgängig gemacht worden sei.

Man habe die Gründe für den Fehler überprüft und Schritte eingeleitet, um zu vermeiden, dass so etwas noch einmal passiert. Der Fehler ereignete sich in den letzten Tagen des ausgeschiedenen Vorstandschef John Cryan. (dpa)

Quelle: https://www.epochtimes.de/wirtschaft/finanz/deutsche-bank-ueberweist-28-milliarden-euro-aus-versehen-a2405327.html

Gruß an die Aufmerksamen

TA KI

Goldpreis: Großbanken als Manipulateur und Profiteur


Weltweit betrügen die Großbanken ihre Kunden und manipulieren die Märkte. Seit der Finanzkrise 2008 wurden 100te Millarden Strafen an US-Dollar von den verschiedensten Großbanken gezahlt. Seien es Zahlungen aufgrund von außergerichtlichen Einigungen, Vereinbarungen mit den Behörden und in den seltensten Fällen aufgrund eines Gerichtsurteils. Was immer als Verschwörungstheorie galt, wurde Verschwörungsfakt: Manipulationen, Lügen und Betrug als Bestandteil des Großbankensystems.

Goldbarren - Bildquelle: Wikipedia / Federal Reserve Bank of New York

Goldbarren – Bildquelle: Wikipedia / Federal Reserve Bank of New York

Seit Jahren versucht das Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) Preismanipulationen am Goldmarkt nachzuweisen. Deren Argumente, die auf Preisentwicklungen, -charts und Handelsmuster basieren, sind nur sehr schwer bis überhaupt nicht mit den Mechanismen eines angeblichen freien Marktes zu erklären. Und doch wurden ihre Argumente seitens der Regulierer und der Behörden negiert. Selbst die Minenbesitzer und Edelmetallhändler, denen eigentlich an hohen Preisen gelegen sein müsste, unternahmen nie ernsthafte Schritte um beipielsweise GATA zu unterstützen oder die Aufmerksamkeit auf diese „Seltsamkeiten“ zu lenken. Anscheinend hatte GATA in deren Augen nicht genügend „Pulver in der Hinterhand“, zu wenig Beweise, so dass die meisten Menschen einfach annahmen, dass ihre Behauptungen nicht richtig sein können.

Aber mit der Übergabe von 35.000 Seiten an internen Dokumenten und anderen Aufzeichnungen sowie 70 Audioaufnahmen durch die Deutsche Bank, ändert sich das grundlegend. Mehrere Anwälte, die Mandaten vertreten, die gegen einige Großbanken prozessieren, sagen, dass die von der Deutschen Bank übermittelten Informationen, genau jene Beweise sind, dass es eben doch eine großangelegte und systematische Kampagne gibt, um die Märkte zu manipulieren und die Kunden zu betrügen.

Denn: Auf die Charts und Daten zu schauen, mag die eine Sache sein. Eine ganz andere ist es, Chat-Protokolle zu sehen, wo die Händler von Großbanken darüber sprechen (und sogar Spässe machen), wenn sie die Preise manipulieren und sie unwissenden Marktteilnehmern unterjubeln:

June 8, 2011

UBS [Trader A]: and if u have stops…

UBS [Trader A]: oh boy

Deutsche Bank [Trader B]: HAHA

Deutsche Bank [Trader B]: who ya gonna call!

Deutsche Bank [Trader B]: STOP BUSTERS

Deutsche Bank [Trader B]: deh deh deh deh dehdehdeh deh deh deh deh dehdehdeh

Deutsche Bank [Trader B]: haha16

Der obige Chat und zahlreiche weitere zeigen, dass die Behauptungen der letzten 20 Jahre seitens GATA korrekt waren. Die Edelmetallmärkte sind nichts weiter als eine Bereicherungsplattform für skrupellose Banker, die wissen, dass die Preisfindung am Markt keine von Angebot und Nachfrage ist.

Bereits 1974 schrieb die britische Regierung an das US Finanzministerium:

AUF DIE ERWARTUNGEN DER HÄNDLER BEZOGEN WIRD DIE BILDUNG EINES BETRÄCHTLICHEN GOLD FUTURES- MARKT ERWARTET. JEDE DER HÄNDLER DRÜCKTE DEN GLAUBEN AUS, DASS DER FUTURES-MARKT ZU EINER WESENTLICHEN GRÖSSE WIRD UND DASS DER PHYSISCHE HANDEL IM VERGLEICH DAZU UNBEDEUTEND WIRD. AUCH WURDE DIE ERWARTUNG, DASS GROSSE VOLUMINAS AN FUTURES-GESCHÄFTEN EINEN EXTREM VOLTATILEN MARKT SCHAFFEN WÜRDEN, ZUM AUSDRUCK GEBRACHT. UMGEKEHRT WÜRDEN DIE VOLATILEN PREISBEWEGUNGEN DIE ANFÄNGLICHEN NACHFRAGEN FÜR DEN PHYSISCHEN BESITZ VERRINGERN UND HÖCHSTWAHRSCHEINLICH AUCH DAS LANGFRISTIGE HALTEN DURCH U.S.-BÜRGERN VERHINDERN.

(TO THE DEALERS’ EXPECTATIONS, WILL BE THE FORMATION OF A SIZABLE GOLD FUTURES MARKET. EACH OF THE DEALERS EXPRESSED THE BELIEF THAT THE FUTURES MARKET WOULD BE OF SIGNIFICANT PROPORTION AND PHYSICAL TRADING WOULD BE MINISCULE BY COMPARISON. ALSO EXPRESSED WAS THE EXPECTATION THAT LARGE VOLUME FUTURES DEALING WOULD CREATE A HIGHLY VOLATILE MARKET. IN TURN, THE VOLATILE PRICE MOVEMENTS WOULD DIMINISH THE INITIAL DEMAND FOR PHYSICAL HOLDING AND MOST LIKELY NEGATE LONG-TERM HOARDING BY U.S. CITIZENS.)

Die „Erwartungen der Händler“ waren zutreffend – wie wir heute wissen. Die Futures-Märkte zeichnen sich inzwischen durch eine außergewöhnlcihe Volatilität aus, der Handel mit „Papieredelmetallen“ ist hundertmal größer als der von physischem und der Anteil an Menschen die Gold wirklich physisch zu Hause haben, ist vergleichsweise gering geworden.

Jemand, der etwas schlechtes über den Staat denkt, würde jetzt behaupten, dass die Regierungen und Großbanken daran interessiert sind, dass der Goldpreis zugunsten des Fiat-Geldes geschwächt wird, wenn er so etwas liest. Denn sind die heutigen Futures-Märkte nicht genau eines der Instrumente, um diese „Erwartungen“ des obigen Zitats eines WikiLeaks-Dokuments zu erreichen?

Die Preisvolatilität, konzertierte Short-Selling-Aktionen und die immer wieder unerklärlichen Einbrüch der Edelmetallpreise haben in den letzten 25 Jahren viele vom Besitz/Kauf physischem Golds abgehalten – auch weil beispielsweise die US-Commodity Futures Trading Commission (CFTC) all diese Faktoren ignorierte und negierte.

Obwohl die CFTC fünf Jahre lang die Preisentwicklung bzgl. Silber untersuchte, wurde niemand gerichtlich belangt. Vielleicht sind die im Dezember 2016 veröffentlichten Dokumente der Deutschen Bank ein Grund, um die Untersuchungen wieder aufzunehmen?

Bislang scheinen die US-Gerichte die bessere Wahl zu sein, wenn man als Investor an den Edelmetallmärkten eine Aufklärung dieser Fragen erreichen will. Mit Keith Neumeyer von First Majestic Silver will sich einer der größten Silberproduzenten der Welt diesen Klagen anschließen.

Man darf gespannt sein, wie sich diese Geschichte weiterentwickelt. Gerade weil unser Fiat-Geldsystem keinen hohen Goldpreis gebrauchen kann.

Quellen:
Proof Gold Prices Are Manipulated: Plot to “Negate Long-Term Hoarding By U.S. Citizens”
Deutsche Bank Provides „Smoking Gun“ Proof Of Massive Rigging And Fraud In The Silver Market
LONDON WHOLESALE GOLD DEALERS‘ VIEWS ON U.S. GOLD SALE AND PRIVATE U.S. OWNERSHIP

Quelle: http://www.konjunktion.info/2017/01/goldpreis-grossbanken-als-manipulateur-und-profiteur/

Gruß an die Erkennenden

TA KI

Finanzsystem: Ein langes Wochenende und die Deutsche Bank


Wie sagte einst unser über dem Gesetz stehender (Stichwort: ESM-Gouverneur) Finanzminister Wolfgang Schäuble einmal so schön:

Bankeinlagen sind eine sensible Sache, da muss man schnell handeln, daher macht man es am Wochenende.

Warum kommt mir gerade diese Aussage im Zusammenhang mit der Deutschen Bank (DeuBa) und dem anstehenden verlängerten Wochenende in den Sinn? Natürlich weiß ich nicht, ob dieses Wochenende “etwas geplant” ist, aber allein die Tatsache, dass man sich damit beschäftigen muss bzw. einem dieser Gedanke kommt, spricht eigentlich Bände.

Während die Bundesregierung irgendwelche Notfallpläne für die Deutsche Bank dementiert, ziehen große Fonds Bargeld und andere Vermögenswerte von Deutschlands größter Bank ab:

Millennium Partners, Capula Investment Management und Rokos Capital Management gehören zu etwa 10 Hedge-Fonds, die ihr Engagement zurück gefahren haben, sagte eine mit der Situation vertraute Person, die es ablehnte namentlich genannt zu werden und über vertrauliche Kundenangelegenheiten sprach.

Die Hedge-Fonds nutzen die Deutsche Bank, um ihre gelisteten Derivate-Transaktionen glatt zu stellen, weil sie keine Mitglieder der Clearing-Stellen sind. Millennium, Capula und Rokos lehnten eine Stellungnahme ab, als man sie per Telefon oder E-Mail kontaktierte.

(Millennium Partners, Capula Investment Management and Rokos Capital Management are among about 10 hedge funds that have cut their exposure, said a person familiar with the situation who declined to be identified talking about confidential client matters.

The hedge funds use Deutsche Bank to clear their listed derivatives transactions because they are not members of clearinghouses. Millennium, Capula and Rokos declined to comment when contacted by phone or e-mail.)

Kein Wunder also, dass diametral zum einbrechenden Aktienkurs die entsprechenden Credit Default Swaps (Kontrakte, mit deren Hilfe sich Anleihegläubiger gegen das Ausfallrisiko des Anleiheemittenten versichern können) der DeuBa in den letzten Wochen nach oben schossen.

DeuBa - Bildquelle: www.zerohedge.com

DeuBa – Bildquelle: http://www.zerohedge.com

War Lehman Brothers 2007 schon fast der Todesstoß für das Finanzcasino, ist die DeuBa noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Betrachtet man die Vielzahl an Verflechtungen, die die DeuBa mit anderen großen, wichtigen, “systemrelevanten” Banken hat, muss jedem klar sein, dass ein Zusammenbruch der DeuBa das Finanzsystem zum Einsturz bringen wird.

Verbindungen DeuBa - Bildquelle: www.zerohedge.com

Verbindungen DeuBa – Bildquelle: http://www.zerohedge.com

Einer der größten Konkurrenten der DeuBa und Sinnbild der Finanzkaste schlechthin, Goldman Sachs schreibt dazu:

Die Deutsche Bank steht im Zentrum des europäischen Finanzsystems – sie ist ein wichtiges Pendant zu allen relevanten europäischen Banken und darüber hinaus. Jüngste Berichte über mögliche Rechtsstreitigkeiten haben die Bedenken der Kapital[geber] verstärkt und erhöhten die Gesamthöhe der Angst am Markt. Fragen zu einer “Krise” werden gestellt: “Besteht die Gefahr einer Wiederholung der Finanzkrise?” und “Kann eine große europäische Bank einem Liquiditätsereignis begegnen?”

(Deutsche Bank stands at the center of the European financial system – it is a major counterpart of all relevant European banks, and broader. Recent reports of potential litigation hits have compounded capital concerns, and raised the overall level of market anxiety. “Crisis” questions are being asked: “is there risk of a financial crisis re-run” and “can a large European bank face a liquidity event”?)

Jetzt gibt es (nicht unbedingt auf das verlängerte Wochenende bezogen) für mich zwei Optionen:

  1. Man lässt die DeuBa zusammenbrechen. Als Katalysator und entscheidenden letzten Prozessschritt für die von mir schon so oft angesprochene NWO. Mit Deutschland als wieder einmal weltweiten Sündenbock. Oder…
  2. Es kommt zu einer Bankenrettung im ganzen großen Stil. Sei es durch einen Bail-Out staatlicherseits oder durch einen Bail-In kundenseits. Möglich wäre auch eine Variante aus beiden: Bail-In mit beispielsweise einer 75% Beteiligung der deutschen Sparer und den Rest übernimmt der Staat – die für mich wahrscheinlichste Konstellation.

Dass die DeuBa hoffnungslos unterkapitalisiert ist und der größte Derivatehalter auf der Welt ist, ist bekannt. Dass Merkel eine Unterstützung der DeuBa bislang ausschließt, ebenfalls. Und dass man “irgendetwas tun” muss, will man dem Finanzcasino eine Spielverlängerung angedeihen lassen, dürfte auch jeden halbwegs Informierten klar sein.

Daher gilt:
Es sind wahrlich spannende Tage. Und vielleicht sogar ein spannendes verlängertes Wochenende?

Quellen:
Schäuble: „Bankeinlagen sind eine sensible Sache, daher macht man es am Wochenende“
Notfallplan? Die Bundesregierung dementiert
The Run Begins: Deutsche Bank Hedge Fund Clients Withdraw Excess Cash
This Is How Much Liquidity Deutsche Bank Has At This Moment, And What Happens Next

 

Quelle: http://www.konjunktion.info/2016/09/finanzsystem-ein-langes-wochenende-und-die-deutsche-bank/

Gruß an die Vorbereiteten

TA KI

„Geht die Deutsche Bank unter, reißt sie Merkel mit“


Staatshilfe für die Deutsche Bank? Die Kanzlerin soll nein gesagt haben, die Bank hält die Debatte für unangebracht. Doch der Aktienkurs leidet, Milliardenstrafen drohen. Das sagt die internationale und deutsche Presse.

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Düsseldorf

Der Kurssturz der Deutschen-Bank-Aktie am Montag hat die Märkte weltweit aufgeschreckt. Die Aktie rutschte auf ein neues Allzeit-Tief, Banktitel in aller Welt gerieten im Schlepptau unter Druck. Am Dienstag setzt sich der Kursrückgang fort. Der Grund: Eine Kapitalerhöhung bei der Deutschen Bank wird von vielen Marktteilnehmern als notwendig angesehen, was bisherige Aktionäre belasten würde. Eine weitaus höhere Strafe als erwartet steht in den USA im Raum. Gleichzeitig soll Kanzlerin Angela Merkel Staatshilfen ausgeschlossen haben, berichtete der „Focus“. Die Deutsche Bank hat damit weltweit für Schlagzeilen gesorgt.

Ausgenüchterte Deutsche

„Genießen Sie das Oktoberfest? (…) Lassen Sie uns hoffen, dass die Deutschen irgendwann ausnüchtern und merken, was bei der Deutschen Bank los ist. (…) Frau Merkel kann schlecht streng sein bei italienischen, portugiesischen und spanischen Banken – und der gesamten Nation Griechenland – und dann die Deutsche retten. Also warum reagieren die Märkte so panische auf etwas, das sowieso nicht passieren würde? Eine Antwort: Es benötigt im Moment nicht viel, um die Deutsche umzuhauen, da das Vertrauen in den Umbauplan des britischen Chefs John Cryan gering ist.“ The Times, Großbritannien

Die Ablehnung staatlicher Rettungen

Es gibt angeschlagene europäische Banken. Und es gibt die Deutsche Bank. (…) Die Deutsche Bank ist Deutschlands größtes Finanzunternehmen und ein entscheidender Kreditgeber für die Exportmaschine des Landes. Aber ihr Status als Institution, dass sie zu groß zum Scheitern ist, steht im Konflikt mit der Ablehnung staatlicher Rettungen durch die deutsche Öffentlichkeit – sei es für Länder (wie Griechenland) oder Banken. New York Times, USA

Die Deutsche Bank gefährdet – und der Euro auch?

„Sollte die deutsche Regierung nicht hinter der Bank stehen, werden unausweichlich auch alle ihre Gegenparteien – andere Banken und Instituten, mit denen sie Geschäfte macht – unsicher werden, ob sie mit ihr handeln sollen. (…) Sollte die Deutsche Bank untergehen, sieht es immer wahrscheinlicher danach aus, dass sie Merkel mit sich reißen wird – und mit einiger Wahrscheinlichkeit auch den Euro.“Daily Telegraph, Großbritannien

Rom trägt die Bankenunion zu Grabe


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Italiens Banken brennen lichterloh. Deutsche Banken haben ca. 84 Milliarden Euro im Feuer, französische über 250 Milliarden Euro. Wer trägt Italiens Schulden?

In vielen Euro-Staaten, insbesondere im Süden Europas, sieht es alles andere als rosig aus. Die Verschuldung der EU-Staaten steigt weiterhin kontinuierlich, während sich die Arbeitslosenzahlen in Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland nach wie vor auf einem extrem hohen Niveau und die Industrieproduktion (Italien beispielsweise auf dem Niveau Mitte der 1980er) auf einem äußerst niedrigen Level befinden. Nichtsdestotrotz können sich Staaten wie beispielsweise Italien oder Spanien immer günstiger verschulden. Dies bedeutet, obwohl es in dem Land wirtschaftlich immer weiter bergab geht, wird man mit immer niedrigeren Zinsen belohnt. Das ist volkswirtschaftlicher Irrsinn!

Grafik 1 / Quelle: Friedrich & Weik

Grafik 1 / Quelle: Friedrich & Weik

Das mit 2,24 Billionen Euro (über 136,5 Prozent des nominalen BIP! – erlaubt sind eigentlich laut Maastrichter Kriterien gerade einmal 60 Prozent) verschuldete Italien kämpft vermehrt mit seinen maroden Banken und deren faulen Krediten. Die Frage die einem hier sofort ins Auge springt: Wie soll ein so immens verschuldeter Staat seine marode Banken retten? Weder kann Italien sich das leisten, noch wäre es konform zum geltenden EU-Recht! Wieder einmal müsste man Gesetze brechen, um die Banken zu retten und zwar die extra gerade erst geschaffenen EU-Abwicklungsrichtlinien im Zuge der europäischen Bankenunion.

Kredite ohne Tilgung

Prophylaktisch hat man in Italien schon mal die stolze Summe von 350 Milliarden Euro in eine Bad Bank ausgelagert. Gelöst wurde das Problem damit freilich nicht – es wurde lediglich in die Zukunft verlagert und auf die Bürger abgewälzt. Im Juli 2016 wird die Misere der italienischen Banken amtlich. Auf Grund der hohen Anzahl von doubtful debts (Notleidende Kredite von Unternehmen und Privatpersonen die seit mehr als 90 Tagen nicht mehr bedient werden) drohen zahlreiche italienische Banken – welche de facto Pleite sind – umzukippen.

Die offizielle Summe bewegt sich bei 360 Milliarden Euro. Das sind ca. 21 Prozent aller Kredite in Italien. Italienische Banken haben haufenweise Kredite an Kunden vergeben, die diese nun nicht mehr zurückzahlen können. Damit ist jedoch das Ende der Fahnenstange offensichtlich noch nicht erreicht, denn zahlreiche Banken lassen anscheinend wegen der äußerst niedrigen Zinsen „den einen oder anderen“ Kredit ohne Tilgung – dies bedeutet das die Bankkunden nicht mehr zahlen – weiterlaufen. Die Überraschung dieses Irrsinns wird uns eher früher serviert werden.

Bereits 2014 haben wir in unserem Buch „Der Crash ist die Lösung“ folgendes geschrieben:

„Italiens Banken stehen vor gewaltigen Problemen. Die Entwicklung der notleidenden Kredite bei italienischen Banken ist seit 2009 von knapp 40 Milliarden auf einen Rekordwert von über 160 Milliarden Euro gestiegen. Damit sind 9,7 Prozent aller Verbindlichkeiten italienischer Unternehmen und Privatschuldner »unter Wasser«! Sollte es mit der wirtschaftlichen Entwicklung weiter bergab gehen, was mehr als wahrscheinlich ist, wird das gesamte italienische Bankensystem implodieren.“

Entweder das oder es wird wieder von den Steuerzahlern Italiens und Europa kostspielig reanimiert.

Der folgende Chart zeigt warum es geradezu dazu kommen musste. Die Wirtschaft Italiens befindet sich seit Jahren im Abschwung und in einer Rezession (orangene Linie). Dadurch verlieren immer mehr Menschen ihren Job – die Arbeitslosenquote ist auf einem Hoch von über 12 Prozent und bei der Jugendarbeitslosigkeit hat man ein historisches Rekordhoch von 44 Prozent erreicht. Wer aber arbeitslos ist oder keine Aufträge mehr erhält, verdient kein Geld mehr und kann folglich seine Kredite nicht mehr bedienen (blaue Linie). Das ist nicht „rocket science“ sondern logischer Sachverstand. In dieser destruktiven Abwärtsspirale befindet sind Italien seit Jahren.

Fakt ist: Im Währungskorsett der EZB wird Italien niemals auf die Beine kommen sondern von Krise zu Krise stolpern – bis zum bitteren Ende. Zweifellos ist das politisch motivierte Währungsexperiment Euro viel zu stark für Italien.

Grafik 2 / Quelle: Friedrich & Weik

Grafik 2 / Quelle: Friedrich & Weik

Merkel sieht keine Krise

Wieder einmal sieht man, dass die Krise – konträr zu den Behauptungen aus der Politik und Finanzwelt – nicht gelöst wurde, sondern dass man sich lediglich teuer, mit dem Geld der Steuerzahler, Zeit erkauft hat. Trotz der tatkräftigen Hilfe des Landesmannes und EZB Chefs Mario Draghi aus dem fernen Frankfurt in Form von Niedrig-, Null- und bald auch Negativzinsen, sowie zahlreichen Geldspritzen, stehen Italiens Banken am Abgrund.

Die Folgen eines Crashs einer oder mehrerer größerer Italienischer Banken sind heute nicht abzusehen. Deutsche Banken haben ca. 84 Milliarden Euro in Italien im Feuer. Frankreich über 250 Milliarden Euro. Jetzt will die Regierung Renzi geltendes Recht brechen und doch wieder mit Steuergeldern der maroden italienischen Finanzbranche helfen. Die italienische Bankenkrise hat durchaus die Kraft, eine neue, sehr viel größere Krise auszulösen.

Trotz der mehr als besorgniserregenden Situation verbreitet Italiens Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan Gelassenheit. Er betrachtet die Sorgen um Italiens Banken als übertrieben. Seiner Ansicht nach werde das italienische Bankensystem von außen „völlig verzerrt“ wahrgenommen, und die Institute seien durchaus „solide“. Böse Zungen sprechen in Anbetracht solcher Aussagen zu recht entweder von Realitätsverweigerung beziehungsweise oder gar deren Verlust.

Doch auch Bundeskanzlerin Merkel macht sich offenkundig keine großen Sorgen, denn anders ist ihre Aussage vom 12.07.2016 nicht zu verstehen:

„Ich sehe keine krisenhafte Entwicklung insgesamt.“

Diesbezüglich sollte die Kanzlerin nicht zu sicher sein. Nicht nur die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) halten die Probleme italienischer Banken für systemgefährdend. Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums und der insgesamt desolaten wirtschaftlichen Lage Italiens wird es unserer Ansicht nach fast unmöglich für die Banken, aus eigener Kraft und zeitnah das Problem ihrer notleidenden Kredite zu lösen.

Nun ist guter Rat teuer. Der italienische Premierminister Matteo Renzi drängt nach dem „alt Bewährten“ – auf Staatshilfen. Jedoch kann er diese den Banken nicht so einfach gewähren, denn die EU-Staaten haben sich – nach den für den Bürger schwer vermittelbaren Bankenrettungen im Zuge der Euro-Krise – auf strikte Regeln bezüglich des Handlings strauchelnder Banken geeinigt. Das Resultat dieser Einigung ist, dass im Zuge der „Haftungskaskade“ zuerst die Gläubiger (Aktionäre, Anleihebesitzer und Sparer) für den Schaden aufkommen müssen bevor der Staat zur Hilfe kommen „darf“.

Premierminister Renzi fürchtet jedoch offensichtlich, dass zahlreiche Kleinsparer sich dies nicht bieten lassen und ihn aus dem Amt jagen werden. Beppe Grillos Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) – strikte Gegner des Euros – ist weiter auf dem Vormarsch und hat mehreren Umfragen zufolge sogar den Partito Democratico (PD) von Matteo Renzi als stärkste Partei überholt.

Bestraft die Verantwortlichen!

Bei der Regierung in Rom schrillen die Alarmglocken. Also muss dringend eine Alternative her – ein Schlupfloch in der EU-Regelung gibt diese her. Dieses Schlupfloch sieht folgendermaßen aus: Banken können weiterhin mit Staatsgeld gerettet werden, wenn das „zur Abwendung einer schweren Störung der Volkswirtschaft eines Mitgliedstaats und zur Wahrung der Finanzstabilität“ dient. Dies bedeutet, der Steuerzahler ist abermals der Dumme.

Die Bankenunion ist gerade ein Jahr alt und wird schon wieder zu Grabe getragen. Man bleibt dem Rettungsirrsinn treu und bricht offenbar auch in Zukunft weiterhin Gesetze am laufenden Band um das marode Finanz- und Bankensystem weiterhin am Leben zu erhalten.

Wir sind gespannt, wann Merkel, Renzi und Konsorten umschwenken und uns erklären werden, dass die Rettung der italienischen Banken alternativlos ist. Wir sagen knallhart, nichts ist alternativlos. Es muss ein Ende haben mit der unleidlichen Konkursverschleppung. Gründet „Good Banks“ anstatt „Bad Banks“, lasst Banken endlich pleitegehen und bringt die Verantwortlichen aus der Finanzwelt und Politik endlich hinter Schloss und Riegel. Ein Land hat uns vorgemacht wie das bestens funktioniert – das kleine Island.

 

 

Quelle: http://www.geolitico.de/2016/07/25/rom-traegt-die-bankenunion-zu-grabe/

Gruß an die Erwachenden

TA KI

Deutsche Bank hat Platz in „Champions League“ verloren


Einst war sie der Superstar der Frankfurter Finanzwelt, jetzt häufen sich die Probleme. Die Deutsche Bank kämpft gegen den Niedergang – und die internationale Konkurrenz reibt sich die Hände.

Deutsche-Bank

Wenn Wolfgang Schäuble Partei ergreifen soll, muss es um das Objekt seiner Unterstützung schlecht bestellt sein. Es hat Hilfe nötig, sonst sähe sich der Bundesfinanzminister nicht gezwungen, ordnend einzugreifen. Bei der Deutschen Bank war das Anfang Februar der Fall. Nach einem tiefen Absturz des Aktienkurses sah sich Schäuble zu der Aussage veranlasst, er mache sich „keine Sorgen“ um Deutschlands größtes Bankhaus. Seitdem hat er geschwiegen, wenn es um die Deutsche Bank ging.

Mal sehen, wie lange noch. Am Anfang voriger Woche ging es mit der Aktie des Instituts steil bergab. Am Montag ging die Bank mit 13,16 Euro aus dem Handel – dem Tief in diesem Jahr. Es hatte neue schlechte Nachrichten gegeben: Sechs ehemalige Mitarbeiter des Geldhauses wurden wegen Steuerbetrugs beim Handel mit Kohlendioxid-Rechten verurteilt. Der Haupttäter muss sogar für drei Jahre hinter Gitter.

Außerdem meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass die Bank ihre Rückstellungen wegen Geldwäsche-Vorwürfen in Russland kräftig aufgestockt hat. Noch immer hat die Bank ihre Vergangenheit juristisch nicht bewältigt. Und das ist nur eines der vielen schweren Probleme in den Frankfurter Zwillingstürmen. Die Bank ist multimorbide.

Die Deutsche Bank, vor ein paar Jahren noch letzte Überlebende hochtrabender Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze im internationalen Finanzgeschäft, steckt nicht nur in einem Formtief. Investoren sehen nicht mehr, wie die Bank zu ihren internationalen Konkurrenten aufschließen will. „In fast allen Bereichen läuft es bei der Deutschen Bank schlechter als bei der Konkurrenz“, sagt ein Großanleger. Für die Champions League, also die Riege globaler Großbanken, „reicht es nicht mehr. Selbst im europäischen Umfeld wird es angesichts der vielen Baustellen schwer.“

Das Privatkundengeschäft

Seit vielen Jahren lassen Deutschlands Banken von einem Marktforschungsinstitut die Zahlen der Erstbankkunden erheben. Alle Banken haben strenge Geheimhaltung vereinbart. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ allerdings hat sich der Marktanteil der Deutschen Bank in diesem Bereich zuletzt verringert, auf etwas unter acht Prozent. Das ist etwas weniger, als die Konkurrenz der Commerzbank für sich verbuchen kann.

Die Bank selbst will das nicht kommentieren. Nur bei der Postbank sieht es etwas besser aus, aber die will Vorstandschef John Cryan ja verkaufen. Aus ihrer starken Stellung auf dem Heimatmarkt hat die Bank wenig gemacht. Internationalen Konkurrenten gelingt das besser.

Auch außerhalb Deutschlands tut sich die Bank in diesem Bereich offensichtlich schwer. In dieser Woche erst beerdigte Cryan die Pläne für den Aufbau einer Digitalbank, vorgelegt von Ex-Vorstand Henry Ritchotte. Exzellent seien die Pläne schon, aber derzeit gebe es Wichtigeres, hieß es in der Bank. Von zu hoher Komplexität ist die Rede. Vermutlich auch von zu hohen Kosten. Denn die Bank hat jede Menge anderer ungelöster und vor allem teurer Probleme noch vor sich.

Die IT-Systeme

„Zuerst hatten wir kein Glück, dann kaum auch noch Pech dazu“, sagte einst der Bundesliga-Spieler Jürgen Wegmann. Spätestens seit Ende der Vorwoche kennt auch das Management der Deutschen Bank das Gefühl, wenn alles sich gegen einen verschworen zu haben scheint. Der Freitagmorgen des 3. Juni war so ein schwarzer Tag für die Bank, mehr aber noch für ihre Privatkunden.

Auf fast drei Millionen Konten des Hauses standen vom Vortag Doppelbuchungen von zum Teil erheblichem Ausmaß. Miete, Krankenversicherung, Steuervorauszahlen: Alles, was Anfang des Monats fällig war, wurde bei vielen doppelt abgebucht. Für 60.000 Kunden hieß das vorübergehend „Game over“: Die Automaten spuckten kein Bargeld mehr aus, an der Kasse des Supermarktes ließ sich mit EC-Karte nicht mehr bezahlen. Und die Deutsche Bank verniedlichte das Ganze auch noch als „Darstellungsproblem“.

Plötzlich wurde für alle Kunden sichtbar, was es heißt, wenn eine Bank-IT entweder strukturell veraltet ist oder die Mitarbeiter mit den komplexen Systemen überfordert sind. Die Bank brauchte einen ganzen Tag, um das Problem zu beheben. Das Management sah sich gezwungen, die Filialen länger offen zu halten, was für eine deutsche Großbank angesichts der starken Gewerkschaft gar nicht so einfach zu bewerkstelligen ist. Was war passiert? Angeblich wurde ein Fehler in der Software eines der Systeme auch noch falsch korrigiert. Die Folgen sah das ganze Land.

Die Prozesskosten

Anwälte haben Hochkonjunktur – zumindest bei der Deutschen Bank. Die größte Bank des Landes ist derzeit in 7800 Prozesse weltweit verwickelt. Bei den meisten Klagen ist der Streitwert zwar eher gering. Bei manchen aber eben auch nicht. Es gibt fast keinen Finanzskandal, in den das Haus nicht verwickelt zu sein scheint. Fast fünfeinhalb Milliarden Euro hat die Bank deshalb vorsichtshalber zurückgelegt. „Nur, reicht das?“, fragt ein Profi-Investor.

Die Bank hofft das. Nur weiß sie auch, dass sie noch mehrere wichtige und vor allem große Verfahren vor sich hat. In den USA ermittelt die Börsenaufsicht SEC gegen die Deutsche Bank, ob das Kreditinstitut im Geschäft mit sogenannten Mortgage Backed Securities – mit Hypotheken besicherten Wertpapieren – Schindluder getrieben hat. Die Strafe könnte hoch ausfallen. Die Bank selbst hofft auf ein Ende des Verfahrens noch in diesem Jahr. Das Gute in den USA: Durch vergleichbare Fälle hat das Management in Frankfurt zumindest ein Gefühl dafür, wohin die Reise gehen könnte. Beim Problemfall Square ist das komplett anders.

Erste Anzeichen für Probleme gab es schon Anfang 2014. Auffällige Transaktionen in Moskau sorgten für Fragen. Hinweise aber wurden ignoriert. Erst Anfang 2015 reagierte die Deutsche Bank mit einer internen Untersuchung. Es wurde ein Muster entdeckt, das auf Geldwäsche über Konten der Bank schließen ließ. Russische Kunden kauften zum Beispiel in Moskau für Rubel Aktien und verkauften sie in London für Hartwährung wieder. Zwischen 2010 und 2014 könnten bis zu zehn Milliarden Dollar auf diesem Weg gewaschen worden sein. Zu den Profiteuren zählen möglicherweise auch Getreue von Präsident Wladimir Putin. Nun ermitteln die US-Finanzaufseher, ob die Bank gegen die bestehenden Sanktionen gegen Russland verstoßen hat. Was teuer werden kann.

Die Fusionsberatung

Manchmal reicht eine einzige Fehlentscheidung, um eine ganze Sparte schlecht aussehen zu lassen. Erst recht gilt das, wenn es sich dabei um das prestigeträchtige Geschäft mit Übernahmen und Fusionen geht.

Mit Argusaugen verfolgen die internationalen Wettbewerber, was sich im Markt so tut. Was wird da gelästert, wenn die Konkurrenz nach hinten abrutscht. In Frankfurt ist die Deutsche Bank deshalb gerade Stadtgespräch. Anstatt Bayer beim Übernahmeangebot für Monsanto zu beraten, setzten die Investmentbanker in den Zwillingstürmen dem Vernehmen nach auf eine Beraterrolle beim Konkurrenten BASF. Damit entgeht der Bank ihr Anteil an der rund 62 Milliarden Dollar schweren Bayer-Monsanto-Finanzierung, sollte die zustande kommen. Die Konkurrenz von Goldman Sachs, HSBC, Credit Suisse und anderen reibt sich die Hände.

Die größte deutsche Bank rutscht dadurch im Geschäft mit Fusionen in ihrem Heimatmarkt 2016 auf Platz sechs, wie die Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg ergeben. Doch selbst wenn man Bayers Übernahmeversuch rausrechnet, sieht das Bild für die Deutsche Bank in dem Geschäft mit Übernahmefinanzierungen nicht rosig aus: Nach zwei Jahren als Spitzenreiter in diesem Geschäft rutscht die Bank auf Platz vier ab. Da hilft selbst die Beteiligung an anderen aufsehenerregenden Transaktionen nur wenig.

Der Devisenhandel

In den Jahren 2005 bis 2013 war die Deutsche Bank gemessen am Marktanteil der größte Devisenhändler der Welt.

Die Zeiten sind vorbei. Das Haus rangiert mit einem Marktanteil von acht Prozent nur noch auf Platz vier. Die Entwicklung ist auch Teil einer strategischen Entscheidung, den Umfang bestimmter Geschäfte zu reduzieren.

Die Strategie

„Globaler Anspruch und Realität passen bei der Deutschen Bank nicht mehr zusammen“, meint der Vertreter eines großen Investors. Denn selbst wenn die Bank all ihre Baustellen in den kommenden zwei bis drei Jahren in den Griff bekäme, fehle die Antwort auf die Frage: „Was kommt danach?“ Wie wolle die Bank wachsen und wieder zur Weltspitze aufschließen? Zumal die Strategie für die Anleger in vielen Punkten kaum nachvollziehbar ist. „Warum will sie mit der Postbank ein eigentlich starkes Retailgeschäft auf dem Heimatmarkt verkaufen, wenn sie in vielen anderen Bereichen nicht vorn dabei ist?“ Warum schneidet sie im Kapitalmarktgeschäft nicht stärker weg? Fragen über Fragen: „Uns fehlen die Antworten.“ Schon in den vergangenen Jahren hätten die früheren Vorstandschefs sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Paul Achleitner den Eindruck vermitteln wollen, die Bank sei auf einem guten Weg. „Es fällt schwer nach all den Jahren, weiterhin daran zu glauben“, heißt es.

Das Kapital

„Noch immer zu viele Probleme“, schreibt die Bank Berenberg in ihrer Analyse der Deutschen Bank von Mitte Mai. Eine Folge: Das Geldhaus könnte eine Kapitalerhöhung brauchen. Schon in den vergangenen Wochen wollte Vorstandschef Cryan Kapitalmaßnahmen nicht ausschließen. Die Frage ist nur: Wer will der Deutschen Bank frisches Geld geben, wenn sie es den Aktionären so schlecht verzinst?

Mutige Anleger können ja mal einen Blick auf die Kursentwicklung der einst so selbstgewissen Bank wagen. An der Börse kostet sie inzwischen weniger als die Danske Bank. Als wer? Ja, die dänische Danske Bank. Auch die Analysten der Ratingagentur Moody’s sind daher skeptisch: Ende Mai stuften sie das Rating zum zweiten Mal in diesem Jahr herab. Vom „Ramsch“-Status ist die Bank nur noch zwei Stufen entfernt. Moody’s erkennt zwar an, dass Cryan seine Vorhaben diszipliniert abarbeite. Nur ist das Marktumfeld auch schwieriger geworden. Wo also sollen die Gewinne herkommen?

Das Image

So richtig beliebt war die Deutsche Bank in der breiten Öffentlichkeit nie, dafür aber wurde sie weithin für ihren Erfolg geachtet. Und der frühere Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann wollte sie mit einem „transformational deal“ sogar zurück in die Top Ten der Bankenliga bringen.

Die Zeiten haben sich geändert, was sich nicht nur am Markt-, sondern auch am Markenwert der Bank ablesen lässt. Im globalen „brandZ“-Top-100-Markenranking lag sie 2008 noch auf Platz 42. Im jüngsten, in der zurückliegenden Woche veröffentlichten Ranking taucht sie nicht mehr auf.

Wie in keinem Jahr seit 2009.

Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article156242996/Deutsche-Bank-hat-Platz-in-Champions-League-verloren.html

Gruß an die, die  Wahrheit erahnen

TA KI

Vor EM in Frankreich: Kein Ende der Streiks in Sicht – Fußballfans droht ein Streik-Chaos


In diesem Liveticker bringen wir einen Gesamtüberblick über die Lage in Frankreich, vor und während der EM. Aktuelle Themen wie: Terrorgefahr, Unwetterkatastrophe, Streiks und Demonstrationen.

Der Countdown zur EM 2016 läuft: Von 10 Juni bis zum 10 Juli 2016 wird die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich statt finden.

+++ 06.06.2016 +++

Weitere Streiks in Frankreich 

Die Lage in Frankreich will sich auch vier Tage vor der EM nicht beruhigen. Vor allem die Arbeitskämpfe im Verkehrsbereich schüren Sorgen vor Auswirkungen auf das Sportereignis. Ausgefallene Züge, Versorgungsprobleme an Tankstellen, Zusammenstöße am Rande von Demonstrationen bei denen bereits mehr als 100.000 Menschen auf die Straßen gehen, sind zum Alltag der einstigen Grande Nation geworden. Seit Wochen prägen Streiks und Proteste den politischen Alltag in Frankreich.

Und das hat sich auch wenige Tage vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft am Freitag nicht geändert. Unklar ist, ob zentrale Konflikte vorher noch entschärft werden können – oder ob die Aktionen sich in die Zeit des Fußballturniers ziehen.

Die Besucher müssen sich jedenfalls auf mögliche Störungen einstellen. Im Konflikt um die Arbeitsmarktreform ist kein plötzlicher Burgfrieden zu erwarten, zumal der Senat just während der EM über das Gesetz berät. Für den 14. Juni ist ein neuer Protesttag angekündigt. Auch ist nicht entschieden, ob der am Mittwoch begonnene Streik der Eisenbahner rechtzeitig beigelegt wird. Bei der Air France ist für die ersten EM-Tage ein Pilotenstreik angekündigt.

Nachlässigkeit bei Gefahrenabwehr

Experten sorgen sich um die Sicherheit während des Turniers in Frankreich.  Der Sicherheitschef der Fußball-WM 2006, Helmut Spahn, warf den EM-Organisatoren Nachlässigkeit bei der Gefahrenabwehr vor. Erfahrungen und Expertise aus anderen Ländern seien nicht zurate gezogen worden, sagte Spahn der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Nach Angaben der „Bild am Sonntag“ schließt das Bundespolizei-Präsidium Anschläge während der EM nicht aus und mahnte alle Polizei-Direktionen zur erhöhten Eigensicherung.

Auch die Streiks verkomplizieren die Sicherheitslage, so die „BamS“ und beruft sich dabei auf ein internes Dokument, das auf Hinweisen des Bundesamtes für Verfassungsschutz beruhen soll. Demnach habe der Islamische Staat dazu aufgerufen, den am Montag beginnenden Fastenmonat Ramadan zu Anschlägen im Westen zu nutzen. Damit sei möglicherweise auch die EM bedroht.

+++ 04.06.2016 +++

BKA-Chef: Keine Hinweise auf konkrete Anschlagspläne bei EM

Kurz vor der EM in Frankreich sieht das BKA keine konkrete Gefahr für Terror-Anschläge. Es gebe derzeit „keine Hinweise, die auf konkrete Anschlagsplanungen hindeuten“, sagte BKA-Präsident Holger Münch der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ . Jüngsten Medienberichten, die unter Bezug auf interne BKA-Berichte vor Terror-Attacken bei der am 10. Juni beginnenden Europameisterschaft gewarnt hatten, widersprach Münch. Das BKA habe keine Terrorwarnung für die EM ausgesprochen, sondern lediglich eine Gefährdungsbewertung erstellt, betonte der BKA-Chef. (dpa)

+++ 03.06.2016 +++

Ende der Streiks gefordert 

15:39 Uhr Jetzt, kurz vor dem Beginn der EM, fordert die französische Regierung ein Ende der Streikwelle. Verkehrsminister Alain Vidalies sagte dem Radiosender RTL am Freitag, die Arbeitsniederlegungen bei der Bahn müssten enden, berichtet „Reuters“. Er meinte auch, dass der geplante Pilotenstreik bei Air France „unverantwortlich“ sei.

Die Regierung habe der Bahn Zugeständnisse gemacht, etwa bei Ruhezeiten und nun wäre es an der Zeit wieder zu arbeiten, so Vidalies.

Bei Air France soll wegen der geplanten Gehaltskürzungen auch bald gestreikt werden. Es würde aber niemand verstehen, warum ausgerechnet zur Fußball-EM die Flüge entfallen müssten, so der Verkehrsminister. Die EM startet am kommenden Freitag, in den Tagen danach sollte auch der Air France Streik beginnen.

Seit drei Tagen wird bei der Bahn bereits unbefristet gestreikt. Rund die Hälfte der Züge fahren laut „Reuters“ nicht. Auch durch die Überschwemmungen ist der Schienenverkehr teils lahmgelegt.

ARD beklagt zu laxe Sicherheitsvorkehrungen 

10:48 Uhr Ein Reporter-Team der ARD hat bei einem selbst initiierten Sicherheitstest nach eigenen Angaben ungehindert mehrere Ketchup-Flaschen in ein französisches Fußball-Stadion schmuggeln können. Beim Testspiel von EM-Gastgeber Frankreich gegen Kamerun am vergangenen Sonntag in Nantes hätten die Journalisten zwei Plastikflaschen am Körper und eine in einer Handtasche in die Arena bringen können. Nur ein Reporter, der eine Halbliter-Getränkedose bei sich trug, sei von den Sicherheitskräften aufgehalten worden, berichtet der Bayerische Rundfunk in einer Pressemitteilung.

Die UEFA wies laut ARD daraufhin, dass das Stadion in Nantes keine EM-Arena sei und dass bei der Partie andere Sicherheitsvorkehrungen als bei dem Turnier vom 10. Juni bis 10. Juli geherrscht hätten.

Hochwasser in Frankreich 

Doch das Land steckt tief in der Krise. Neben andauernden Demonstrationen gegen die Arbeitsreform der Hollande-Regierung, herrscht in Frankreich auch der Ausnahmezustand wegen möglichen Terrorangriffen. Darüber hinaus versinken einige Stadtteile wegen Dauerregen und dem Ansteigen des Wasserpegels der Flüsse in den Fluten.

Die Unwetter mit schweren Regenfällen haben große Teile Frankreichs getroffen. Präsident François Hollande rief für einige Regionen den Notstand aus. Paris und die nähere Umgebung der Hauptstadt sind besonders betroffen.

Der Pegelstand der Seine überschritt in Paris die Fünf-Meter-Marke, berichtet die „Tagesschau„. Es wird befürchtet, dass das Wasser heute noch auf sechs Meter ansteigt. Dies wäre der höchste Wert seit 15 Jahren. Uferstraßen stehen unter Wasser und sind gesperrt. Der Schiffsverkehr auf der Seine wurde gestoppt. Auch Touristenboote stehen still. Darüber hinaus wurden eine Metro-Strecke und eine Bahnlinie gesperrt.

Der Louvre bleibt heute auch geschlossen, weil Werke aus den unterirdischen Depots in Sicherheit gebracht werden müssen. Auch das am anderen Seine-Ufer liegende Impressionisten-Museum „Musée d’Orsay“ könnte heute geschlossen bleiben.

Rettungskräfte sind im Dauereinsatz. Seit Sonntag wurden etwa 10.000 Einsätze gemeldet. Dabei brachten die Einsatzkräfte mehr als 5000 Menschen in Sicherheit.

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Gruß an die Aufgeklärten
TA KI

Bill Holter: Sündenbock Deutsche Bank!


Bill Holter: Sündenbock Deutsche Bank!

Von Bill Holter

Bill HolterHaben Sie sich jemals gefragt, “wer“ dieses Mal schuld sein wird? Bisher reden wir stets vom “Lehman-Moment“, wenn wir auf 2008 zurückschauen. Natürlich war es nicht Lehmans Schuld, denn sie wurden gezwungen, geopfert oder absichtlich zerstört, wie immer man es nennen möchte. Wie ich es sehe, benötigte das Bankensystem eine Kapitalspritze, billiges Kapital und davon jede Menge. Der einzige Weg öffentliche Gelder zu bekommen, war einen Notfall zu “erschaffen“, bevor der Notfall allumfassend eintrat und genau das haben sie getan.

Jetzt, acht Jahre und viele Billionen Dollar später stecken wir in einer weiteren “Liquiditätskrise“. Nach all den verschiedenen QEs ergibt keinen Sinn, dass die Liquidität knapp ist – aber sie ist es. Die Kreditmärkte sind sehr dünn und das Handeln selbst kleiner Teile von Krediten ist zu schwerer Arbeit geworden. Die Liquidität zur Stützung voll funktionierender und liquider Märkte ist einfach nicht vorhanden. Die Frage ist jetzt, welchem Finanz-Esel wird der Versager-Stempel aufgedrückt?

Ich glaube wir haben die Antwort in den vergangenen paar Wochen bekommen. Meine wahrscheinlichste Vermutung ist niemand anderes als die Deutsche Bank – das größte oder zweitgrößte Derivate-Monster auf dem Planeten. Sie haben zuletzt mehrere Fälle vor Gericht zum Abschluss gebracht, darunter Libor, Aktienmanipulation und die Manipulation der Gold- und Silber-Fixes in London. Ich finde das lustig, weil uns über so viele Jahre versichert wurde, dass Gold und Silber die Einzigen sind, die nicht manipuliert werden. Wie töricht von uns, so etwas geglaubt zu haben.

Die Deutsche Bank bietet jetzt 5 % Zinsen für 90-tägige Einlagen bei ihrer Abteilung in Brüssel. Dies ergibt überhaupt keinen Sinn, denn sie sollten in der Lage sein Geld in den Kreditmärkten oder direkt von der EZB zu fast 0 % oder sogar negativ aufzunehmen, aber aus irgendeinem Grund können sie das nicht. Ich hatte spekuliert, dass die Deutsche Bank “aus dem Club geworfen“ wurde und ihr Zugriff auf Kapital blockiert wird. Dies mag wahr sein oder auch nicht, aber es würde Sinn ergeben, da sie zugestimmt haben, als Kronzeuge aufzutreten und andere Firmen anzuschwärzen.

Gerade gestern [am 24.05.2016] wurde das Kredit-Rating der Deutschen Bank auf zwei Stufen über “Ramsch“ abgewertet. Dies wird es ganz offensichtlich noch schwieriger für sie machen, an Kapital zu kommen und sicherlich ihre Kapitalkosten erhöhen. Aus systemischer Sicht finde ich dies sehr sonderbar, denn jetzt haben wir einen wankenden Kandidaten im Derivatemarkt mit weit über $ 50 Billionen! Wie angenehm kann dies für jene sein, die auf der anderen Seite der Derivate der Deutschen Bank stehen? Sind oder waren diese jemals wirklich “gehedged“ oder nicht? Zweifelsohne würde es besser sein, das nicht herauszufinden, aber das ist nur Wunschdenken.

Ein anderer Aspekt kommt von der juristischen Seite. Es scheint, als würden die Gerichte jetzt auf Straftaten basierende zivile Klagen gegen das Banken-Kollektiv zulassen. Offensichtlich ist hier, dass das Banken-Kollektiv nicht ausreichend Kapital hat, um die Klagen zu bezahlen, welche sicherlich kommen werden. Was ich damit sagen will ist, dass das alte “zahle um mitzuspielen“-Modell, welches so lange so wunderbar funktioniert hat, zerstört werden könnte. Es könnte sein, dass der “zahle“-Teil letztlich viel teurer kommen könnte, als die mit dem “mitspielen“-Teil erzielten Profite.

Dies führt mich zu einer wichtigen Schlussfolgerung: für die “Banken“, kollektiv, wird es nun notwendig, dass das System zusammenbricht und sie brauchen jemanden, dem sie die Schuld dafür geben können. Wer die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt ist offensichtlich, aber warum wird es notwendig, dass das gesamte System zusammenbricht? Denken Sie einmal darüber nach. Wenn der Kollaps systemisch ist, dann wird – abgesehen von der Deutschen Bank – auf niemanden einzeln mit dem Finger gezeigt. Der nächste logische Schluss ist dieser: wie soll ein Gericht Kläger finden, wenn alle Banken pleite sind? Kann man Blut aus einem Stein pressen? Und alle Banken zu bestrafen, egal was sie getan haben, würde sicherlich nicht als “zum Wohl der Allgemeinheit“ angesehen werden.

Seien wir ehrlich, das System wird zusammenbrechen, auf dem einen oder anderen Weg. Wenn Sie das nicht erkennen, kann ich nur sagen, “Sie wollen nichts davon wissen“ und dann wünsche ich Ihnen viel Glück. Wenn die Banken den Punkt ohne Wiederkehr erreicht haben, ist es dann nicht sinnvoll den Crash zu “kontrollieren“? Oder zumindest das Narrativ? Wäre es nicht sinnvoll, mit dem Finger auf eine spezielle Bank als Verursacher zeigen zu können, statt zuzugeben, dass alle Banken und das System selbst fehlerbehaftet ist? Es wird sehr interessant werden zu beobachten, wie sich all dies ausspielt, aber ich setze mein Geld auf die Deutsche Bank als Sündenbock!

Da wir gerade von Sündenböcken reden, ich bin sicher Sie haben von der Senatsabstimmung vergangene Woche gehört, dass “Staaten“ (wie Saudi Arabien) jetzt zivil verklagt werden können. Es wurde mit dem Finger auf die Saudis als Komplizen bei 9/11 gezeigt. Die saudische Presse hat den Ball nun volley zurückgespielt und die US-Regierung selbst als beteiligt bezeichnet. Ich denke was hier untergeht ist, dass sowohl die Saudis als auch die USA sich von der (unmöglichen) offiziellen Story wegbewegen. Keiner von beiden behauptet jetzt noch, dass 19 Araber dies auf eigene Faust getan haben!

Verstehen Sie, wie wichtig das ist? Die “Wahrheit“ kommt allmählich über “Wahrheitsbomben“ heraus. In die offiziellen Geschichten, ob sie nun finanziell, politisch oder geopolitisch sind, werden nun kleine Stückchen Wahrheit eingebaut. Wie ich schon immer gesagt habe, ich glaube, wir werden erleben, wie die Mutter aller Wahrheitsbomben von Herrn Putin abgeworfen werden wird. Und jede Form der Wahrheitsbombe wird die US-Finanzmärkte als Hauptziel haben. Können die westlichen Märkte die wirkliche Wahrheit überhaupt überleben?

***

>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter

Quelle: http://n8waechter.info/2016/05/bill-holter-suendenbock-deutsche-bank/

Gruß an die ganze Wahrheit

TA KI

Wird die Deutsche Bank überleben oder wird sie zum nächsten “Lehman Brothers“?


Wird die Deutsche Bank überleben oder wird sie zum nächsten ''Lehman Brothers''?

Von Michael Snyder

Michael Snyder IMGFalls Sie auf “den nächsten Lehman Brothers-Moment“ warten, welcher das globale Finanzsystem in eine Massenpanik stürzen wird, dann wollen Sie womöglich den deutschen Bankengiganten Deutsche Bank genau im Auge behalten. Sie ist rund drei Mal größer als Lehman Brothers war und wenn die wichtigste Bank in der stärksten Volkswirtschaft Europas implodieren würde, dann würde dies unmittelbare Schockwellen über den gesamten Planeten schicken.

Wer meine Arbeit regelmäßig verfolgt weiß, dass ich bereits im vergangenen September hinsichtlich der Deutschen Bank Alarm geschlagen habe. Seitdem haben die schlechten Neuigkeiten von der Deutschen Bank nicht aufgehört zu fließen. Sie hat für 2015 einen Verlust von 6,8 Milliarden Euro bekanntgegeben, Moody’s hat ihren Schuldenberg gerade auf zwei Stufen oberhalb des Ramsch-Status heruntergestuft und sie wurde von einem Skandal nach dem Nächsten erschüttert.

In den vergangenen Monaten ist sie in Schwierigkeiten geraten, weil sie versucht hat die Edelmetallpreise zu manipulieren, es zu “Aktienhandel-Betrug“ gekommen ist und es Unregelmäßigkeiten mit hypothekenbesicherten Wertpapieren gegeben hat. Zero Hedge schreibt:

Einen Monat nachdem sie zugegeben hat die Edelmetallmärkte zu manipulieren, wurde die Deutsche Bank heute von einem Doppelschlag über weiteres angeblich betrügerisches Verhalten getroffen und der Aktienkurs fällt. Zuerst berichtete Reuters, dass die Bank auf 450 Millionen Euro wegen “Aktienhandel-Betrugs“ verklagt wurde und dann berichtete Bloomberg, dass die SEC sich mit den Hypotheken-Positionen von vor der Krise beschäftigt.

Dies ist eine Bank, die ständig Geld ausblutet und das Letzte was sie braucht ist, dass Regierungsagenturen immensen Druck auf sie ausüben. Pech für die Deutsche Bank, dass die SEC entschlossen zu sein scheint nachzutreten, während sie bereits am Boden liegt:

Gegen den in Schieflage geratenen Wall Street-Giganten Deutsche Bank wird erneut ermittelt, diesmal von der Securities and Exchange Commission bezüglich der Bewertung und Meldung gewisser hypothekenbesicherter Wertpapiere.

Die SEC will wissen, ob die in Frankfurt ansässige Bank die Werte der hypothekenbesichterten Wertpapiere 2013 künstlich angehoben und diese Verluste später über längere Zeit versteckt hat, so berichtete Bloomberg mit Bezug auf Quellen, die sich in der Sache auskennen.

Aber selbst wenn es keine Skandale und keine Ermittlungen gäbe, die Wahrheit ist, dass die Deutsche Bank ohnehin in erheblichen Schwierigkeiten stecken würde. Es gibt Schätzungen, dass die Deutsche Bank 64 Billionen an Derivaten in ihren Büchern hat. Diese Zahl entspricht in etwa dem 16-fachen des deutschen BIP.

Niemand will also die Deutsche Bank scheitern sehen. Es wäre ein Finanz-Desaster, wie es die Welt noch niemals zuvor erlebt hat, aber im Moment stehen die Dinge nicht besonders gut. Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen können, ist der stetige Rückgang des Aktienkurses der Deutschen Bank dem, was mit Lehman Brothers während der Monate vor ihrem letztlichen Zusammenbruch geschah, gespenstisch ähnlich:

CHART

Anfang dieses Jahres erreichte der Aktienkurs der Deutschen Bank ein neues Rekordtief und seitdem schwebt sie um diesen Kurs herum. Es ist eindeutig kein Geheimnis, dass die Deutsche Bank große Probleme hat und die Aussichten für die unmittelbare Zukunft sind nicht gut. In einem älteren Artikel zitierte ich den Berenberg-Analysten James Chappell und ich denke, es ist die Wiederholung wert:

Immer noch zu viele Probleme: das größte Problem ist, dass die DB zu stark verschuldet ist. Nach unseren Berechnungen gehen wir davon aus, dass die DB immer noch 40-fach überschuldet ist. Die DB kann entweder ihre Wertanlagen reduzieren oder ihr Kapital erhöhen um dies zu bereinigen.

Was das Erste angeht, so gibt es weder existierende Märkte in dieser Größenordnung, noch einen Preis, der diese Möglichkeit eröffnet. Der zweite Weg scheint im Moment ebenso unmöglich zu sein, da die Profitabilität des Kerngeschäftes unter Druck steht. Kapital von außen zu finden, scheint ebenfalls schwierig zu sein, da das Management wohl nur schwerlich irgendeine Rendite auf neu investiertes Kapital anzubieten hat.

Ich glaube, dass die Deutsche Bank letztlich implodieren wird, aber sie wird nicht die Einzige sein.

Derweil erhielten wir gerade weitere sehr beunruhigende Nachrichten aus Asien. Laut Bloomberg sind Japans Exporte nun sieben Monate in Folge gefallen:

Während der Yen sich gefestigt hat, sind Japans Exporte im April seit sieben aufeinanderfolgenden Monaten gefallen, was die wachsenden Herausforderungen für Premierminister Shinzo Abes Bemühungen unterstreicht, das Wirtschaftswachstum wieder zum Leben zu erwecken.

Übersee-Lieferungen gingen im April im Jahresvergleich um 10,1 Prozent zurück, so das Finanzministerium am Montag. Von Bloomberg befragte Ökonomen waren von einem durchschnittlichen Rückgang von 9,9 Prozent ausgegangen. Die Importe fielen um 23,3 Prozent, was zu einem Handelsüberschuss von 823,5 Milliarden Yen ($ 7,5 Milliarden) führte – dem höchsten seit März 2010.

Wenn die eigenen Importe 23 % unter dem Vorjahr liegen, dann ist dies ein eindeutiges Signal dafür, dass die Verbrauchernachfrage weit, weit gefallen ist und die Wirtschaft sich inmitten in der Implosion befindet.

Also wiederhole ich, was ich bereits mehrfach gesagt habe: Achtet auf Deutschland und achtet auf Japan.

Ich glaube, dass diese beiden die größten Stories werden, während diese neue globale Finanzkrise ihren Verlauf nimmt.

***

>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter

Anmerkung:

Man nehme nun noch ein bankrottes Italien hinzu, welches wie der deutschsprachige Raum mit “Flüchtlingen“ geflutet und auf diesem Weg gleichermaßen destabilisiert wird… Deutschland, Italien, Japan – das hatten wir doch schon einmal (oder irgendwie immer noch?). Ein Schelm, wer “Verschwörung“ dabei denkt.

Alles läuft nach Plan…

Der Nachtwächter


Alle Rechte der auf N8Waechter.info verwendeten Inhalte liegen grundsätzlich bei den Verfassern der Originale.

Quelle: http://n8waechter.info/2016/05/wird-die-deutsche-bank-ueberleben-oder-wird-sie-zum-naechsten-lehman-brothers/

Gruß an die Hintergrund-Versteher

TA KI

Razzia bei Deutscher Bank in Frankfurt


Bei der Deutschen Bank hat es offenbar eine neue Razzia gegeben. Ermittler haben nach Angaben aus Kreisen die Zentrale der Bank in Frankfurt durchsucht. Das Geldhaus lehnte einen Kommentar ab.

Dunkle-Wolken-ueber-der-Deutschen-Bank

Die Deutsche Bank hat erneut Besuch von der Justiz bekommen. Ermittler durchsuchten die Zentrale der Bank in Frankfurt, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Das Geldhaus bestätigte die Untersuchung. Es würden keine Mitarbeiter beschuldigt, sagte ein Sprecher.

„Die Durchsuchung zielt darauf ab, Beweismittel im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Kunden in Bezug auf bestimmte Wertpapiertransaktionen sicherzustellen“, erklärte die Bank weiter. Um welche Transaktionen es sich handelt, wollte sie nicht sagen.

Auch die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wollte sich zunächst nicht zu den konkreten Vorwürfen äußern. Man führe „in einem laufenden Verfahren prozessuale Zwangsmaßnahmen“ durch, sagte ein Justizsprecher am Dienstag in Frankfurt.

Zu Gegenstand und Umfang der Ermittlungen könne die Behörde nichts sagen, weil „die operative Phase“ noch laufe. Der Sprecher verneinte allerdings einen Zusammenhang mit dem Verfahren zu Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit Luftverschmutzungsrechten (CO2-Zertifikate).

Die Zentrale der Deutschen Bank ist bereits mehrmals durchsucht worden. Das Institut steht wegen zahlreicher Affären im Visier der Justiz. Zuletzt hatten die beiden Chefs des Instituts, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, ihren Rücktritt angekündigt.

2,3 Milliarden Euro Strafe

Die meisten Rechtsstreitigkeiten und Altlasten, mit denen die Deutsche Bank immer noch kämpft, haben ihren Ursprung in der Investmentbank, die der scheidende Co-Chef Jain jahrelang geführt hatte.

Das Führungsduo hatte nach seinem Amtsantritt Mitte 2012 einen „Kulturwandel“ versprochen. Doch macht die Bank immer noch vor allem mit Rechtsstreitigkeiten, in die sie verwickelt ist, Schlagzeilen.

Für die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor hatte sie kürzlich 2,3 Milliarden Euro zahlen müssen. Vergangene Woche wurde in Finanzkreisen bekannt, dass sich ein Fall von Geldwäsche, mit dem die Bank in Russland konfrontiert ist, auf ein Volumen von mehr als sechs Milliarden Dollar wachsen könnte.

Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/article142172093/Razzia-bei-Deutscher-Bank-in-Frankfurt.html

Gruß an die Bankster

TA KI

Gysi tritt als Fraktionschef ab – Linke skeptisch zu Rot-Rot-Grün; Deutsche-Bank-Chefs treten zurück – Nachfolger wird John Cryan


Nach einem Vierteljahrhundert in der ersten Reihe der deutschen Politik zieht sich Linke-Fraktionschef Gregor Gysi zurück. Beim Bundesparteitag in Bielefeld kündigte der 67-Jährige an, den Posten im Herbst aufzugeben.

gysi

«Ich werde nicht erneut kandidieren, da die Zeit gekommen ist, den Vorsitz unserer Fraktion in jüngere Hände zu legen.» Die gut 450 Delegierten feierten Gysi nach seiner emotionalen Rede mit mehr als zehnminütigem Applaus.

Die derzeit stärkste Oppositionspartei im Parlament wird demnächst vermutlich wieder von einer Doppelspitze geführt. Als mögliche Nachfolger gelten die Wortführerin des linken Flügels, Sahra Wagenknecht (45), und der Reformer Dietmar Bartsch (57), beide bislang Gysis Stellvertreter. Gysi will zumindest bis 2017 Bundestagsabgeordneter bleiben. Er sicherte zu, «dass ich dann die Verantwortung wirklich abgebe, das heißt nicht heimlich versuchen werde, die Fraktion auf indirekte Art weiter zu leiten».

Der ehemalige DDR-Anwalt gehört seit dem Fall der Mauer 1989 zum Spitzenpersonal der deutschen Politik. Gysi ist mit zehn Jahren im Amt dienstältester Fraktionschef im Bundestag.

In seiner 50-minütigen Rede entwarf er die Vision einer Mitverantwortung der Linken in der deutschen und europäischen Politik. Gysi sprach von einem «nicht ganz unbeachtlichen Akzeptanzschub» für seine Partei in den vergangenen Jahren. «Ich habe eine Bitte an Euch: Macht aus alledem was draus.» Gysi gilt als wichtiger Fürsprecher für eine Koalition mit SPD und Grünen.

Wagenknecht hatte im März nach einer internen Abstimmungsniederlage verkündet, dass sie nicht Fraktionschefin werden will. Nach Gysis Verzicht kamen aber auch aus dem Reformerflügel Stimmen für eine Doppelspitze Wagenknecht/Bartsch. So sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich der Deutschen Presse-Agentur: «Ich wäre sehr froh, wenn sie ihre Entscheidung korrigiert.» Die Parteispitze, die ein Vorschlagsrecht hat, will sich noch im Juni zur Nachfolge äußern.

Über die seit langem diskutierte Bündnisoption Rot-Rot-Grün sagte Gysi in seiner Rede: «Wir können und sollten auch auf Bundesebene regieren wollen. Und zwar selbstbewusst, mit Kompromissen, aber ohne falsche Zugeständnisse.» Falls es 2017 zu Koalitionsverhandlungen komme, werde er selbst «mit Sicherheit» nicht dabei sein. Er habe auch «nicht die geringste Absicht, Bundesminister zu werden». In den Umfragen liegt die Linke derzeit bei knapp zehn Prozent.

Insgesamt war der Parteitag von Abgrenzung zu SPD und Grünen geprägt. Gysi verlangt von seiner Partei, Zugeständnisse zu machen. Wagenknecht sieht dies skeptisch: «Es ist richtig: Man kann aus einer Regierung heraus mehr verändern als aus der Opposition – wenn, aber dieses «Wenn» ist eben die entscheidende Bedingung, man Partner hat, die zumindest in die gleiche Richtung gehen wollen wie man selbst.»

Parteichef Bernd Riexinger meinte, Rot-Rot-Grün müsse «einen wirklichen Politikwechsel vollziehen und nicht nur einen Regierungswechsel». Er sprach der SPD in ihrer derzeitigen Verfassung jede Bündnisfähigkeit für Rot-Rot-Grün ab. «Die Sozialdemokratie steht heute in ganz Europa für Bankenrettung, Austeritätspolitik und Sozialabbau.» Auch bei den Auslandseinsätzen der Bundeswehr zog Riexinger scharfe Grenzen: «Die sind mit uns nicht zu machen.»

Der einzige Linke-Ministerpräsident, Bodo Ramelow aus Thüringen, mahnte hingegen: «Regieren ist kein Selbstzweck. Nicht regieren ist auch kein Selbstzweck.» Co-Parteichefin Katja Kipping forderte ein konsequent linkes Programm: «Ja, wir wollen die Machtfrage stellen. Aber wir wollen sie wirklich stellen. Und das heißt, wir wollen sie anhand von inhaltlichen Kriterien stellen.»

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann bedauerte Gysis Verzicht. «Sein Geist und Witz wird in den Debatten des Bundestages fehlen», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Montag). «Mit Sahra Wagenknecht ist die Linke auf die Opposition festgelegt und Rot-Rot-Grün unrealistischer als jemals zuvor.»

Grünen-Chef Cem Özdemir äußerte sich im Kurznachrichtendienst Twitter: «Respekt & alles Gute, @GregorGysi! Das wird ein großer Verlust, nicht nur für @dieLinke.»Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter erklärten, die Linke habe bis heute nicht geklärt, welchen Kurs sie einschlagen wolle: «Bleibt sie bei der Daueropposition oder will sie regierungsfähig im Bund werden? Diese Frage bleibt nach wie vor offen.»

Quelle: http://www.arcor.de/content/aktuell/top-news/3683167,1,Gysi-tritt-als-Fraktionschef-ab—Linke-skeptisch-zu-Rot-Rot-Gr%C3%BCn,content.html

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Deutsche-Bank-Chefs treten zurück – Nachfolger wird John Cryan

Die Co-Chefs der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, haben überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Jain wird zum 30. Juni 2015 zurücktreten, Fitschen zum Abschluss der Hauptversammlung im Mai 2016, teilte die Deutschen Bank mit. Aufsichtsratsmitglied John Cryan wurde gleichzeitig zum 1. Juli 2015 zum Co-Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank ernannt. Nach dem Ausscheiden von Fitschen soll Cryan alleiniger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank werden.

Quelle: http://www.arcor.de/content/aktuell/newsticker/3683324,1,Deutsche-Bank-Chefs-treten-zur%C3%BCck—Nachfolger-wird-John-Cryan,content.html

Gruß an die „zurück Tretenden“

TA KI

Deutsche Bank erlebt Franken-Desaster


 

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Die Kehrtwende der Schweizer Zentralbank kommt Finanzinstitute und Broker weltweit teuer zu stehen. Alleine die Deutsche Bank soll einen dreistelligen Millionenbetrag verloren haben, weil der Franken plötzlich nicht mehr an den Euro gekoppelt ist.

Die Entscheidung der Schweizer Nationalbank SNB, den Franken- vom Eurokurs zu lösen, hat offenbar auch der Deutschen Bank massive Verluste eingebrockt. Ein Minus von 150 Millionen Dollar stehe dem Geldinstitut bevor, berichtet das „Wall Street Journal“ und beruft sich dabei auf „eingeweihte Kreise“. Der US-Bankenriese Citigroup müsse Verluste in gleicher Größenordnung verkraften. Auch die britische Großbank Barclays und einige Hedgefonds sollen viel Geld verloren haben. Die Deutsche Bank war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Die SNB hatte am Donnerstag überraschend die Wechselkursbindung des Franken an den Euro aufgehoben. Die Schweizer Währung sprang zum Euro zwischenzeitlich um etwa 30 Prozent nach oben. Der Devisenmarkt wurde völlig auf dem falschen Fuß erwischt.

Als größter Leidtragender der SNB-Entscheidung gilt bislang ein US-Onlinebroker für Kleinanleger, FXCM. Die Firma wurde mit einem Notkredit über 300 Millionen Dollar gerettet, nachdem die Aktie um mehr als 70 Prozent eingebrochen war. Der britische Wettbewerber Alpari UK meldete Insolvenz an. Die Entscheidung der Schweizer Notenbanker habe zu extremen Schwankungen und zum Austrocknen jeglicher Liquidität geführt, teilte Alpari auf seiner Internetseite mit: „Das hat zur Folge gehabt, dass die Mehrheit der Kunden Verluste erlitt, die ihr Einlagenkapital überstiegen. Wo der Kunde diesen Verlust nicht abdecken kann, wird er an uns weitergereicht.“ Die Briten sind auch in Deutschland aktiv.

Der kleine neuseeländische Devisenhändler Global Brokers hatte schon kurz nach dem Beschluss der SNB sein Geschäft eingestellt. Global Brokers hatte von ähnlichen Liquiditätsproblemen und Verlusten der Kunden berichtet. Das Kapital der Firma sei aufgefressen, womit man nicht mehr den Anforderungen der Finanzaufsicht genüge, so die Neuseeländer. Geschäftsführer David Johnson entschuldigte sich bei seinen Kunden, versicherte aber, dass die Einlagen sicher seien.

Die Schweizer Börse hatte am Donnerstag knapp neun und am Freitag nochmals sechs Prozent verloren. Ein starker Franken verteuert Schweizer Produkte im Ausland. Börsianer kritisierten, dass sich die SNB noch kürzlich zum Mindestkurs bekannt habe.

„Zeitweilige Ausnahme“

Unterdessen hat die Schweizer Notenbank ihren Kurswechsel im Kampf gegen einen zu starken Franken verteidigt. Er sei sich zwar bewusst gewesen, dass die überraschende Abkehr vom Mindestkurs zum Euro die Schweizer Wirtschaft vor Probleme stelle und die Finanzmärkte einige Zeit bräuchten, um sich von dem Schock zu erholen, sagte SNB-Chef Thomas Jordan der „Neuen Züricher Zeitung“ und dem Blatt „Le Temps“. Der Schritt sei aber angesichts des anhaltend fallenden Euro nötig gewesen, um langfristig die Kontrolle über die Geldpolitik zu behalten.

Immer mehr Geld aufzuwenden, um den Mindestkurs von 1,20 Franken zu halten, wäre nicht nachhaltig gewesen und hätte die Glaubwürdigkeit der Notenbank aufs Spiel gesetzt, sagte Jordan. Da sei es besser, Kritik auf sich zu nehmen. Zumal es von Anfang an klar gewesen sei, dass der Mindestkurs lediglich eine zeitweilige Ausnahme gewesen sei. Die heftigen Marktreaktionen bezeichnete Jordan als überzogen.

Quelle: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutsche-Bank-erlebt-Franken-Desaster-article14341296.html

Gruß an die Vorbereiteten

TA KI

So retten Sie Ihr Geld vor dem Euro-Verfall


Die Europäische Zentralbank will den Euro zur Weichwährung machen. Das bekommen auch die deutschen Sparer zu spüren, denn ihr Geld wird im globalen Vergleich weniger wert. Doch es geht auch anders.

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Mario Draghi ist es gewohnt, sein Publikum auch mit seinem Mienenspiel auf das einzustimmen, was kommen wird. So war es kein Wunder, dass der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der jüngsten Sitzung noch ernster dreinblickte als gewohnt. Wer ihm anschließend lauschte, der wusste, warum.

Denn der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag nichts Geringeres als eine Kriegserklärung zu verlesen. Im offiziellen Eröffnungsstatement ließ Draghi wissen, die EZB werde ihre Bilanzsumme auf das Niveau von 2012 bringen, also rund eine Billion Euro in die Märkte pumpen. Da die Bilanzsummen für die Notenbanken die Waffen im aktuellen Währungskrieg sind, war schnell klar, dass Draghi den Euro weiter schwächen will, um die Euro-Zone vor einem Abrutschen in eine jahrelange Stagnation zu bewahren.

Draghis Ankündigung ist auch eine Kampfansage an die deutschen Sparer. Denn ein schwächerer Euro bedeutet einen Wertverlust für Verbraucher und Anleger. Geht es nach der Deutschen Bank oder Goldman Sachs, dürfte man für einen Euro bald nur noch einen Dollar oder weniger bekommen.

Der Euro wird damit als Wertaufbewahrungsmittel immer unattraktiver. Sparer sollten bei der Verwaltung ihrer Vermögen auch die Währungsseite berücksichtigen. „Devisen haben sich als eine ganz eigene Anlageklasse etabliert“, meint Kristjan Kasikov, Stratege bei der Citi.

Doch die meisten Sparer dürften wenig Neigung verspüren, sich am Devisenmarkt zu tummeln, schließlich werden hier tagtäglich umgerechnet rund fünf Billionen umgeschlagen. Nicht nur der private Laie droht hier unterzugehen, auch Profis fällt es schwer, aus den Schwankungen Profit zu schlagen. Cleverer ist es, sich indirekt an die großen Trends des Devisenmarktes zu hängen. Deutsche Konzerne haben gezeigt, wie man sich vor einer Euro-Abwertung schützt. Firmen wie Siemens, Merck und Bayer haben US-Firmen gekauft. Damit besitzen sie jetzt Anlagen im Dollar-Raum, und der dort erwirtschaftete Gewinn wird, in Euro gerechnet, bei einem weiteren Verfall wertvoller.

Euro-Pessimisten müssen nicht das Land verlassen

Analog können Anleger US-Aktien kaufen. Hierzulande werden zudem Indexfonds in Dollar geführt. Aber auch wer weltweite Produkte erwirbt, etwa Indexfonds auf den MSCI World, hat sein Währungsrisiko auf verschiedene Devisen aufgeteilt. „Eine Strategie ist, rund ein Viertel des Vermögens außerhalb des Euro-Raumes in Fremdwährung zu diversifizieren, um die Rendite zu verbessern“, rät Hubert Thaler von der TOP Vermögen.

Auch Stephan Witt von der Finum.Private Finance, die wie TOP am Vermögenscheck der „Welt am Sonntag“ teilnimmt, empfiehlt Sparern, aus der Euro-Not eine Anlegertugend zu machen. „Ein einfacher Weg sind in Dollar gehandelte Aktien, die von einer weiteren Abwertung automatisch profitieren werden“, sagt er. „Allerdings sollte man gut streuen.“

Tatsächlich müssen Euro-Pessimisten noch nicht mal außer Landes gehen. Sie können auch deutsche Aktien kaufen, die einen Großteil ihres Geschäfts im Ausland erwirtschaften. „Exportwerte gehören zu den großen Gewinnern der politisch orchestrierten Euro-Abwertung. Dazu gehören die großen Dax-Konzerne im Bereich Chemie, Maschinenbau, Automobile und Zulieferer“, sagt Wolfgang Juds, Geschäftsführer Credo Vermögensmanagement in Nürnberg.

Ablesen lässt sich das auch am Börsenindex DaxPlus Export Strategy, der von Rekord zu Rekord eilt. Seit Anfang Mai EZB-Chef Draghi indirekt die Schwächung des Euro zum Ziel ausgab, hat der Index neun Prozent gewonnen. Der Dax hat im gleichen Zeitraum dagegen rund 1,4 Prozent an Wert verloren.

Im DaxPlus Export Strategy finden sich jene zehn Konzerne aus dem Dax und dem MDax, die das meiste Geschäft außerhalb der deutschen Grenzen machen. Beispielsweise MTU Aero Engines. Der Triebwerkhersteller macht zwei Drittel seines Geschäfts in Nordamerika. Stark in Übersee aktiv ist auch die Fresenius Medical Care, die 65 Prozent in den USA und Kanada umsetzt. Beim Aromenhersteller Symrise, der ebenfalls im Index vertreten ist, stammt ein Drittel der Umsätze aus dem Dollar-Raum.

Indexzertifikat bildet Exportwerte ab

Eine klassische Globalisierungsaktie ist auch der Pharmakonzern Bayer. Nur noch jeder neunte Euro wird in Deutschland erwirtschaftet. Ein Viertel des Umsatzes kommt aus Nordamerika, ein weiteres Viertel aus Asien. Im DaxPlus Export Strategy findet sich ebenfalls das Unternehmen Henkel, das inzwischen einen nennenswerten Teil seiner Erträge in Afrika macht.

Mit solchen Globalisierungsaktien können Anleger ihr Währungsrisiko über verschiedene Devisen streuen. Die Deutsche Bank empfiehlt daher auch den Kauf solcher Titel. Interessanterweise finden sich nahezu sämtliche Titel aus dem DaxPlus Export Strategy auf der Kaufliste des deutschen Branchenprimus. Niemand muss die einzelnen Exporttitel einsammeln. Es existiert ein Indexzertifikat, das den Exportwerteindex eins zu eins abbildet.

Doch auch der breitere Dax bietet Anlegern einen gewissen Schutz vor einer weiteren Euro-Abwertung. Nach Berechnungen der Deutschen Bank machen die 30 größten deutschen Konzerne knapp die Hälfte ihrer Umsätze jenseits der Euro-Zone. In der zweiten Reihe, dem MDax, wird ein Drittel nicht mehr in Euro fakturiert, und beim Kleinwerteindex SDax sind es immerhin 20 Prozent der Umsätze, die nicht in der Weichwährung Euro anfallen.

Seit Jahresanfang hat der Euro fast zehn Prozent an Wert verloren, seit Anfang Mai summieren sich die Verluste sogar auf rund zwölf Prozent. Für Draghi ist der Job noch lange nicht erledigt – und damit auch nicht für die Anleger.

Quelle: http://www.welt.de/finanzen/vermoegenscheck/article134228870/So-retten-Sie-Ihr-Geld-vor-dem-Euro-Verfall.html

Anmerkung:

Ist in der zu Beginn des Artikels gezeigten Grafik ein Fehler geschehen??

Hier der Ausschnitt vom 12.11.2014

Schreibfehler

Gruß an die Edelmetallbesitzer

TA KI

Deutschland vor der Immobilienkrise


Die Konjunktur trübt sich ein, Experten entwickeln daher bereits Krisenszenarien für die Immobilienbranche. Denn sinken die Investitionen, werden weniger Bürotürme und Wohnungen benötigt.

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Die konjunkturellen Aussichten für Deutschland und Europa trüben sich gerade wieder ein. „Die Gefahr einer Rezession ist durchaus ernst zu nehmen“, warnt Ferdinand Fichtner, Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

„Die Weltkonjunktur verliert an Fahrt, die Entwicklung ist in vielen Ländern fragil, darunter in Italien und Frankreich. Hinzu kommt, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine und die Krisenherde im Nahen Osten die Investitionen wohl zusätzlich empfindlich dämpfen werden.“

Minus 0,2 Prozent Wachstum im zweiten Quartal, noch ist es eine Wachstumsdelle, doch von Monat zu Monat könnte die Gefahr eines länger anhaltenden Abschwungs größer werden – mit Folgen für den deutschen Immobilienmarkt. Betroffen sind vorerst nur die Gewerbeimmobilien – Bürotürme, Logistikparks, Shoppingcenter und Hotels. Bremsspuren gibt es aber auch im Wohnungsmarkt.

Denn während die Preise für Eigentumswohnungen in den Metropolen noch ansteigen, verlangsamt sich das Mietpreiswachstum. In einigen Städten stagnieren die Mieten sogar.

„In vielen Topstädten scheint der Mietpreiszyklus vorübergehend seinen Höhepunkt überschritten zu haben. Mit Mietrückgängen auf breiter Front ist aber nicht zu rechnen“, berichtet Andrew M. Groom vom Maklerhaus JLL. Die Mieten im teuersten deutschen Markt München haben nach der jüngsten JLL-Analyse zum ersten Mal in einem Halbjahr seit 2010 stagniert.

Mietanstieg in Metropolen verlangsamt sich

Der Anstieg der Kaufpreise in den Großstädten liege im Vergleich zu den Mietpreisen teilweise bis zu dreimal höher. „Zunehmend koppelt sich die Kaufpreis- von der Mietpreisentwicklung ab“, sagt Groom. Im Markt für Eigentumswohnungen werde eine zyklische Preisberuhigung immer wahrscheinlicher. „Die Frage ist nur, wann sie einsetzt.“

Das internationale Maklerhaus Savills hat für die Gewerbeimmobilien schon ein Krisenszenario entworfen: „Die gute Nachricht: Immobilien würden gegenüber anderen Anlageklassen nochmals an Attraktivität gewinnen.

Zudem würde die Risikoaversion voraussichtlich wieder steigen, sodass Core-Immobilien und Immobilien in Deutschland in der Anlegergunst weiter zulegen würden“, sagt Andreas Wende, Investmentchef bei Savills Deutschland.

„An den hiesigen Vermietungsmärkten wäre im Falle eines längeren konjunkturellen Abschwungs mit einem Nachfragerückgang zu rechnen, wobei die Einzelhandelsmärkte am wenigsten, die Bürovermietungsmärkte am stärksten betroffen wären.

Entscheidungen über die Anmietung großer Flächen würden bei steigender Unsicherheit über die weitere Entwicklung möglicherweise zurückgestellt, was sich spätestens im nächsten Jahr im Flächenumsatz widerspiegeln würde. Auf längere Sicht würde sich eine schwächere Beschäftigung ebenfalls dämpfend auf den Flächenumsatz auswirken.

Nachfrage nach Büroflächen wird geringer

Das Zusammenwirken aus gestiegener Nachfrage und schwächerer Vermietung würde dazu führen, dass sich der Investmentmarkt weiter von den Fundamentaldaten entfernt. „Noch ist das Szenario einer längerfristigen konjunkturellen Eintrübung nicht eingetreten – die Immobilienmarktakteure sollten die mit einer solchen Entwicklung verbundenen Chancen und Risiken aber im Blick haben“, empfiehlt Savills-Analyst Matthias Pink.

Ein konjunkturell bedingter Nachfragerückgang bei Büroflächen käme zu einem Zeitpunkt, zu dem die Bau- und Projektentwicklung gerade deutlich angestiegen ist. Die Folge wäre ein langsamerer Abbau des Leerstands, aber auch ein geringeres Mietwachstum.

„Ein Zusammenwirken dieser Entwicklungen hätte zur Folge, dass der Investmentmarkt den Vermietungsmärkten noch weiter davonliefe – die Überhitzungsgefahr stiege“, heißt es in einer Savills-Studie.

„Wir sind ja nicht unabhängig von der Realwirtschaft“, begründet Savills-Investmentchef Wende die Möglichkeit dieses Krisenszenarios. „Die Immobilienwirtschaft ist mit ihren Produkten auf Gedeih und Verderb von der Situation in den Unternehmen abhängig. Ist die Auftragslage schlecht, werden weniger Immobilien gebaut und angemietet.“

„Investitionen werden zurückgestellt“

„Die aktuelle Konjunktursituation ist nicht gerade Anlass für Optimismus. Die Krisenherde in der Ukraine und im Nahen Osten gefährden auch die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land“, sagt Wende.

„Investitionen werden zurückgestellt, Stellen nicht neu besetzt und Umzüge verschoben. Weil die Unternehmen auf die Kostenbremse treten, wird der Vermietungsmarkt deutlich leiden. Dass die Umzugsbereitschaft sinkt, ist noch nicht so dramatisch, weil sich der Neubau in Grenzen hält. Doch die abwartende Haltung vieler Investoren wird die Bau- und Immobilienbranche treffen“, so Wende.

Er hoffe nicht, „dass unser Krisenszenario eintritt, doch mit jedem Monat, in dem Konjunkturbarometer wie der Ifo-Index negativ sind, wächst die Wahrscheinlichkeit eines Abschwungs in der Immobilienwirtschaft.“

Andreas Schulten vom Analysehaus Bulwien Gesa sieht da nicht so schwarz. „Seit gut anderthalb Jahren gehen wir von einem Wachstum von 1,8 Prozent in Deutschland aus, vielleicht müssen wir in diesem Jahr etwas nach unten revidieren, jedoch sind die derzeitigen Klagelieder und Abgesänge auf die deutsche Wirtschaft oder die Immobilienkonjunktur das Gegenteil der zu hoch gejubelten Wirtschaft aus dem Frühjahr.“

Schulten weiter: „Aktuell gehen die Erwartungen von einem hohen Niveau zurück, jedoch kann man daraus noch keinen ablesbaren Trend für die Konjunktur und die Immobilienwirtschaft ausweisen. In unserer Konjunktureinschätzung wird es nur zu marginalen Veränderungen kommen.“

Irrationales Verhalten der Käufer

Jede weitere Krise im Osten verstärke jedoch die Suche nach einem sicheren Hafen. „Noch mehr Leute wollen (irrational) ihr Geld in jetzt schon hohe Kaufpreise einbringen“, sagt der Immobilienforscher. „Die zehnjährige Bundesanleihe liegt nun unter einem Prozent. Wo wollen sie sonst ihr Geld anlegen, wenn ihnen Aktien zu volatil sind?“ Der Run auf Sicherheiten und Core-Immobilien werde eher verstärkt, anstatt abrupt zu enden.

DIW-Branchenexperte Konstantin A. Kholodilin sieht für die Immobilienbranche keine Krisengefahr: Die reale BIP-Wachstumsrate werde in Deutschland 2015 höher als im laufenden Jahr sein. Das DIW habe ein Wachstum von zwei Prozent im nächsten Jahr vorhergesagt.

„Das ist viel höher als das reale Wachstum 2012/2013, die Periode einer stetigen Steigerung der Immobilienpreise„, sagt der DIW-Forscher. „Die Rezession ist bislang nur ein Risikoszenario, nicht die Prognose. Auch bei einer Abschwächung auf ein Prozent Wirtschaftswachstum wird die Entwicklung am Immobilienmarkt nicht betroffen.“

„Das Krisenszenario ist heute deutlich realistischer als noch vor sechs oder zwölf Monaten“, urteilt dagegen Professor Tobias Just von der Universität Regensburg. „Die Commerzbank und die Deutsche Bank haben ihre Wachstumsprognosen nach unten geschraubt, und da Revisionen häufig schrittweise erfolgen, halte ich es für sehr gut möglich, dass weitere Abwärtsrevisionen folgen.“ Der Ifo-Index sei sogar viermal gesunken.

Just rechnet aufgrund der hohen Nachfrage und entsprechender Einstiegspreise mit einem weiteren Rückgang der Mietrenditen. „Das erhöht das Rückschlagspotenzial in Zukunft, da man implizit auf noch stärkeres Mietwachstum setzt.“

Die Immobilienmärkte könnten vorübergehend tatsächlich als „relativer Gewinner“ hervorgehen – wie in den letzten Jahren, sagt Just. „Doch dies ist nur geborgte Ruhe, denn die Aufräumarbeiten könnten dann später nur umso größer ausfallen, wenn irgendwann die Zinsen wieder zu steigen beginnen.“

immoblilienschereQuelle: http://www.welt.de/finanzen/immobilien/article132063033/Deutschland-vor-der-Immobilienkrise.html

Gruß an die Mieter

TA KI

Der Informationsweltkrieg


Мировая информационная война

Der Informationsweltkrieg

Quelle: http://rusnod.ru/news/theme4148.html vom 04.05.14

Übersetzt von Irina Snatschok

Der Mitarbeiter der NOD-Redaktion, Alexander, diskutiert mit dem italienischen Journalisten und Politiker Giuletto Chiesa über die jüngsten Entwicklungen in den Beziehungen zwischen Rußland und dem Westen.

 

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Ist die aktuelle Verschlechterung der Beziehungen Russlands und Westens eine vorübergehende Erscheinung oder wird sie für eine lange Zeit anhalten? Mit welchen Methoden versucht man uns zur Gehorsamkeit zu bringen? Sind wir ausreichend entschlossen und flexibel genug, dem zu widerstehen? Die Antworten auf diese Fragen suchen wir zusammen mit Giulietto Chiesa*, dem italienischen Journalisten und den Politiker zu finden.

Rußlandfeindliche Haltung auf Bestellung

– Vor kurzem las ich ein Material, in dem die Autorin bemerkte, daß sich bei ihr die Empfindung herausbildet, daß die amerikanischen Journalisten, Kommentatoren und die Politiker speziell mit Wörterbüchern und Nachschlagewerken auf der Suche sind, immer ausgefallenere Vokabeln auszugraben, um speziell Putin zu beleidigen. Und wie ist das in Italien?
– Wir sind ein Kolonialland. Bei uns wiederholt hauptsächlich all jenes, was man auf Englisch schreibt und sagt. Das begann nicht gestern.
Aber ich muß sagen, daß ich in meiner Karriere als Journalist niemals so etwas sah, wie es jetzt zu erleben ist. Die Betrachtungsweise der ukrainischen Ereignisse hat alle vorigen Grenzen überschritten. Sogar bei der Sowjetunion gab es ein solches Niveau der Verfälschung, der Entstellung der Information nicht. Bis zu einer solchen Niederträchtigkeit kam es niemals. Ausnahmslos alle Kanäle des Fernsehens, alle Funkstationen, alle Zeitschriften und die Zeitungen schreiben einmütig: Rußland ist der Aggressor. Wladimir Putin persönlich ist in den Reihen « der gefährlichen Diktatoren »: Slobodan Milosevic, Saddam Hussein, Gadaffi, Bashar al-Аssad, schon aufgeführt.  Das heißt, er ist schon der Koloniallandfeind. Nicht  einfach der politische Gegner, sondern der persönliche Feind. Der Diktator. Freilich, verwendet man noch nicht das Attribut „blutig“, jedoch in einigen Monaten wird man das ergänzen. Es ist ein Chor, ein einmütiger Chor, der sich sogar für mich als Überraschung herausgestellt hat.

– Dmitry dе Koschko, ein Veteran der französischen Journalistik russischer Herkunft, hat mir erzählt, dass er die Mißgunst gegenüber Russland auch persönlich beginnt zu spüren. Und wie fühlen Sie sich?
– Ich habe das Web-Fernsehen, « Pandora TV » gegründet, auf dem ich laut Vereinbarung mit dem Kanal Russia Today, dessen englischsprachige Materialien verwende. Das war in den letzten zwei Monaten der einzige TV-Kanal, ich betone – der einzige von den Massenmedien, der eine objektive Einschätzung der Information gab. Und vor etwa zwei Tagen erfolgte der erste persönliche Angriff auf mich, der durch die unabhängige Oppositionszeitung « Fato Kotid‘enе » erfolgte: Chiesa arbeitet für Putin, er entstellt die Realität und bekommt Geld dafür. Das ist schon keine Kritik meiner Worte mehr, sondern die Anschuldigung besteht darin, dass ich « ein Feind des italienischen Volkes » sei. Was die Bevölkerung betrifft, so habe ich den Eindruck, daß die Stimmung viel weniger Russenfeindlichkeit aufweist, als nach den Massenmedien zu erwarten wäre. Kurz vor unserem Gespräch trat ich im Norden Italiens, in Bergamo auf, wo mir etwa 400 Menschen zuhörten. Die Leute waren verwundert, als sie meine Beschreibung der Situation hörten. Hören und wundern sich. Aber niemand sprach mit mir in feindseligem Ton. Aber wenn Du die Zeitungen liest, den Fernseher einschaltest, ist es völlig anders. Es ist einfach ein Schüren von Russenangst.
– Ich stellte mehrmals fest, daß wenn in Rußland oder in Zusammenhang mit Rußland in der Welt irgendwelche wichtigen Ereignisse geschehen – sei es die Vertreibung der Jelzingetreuen aus dem Parlament im Oktober 1993, oder die georgischen Ereignisse im August 2008, oder jetzt in der Ukraine – wird der Pluralismus in den westlichen Medien beendet und amerikanischen, englischen, französischen und, deutschen Medien beginnen einträchtig, einen und den selben Satz der Thesen, in der Regel sogar mit Tatsachen, die nicht bewiesen sind, zu wiederholen. Welche Mechanismen liegen einer solchen Koordination zugrunde?

– Das Wesentliche ist, daß im Westen unter dem Deckmantel die Journalistik die Armee der Propagandisten geschaffen worden ist. Es sind die Millionen von Menschen, die ein Gehalt bekommen, von dem sie  leben. Dort sind viele Leute wissend, aber wenn das Problem ernst wird, entschlüsseln sie sofort, was man sagen muß. Die Journalisten verstehen, daß die Situation gefährlich ist – vor allem für ihre eigenen Taschen – und die Freiheit wird in bestimmten Themen beendet. Dafür sind die Weisungen von oben gar nicht notwendig. Wenn über das nicht formale „Zentrum“ gesprochen wird, so besteht es aus den Zeitungen « New York Times», « Washington Post », dem Fernsehsender CNN, der britischen Nachrichtenagentur “ Reuter “ und der amerikanischen « Associated Press ». Das sind diese fünf „Zentren“, die den Ton für die ganze Weltpresse angeben. Alle anderen Versionen werden marginal. Hier hat Russland in alle diesen Jahren einen großen strategischen Fehler gemacht. Ihre Führer haben nicht verstanden, daß im Westen keine Stimme existiert, der den Standpunkt Russlands nahe bringen könnte. Das fehlt vollständig. Wir haben keine alternative Version der Ereignisse aus der Sicht Russlands. Es gibt kein Fernsehen, es gibt keine Zeitungen, es gibt kein solches Instrumentarium. Oder sie sind unbedeutend. Da ergibt es sich eben, dass alle 60 Millionen Italiener im Laufe von zwei Monaten der Entwicklung der ukrainischen Krise nur eine Stimme hörten.
Gefährlich wird es, wenn die Politiker beginnen, der eigenen Propaganda zu glauben.

– Die Bürger verschiedener Länder vermuten nicht selten, dass ihre Führer Unsinn daherreden, aber dabei scheint es ihnen, dass die staatlichen Personen über irgendwelches höchstes, den einfachen Sterblichen unzugängliches Wissen verfügen, weshalb sie geneigt sind, ihnen zu vertrauen. Gibt es ein solches « sakrales Wissen »?
– Nein. Ich kenne viele Abgeordneten des italienischen Parlamentes, kluge und gebildete Leute. Das ist nicht die Mehrheit, sondern die Minderheit. So etwas gibt es bei ihnen nicht.. Und bei den übrigen fehlt sogar das elementare Verständnis vollständig. Sie wissen, zum Beispiel nicht, dass in der Ukraine 10 Millionen Russisch Sprechende, fast 20 % der Bevölkerung, leben. Wie können sie richtige Beschlüsse annehmen? Sie lesen dieselben Zeitungen und sehen dieselben Fernsehkanäle, die der Mensch von der Straße sieht, und bekommen von dort die Information. Zwei Tage vor dem Sturz von Janukowitsch traf ich mich im Cafe mit 3 Abgeordneten und 2 Senatoren von der oppositionellen Bewegung « Fünf Sterne » , eine ganz neue Partei, die im letzen Jahr 25 Prozente der Wählerstimmen erhielt und 173 neue Senatoren und Abgeordnete in das Parlament gebracht hat. Das bedeutet, es sind Leute von der Straße, die sich plötzlich als Gesetzgeber eingefunden haben. Als ich auf deren Fragen über die Ukraine antwortete, sahen sie mich an, als ob ich vom Mars käme. Ihr habt die Zusammenstöße auf dem Maidan gesehen, aber das italienische Publikum sah diese größtenteils nicht.
Wie viele Abgeordnete des italienischen Parlamentes wissen, daß 53 % des russischen Gases durch die Rohrleitungen über die Ukraine geht? Fast niemand. Als ich begann, über diese Sache zu erzählen, waren sie verwundert. Und wenn ich gesagt habe, dass die Amerikaner jetzt die Ukraine ergreifen und dadurch die Kontrolle über das Gasventil bekommen, wußte dort aber niemand von ihnen etwas darüber, daß der Beintritt der Ukraine zur NATO nahe liegt. Einer von ihnen hat gesagt, wenn die Situation so ist, möchten wir dich zum Zuhören in die Kommission des Senates für Auswärtige Angelegenheiten einladen. Auf diese Einladung warte ich bis jetzt. Ich war Abgeordneter des Europäischen Parlamentes im Jahre 2008, als der Krieg Georgiens gegen Südossetien stattfand. Die Mehrheit von meinen Kollegen wußte nicht, wo sich Georgien befindet. Sie kannten die Existenz Südossetiens, Abchasiens nicht. Wie  können sie entscheiden, wie können sie Maßnahmen ergreifen, wenn sie die elementaren Dinge nicht wissen.
Doch nehmen wir Obama. Ich will nicht beleidigend sein, aber das intellektuelle Niveau jener Leute, die Obama Ratschlage erteilen, ist so niedrig, dass sie überhaupt nicht bewerten können, was Putin bewegt, oder die reale politische Situation in Russland richtig verstehen, geschweige denn jene in der Ukraine. Frau Nuland (Stv. des Staatssekretärs in Angelegenheiten Europas – Red.) ist ein unbedeutender Mensch. Sie weiß nichts, sie sagt vollkommen sinnlose Sachen. Vor 20 Jahren hätte sich eine solche Persönlichkeit auf der Ebene eines stellvertretenden Ministers für auswärtige Angelegenheiten Amerikas niemals durchgesetzt. Ich bin überzeugt, daß auch die Hälfte der amerikanischen Senatoren nur mit Mühe weiß, wo sich die Krim befindet.
– Obama, ist allgemein gesprochen, kein böser oder dummer Mensch. Kann es sein, wenn er einen intensiven Kontakt mit Putin pflegen würde, daß es letzterem gelingen könnte, ihm alles zu erklären und der amerikanische Präsident seine Politik in Übereinstimmung mit der Realität bringen würde?
– Erstens, wird es ihnen an der Zeit fehlen. Es ist ein 7-Tages- Seminar hier nötig. Aber auch danach, was würde Obama tun? Er würde zu seinen Leuten zurückkehren und dorthin gehen, wo ihm diktiert wird. Obama steuert die Situation nicht. Er hat eine riesige Vollmacht, aber ich denke, dass die Mehrheit der Ereignisse an ihm vorbeigeht. Somit ist es naiv damit zu rechnen, daß Putin ihn überzeugen kann. Da sind die verschiedenen Ebenen der intellektuellen Fähigkeiten der Politiker.
Je schwächer Amerika ist, desto böswilliger wird es.
– Bei uns wird besonders über die Sanktionen, die der Westen uns wegen der Ukraine auferlegt, diskutiert. Viele rechnen damit, daß die Welt zum « kalten Krieg » zurückkehrt. Andere sagen, dass « der kalte Krieg » nur eine Episode im Kampf Westens gegen Russland war. Und, nachdem die  UdSSR aufgegeben wurde, begann hier bereits ein noch härterer « warmer Krieg » gegen Russland an. Jetzt ist er in eine neue Phase getreten. Ist das auch Ihre Meinung?
– Ich denke, dass es eine neue Phase ist. Der Vergleich mit dem « kalten Krieg » ist falsch. Der Unterschied liegt nicht nur darin, dass die Sowjetunion der reale politische Gegner war. Damals war Amerika stark. Jetzt geschieht etwas vollkommen anderes. Die amerikanische Vorherrschaft wurde beendet. Der Kaiser gibt immer noch Befehle aus, aber die Empfänger – in erster Linie Russland und China – lehnen es ab diese zu erfüllen. Es ist das Ende des Imperiums eben. Amerika ist heute schwach, befindet sich in der Gefahr, daß es seine Schulden nicht bezahlen kann. Und Russland ist unbegrenzter Spielraum, es ist Energie, es sind die Naturschätze für dreihundert Jahre Zukunft. Dabei denken die Amerikaner – beim gegenwärtigen intellektuellen Niveau – dass sie die Bedingungen immer noch diktieren können. Deshalb gehe ich davon aus, dass Amerika jetzt viel gefährlicher ist.
Sie attackieren euch in der Ukraine. Putin befindet sich in einer schwierigen Situation und ich denke, daß er eine solche Entwicklung der Ereignisse nicht erwartete hat. Aber gleichzeitig gibt Putin offenbar schon das deutliche Signal – wir werden nicht zurückweichen. Und die Amerikaner reagieren darauf so: Das bedeutet, wir werden Euch zerbrechen. Es ist schon nicht mehr « der kalte Krieg », der erste Schritt zum « heißen Krieg » ist getan. Ich denke, eine solche Situation zu unterschätzen wäre sehr gefährlich. Die Rückkehr zu den früheren ruhigen Beziehungen mit Amerika wird es nicht geben. Dies ist der Anfang einer gigantischen globalen Krise.
– Ende 1990 haben Sie das Buch geschrieben « Lebe wohl, Russland! ». Es war Ihre Ablehnung des neuen Landes, das, wie Sie sagen, anerkannte, sich selbst besieget zu haben, um kolonialisiert zu werden. Jetzt hoffe ich, Sie verabschieden sich nicht mehr von Russland?
– Jetzt gibt es mir eine bestimmte Hoffnung, weil ich sehe, daß Rußland versteht, das Staatsoberhaupt Rußlands versteht, mehr darf man nicht zurückweichen, sonst hat man keinen Platz. Denn wenn ihr zurückweicht, so werdet ihr zerstört, persönlich und physisch. Deshalb zum ersten Mal in den letzten 30 Jahren gibt es Widerstand, den realen Widerstand. Ich gehe davon aus, daß es sehr wichtig ist, weil es in drei – vier Jahren zu spät sein wird.
Ich hoffe, daß Russland in diesem Widerstand nicht einsam bleiben wird. Wenn China auf der Szene erscheint, wird der Widerstand noch stärker sein. Die übrigen Riesen können die schwergewichtige Rolle noch nicht spielen – ich meine Indien, Brasilien, obwohl sie schon geneigt sind, gegen Amerika aufzustehen, es fehlt ihnen aber noch an Stärke, ihre Kräfte reichen noch nicht aus. Aber die Zeit spielt jetzt für Russland, erstens, und zweitens für China. Deshalb eine solche Frage: Ist Europa schon endgültig verloren?
Vor wem fürchtet sich Europa? Und wie würden Sie selbst diese Frage beantworten
– In Europa ist jetzt eine antieuropäische Bündnisbewegung auf der rechten Flanke erschienen. Marine Le Pen in Frankreich, die Euroskeptiker in anderen Ländern. Ich werde etwas widersprüchlich sagen, daß dies negative Erscheinungen sind. Wir lassen zu, morgen gewinnt Frau Le Pen die Wahlen und Frankreich tritt aus der EU aus. Ich gehe davon aus, daß diese Abschwächung Europas aber zugunsten Amerikas erfolgt. Ein zerstückeltes Europa wird nichts selbständig machen. Und ich denke, daß es im Gegenteil für Russland und für Europa außerordentlich wichtig wäre, Europa nicht zu zerbrechen, sondern die Voraussetzungen für die große strategische Allianz zu schaffen. Und ich rechne, dass der Angriff auf die Ukraine gleichzeitig ein Schlag gegen Russland und gegen Europa ist. Um Europa zu schwächen und unter die Protektion Amerikas zurückzubekommen. Deshalb hätte ich vorgezogen, ein Europa zu sehen, das aus dieser Krise erscheint und zum ersten Mal in der modernen Geschichte beginnt selbständig zu denken. Aber jetzt befindet sich Europa in einer solchen Situation, in der die rechten Kräfte Europa zerbrechen wollen, und andere Kräfte, die ein demokratisches Europa schaffen wollten, sehr zersplittert und getrennt sind. Deshalb wird im Europarlament, das im Mai gewählt werden wird, die sehr kleine Gruppe der Leute, die zu überlegen in dieser Richtung fähig sind, nicht mehr 10 % betragen.
– Das europäische Bündnis heute – der mächtige Block, im Prinzip, sowohl ökonomisch als auch politisch fähig mit den Vereinigten Staaten zu wetteifern. Was fürchtet es? Doch nicht etwa die russische Bedrohung …

– Praktisch hängt ganze Finanzstruktur Europas von den Vereinigten Staaten Amerikas ab. Die City (das weltumfassende Finanzzentrum in London – Red.) ist eine Stütze Amerikas in Europa. Die Wallstreet und die City haben alle europäischen Finanzriesen Amerika untergeordnet. Das erklärt, warum der Kanzler Deutschlands Frau Merkel‘ so offensichtlich für Amerika arbeitet, trotz der Unzufriedenheit aller großen deutschen Warenproduzenten. Der Kapitalismus in Westen wurde hundertprozentig in den Finanzkapitalismus umgewandelt. Diejenigen, die Maschinen herstellen, sei es sogar «Mercedes» und «Volkswagen», bestimmen die Situation nicht mehr. Die Situation bestimmen die Finanzstrukturen.
Europa – was kann es entscheiden? Das europäische Parlament ist im Wesentlichen nicht bevollmächtigt, Beschlüsse anzunehmen. Und die „Triade“, oder die „Drei“ – der Internationale Währungsfonds, die Europäische Zentralbank und die Eurokommission – drei Strukturen, die niemand wählte. Eine dieser Strukturen ist sogar nicht europäisch. Der Internationale Währungsfonds ist Amerika, im Wesentlichen. Die Zentralbank Europas ist  ein amerikanisches „Goldman Sachs“, G. P. Morgan, « Bank оf Amerika », deutsch ist « Deutsche Bank », französisch « Pari Ba», und schweizerisch « Union de Credite Suisse ». Das ist die Macht. Europa in den Händen der großen Finanzkreise. Das erklärt alles, was vor sich geht.

 

* Giulietto Chiesa
Italienischer Journalist und Europaabgeordneter, der in den 70er Jahren eine wichtige Rolle innerhalb der KPI (wurde 1991 aufgelöst)spielte. Danach arbeitete er als Korrespondent für L’Unita und La Stampa in Moskau. Er hat zahlreiche Bücher über diese Zeit geschrieben. Seine Tätigkeit in Moskau endete im Jahre 2000 .2004 wurde er Mitglied des Europaparlamentes, zunächst als Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten, später dann der Sozialdemokratischen Partei Europas. Schreibt für Zeitungen und Magazine in Italien, Europa, Rußland und Amerika.

 

…Danke an Irina Snatschok

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Gruß an die Marionetten

TA KI