Was wusste der Maler Eugène Delacroix?


Was wusste der Maler Eugène Delacroix?

Eugène Ferdinand Victor Delacroix (*26. April 1798 in  Charenton-Saint-Maurice, †13. August 1863 in Paris) war einer der bedeutendsten französischen Maler der Romantik und gilt als Wegbereiter des Impressionismus. Sein Vater war Mitglied der Revolutionsregierung und bis 1797 Aussenminister Frankreichs. Grossen Bekanntheitsgrad geniesst auch ein guter Freund von Eugène Delacroix: der Autor Alexandre Dumas („Die drei Musketiere“, „La Reine Margot“, „Der Graf von Monte Christo“, „La Tulipe noir“, etc.).

Die Verbindung zwischen Delacroix und dem Mysterium von Rennes-le-Château gründet primär auf drei von ihm geschaffene Werke in der Kirche St. Sulpice in Paris: „Héliodore chassé du temple“, „le combat de Jacob avec l’ange“ sowie „Saint Michel triomphant de Lucifer“.

Héliodore chassé du temple, Delacroix, zwischen 1855 - 1861
Héliodore chassé du temple, Delacroix, zwischen 1855 – 1861

„Héliodore chassé du temple“ ist sicherlich das Bekannteste der oben Erwähnten. Es zeigt die Vertreibung von Heliodores aus dem salomonischen Tempel beim Versuch, sich des Tempelschatzes zu bemächtigen (2. Buch Makkabäer, 3. Kapitel). Dieses Werk wird auch in der ominösen Prosa „le serpent rouge“ erwähnt, ohne jedoch den eigentlichen Grund für diese Hervorhebung anzugeben (siehe nachfolgenden Auszug):

VIERGE (*Übersetzung siehe Anhang)
J’étais comme les bergers du célèbre peintre POUSSIN, perplexe devant l’énigme: „ET IN ARCADIA EGO…“! La voix du sang allait-elle me rendre l’image d’un passé ancestral. Oui, l’éclair du génie traversa ma pensée. Je revoyais, je comprenais! Je savais maintenant ce secret fabuleux. Et merveille lors des sauts des autres cavaliers, les sabots d’un cheval avaient laissé quatre empreintes sur la pierre, voilà le signe que DELACROIX avait donné dans l’un des trois tableaux de la chapelle des Anges. Voilà la septième sentence qu’une main avait tracée : „RETIRE MOI DE LA BOUE, QUE JE N’Y RESTE PAS ENFONCE. Deux fois IS, embaumeuse et embaumée, vase miracle de l’éternelle Dame Blanche des Légendes“.

Wie kann man diese Textstrophe deuten? Wo finden wir Hinweise darauf, dass dieses Werk von Delacroix wirklich einen Bezug zu Rennes-le-Château herstellt? Wir fanden viele Jahre keine Antwort auf diese Fragen, bis uns eines Tages folgendes auffiel:

Konstruktion Heliodore

 

Auf diesem Wand-Fresko ist der sogenannte „westgotische Pfeiler“ seitlich abgebildet! Sowohl das Ornament – wie auch die angedeutete Grösse des Steines – weisen frappante Übereinstimmungen auf!

Die seitlich am Pfeiler angebrachte Verzierung stimmt mit derjenigen auf dem Gemälde in beachtlicher Weise überein – selbst den Bezug hinsichtlich des „Tempels Salomons“ erkennt man – anhand des kleinen „Tempel-Modells“ über der Madonnenstatue (ebenfalls verifizierbar im Buch von Alain Féral, „Clef du royaume des morts“)!

Aber – wie kann es sein, dass Delacroix mit seinem zwischen 1855 und 1861 geschaffenem Werk auf Rennes-le-Château hindeuten wollte, wenn doch dieser westgotische Pfeiler erst Jahrzehnte später verkehrt im Kirchgarten von Rennes-le-Château platziert wurde?
Oder muss man dies anders deuten?
Muss man diese Geschichte „verkehrt“ betrachten? Will der geistige Erbauer der „Domäne Saunière“, Abbé Henri Boudet, uns einen Wink geben wie:

„Dieser Pfeiler führt Euch zum Heliodores Wandfresko von Delacroix. Ihr wisst nun um die Art des Schatzes von Rennes-le-Château – der salomonische Tempelschatz erwartet Euch…“?!

Dies ist insofern naheliegend, finden wir doch das Siegel König Salomons in Form der gespiegelten „N“ zahlreich in der Gegend um Rennes-le-Château (siehe unseren Forschungsbericht, „Das Rätsel des gespiegelten N„, vom 23. Juni 2008).

Betrachtet man weitere Werke von Delacroix, fallen einem andere Merkwürdigkeiten auf, welche von grosser Bedeutung sein könnten: In seiner „Pieta“ (1850), die von der Thematik her die Darstellung Marias als „Mater Dolorosa“ mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus darstellen sollte, lehnt dieser gegen einen Felsen – wir sehen hier eher das Bild eines Schwerverletzten denn eines Leichnams! Interessant ist auch die von Delacroix gemalte Augenpartie von Jesus – die Augenlieder scheinen leicht geöffnet zu sein…!

„Pieta“ (1850)

Auch das 1853 erstellte Werk, „Jésus sur le lac de Génézareth“, scheint Merkwürdigkeiten aufzuweisen. Man erkennt einen liegenden – scheinbar schwer kranken Jesus an Bord eines kleinen Zweimasters. Die starke Wellenbildung auf dem See Genezareth, hervorgerufen durch thermische Winde, ist legendär. Auf der anderen Seite ist uns in der Bibel keine Stelle bekannt, die diese anscheinend doch wichtige Szene beschreibt….

Jésus sur le lac de Génézareth 1853

Das gleiche Sujet (mit dem gleichen Namen) malte Delacroix bereits 1841. Auch hier ist ein gebetteter Jesus zu erkennen – wiederum verbunden mit der Darstellung eines stürmischen Meeres. Zusätzlich sticht bei diesem Gemälde ein Mann ins Auge, welcher scheinbar ein weisses Leinentuch über Bord werfen will. Hat dieses „Über-Bord-Werfen“ des Tuches eine tiefere Bedeutung? Will Delacroix andeuten, dass es sich um ein Leichentuch handelt, das nicht mehr benötigt wird, da Jesus lebt? Zeigen diese Szenen etwa die Flucht eines schwer verletzten Jesus – nach der Kreuzigung – an die zerklüftete Gestade eines bestimmten Ortes im „Golfe du Lion“, einer Gegend, geprägt durch die stärksten Fallwinde der Welt?

Jésus sur le lac de Génézareth 1841

Ein anderes Gemälde unbekannter Herkunft, in der Maria Himmelfahrt Kirche in Limoux, unterstreicht diese Theorie. Es zeigt Jesus als „normalen Bürger“ dieses Ortes während einer Pestepidemie. Es scheint, dass nicht nur die bekannte Kirche „Notre Dame de Marceille“ in Limoux bestimmte Geheimnisse verwahrt…

Nihil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
(Nichts ist so schwierig, dass es nicht erforscht werden könnte)

 

(*) JUNGFRAU
Ich stand, wie die Schäfer des berühmten Malers POUSSIN, verwirrt im Angesicht des Rätsels: „ET IN ARCADIA EGO…“! Die Stimme des Blutes würde mir das Bild einer vererbten Vergangenheit zeigen. Ja, das Licht des Genius erleuchtete meinen Geist. Ich schaute nochmals und verstand! Ich wusste nun das unglaubliche Geheimnis. Und wie wunderbar, wenn von den Sprüngen der vier Reiter, der Huf eines Pferdes vier Abdrücke auf dem Fels hinterlässt. Hier ist das Zeichen, welches DELACROIX in einem der drei Bilder offenbart hat, die sich in der Engelskapelle befinden. Hier ist der siebte Satz, welcher durch eine Hand aufgezeichnet worden ist: „BEFREIE MICH AUS DEM MORAST, SO DASS ICH DORT NICHT VERSINKE. Zweimal IS, duftend und einbalsamiert, wunderbare Vase der Ewigkeit: weisse Dame der Legenden.“

(…)

 

Quelle: http://www.gralssuche.org/forschungsberichte/was_wusste_eugene_delacroix.html

Gruß an die Geschichte hinter der Geschichte

TA KI