Neues Gentechnik-Verfahren US-Forscher will Mammuts im Labor erschaffen


mittels-neuer-verfahren-sollen-schon-in-vier-jahren-wieder-mammuts-durch-sibirien-ziehen-Ein US-Genforscher will in seinem Labor an der US-amerikanischen Harvard University Mammut-ähnliche Elefanten erschaffen. Diese Tiere will er dann in der Kältesteppe Sibiriens ansiedeln, berichtet das Magazin „Der Spiegel“. Über ein neuartiges Verfahren könnte es schon in vier Jahren soweit sein.

George Churchs Plan ist es, einzelne Eigenschaften der ausgestorbenen Rüsseltiere auf ihre nächsten lebenden Verwandten, die Asiatischen Elefanten, zu übertragen. Der Harvard-Forscher hat dabei insbesondere jene Anpassungen im Auge, die die Mammuts kältebeständig machten, etwa ihr dichtes Wollhaar, das dicke Unterhautfettgewebe oder die kleinen Ohren.

„Wenn wirklich alles klappt, ist es nicht ausgeschlossen, unser Ziel innerhalb von vier Jahren zu erreichen“, sagte der Forscher dem Magazin. Möglich werde das ehrgeizige Vorhaben dank eines neuen Verfahrens namens „CRISPR“, das die gentechnische Manipulation von Organismen erheblich erleichtert. „Mit den klassischen Methoden können wir einzelne Gene verändern, mit CRISPR dagegen ganze Genome“, sagte Church.

Enorme ökologische Bedeutung für die sibirische Ebene

Mit den Experimenten hat Church bereits begonnen. Er verwendet dazu Bindegewebszellen von einem Asiatischen Elefanten, die er aus dem Zoo von San Diego erhalten hat. Bisher habe er in diesen Zellen bereits 15 Gene verändert, darunter etwa eines für den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Die Mammut-Variante dieses Moleküls ist geeignet, auch bei tiefen Temperaturen Sauerstoff ans Gewebe abzugeben.

Um seine modifizierten Elefanten in Sibirien anzusiedeln, strebt Church die Zusammenarbeit mit dem russischen Geophysiker Sergej Simow an. Simow unterhält im ostsibirischen Jakutien ein Freilandgehege namens „Pleistozän-Park„, auf dem er Pferde, Bisons, Moschusochsen und andere große Pflanzenfresser angesiedelt hat. Simow hofft, dass durch die intensive Beweidung jene eiszeitliche Graslandschaft wiederhergestellt wird, die sich einst über Tausende Kilometer in der sibirischen Ebene erstreckte. Den Mammuts kam Simows Theorie zufolge eine besondere ökologische Bedeutung zu.

Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/wissen/id_72535742/us-forscher-will-mammuts-im-labor-erschaffen.html

Gruß an die genmodifizierenden Forscher

Jurassic_Park,_US

TA KI

 

Gravitationsanomalien in Italien und Polen – In der Nähe des Castel Gandolfo- der Sommerresidenz der Popen


Gravitationsanomalien in Italien und Polen

von Grazyna Fosar Franz Bludorf, Berlin

Etwa 60 km südlich von Rom, am Rande des Albaner Sees, eines erloschenen Vulkankraters, verläuft die Via dei Laghi, eine Landstraße, die als Verlängerung der Via Appia Nuova die Hauptstadt Rom mit der Weinregion Frascati sowie der malerischen Seenlandschaft der Albaner Berge verbindet. Kurz hinter der Ortschaft Rocca di Papa kommt es im Verlauf dieser Straße zu einer seltsamen Anomalie. Flaschen und andere Gegenstände rollen hier in einer schwachen Steigung ohne zusätzliche Antriebskraft bergauf. Selbst schwere Autos lassen sich hier im Leerlauf bei ausgeschaltetem Motor den Berg hinaufbewegen.

Dieses Phänomen wurde in Deutschland erstmals durch Rainer Holbes Sendungen „Unglaubliche Geschichten“ und „Phantastische Phänomene“ sowie durch sein Buch „Magie, Madonnen und Mirakel“ bekannt gemacht. Es wurde von ihm ebenfalls in einer Sendung von Hans Meiser in der Sendung „Unerklärliche Phänomene“ vom 19.3.1997 den Fernsehzuschauern vorgestellt.

Bisher existierten zu den Ursachen dieses Phänomens nur Vermutungen. Wissenschaftler behaupteten im allgemeinen, es müsse sich um eine optische Täuschung handeln.

So haben wir im Jahre 1998 im Rahmen einer Forschungsreise nach Italien den Fall gründlich untersucht.

kraterAbb.1: Der Albaner See südlich von Rom, ein erloschener Vulkankrater. An seinem Rand verläuft die Via dei Laghi, an der es zu einem seltsamen Gravitationsphänomen kommt

Der subjektive Eindruck hinterläßt beim Besucher dieses seltsamen Ortes sofort das Gefühl, daß das Phänomen echt sein muß. Die Steigung beginnt in einer kleinen Bodensenke und führt bis zu einer Kuppe nach etwa 200 Metern. Läuft man diese mutmaßliche Steigung hinauf, so hat man ein seltsames Gefühl der Beschleunigung. Man glaubt nicht bergauf, sondern eher bergab zu laufen. Es ist kein Kraftaufwand dabei zu spüren. Auch ein Auto läuft im Leerlauf bei ausgeschaltetem Motor tatsächlich von selbst bergauf. Dies funktioniert sogar bei vollbesetzten Touristenbussen, wie wir selbst gesehen haben. Ganz offenbar beziehen Touristikunternehmen (hauptsächlich aus Deutschland) diesen seltsamen Ort bereits in ihre Rundfahrten ein.

Dennoch könnte es sich natürlich immer noch um eine optische Täuschung handeln, doch dagegen sprechen bereits einige deutlich sichtbare Befunde:

karte_GravitationsanomalienAbb. 2: Die Gravitationsanomalie an der Via dei Laghi am Rand des Albaner Sees

  • Sämtliche Bäume entlang der mutmaßlichen Steigung müßten im gleichen Winkel schief gewachsen sein, um eine Steigung vorzutäuschen, die in Wahrheit ein Gefälle ist.
  • Am Ende der Steigung befindet sich, wie gesagt, eine Kuppe, hinter der es tatsächlich bergab geht. Deutlich sieht man vorbeifahrende Autos hinter der Kuppe verschwinden, was nicht möglich wäre, wenn die Straße schon vorher bergab geführt hätte.
  • Das seltsame Phänomen besteht nicht entlang der gesamten Steigung, sondern endet kurz vor der Kuppe abrupt, was zur Folge hat, daß ein im Leerlauf rollender Wagen an dieser Stelle einfach stehenbleibt. Wäre es eine optische Täuschung, müßte er weiterrollen.
  • Die Anomalie verläuft nicht parallel zur Straße, sondern etwas schräg, so daß Flaschen z.B. vom Straßenrand bergauf Richtung Straßenmitte rollen.
  • Das größte Rätsel ist, daß der Effekt zeitlich pulsiert. Wenn an einer Stelle z. B. eine Flasche eben noch bergauf rollte, funktioniert es einige Minuten später manchmal nicht mehr, dafür aber an einer anderen Stelle.

FLASCHE_ITAAbb. 3: Eine mitgebrachte Mineralwasserflasche rollt an der Via dei Laghi bergauf, ohne angestoßen worden zu sein. Auch ausgeschüttetes Wasser fließt bergauf.

Ein zeitlich veränderliches Schwerefeld wäre – obwohl es rein mathematisch natürlich denkbar wäre – physikalisch eine Ungeheuerlichkeit, die noch nie beobachtet wurde.

Dennoch begnügten wir uns nicht mit den optischen Eindrücken, sondern führten eine Reihe wissenschaftlicher Messungen durch.

In der Landvermessung werden auch heute noch üblicherweise Nivelliergeräte eingesetzt, die auf dem Prinzip der Wasserwaage basieren, und so setzten wir für einen ersten Test eine elektronische Präzisionswasserwaage mit Winkelmeßeinrichtung ein. Sie zeigte anstatt der optisch sichtbaren Steigung ein Gefälle an, und zwar um etwa 5 %.

WASSERWAAGEAbb. 4: Die Wasserwaage zeigt anstelle einer Steigung ein etwa 5-prozentiges Gefälle an. Ist es also doch nur eine Täuschung, oder handelt es sich tatsächlich um eine Gravitationsanomalie, die dann natürlich auch die Wasserwaage beeinflussen würde?

Dies dürfte der Hauptgrund sein, daß Wissenschaftler den Effekt für eine optische Täuschung halten. In Wahrheit beweist dieser Versuch jedoch überhaupt nichts, denn im Fall, daß es sich wirklich um eine Gravitationsanomalie handeln würde, würde diese natürlich auch die Wasserwaage beeinflussen und falsch anzeigen lassen, genauso, wie sie Autos, Flaschen und andere Gegenstände bergauf anstatt bergab rollen läßt.

Da in der modernen Physik heute die Vermutung allgemein anerkannt ist, daß alle physikalischen Grundkräfte in einer einheitlichen Feldtheorie vereinigt werden können (wenn diese Theorie auch bis heute offiziell nicht existiert), könnte es sich natürlich prinzipiell auch um ein elektromagnetisches oder radioaktives Phänomen handeln. Daher führten wir als nächstes Messungen mit dem Geigerzähler sowie mit einem mobilen Feldmeßgerät für den Einsatz im Gelände durch. Beide Messungen blieben ergebnislos. Entlang der Straße konnte weder eine Erhöhung der natürlichen Radioaktivität noch das Vorhandensein ungewöhnlicher elektrischer oder magnetischer Felder nachgewiesen werden.

MagnetAbb. 5: Grazyna Fosar bei der Messung der elektromagnetischen Feldstärke an der Via dei Laghi. Die Messung ergab keinen ungewöhnlichen Befund.

So blieb als einziges beweiskräftiges Indiz nur noch die direkte Messung der Gravitation an diesem Ort übrig.

Obwohl Geophysiker zur Messung der Schwerkraft heutzutage über hochempfindliche supraleitende Spezialgeräte verfügen, greift man für Messungen im Gelände auch zu professionellen Zwecken heute noch auf klassische Meßmethoden zurück, wie sie schon zu Zeiten Galileis bekannt waren. Kernstück eines solchen klassischen Gravimeters ist entweder eine Spiralfeder oder ein siderisches Pendel.

PendelAbb. 6: Franz Bludorf mißt mit einer mechanischen Präzisionsstoppuhr die Schwingungsdauer eines Pendels an der Via dei Laghi. Durch Vergleichsmessungen mit einem Ort mit normaler Gravitation kann auf diese Weise eine mögliche Anomalie genau bestimmt werden.

Dabei handelt es sich um exakte physikalische Messungen, die nichts mit der Verwendung eines Pendels für radiästhetische Zwecke zu tun haben. Man läßt die Feder bzw. das Pendel an dem entsprechenden Ort eine gewisse Zeitlang schwingen und stoppt die Schwingungsdauer. Aus dieser Zeitdauer kann dann mit einer einfachen mathematischen Formel die Gravitationsbeschleunigung errechnet werden.

Der einzige Haken bei dieser Methode ist es, daß man für diese Formel einige Materialkonstanten (z. B. Masse des Pendels und Länge des Pendelfadens) genauer kennen müßte, als es normalerweise der Fall ist.

Dieses Problem umgehen Geophysiker dadurch, daß sie das Pendel bzw. das Federgravimeter an einem Ort mit bekannter Gravitation eichen. Das heißt, an einem Ort, an dem eine normale Gravitation angenommen werden kann, wird eine Messung der Schwingungsdauer vorgenommen und notiert. Führt man nun eine weitere Messung an einem anderen Ort durch, kann man Gravitationsabweichungen mit ausreichender Genauigkeit bestimmen, indem man einfach die Schwingungszeiten vergleicht. Schwingt das Pendel (bzw. die Feder) langsamer als am Ort der Eichung, so ist die Gravitation geringer. Schwingt es dagegen schneller, ist die Gravitation erhöht.

In unserem Fall fand die Eichung vor der Reise in unserer Berliner Wohnung statt, von der man ohne weiteres annehmen kann, daß dort normale Gravitationsverhältnisse herrschen. Im Mittel benötigt das von uns benutzte siderische Pendel dort eine Zeit von 0,9629 Sekunden für eine vollständige Schwingung.

Pendel_2Abb. 7: An der Via dei Laghi benötigte das siderische Pendel für 100 Schwingungen mehr als 1,5 Sekunden länger als z. B. in Berlin. Dies beweist das Vorhandensein einer ungewöhnlich starken Gravitationsanomalie

An der Via dei Laghi hingegen betrug die Schwingungsdauer im Mittel 0,9788 Sekunden, wobei der Meßfehler aufgrund des Meßverfahrens höchstens 0,002 Sekunden beträgt. Damit ist bewiesen, daß ein Pendel an der Via dei Laghi signifikant langsamer schwingt, was nur durch eine Gravitationsabweichung erklärbar ist, und zwar ist die Gravitation dort um rund 3,2% geringer als in Berlin.

Damit ist die optische Täuschung nicht nur als Ursache des Phänomens ausgeschlossen, sie ist sogar für die Fragestellung vollkommen irrelevant geworden. Selbst wenn es eine optische Täuschung wäre und die Straße wider Erwarten doch bergab führen würde, so beweist die Anzeige des siderischen Pendels dennoch das Vorliegen einer Gravitationsanomalie, denn diese ist ja nicht von Steigung oder Gefälle abhängig. Sie könnte auch in vollkommen ebenem Gelände vorliegen. Die Steigung ist es lediglich, die das Phänomen für die Menschen sichtbar gemacht hat.

Die Frage ist nun natürlich, wie das möglich ist. Gibt es dort in Italien anormale geophysikalische Effekte, die diese Gravitationsverringerung bewirken? Hierzu befragten wir Wissenschaftler des Geoforschungszentrums Potsdam.

Dieses Institut besteht bereits seit 1870, und schon im Jahre 1909 wurde hier am alten Telegrafenberg am Rande von Potsdam die erste Absolutmessung des Gravitationsfeldes als internationaler Bezugswert durchgeführt. Das gesamte Gelände ist voller wissenschaftshistorischer Sehenswürdigkeiten. So steht auf dem Gipfel des Telegrafenberges der berühmte Einstein-Turm, den Albert Einstein in den zwanziger Jahren als Sonnenobservatorium zum Beweis für die Richtigkeit seiner Relativitätstheorie errichten ließ.

TurmAbb. 8: Der Einstein-Turm auf dem Gelände des Geoforschungszentrums Potsdam

Heute ist das Geoforschungszentrum Potsdam das weltweit einzige Institut, das alle Geowissenschaften unter einem Dach beherbergt. Es ist weiterhin einer von mehreren globalen geodätischen Referenzpunkten der Welt, dessen geographische Position und Gravitationsbeschleunigung als internationale Vergleichswerte besonders genau vermessen sind. Die Gravitation wird hier täglich rund um die Uhr mit Hilfe eines supraleitenden Gravimeters überwacht. Es ist so empfindlich, daß auch die Auswirkungen der Mondphasen auf das Schwerefeld der Erde beobachtbar sind.

Pots_2Abb. 9 und 10: Das Geoforschungszentrum Potsdam ist eine globale Referenzstation für das Schwerefeld der Erde. Hier wird mit supraleitenden Gravimetern das Gravitationsfeld auf 8 Stellen nach dem Komma genau vermessen.

Wir diskutierten das Phänomen der Gravitationsanomalien mit dem Leiter der Sektion „Gravitationsfeld und Gestalt der Erde“, Herrn Dr. Peter Schwintzer.

Im Grunde ist es für Geophysiker nichts Ungewöhnliches, daß das Schwerefeld der Erde nicht überall gleich groß ist. Es gibt inzwischen ganze Weltkarten des Gravitationsfeldes, die durch aufwendige Satellitenmessungen mit der Genauigkeit eines Winkelgrades durchgeführt wurden (dies entspricht einer Fläche von etwas mehr als 100*100 km).

So weiß man heute, daß die Gravitation die höchsten Werte entlang der Hochgebirge wie der Anden oder des Himalaya hat (weil dort einfach mehr Masse vorhanden ist), aber auch im Nordatlantik und in Mitteleuropa etwas höher ist als anderswo. Die niedrigsten Werte hingegen findet man an der Küste Südindiens.

GRAVI_WORLDAbb. 11: Weltkarte der Gravitation. Die höchsten Werte sind dunkelrot gekennzeichnet, die niedrigsten dunkelblau (Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Geoforschungszentrums Potsdam)

Lokale Anomalien der Gravitation können etwa entstehen durch große unterirdische Erzlager, deren spezifisches Gewicht höher ist als das des normalen Gesteins. Andere Ursachen können tektonische Verschiebungen an den Rändern der Kontinentalplatten sein oder Konvektionsströmungen im heißen, flüssigen Erdinnern, dem sogenannten Erdmantel.

Diese Abweichungen vom Normalwert der Gravitation werden daher zu Explorationszwecken, also zum Auffinden von Bodenschätzen, herangezogen. Die größten Abweichungen, die der Wissenschaft in diesem Zusammenhang bekannt sind, betragen allerdings nur etwa 0,1 Promille, also weniger als ein Hundertstel der Anomalie, die wir in Italien gemessen hatten. Dr. Schwintzer bestätigte uns, daß die heutige Wissenschaft eine derart starke Gravitationsanomalie nicht erklären kann.

Verbirgt sich also in den Albaner Bergen ein noch ungelöstes Geheimnis? Immerhin ist es interessant, daß ganz in der Nähe dieser Gravitationsanomalie Castel Gandolfo liegt, die Sommerresidenz des Papstes. Dieses Schloß wurde im 17. Jahrhundert von Papst Urban VIII. errichtet, also genau von dem Papst, der das Urteil über Galileo Galilei sprach, also über den Mann, der als erster Messungen des Erdschwerefeldes durchführte.

Es ist historisch gesicherte Tatsache, daß Urban VIII. vor seiner Wahl zum Papst mit Galilei sogar befreundet und über die Forschungsarbeiten des Wissenschaftlers recht genau unterrichtet war. Mußte Galilei mundtot gemacht werden, weil er zu viel wußte? Nicht etwa darüber, daß sich die Erde um die Sonne dreht, denn das war ohnehin nicht Galileis Entdeckung, sondern von Kopernikus bereits über 100 Jahre früher theoretisch gefordert und später von Kepler bewiesen worden. Wußte Galilei statt dessen ein Geheimnis über die Gravitation, das nicht bekannt werden sollte? Oder sollte es ein Zufall sein, daß Castel Gandolfo gerade am Rande des Albaner Sees erbaut wurde, an einem Ort, der der Kirche gar nicht gehörte, sondern ihr eigens zum Zweck des Baus dieses Schlosses vom Kaiser geschenkt wurde?

Um vielleicht eine Erklärung des Rätsels zu finden, muß man untersuchen, ob es möglicherweise noch mehr derartige Orte auf der Welt gibt.

Nach der Sendung bei Hans Meiser erhielten wir eine Reihe von Zuschriften der Zuschauer auch zu diesem Thema. Mehrere Zuschauer wiesen uns darauf hin, daß auch in Polen, genauer: im schlesischen Kurort Karpacz (Krummhübel) am Fuße der Schneekoppe, ein solcher Ort zu finden sei, und wir sind auch dieser Sache nachgegangen.

BachAbb. 12: Ganz in der Nähe dieses malerischen Wildbaches am Rande von Karpacz Górny (Brückenberg) in Polen befindet sich eine weitere Gravitationsanomalie.

Als wir das Riesengebirge besuchten, erfuhren wir, daß diese Information offenbar korrekt ist und daß das Phänomen den dortigen Einheimischen sogar viel bekannter ist, als es in Italien der Fall ist. Die fragliche Stelle befindet sich allerdings hier auch nicht in einer so abgelegenen Region wie am Albaner See, sondern in einem Ortsteil eines vielbesuchten Luftkurortes, der den Namen Karpacz Górny (Brückenberg) trägt. Für dieses Gebiet existieren also auch, für jedermann zugänglich, eine große Anzahl von Wanderkarten, auf denen auch recht genau vermessene Höhenangaben eingezeichnet sind. Sollte es also hier den gleichen Effekt wie in Italien geben, so müßte es viel einfacher nachweisbar sein, ob der Effekt echt ist oder auf einer optischen Täuschung beruht.

Karte_riesengebirgeAbb. 13: Lageplan einer weiteren Gravitationsanomalie in dem polnischen Kurort Karpacz Górny (Brückenberg) im Riesengebirge.

Dennoch waren wir überrascht, daß wir auf einem ganz gewöhnlichen Stadtplan von Karpacz, wie man ihn dort in jeder Buchhandlung kaufen kann, einen Eintrag finden konnten: Miejsce zaburzenia grawitacji“ (Ort gestörter Gravitation“). Offenbar ist auch den offiziellen Stellen in Karpacz das Phänomen seit langem bekannt, und man akzeptiert es auch und nutzt es als weitere touristische Sehenswürdigkeit.

Laut Stadtplan befindet sich die Anomalie an der ulica Strazacka am südlichen Ortsrand, ganz in der Nähe eines wildromantischen Wasserfalls. Als wir die kleine Brücke über den Bach Lomnica nordwärts überquert hatten, konnten wir bereits den Motor ausschalten und die Gangschaltung auf Leerlauf stellen. Der schwere Volvo, besetzt mit zwei Personen und einem Hund, rollte von nun an von selbst weiter bergauf, und das sogar über eine Strecke von über 400 Metern, durch mehrere Kurven, bis etwa auf Höhe des Gästehauses Piecuch“ (vgl. Abb. 13). Allein schon die kurvenreiche Straßenführung ließ eine optische Täuschung nicht zu. Außerdem ist, wie wir sehen, diese Straße teilweise mit Häusern bebaut, so daß das Vermessungsamt eigentlich wissen sollte, ob diese Straße bergauf oder bergab geht. Daß die Strazacka-Straße dennoch offiziell als Ort gestörter Gravitation“ bezeichnet wird, ist im Grunde schon Beweis genug.

An dieser Straße eine Flasche bergauf rollen zu lassen, gehörte mittlerweile schon zu unseren leichtesten Übungen.

FLASCHE_POLAbb. 14: Auch in der Strazacka-Straße des polnischen Kurortes Karpacz Górny (Brückenberg) rollen Flaschen und Autos ohne Antrieb bergauf. Die kurvenreiche Streckenführung sowie Vermessungen der örtlichen Behörden schließen eine optische Täuschung aus.

Um jedoch ganz sicher zu sein, führten wir noch eigene Höhenvermessungen durch. Die moderne Technik bietet mit Hilfe des satellitengestützten Navigations- und Ortungssystems GPS (Global Positioning System) Autofahrern und Wanderern die Möglichkeit, sich in fremdem Terrain genau zu orientieren. Ein heutiger GPS-Empfänger ist heutzutage nicht mehr größer als ein Handy und liefert an jedem Ort der Welt genaue Koordinatenangaben für die Position und die Höhe über dem Meeresspiegel. Im Gegensatz zu herkömmlichen Vermessungsmethoden kann eine GPS-Messung durch lokale Gravitationsanomalien nicht beeinflußt werden, da die Daten von Satelliten gesendet werden, die sich hoch über der Erde im Orbit befinden, weit ab von jeder möglichen Gravitationsstörung.

GpsAbb. 15: Moderne GPS-Satelliten-Navigationsgeräte sind nicht mehr größer als ein Handy und erlauben überall genaue Positionsmessungen.

Mit Hilfe einiger solcher Positionsmessungen entlang der Strazacka-Straße war es uns daher möglich, einwandfrei nachzuweisen, daß die Straße tatsächlich ansteigt.

Trotzdem führten wir auch die Gravitationsmessung mit dem siderischen Pendel durch, schon um festzustellen, wie groß die Anomalie hier im Riesengebirge eigentlich war. Unser Eindruck war gewesen, daß sie sogar stärker sein müßte als in Italien.

Dieser Eindruck wurde durch die Messungen bestätigt. In Karpacz Górny ist die Gravitation sogar um mehr als 4% geringer als normal. Einen pulsierenden Effekt wie in Italien konnten wir an dieser Stelle nicht feststellen.

In der Bezirkshauptstadt Jelenia Góra (Hirschberg) erfuhren wir hierzu noch einige interessante Neuigkeiten, nämlich daß Wissenschaftler der Universität Breslau in den vergangenen Jahren in der ganzen Region umfangreiche Satellitenmessungen durchgeführt hatten. Das Ergebnis war, daß im Bereich des Riesengebirges gewaltige unterirdische Vorräte von kochend heißem Wasser in etwa 2000 Metern Tiefe entdeckt wurden. Das Zentrum befindet sich in dem Kurort Cieplice (Bad Warmbrunn – Nomen est omen!!), das Gebiet erstreckt sich aber auch bis in die Region Karpacz.

Könnte das vielleicht auch eine Erklärung für das Gravitationsphänomen sein? Endlich haben wir eine Gemeinsamkeit gefunden, denn auch der Albaner See ist ja ein erkalteter Vulkankrater. Andererseits ist das Wasser des Albaner Sees heute nicht mehr heiß. Bedeutet dies, daß die Anomalie auch nach dem Erlöschen des Vulkanismus erhalten bleibt? Wieso sollte dies der Fall sein?

Vielleicht gibt es ja noch viel mehr solche Gravitationsanomalien auf der Welt? Es hat sie nur noch niemand entdeckt, denn zu viele Zufälle müssen zusammenspielen, damit sie den Menschen überhaupt auffallen:

  • Es muß eine Steigung vorhanden sein, damit etwas – scheinbar entgegen den physikalischen Gesetzen – bergauf rollen kann.
  • Es muß eine asphaltierte Straße vorhanden sein, damit das Rollen nicht durch Unebenheiten im Boden behindert wird (in Polen rollte das Auto zwar schneller als in Italien, die Flasche jedoch langsamer, da der Straßenbelag etwas körniger war, wodurch die Flasche ein bißchen holperte“).

Vielleicht warten ja noch viele Gravitationsanomalien auf ihre Entdeckung – auf einer ebenen Fläche, oder auf einem holprigen Acker, wo sie niemand bemerkt?

Fazit: Daß es an der Via dei Laghi und in Karpacz Górny Gravitationsanomalien gibt, kann als wissenschaftlich bewiesen angesehen werden. Von einer Erklärung dieses interessanten Phänomens sind wir jedoch nach wie vor weit entfernt.

Pulsierende Gravitationsfelder sind in der Physik bislang unbekannt. Es muß irgend etwas unter der Straße in Italien liegen, was sehr merkwürdige Effekte erzeugen kann, ebenso an der Stelle in Polen. Es kann sich weder um ein bekanntes irdisches Material noch um eine uns bekannte Technik handeln.

Das Phänomen dieser Gravitationsanomalien ist und bleibt ein großes Rätsel!

(…)

Quelle:http://www.fosar-bludorf.com/archiv/rocca.htm

 

Ändert das Erdmagnetfeld seine Richtung?


 

Rätsel um den Polwechsel

Ändert das Erdmagnetfeld seine Richtung?

von Grazyna Fosar und Franz Bludorf

 

Jeder weiß, daß unsere Erde ein Magnetfeld besitzt, das wir mit einem Kompaß messen können. Gleichzeitig gehört das Erdmagnetfeld zu den letzten ungelösten Geheimnissen der Wissenschaft. Seine Entstehung ist ebenso ungeklärt wie die Frage, wieso es von Zeit zu Zeit zusammenbricht und dabei sogar seine Richtung wechselt.

Es ist gar nicht selbstverständlich, daß ein Planet ein Magnetfeld besitzt. Gleichzeitig gibt es wichtige Indizien dafür, daß das Vorhandensein dieses Feldes für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung ist.

Unsere Erde ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Die harte äußere Erdkruste, die wir bewohnen, ist nur etwa 40 km dick, beträgt also nur 0,6% des Erdradius. Darunter liegt der 3000 Kilometer starke dickflüssige Mantel, der aus geschmolzenem Gestein besteht.

Die nächste Schicht bildet ein heißer, flüssiger äußerer Kern, der aus einem Nickel-Eisen-Gemisch, also aus magnetisierbarem Material, besteht. Er ist knapp 2000 km dick. An ihn schließt sich der eigentliche innere Kern an, der ebenfalls aus Nickel und Eisen besteht, aber wegen des enormen Druckes trotz der Hitze im Erdinnern fest ist. Er ist etwa 1500 km stark.

Die gängige Theorie der Geophysik besagt nun, daß der flüssige äußere Erdkern durch die Erdrotation immer ein wenig mitgerissen wird und sich so gegenüber dem inneren Kern verschiebt. Dadurch entstehen wie bei einem Dynamo elektrische Ströme, die man für das Magnetfeld der Erde verantwortlich macht.

Aufbau und Entstehung des Erdmagnetfeldes

Das auf diese Weise entstehende Feld bezeichnen die Geophysiker als das innere Magnetfeld oder Dipolfeld.

Die an der Erdoberfläche meßbare magnetische Feldstärke besitzt noch weitere, äußere Ursachen. Sie sind nicht nur auf unsere heutige Technik zurückzuführen. Auch elektromagnetische Vorgänge in der Erdatmosphäre, von der Sonne stammende Teilchenstrahlung sowie noch einige weitere Faktoren tragen zum Erdmagnetfeld bei. Es sind dies aber nur kleine Effekte, die insgesamt nur etwa 1 % der meßbaren Feldstärke ausmachen. Der Rest stammt aus dem Innern der Erde.

Die Dynamotheorie ist zwar eine ebenso einfache wie plausible Erklärung, nur sie kann so nicht stimmen, wie auch die Wissenschaftler wissen. Sie haben nur bis heute keine bessere Theorie gefunden. Das Erdmagnetfeld hat Eigenschaften, die dieser Theorie widersprechen.

erdnmagnetfeld

 

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.Abb. 1: Das Magnetfeld der Erde gleicht dem eines Stabmagneten. Der magnetische Südpol liegt heute im Norden, die Achse des Magnetfeldes ist nicht mit der geographischen Erdachse identisch (sog. Kompaßmißweisung; Abweichung aus Gründen der Veranschaulichung in der Graphik überhöht).

Zum Beispiel liegt der magnetische Nordpol der Erde gar nicht am geographischen Nordpol, sondern ungefähr im nördlichen Kanada. Zudem ist er streng physikalisch gesehen eigentlich sogar ein magnetischer Südpol. Er „eiert“ sozusagen um die eigentliche Drehachse der Erde herum. Wie ist dies möglich, wenn das Magnetfeld ein Effekt der Erdrotation sein soll?

Außerdem ist das Erdmagnetfeld nicht homogen, sondern zeigt erhebliche regionale Unterschiede, die nicht allein durch das eine Prozent äußerer magnetischer Faktoren erklärbar sind.

Die geographischen Schwankungen reichen von 70000 Nanotesla (an den Polen und in Australien) bis zu 30000 Nanotesla (in Brasilien).

geomagnetismus

 

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.Abb. 2: Weltkarte des Geomagnetismus. Die höchsten Magnetfeldwerte (rot) werden z. Zt. in der Polarregion und in Australien gemessen, die niedrigsten (blau) in Südamerika. Quelle National Geophysical Data Center

Die Wissenschaft weiß heute sehr genau, daß das magnetische Feld der Erde tatsächlich in verschiedenen Rhythmen pulsiert. Die meisten dieser Pulsationen sind sehr geringfügig. Sie basieren auf äußeren Faktoren wie der Sonnenstrahlung und anderer atmosphärischer Phänomene sowie auf astronomischen Gegebenheiten.

Polsprünge

Völlig rätselhaft ist aber die Eigenschaft des Erdmagnetfeldes, in sehr langen Zeiträumen kontinuierlich abzunehmen, sich umzukehren, wieder anzusteigen usw. Dies ist der wichtigste Punkt, der gegen die Dynamotheorie spricht.

Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen aufwachen, und der Kompaß würde statt nach Norden plötzlich nach Süden zeigen! Mit Sicherheit wird so ein Polsprung nicht heute und morgen geschehen, doch seit es Menschen gibt (etwa 3 Millionen Jahre) ist dies schon mindestens 18 Mal vorgekommen!

Viel wurde in letzter Zeit wieder über den Polsprung spekuliert. Es heißt oft, daß er mit apokalyptischen Katastrophen angeblich noch zu unseren Lebzeiten über uns hereinbrechen und unser aller Leben bedrohen soll. Das meiste von diesen Behauptungen hält einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand, und doch ist zur Zeit eine Entwicklung im Gange, die uns möglicherweise stärker beeinflussen wird als wir alle annehmen. Die Realität erweist sich als spannender als so manche düstere Prophezeiung!

Zunächst einmal müssen wir Klarheit darüber schaffen, was da eigentlich „abnehmen“ oder „die Richtung wechseln“ soll. Wie wir gesehen haben, setzt sich das Erdmagnetfeld aus verschiedenen Anteilen zusammen, von denen noch nicht einmal alle restlos wissenschaftlich geklärt sind, und es unterliegt großen örtlichen und zeitlichen Schwankungen. Es hat also zunächst erst einmal gar keinen Sinn, von irgendeiner global einheitlichen Entwicklung zu reden.

Und doch wissen auch Wissenschaftler heute sehr genau um das Phänomen der Polsprünge. Der innere Anteil des Magnetfeldes nämlich, der vom Erdkern erzeugt wird und den größten Teil seiner Intensität ausmacht, ist eine Größe, die tatsächlich überall auf der Welt den gleichen Wert aufweist. Man nennt diese Größe auch das magnetische Dipolmoment der Erde. Und diese Größe verringert sich in der Tat rapide und strebt dem Wert Null zu.

Wie ist es eigentlich möglich, heutzutage mit wissenschaftlichen Methoden die magnetische Feldstärke und Richtung in früheren Zeitaltern zu messen? Schließlich gab es vor Millionen von Jahren noch keine Geophysiker, die solche Messungen hätten anstellen können.

Die Erde selbst gibt uns die Antworten auf solche Fragen. Wenn es zum Beispiel vor langer Zeit irgendwo auf der Erde einen Vulkanausbruch gegeben hat, der große Mengen Lava an die Erdoberfläche brachte, so richteten sich magnetisierbare Partikel in der Lava nach den damals herrschenden Magnetfeldlinien aus. Dann erstarrte die Lava, und die magnetische Ausrichtung dieser Partikel wurde auf diese Weise „eingefroren“ und konnte durch spätere Veränderungen des Magnetfeldes nicht mehr beeinflußt werden. So kann man anhand von Bohrproben einwandfrei feststellen, daß das Erdmagnetfeld zu bestimmten Zeiten in der Vergangenheit anders ausgerichtet war als heute, und man kann auch seine damalige Intensität bestimmen.

Durch Untersuchungen von Überresten prähistorischer Tiere und Pflanzen aus der gleichen geologischen Epoche konnte man feststellen, daß es im Verlauf eines Polsprunges immer zum Aussterben vieler Arten gekommen ist.

Man nimmt an, daß hierfür die kurze Zeitspanne verantwortlich war, in der das Magnetfeld ganz auf Null abgesunken war. Unser Magnetfeld bildet nämlich weit außerhalb der Atmosphäre im Weltraum einen Schutzmantel um die Erde, den sogenannten Van-Allen-Strahlungsgürtel, durch den die kosmische Strahlung von der Sonne und aus dem Weltraum abgeschirmt wird. Man vermutet daher, daß während eines Polsprunges diese Strahlung für kurze Zeit ungehindert auf den Erdboden gelangt und so zu einem Massensterben beiträgt, vielleicht auch für Mutationen sorgt, die die Evolution vorantreiben.

Für Messungen des Erdmagnetfeldes in historischen Zeiten kann man auch Gegenstände aus Ton oder Porzellan heranziehen, die von Menschen angefertigt worden sind. Durch den Brennvorgang des Tons werden die magnetischen Partikel genauso in ihrer Position eingefroren, wie es bei der Lava der Fall war. Auf diese Weise hat man herausgefunden, daß das magnetische Feld der Erde seit rund 2000 Jahren beständig abnimmt und heute rund 38 % schwächer ist als zur Zeit der Geburt Christi.

Steht der nächste Polwechsel unmittelbar bevor?

Seit etwa 100 Jahren wird das Erdmagnetfeld regelmäßig in eigens dafür eingerichteten Observatorien gemessen, und zwar täglich fast im Minutentakt.

Wenn man die Variation der letzten hundert Jahre genau betrachtet, so erkennt man überhaupt keine einheitliche Entwicklung. Dies liegt aber daran, daß das gesamte Magnetfeld der Erde aus verschiedenen Einflüssen hervorgeht.

statistik magnetismus

Abb. 3: Säkularer Gang des Erdmagnetfeldes in den letzten 100 Jahren für den Standort Niemegk (Brandenburg). Es bedeuten: X, Y: Horizontalanteil, Z: Vertikalanteil, F: Gesamtintensität, D: Deklination (Abweichung von der geographischen Nordrichtung), I: Inklination (Winkel zwischen der Feldrichtung und der Horizontalen). Man sieht deutlich, daß für das Gesamtmagnetfeld kein eindeutiges Verhalten feststellbar ist. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Hans-Joachim Linthe, Adolf-Schmidt-Observatorium, Niemegk.

Reduziert man das Feld dagegen auf das erdmagnetische Dipolfeld, so sieht die Situation schon ganz anders aus. Dieses Feld hat in den letzten 200 Jahren tatsächlich kontinuierlich abgenommen, und zwar im Zeitraum zwischen 1829 und 1967 um etwa 6,5 %. Damit wäre der Polwechsel etwa im Jahre 3990 fällig wäre. Das klingt relativ beruhigend.

Wenn aber das Feld in den letzten 2000 Jahren um 38 % abgenommen hat, hätten es zwischen 1829 und 1967 nur 2,62 % sein dürfen. Die Abnahme hat sich also in den letzten 200 Jahren um den Faktor 2,5 beschleunigt. Die Schlußfolgerung ist klar: Der Polwechsel wird wesentlich früher erfolgen!

globale entwicklung des DIplofeldes

Abb. 4: Globale Entwicklung des magnetischen Dipolfeldes (inneren Magnetfeldes) in den letzten 200 Jahren. Deutlich ist eine Abnahme zu erkennen. Nach Syun-Ichi Akasofu, Sydney Chapman: Solar Terrestrial Physics

Schätzungen mancher Wissenschaftler sprechen von etwa 200 Jahren, andere sind der Überzeugung, daß es sogar noch zu unseren Lebzeiten geschehen könnte.

So etwas ist natürlich sofort die Stunde der Endzeitpropheten, die die abenteuerlichsten Gerüchte über den nahen Weltuntergang in Umlauf bringen. Da ist unter anderem auch vom Kippen der Erdachse bis zum Stillstand der Erde die Rede, von tagelanger Dunkelheit und einer Eiszeit, was teilweise mit Überlieferungen aus alten Schriften belegt wird.

Keines dieser Gerüchte basiert auf gesicherten wissenschaftlichen Fakten. Kurz gesagt – welche Auswirkungen der kurzfristige Zusammenbruch des Magnetfeldes hat, kann niemand genau sagen, da es hierüber eben keinerlei gesicherte Erkenntnisse gibt.

erdmagnetfeld im weltall

Abb. 5: Das Erdmagnetfeld bildet weit draußen im Weltall einen Schutzmantel, den sogenannten Van-Allen-Gürtel (Graphik: Fosar/Bludorf, basierend auf Auswertungen der NASA).

Klar ist aber, daß ein möglicher Polsprung keineswegs etwas mit einem Umkippen der Erdachse zu tun haben muß. Wir sagten schon, daß die geographische und die magnetische Achse der Erde nicht einmal übereinstimmen. Durch Magnetismus kann zwar das Wetter und damit prinzipiell auch die Geschwindigkeit der Erdrotation beeinflußt werden, doch diese Einflüsse sind zu gering, um die Erddrehung zum Stillstand zu bringen.

Außerdem sagten wir, daß mindestens die 18 letzten Polsprünge zu Zeiten stattfanden, als es schon Menschen auf der Erde gab. Durch keinen von ihnen ist also die Menschheit ausgestorben. Allerdings gibt es Anzeichen, daß sich derartige Ereignisse als Motor der Evolution erweisen können!

Polwechsel als Motor der Evolution

Zum Beispiel erschien der moderne Mensch, der homo sapiens, gerade zur Zeit eines Polsprunges vor etwa 330.000 Jahren.

Ein weiterer Polsprung wird etwa 30.000 v. Chr. vermutet. Ungefähr zu dieser Zeit tauchten die ersten Höhlenmalereien auf.

Noch interessanter ist die Untersuchung eines vermuteten Polsprunges zu historischen Zeiten, nämlich etwa im 8.-9. Jahrhundert vor Christus!

Der Nachweis hierfür gelang dem Italiener Giuseppe Folgheraiter bereits zu Beginn unseres Jahrhunderts durch Untersuchung etruskischer Vasen.

Genau in diesem Zeitraum kam es zu einigen gewaltigen Umwälzungen auf der Erde. So ging z. B. die altgriechische Kultur von Mykene und Tyrins etwa 1200 v. Chr. unter, und über fast 500 Jahre liegt die Geschichte Griechenlands nahezu im Dunkeln, bis dann im 8. Jahrhundert eine neue Kultur an Ort und Stelle entstand. Genauso wurde die Kultur der Hethiter in der heutigen Türkei etwa um 1200 v. Chr. zerstört und machte den Phrygiern Platz, die im späten 8. Jahrhundert erschienen. Im Nahen Osten war es ähnlich. Babylons Hochkultur fiel, und das neue Reich der Assyrer entstand etwa um 860 v. Chr.

Dies sieht noch alles danach aus, als wenn es aufgrund der Polverschiebung nur zu großen Katastrophen auf der Erde gekommen wäre. In Wahrheit scheint aber auch damals ein wichtiger Bewußtseinssprung der Menschheit stattgefunden zu haben.

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Abb. 6: Die Chinesen kannten bereits um 1000 v. Chr., also vor dem letzten Polsprung, Kompasse aus natürlichem Magneteisenstein. Daher zeigen solche chinesischen Kompasse heutzutage nach Süden!

Den Beweis dafür glaubt der Philosoph Jean Gebser gefunden zu haben, und zwar durch Vergleich der zwei bedeutendsten Heldendichtungen der griechischen Antike, der „Ilias“ und der „Odyssee“.

In der Regel werden beide Werke Homer zugeschrieben, was aber nicht sein kann, da sie in verschiedenen Jahrhunderten entstanden sind – die „Ilias“ etwa um 950 v. Chr., die „Odyssee“ um 800 v. Chr. Irgendwo zwischen den beiden Dichtungen muß also der Polsprung gelegen haben.

altgr. kultur akropolis

 

 

Abb. 7 und 8: Zwischen der altgriechischen Kultur von Mykene und der klassischen Antike lagen 500 dunkle, „geschichtslose“ Jahre, in denen auch ein Polwechsel stattfand. Links das Löwentor von Mykene (um 1300 v. Chr.), rechts die Akropolis von Athen (erbaut zwischen 500 und 400 v. Chr.)

Gebser stellt fest, daß die Figuren in der „Ilias“ noch als Marionetten der Götter handeln, also auf der Ebene eines Gruppenbewußtseins. Die „Odyssee“ hingegen ist bekanntlich gekennzeichnet durch die jahrelange Irrfahrt des Helden Odysseus auf der Suche nach sich selbst. Zum ersten Mal wird hier in der Dichtkunst der Menschheit das „Ich bin“ zumindest angedeutet.

War ein Polsprung im 8.-9. Jahrhundert v. Chr. die Geburtsstunde des menschlichen Ego?

Welcher Bewußtseinssprung wird uns diesmal bevorstehen?

Man weiß heute, daß eine starke Abnahme oder gar ein Zusammenbruch des Magnetfeldes im Menschen Streßsymptome erzeugt, die zu einem Zustand erhöhter Wachheit führen.

Es scheint so zu sein, daß abnehmender Magnetismus zwar die Menschen nicht automatisch klüger macht, dafür aber äußere Veränderungen begünstigt. Dort, wo das Erdmagnetfeld besonders schwach ist, scheinen Entwicklungen einfach schneller abzulaufen als anderswo. Was der Mensch aus diesen schnelleren und sprunghafteren Entwicklungen macht, hängt von seinem persönlichen Bewußtseinsgrad ab – es muß durchaus nicht immer etwas Positives sein.

Kurz gesagt könnte man es so ausdrücken, daß durch abnehmende Magnetfeldstärke die Zeit schneller läuft.

Dieser Satz, der zunächst als subjektiver Eindruck erscheint, könnte schnell physikalische Realität gewinnen. Die Geschwindigkeit der Zeit wird nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie gesteuert durch die Höhe der Schwerkraft. Abnehmende Schwerkraft läßt sie tatsächlich schneller laufen. Das hat natürlich auf den ersten Blick noch nichts mit Magnetismus zu tun.

Inzwischen haben aber die beiden französischen Wissenschaftler Jean-Paul Mbelek und Marc Lachieze-Ray von der französischen Atomenergiekommission herausgefunden, daß das Erdmagnetfeld die Schwerkraft beeinflussen kann.

Niemand kann abschätzen, wie in unserer Zeit die Entwicklung weitergehen wird, doch die Ereignisse in den vergleichbaren Epochen der Vergangenheit zeigen uns an, daß am Ende doch ein Entwicklungssprung des menschlichen Bewußtseins stand. Der Grund dürfte sein, daß äußere Umwälzungen die Ursache der Unruhe in den Menschen nicht beseitigen konnten, daß irgendwann Krieg und Zerstörung als Ventil nicht mehr geeignet waren.

Man weiß zum Beispiel, daß die großen Revolutionen der Menschheit (1789, 1848 und 1917) meistens in Jahren mit ausgeprägten Maxima der Sonnenflecken stattfanden, als also das Magnetfeld der Erde starken Schwankungen unterworfen war.

Wie stehen aber die Chancen, daß die heutige Menschheit oder zumindest einige von ihnen den nächsten Bewußtseinssprung schaffen werden? Könnten nicht doch selbstzerstörerische Tendenzen die Oberhand behalten, und reichen unsere heutigen technischen Möglichkeiten nicht aus, um die Menschheit diesmal tatsächlich auszurotten, wenn die innere Streßbelastung einen kritischen Wert übersteigen sollte?

Die Gefahr bestünde zweifellos, wenn die Abnahme des Magnetfeldes die einzige globale Veränderung wäre, die momentan auf unser Bewußtsein einwirkt.

Es gibt aber noch einen zweiten erdphysikalischen Parameter, auf den wir Menschen unglaublich sensibel reagieren, nämlich die Resonanzfrequenz der Erde, die sogenannte Schumann-Frequenz. Auch sie unterliegt momentan einem Veränderungsprozeß, und diese Veränderung kann allerdings ganz massiv auf die Bewußtwerdung des Menschen einwirken.

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Quelle: http://www.fosar-bludorf.com/polwechsel/index.htm

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Gruß an das Bewußt-Sein

TA KI