Schweizerin um jeden Preis


Erlinsbach AG lehnte Einbürgerung bereits vier Mal ab

Schweizerin um jeden Preis

Die Gemeinde Erlinsbach AG lehnte schon zum vierten Mal das Einbürgerungsgesuch von Aisha Mohammad (47) ab.

Mohammad- die Schweiz ziehts durch

Aisha Mohammad (47) versteht nicht, warum die Bürger der Gemeinde Erlinsbach AG sie nicht einbürgern wollen.

(Joseph Khakshouri)

Sie möchte unbedingt Schweizerin werden. «Ich fühle mich hier zu Hause», sagt Aisha Mohammad (47). Die Pakistanerin lebt seit 21 Jahren in der Schweiz. Doch die Gemeinde Erlinsbach AG sträubt sich gegen ihre Einbürgerung.

Am Freitag lehnten die Einwohner ihr Gesuch zum vierten Mal ab. Mit 22 zu 124 Stimmen, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

«Ich bin schwer enttäuscht», sagt Mohammad. «Langsam verliere ich die Hoffnung, dass ich jemals Schweizerin werden kann.»mohammad mit leibesfrucht

Aisha Mohammad putzt in Teilzeit und bezieht Sozialhilfe. 2006 beantragt sie das erste Mal den Schweizer Pass und scheitert am Deutschtest.

Beim zweiten Versuch klappts. Aisha Mohammad besteht den Test. «Ich engagiere mich in zwei Vereinen, habe viele Schweizer Freunde. Ich dachte, jetzt steht mir nichts mehr im Weg.»

Die Erlinsbacher bleiben hart. Das Gesuch wird wieder abgelehnt. «Das habe ich nicht eingesehen», sagt Mohammad. «Deshalb schaltete ich nach der dritten Ablehnung einen Anwalt ein.»

Alle Instanzen geben ihr recht. Der Regierungsrat verlangt sogar ausdrücklich vom Gemeinderat, dass er das Gesuch Aisha Mohammads zur Annahme empfiehlt.

Doch auch das nützt am Freitag nichts. Die Fronten sind verhärtet. Die Einwohner bemängeln, die Frau sei zu wenig integriert. Ihre beiden Töchter hätten das Klassenlager nicht besucht. Sie nehme nicht an der Fasnacht oder dem Maienzug teil.

So sieht es auch Gemeindepräsident Markus Lüthy (51): «Sie grüsst auf der Strasse nicht. Die Menschen empfinden sie als fordernd.» Den Bürgern gefalle es auch nicht, dass sie es trotz mehrfacher Ablehnung immer wieder versuche. «Ich glaube, es ist eine Art Trotzreaktion.»

Der Gemeindepräsident empfiehlt der fünffachen Mutter, vorerst auf den Schweizer Pass zu verzichten. Vielleicht klappe es in ein paar Jahren.

Aisha Mohammad kann die Vorwürfe nicht verstehen: «Wir fehlten nur ein Mal beim Maienzug, weil mein Sohn heiratete. Und meine Töchter wollten nicht ins Klassenlager, weil sie von den Mitschülern ausgegrenzt werden. Ich möchte sie nicht zwingen.» Nach einem boshaften Bericht in der Fasnachtszeitung mögen sie auch nicht mehr an der Fasnacht teilnehmen.

Ob sie die Abstimmung anfechten wird, weiss sie noch nicht. Ihre volljährigen Söhne wurden problemlos eingebürgert. Aisha Mohammad: «Ich habe mit Pakistan nichts mehr zu tun. Und trotzdem darf ich nicht Schweizerin werden. Das ist einfach nicht fair!»

Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/erlinsbach-ag-lehnte-einbuergerung-bereits-vier-mal-ab-schweizerin-um-jeden-preis-id2935922.html

Gruß an die Anpassungsfähigen

TA KI