James Turk: Die Mutter aller Edelmetall-Engpässe steht vor der Tür


James Turk im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 22.05.2017


Eric King: »James, Sie hatten über die Möglichkeit eines Gold-Engpasses zum Ende des Monats Mai gesprochen. Sehen Sie diese Entwicklung nach wie vor?«

James Turk: »Ja, das tue ich, Eric. Ich kann über Gold nur positives sagen, nach dem wie es sich vergangene Woche entwickelt hat. Gold stieg um $ 25 oder 2 %, aber die Entwicklung selbst finde ich wichtig. Es ist das, worauf ich gehofft hatte.

Zu Beginn dieser Woche sprang Gold wieder ein Stück höher und nach einem kurzen Rücksetzer nahm es seine Fortschritte wieder auf – es kam gleich wieder zurück. Dies waren gute Neuigkeiten, aber noch wichtiger ist, dass Gold die Stellung gehalten hat und heute erleben wir, wie sich der Aufwärtstrend fortsetzt.

Diese Art Handelsbewegung ist selten. Normalerweise wird Gold nach großen Preisanstiegen von seinen Preis-Manipulatoren fertiggemacht. Es ist also nicht nur erfrischend zu sehen wie es Gold ergangen ist, sondern es ist eine signifikante Veränderung in der Art, wie Gold gehandelt wird. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig eine Veränderung dieser Art ist.«

Eric King: »Gehen wir für den Moment davon aus, dass Sie richtig liegen und sich weiterhin ein Engpass entwickelt. Was können KWN-Leser davon erwarten?«

James Turk: »Nun, wenn ich richtig liege, dann können sie viel höhere Goldpreise erwarten. Bedenken Sie, ich erwarte eine andere Art von Engpass. Es geht nicht nur um den Preis. Ich erwarte einen Engpass, bei dem die Shorts nicht mit physischem Gold bedient werden können und die wachsende Nachfrage nach dem Metall nicht befriedigt werden kann. In dem Engpass werden sich die Longs um das Metall schlagen, nicht um Papier.

Behalten Sie im Hinterkopf, dass ich von Gold erwarte, dass es im Zuge der Auslieferungsperiode der Goldoptionen für Juni rasant steigen wird. Die Auslieferungsperiode für OTC-Optionen endet erst nächste Woche, aber der erste Hinweis darauf, wie sich die Frist entwickeln wird, werden sich wahrscheinlich am Donnerstagmorgen in New York mit dem Ablauf der COMEX-Optionen zeigen.

Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft wir über die Jahre darüber gesprochen haben, dass der Goldpreis während der Option-Expiry heruntergeprügelt wird. Es ist also normal zu fragen, ob es dieses Mal wieder geschehen wird? Ich glaube nicht. Aber niemand weiß es wirklich, denn wir können die Zukunft nicht vorhersagen. Allerdings können wir nach Hinweisen am Donnerstag Ausschau halten.

Wenn wir sehen, dass die Shorts sich zusammen mit einem Anstieg der Exchange of Futures for Physical (EFPs) drängen, während die Shorts mit der Auslieferung warten und ihre Positionen mit hohen Aufschlägen in das Akzeptieren der OTCs gelockt werden, dann wird dies ein guter Indikator dafür sein, dass wir vor einem Engpass stehen.

Wenn die Goldpreise aufgrund eines Nachfrage-Engpasses bei physischem Gold steigen, dann können Sie darauf wetten, dass der Silberpreis ebenfalls steigt und dies womöglich schneller als der Goldpreis. Es gibt eine Reihe Gründe dafür, aber der Hauptgrund ist, dass die Papier-Shorts bei Silber sogar noch unausgewogener sind, als beim Gold. Die Shorts bei Silber haben sich über lange Zeit aufgebaut und sie sind massiv.«

Eric King: »Könnte dies die Preise unkontrolliert steigen lassen?«

James Turk: »Ja, aber so etwas ist selten. Im März 1987 nahm der Silberpreis beispielsweise einen scharfen Anstieg, bei welchem sich der Preis innerhalb von nur drei Wochen verdoppelte. Diese Episode werde ich nie vergessen. Dieser Engpass wurde aber angepackt und letztlich zurückgedreht. Ich erwarte für dieses Mal etwas weit welterschütternderes. Das letzte Mal, dass wir etwas derartiges beim Gold erlebt haben, war beim Zusammenbruch des London Gold Pool im März 1968.

Der London Gold Pool war ein Zentralbankkartell, welches alles erdenklich Mögliche getan hat, um den Goldpreis unter dem alten Bretton Woods-System unterhalb von $ 35 die Unze zu halten. In den dem Kollaps dieses Zentralbankkartells vorausgehenden Jahren wurde klar, dass der festgelegte Preis von $ 35 nicht zu halten sein würde, weil die Entwertung des Dollars durch die Kreditexpansion zu groß geworden war. Der Dollar war überbewertet und so war eine Unze Gold mehr wert, als nur $ 35.

Die natürliche Marktreaktion war also den Dollar abzustoßen und 35 gegen eine Unze Gold zu tauschen. Als der Schwung zunahm sahen sich die den Goldpreis deckelnden Zentralbanken des London Gold Pool einer Nachfrage-Flutwelle nach physischem Metall gegenüber, welches die Zentralbanken nicht hatten. Was haben sie also gemacht? Sie haben erkannt, dass ihr System am Ende war. Anstatt die Goldtresore austrocknen zu lassen, kam das System zu seinem abrupten Ende, als die Zentralbanken das Handtuch warfen. Sie standen nicht mehr mit physischem Metall für ihre Verpflichtungen ein und wurden zahlungsunfähig.

Damals gab es vorher keine Warnung, es passierte einfach. Die einzige Warnung gab es in der Beobachtung der Goldflüsse hinter den Kulissen, welche diesmal der Schlüsselbeleg für mich sind, dass sich das was damals ereignete wiederholen wird. Der Zusammenbruch des London Gold Pool im März 1968 markierte den Beginn eines 13 Jahre andauernden Anstiegs des Goldpreises von $ 35 im Jahr 1968 auf $ 850 im Jahr 1980.

Der Unterschied diesmal ist, Eric, dass die Zentralbanken in einer noch schlechteren Position sind. Ihre Short-Positionen übertreffen die von damals bei Weitem und seinerzeit hat es zum Zusammenbruch des London Gold Pool geführt. Folglich denke ich, dass wir dieses Mal sehr schnelle Anstiege des Goldpreises über Monate erleben werden, nicht über Jahre. Dies allerdings nur, falls ich richtig liege. Dies mag nicht der Fall sein und der Wendepunkt mag noch etwas entfernt liegen und noch nicht mit der zum Ende dieser Woche anlaufenden Option-Expiry beginnen.«

Eric King: »Sie haben erwähnt, dass die westlichen Zentralbanken dies mit allem bekämpfen werden, was sie haben. Gibt es Ihrerseits noch irgendetwas in Bezug auf die Papiermärkte hinzuzufügen, James?«

James Turk: »Ja, eins. Genau wie seinerzeit in den 1960ern werden die Zentralbanken auf ihrem verlorenen Posten bis zum bitteren Ende kämpfen. Man darf also von ihnen erwarten, dass sie den Markt in den kommenden paar Tagen mit Papiergold fluten werden, um an etwas physisches Metall zu kommen. Dessen ungeachtet, wie Gold sich seit seinem Tief Anfang dieses Monats entwickelt hat, könnten wir in den kommenden ein oder zwei Tagen einige Drückungen erleben.

Man sollte also nicht Haus und Hof aufs Spiel setzen, besonders da ich erwarte, dass die Volatilität beim Goldpreis anspringen wird. Und halten Sie sich von den Papiermärkten fern. Besitzen Sie stattdessen physisches Gold und halten Sie eisern daran fest. Tun Sie dies, dann werden Sie auf der Gewinnerseite sein, wenn die Zentralbanken erneut ihre Niederlage eingestehen und das Handtuch werfen.«

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>>> zum englischsprachigen Originalbeitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter

Quelle: http://n8waechter.info/2017/05/james-turk-die-mutter-aller-edelmetall-engpaesse-steht-vor-der-tuer/

Gruß an die Vorbereiteten

TA KI

James Turk: Wiederholt sich die Geschichte im Silbermarkt?


japanischer-yen

James Turk im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 01.08.2016


James TurkJames Turk: »Eine Menge der Aufregung, die wir bei Gold und Silber in den vergangenen paar Monaten erlebt haben, löst sich gerade auf, Eric, was an sich eine gute Sache ist. Es erlaubt den Edelmetallen sich neu zu formieren und Unterstützung nach ihren jüngsten Rallyes aufzubauen.

Wir müssen bedenken, dass Gold im laufenden Jahr um 28 % und Silber um 48 % gestiegen ist. Das ist nach allen Maßstäben eine spektakuläre Leistung und obwohl ich erwarte, dass da bis zum Jahresende noch erheblich mehr kommt, so trägt ein kleiner Fluch bei den Edelmetallen in den letzten paar Wochen absolut nichts dazu bei, die Aussichten für Gold und Silber zu mindern.

Wiederholt sich die Geschichte im Silbermarkt?

Die heutigen Umstände erinnern mich tatsächlich an den August 2010. Seinerzeit wurde Silber zu etwa $ 18 die Unze gehandelt. Sie werden sich erinnern, dass wir beide sehr bullisch hinsichtlich des kurzfristigen Potenzials bei Silber waren, aber der August in jenem Jahr war so langweilig, als würde man Farbe beim Trocken zusehen. Nur acht Monate später aber war Silber auf fast $ 50 explodiert, nahe seines Allzeithochs. Vielleicht wird sich die Geschichte wiederholen.

Derweil möchte ich gerne den folgenden Chart mit Ihnen teilen. Ein Freund hat ihn mir kürzlich zugesandt, als der Yen bei 100 zu 1 zum Dollar stand. Dieser Chart war für mich ein Augenöffner:

Bedenken Sie, dass der Yen sich seit Oktober von 124 auf 100 entwickelt hat und aktuell bei rund 102 je Dollar steht. Die Stärke des Yen über die vergangenen 8 Monate war zweifelsohne zum Teil dadurch begründet, dass es zur Abdeckung von Shorts kam und Carry-Trades im Yen abgewickelt wurden. Aber vergleichen Sie das einmal mit der Flutwelle an Geldschöpfung und anderen Schritten, die von der Bank of Japan unternommen wurden, um den Yen zu entwerten. Dazu zählt auch die Bekanntmachung der letzten Woche, dass die ETF-Käufe der BoJ sich nun auf 6 Billionen Yen verdoppeln werden.

Die Welt steht Kopf

Man muss sich fragen, warum die Bank of Japan den Kampf um die Entwertung des Yen einfach nicht gewinnt? Warum ist der Yen trotz all der Geldschöpfung immer noch so stark?

Wir wissen alle, dass Märkte sich nicht gradlinig bewegen, bis es zu einer Fluchtphase kommt. Und die Flucht ins Vergessen, einhergehend mit der Zerstörung der Kaufkraft des Yen, liegt ohne Zweifel auf dem Tisch, sobald die Realität zuschlägt und die Menschen aufwachen und erkennen, was die Bank of Japan der Landeswährung angetan hat. Entsprechend sind durchaus gegenläufige Bewegungen zu erwarten. Aber 20 % Zuwachs über 8 Monate ist angesichts der gewaltigen Anstrengungen zur Entwertung des Yen zweifellos erstaunlich.

Wenn man sieht, in welchem Umfang die Bank of Japan Geld druckt und wie sehr der Yen trotzdem geschätzt wird, dann frage ich mich, ob es möglich sein kann, dass alles was ich in den vergangenen 50 Jahren gelernt habe nicht mehr gültig ist? Natürlich ist es das immer noch, nur manchmal kann es schwierig sein, dies in einer historischen Blase zu erkennen.

Der Yen vorm Abgrund?

Die bizarren Bedingungen heute sind wie ein Kreisel, der es obwohl der Drehmoment abnimmt und er anfängt zu taumeln irgendwie schafft, sich der Schwerkraft entgegenzustellen und sich noch ein letztes Mal aufzurichten, bevor er endgültig umfällt. Ich denke, der Yen hat sich nochmal für eine letzte Rallye aufgerichtet. Ist der Yen dann endgültig fertig? Ich denke ja.

Ich habe die Geldentwertung der Zentralbanken immer wie ein Pferderennen beschrieben. Wird es der Dollar, der Euro, das Pfund oder der Yen sein, der das Rennen gewinnt und als Währung zerstört wird. Es macht den Anschein, als sei der Yen bereit die Führung zu übernehmen und die erste Währung zu sein, welche über den Abgrund geht.

Ungeachtet der Frage aber, ober der Yen dieses Rennen gewinnt, die Geldentwertung der nationalen Währungen durch die Zentralbanken ist heutzutage eine Tatsache. Sie wird dafür sorgen, dass Gold und Silber in den kommenden Wochen und Monaten weiter steigen werden.«

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>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter

Quelle: http://n8waechter.info/2016/08/james-turk-wiederholt-sich-die-geschichte-im-silbermarkt/

Gruß an die Durchblickenden

TA KI