Kommissionschef Juncker fordert eine EU-Armee


Jean-Claude Juncker will Russland zeigen, dass die EU ihre Werte verteidigt: Mit einer eigenen Armee könne Europa glaubwürdig auf Bedrohungen reagieren, glaubt er. Seine Idee erntet viel Zustimmung.

junker

Der Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, hat sich für die Gründung einer europäischen Armee ausgesprochen. „Eine solche Armee würde uns helfen, eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik zu gestalten und gemeinsam die Verantwortung Europas in der Welt wahrzunehmen“, sagte Juncker. Mit einer eigenen Armee, so der Luxemburger weiter, könnte Europa glaubwürdig auf eine Bedrohung des Friedens in einem Mitgliedsland oder in einem EU-Nachbarland reagieren. So könne man Russland den Eindruck vermitteln, „dass wir es ernst meinen mit der Verteidigung der Werte der Europäischen Union“.

Der Vorstoß erfährt von verschiedenen Seiten Unterstützung. „Eine gemeinsame Armee ist eine europäische Vision, deren Zeit gekommen ist“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU). „Die Europäer geben zusammen enorme Summen für das Militär aus, ein Vielfaches etwa im Vergleich zu Russland. Doch unsere militärischen Fähigkeiten bleiben sicherheitspolitisch unzureichend, solange wir nationale Kleinarmeen unterhalten, die zudem im Kleinformat in weiten Teilen dasselbe machen und anschaffen.“

Die Armee als Ausdruck von Nationalstaatlichkeit habe sich als Idee und politisch überlebt, sagte Röttgen. Im Interesse der europäischen Sicherheit, die durch die hegemoniale Politik Russlands verletzt werde, müsse dieser Anachronismus überwunden werden.

Die Bundeswehr geht als Vorbild voran

Bestätigt fühlen darf sich Juncker auch vom früheren EU-Außenbeauftragten und Nato-Generalsekretär Javier Solana. Der Spanier stellt am Montag in Brüssel die Ergebnisse einer internationalen Expertengruppe vor. Das in sechs Monaten erarbeitete Papier („More Union in European Defence“) empfiehlt eine neue europäische Sicherheitsstrategie, eine „politische und militärische Fähigkeit zur Durchführung autonomer Interventionsoperationen außerhalb der europäischen Grenzen“ sowie die Einrichtung eines militärischen EU-Hauptquartiers in Brüssel.

„Die vergangenen zehn Jahre haben für Europas Verteidigung wenig gebracht. Es braucht einen neuen Schub“, sagte Hans-Peter Bartels (SPD), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses im Bundestag, der an dem Papier mitgearbeitet hat. „Deshalb begrüße ich den Vorstoß Junckers. Wichtig ist, dass wir nun zügig konkrete Maßnahmen umsetzen. Wir sollten nicht auf ein Gesamtkonzept aller 28 EU-Mitglieder warten, sondern mit Vereinbarungen zwischen den Nationalstaaten beginnen.“

Die Bundeswehr geht dabei als Vorbild voran. Am Freitag gab das deutsche Heer bekannt, erstmals in seiner Geschichte ein Bataillon mit 600 Soldaten unter polnisches Kommando zu stellen. Im Gegenzug soll eine deutsche Brigade das Kommando über ein polnisches Bataillon übernehmen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die am Mittwoch nach Warschau reist, sagte, die EU brauche in absehbarer Zeit eine europäische Armee. 2014 hatten die Niederlande bereits 2100 Soldaten unter deutschen Befehl gestellt. Die Bundeswehr plant im Gegenzug, den Niederländern Marinekräfte zu unterstellen.

Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/article138169533/Kommissionschef-Juncker-fordert-eine-EU-Armee.html

Gruß an die Russen

TA KI

Karlspreis (29. Mai) 2014 geht an : Herman Van Rompuy


Reports to the Parlement about the European CouncilKarlspreisträger wird am 29. Mai 2014, dem Christi–Himmelfahrt Tag, im Krönungssaal des Aachener Rathauses an

Herman van Rompuy verliehen.

 

In Würdigung “seiner bedeutenden Verdienste als Mittler und Konsensbildner und zugleich als wichtiger Impulsgeber der europäischen Einigung“ erhält der Präsident des Europäischen Rates Herman Van Rompuy im Jahre 2014 den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Das gaben heute der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und Dr. Jürgen Linden, Sprecher des Karlspreisdirektoriums, bekannt. Pragmatisch und handlungsstark sowie mit großer Integrität und Integrationskraft leiste Van Rompuy „einen maßgeblichen Beitrag zur Konsolidierung und Weiterentwicklung des Vereinten Europas“.

Der Preis wird am 29. Mai 2014, dem Christi–Himmelfahrt Tag, im Krönungssaal des Aachener Rathauses verliehen. Herman van Rompuy ist der 56. Träger des Karlspreises.

„Die effiziente Kärrnerarbeit Van Rompuys, seine Beharrlichkeit und sein Pragmatismus“, so heißt es weiter in der Begründung des Karlspreisdirektoriums, „haben den europäischen Rat in den vergangenen vier Jahren erkennbar besser dafür gerüstet, die politischen Zielvorstellungen der EU vorzugeben und seinen Beschlüssen auch konkrete Maßnahmen folgen zu lassen – vor allem auch, wenn es um Politikbereiche geht, die in der Verantwortung der Nationalstaaten fallen.“

Mit Van Rompuy ehre das Direktorium „einen großen Europäer, der als unermüdlicher Arbeiter, Mittler und Konsensbildner in schwerer Zeit einen bedeutenden Beitrag zur Konsolidierung der EU geleistet hat und der als wichtiger Impuls- und Ideengeber Orientierung dafür gibt, welchen Weg das Europa von morgen nehmen soll.“

Herman Van Rompuy wurde am 31. Oktober 1947 in der Brüsseler Gemeinde Etterbeek geboren. Nach Abschluss seiner Studien der Philosophie und der Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Universität Leuven trat er zunächst in den Dienst der Belgischen Nationalbank. Weitere Stationen: 1975 Berater im Kabinett des damaligen Premierministers und späteren Karlspreisträgers Leo Tindemans, 1980 bis 1988 war er Leiter des Zentrums für politische, ökonomische und soziale Studien, im Dezember 2008 vereidigte ihn Albert II. in der bis dahin tiefsten Krise des Königreiches in der jüngeren Geschichte als Premierminister. Es gelang ihm binnen kürzester Zeit, eine konstruktive Zusammenarbeit in der höchst fragilen Fünf-Parteien-Koalition zu organisieren und dem Land eine Periode politischer Stabilität zu verschaffen. Auf einem Sondergipfel des Europäischen Rates am 19. November 2009 wurde Van Rompuy zu dessen erstem ständigen Präsidenten ernannt.

Herman Van Rompuy ist mit Geertrui Windels verheiratet. Das Paar hat vier Kinder und vier Enkelkinder.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Er wird seit 1950 an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Letzte Preisträgerin war die litauische Präsidentin Dr. Dalia Grybauskaite. Zu den früheren Preisträgern gehörten u.a. Konrad Adenauer (1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I. (1982), Francois Mitterand und Helmut Kohl (1988), Václav Havel (1991), Königin Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der luxemburgische Premierminister Jean – Claude Juncker (2006), der Spanier Javier Solana (2007),Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008) und Jean – Claude Trichet (2011). Im März 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen außerordentlichen Karlspreis.

Verliehen wird neben einer Urkunde auch eine Medaille, die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12. Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für den jeweiligen Preisträger zeigt.

Quelle: http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/preise_auszeichnungen/karlspreis/preistraeger/karlspreis2014/karlspreis_2014.html

Begründung des Karlspreisdirektoriums

van Rompuy1van Rompuy2van Rompuy3van Rompuy4van Rompuy5van Rompuy6Quelle: http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/aachen_profil/preise_auszeichnungen/karlspreis/preistraeger/karlspreis2014/KP-Begruendung_2014_1.pdf

…danke an Denise

Gruß an Karl

TA KI