Führungs-Schmiede des Hegemons


Hauptquartier von Skull & Bones in Yale / Quelle: Wikipedia: By No machine-readable author provided. Ragesoss assumed (based on copyright claims). [Public domain], via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a9/Yale_Skull_and_Bones_Tomb.JPG Hauptquartier von Skull & Bones in Yale / Quelle: Wikipedia: By No machine-readable author provided. Ragesoss assumed (based on copyright claims). [Public domain], via Wikimedia Commons; https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a9/Yale_Skull_and_Bones_Tomb.JPG
Veröffentlicht am 23. September 2016 von in Im Blickpunkt //

Der geheime Orden Skull & Bones ist eine Welt für sich. Seine Mitglieder werden zu Rittern geschlagen und lenken an zentralen Stellen die US-Welt-Politik.

„In den Zeiten, die als vorbereitend für die Gegenwart in Betracht kommen,
hat sich die westliche geschichtliche Entwicklung niemals von den Logen
emanzipiert. Immer war der Einfluss der Logen stark wirksam.“[1]
Rudolf Steiner

 

Dass in der anglo-amerikanischen Welt geheime Zirkel aus dem Verborgenen heraus die Politik bestimmen, hat schon viele Menschen beschäftigt. Aber man kommt schwer an konkrete Beweise und schwimmt weitgehend im Ungewissen. Denn es liegt in der Natur von geheimen Orden, dass ihr Wirken eben streng geheim gehalten wird. Doch seit dem britisch-amerikanischen Historiker Anthony Sutton Mitgliederlisten und Dokumente des geheimen Ordens Skull & Bones „von einem Mitglied der ´Familie`, das von ihren Aktivitäten angewidert war“[2], zugespielt wurden, kann man den ungeheuren Einfluss zumindest dieser einen Geheimgesellschaft auf Politik und Gesellschaft der USA konkret verfolgen, wie ihn Sutton in einem Buch beschrieben hat, das er das wichtigste aller seiner Bücher nannte.[3]

Es ist bezeichnend, dass die Veröffentlichung nur in einem kleinen Verlag erscheinen konnte und von den Historikern, der Politik und den Medien ignoriert wurde. Auch ist es bis heute noch nicht auf Deutsch erschienen.

Ein Generationen überfreifender Wille

Der Orden hat nach Suttons Erkenntnissen das Ziel, die amerikanische Gesellschaft und darüber hinaus die ganze Welt in Richtung einer „Neuen Weltordnung“ zu verändern, in der sich unter Führung des amerikanischen Establishments die durchgeplante Ordnung einer Weltregierung herausbildet, in der die Hindernisse nationaler Bindungen oder kultureller Unterschiede aufgelöst und die individuellen Freiheiten eingeschränkt und ohne verfassungsrechtlichen Schutz sein sollen.[4]

Versetzen wir uns in das Denken dieser Leute: Um diese gewaltigen, irrsinnigen Ziele zu erreichen, muss im Inneren des Ordens ein ungeheurer, über Generationen gehender Wille entwickelt werden, in den jedes Mitglied bedingungslos eingespannt ist. Dann muss die amerikanische Gesellschaft in allen wichtigen Schaltstellen von Ordensmitgliedern oder von ihnen Abhängigen durchsetzt werden, um ihre politische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung entsprechend zu beeinflussen und zu bestimmen. Und nach außen ist schließlich die amerikanische Wirtschafts- und Militärmacht mit ihrem Geheimdienstapparat gezielt und rücksichtslos einzusetzen, um eine weltbeherrschende Stellung der USA in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Hinsicht zu erreichen.

Individualisten sind unerwünscht

Jährlich werden 15 neue Mitglieder aus dem vorletzten Studenten-Jahrgang der Yale-Universität in New Haven (nordöstlich von New York-City) ausgewählt, auf dessen Gelände der Orden 1832 gegründet wurde. Das bedeutet, dass der Orden stets ca. 700 – 800 Mitglieder hat, von denen nach Sutton etwa ein Viertel eine aktive Rolle spielt, die anderen entweder ihr Interesse verlieren oder ihren Sinn ändern und innerlich aussteigen.

„Bei der Auswahl legt man Wert auf sportliche Fähigkeiten – die Fähigkeit, im Team zu spielen. Am wenigsten erwünscht als Ordensmitglieder sind Einzelgänger, Bilderstürmer und Individualisten, die ihren eigenen Weg gehen. – Am ehesten wird man Mitglied, wenn man aus einer Bonesfamilie kommt und aktiv, einfallsreich und womöglich ein unmoralischer Teamplayer ist. Ein Mann, der versteht, dass er, um etwas zu werden, jemandem folgen muss. Ein Mann, der sich selbst für das Team opfert. Eine kurze Überlegung zeigt, warum das so ist. Im wahren Leben ist der Kern des Ordens, seine Ziele voranzubringen. Amt und Würden sowie Aussicht auf finanziellen Erfolg sind  durch die Macht des Ordens garantiert. Aber der Preis für diese Würden und Erfolge ist das Selbstopfer für das gemeinsame Ziel, das Ziel des Ordens.“[5]

Die neuen Mitglieder werden durch ein Initiations-Ritual aufgenommen, über das nur Bruchstücke bekannt sind, so z. B., dass der Kandidat nackt in einem Sarg liegen muss. Er muss also symbolisch den Tod durchmachen. Er stirbt in gewisser Weise für sein bisheriges Leben und wird in den Orden neu geboren, auf den fortan sein Leben ganz bezogen ist. Der Orden ist eine Welt für sich, er repräsentiert eine dem irdischen Leben übergeordnete, diese bestimmende Welt, zu deren Ritter er geschlagen wird. Am Ende erhält er eine in schwarzes Leder gebundene Abschrift der Mitgliederliste des Ordens, die außen und innen mit sonderbaren bedeutungsvollen Symbolen versehen ist. Dies muss alles eine seelisch tief konditionierende Wirkung haben.

Offensichtlich werden die Mitglieder in eine Hierarchie eingegliedert, in der die Eingeweihten an der Spitze wohl nur wenigen bekannt sind, von denen letztlich alle Direktiven und Impulse ausgehen, die lehrend, durch Zeichen, Symbole und die Magie des Rituals suggestiv die Gefühle, Gedanken und Willens-Intentionen lenkend, weitergegeben werden. Um den Orden herum besteht ein äußerer Kreis von Personen in den verschiedensten Institutionen der Gesellschaft, die von den Initiierten des Ordens „durch persönliche Überredung, finanzielle Förderung und sozialen Druck gelenkt werden. Wahrscheinlich sind sich die meisten Mitglieder des äußeren Kreises gar nicht bewusst, dass sie von einer Geheimgesellschaft benutzt werden.“[6] Sutton sieht hier Ähnlichkeiten mit der von Cecil Rhodes Ende des 19. Jahrhunderts in England gegründeten und von Alfred Milner weitergeführten Geheimgesellschaft, die Carroll Quigley  in „Das Anglo-Amerikanische Establishment“ beschrieben und „The Group“ genannt hat.[7]

20 – 30 Familien bilden den Kern

Den Kern des Ordens bilden nur 20 – 30 Familien der Ostküste, die aus einer Gruppe angelsächsischer puritanischer Einwandererfamilien und einer Gruppe Familien bestehen, welche in den letzten 100 Jahren zu großem Reichtum gekommen sind. Sie sind überdies durch Heiraten stark miteinander verflochten. Die Fähigkeit, seine Mitglieder in die zentralen Schaltstellen der Gesellschaft zu bringen, beruht vor allem auf einem der wichtigsten Prinzipien des Ordens: dass ein Bonesman für jeden beliebigen Posten von vorneherein als der Beste gelten, also den absoluten Vorrang erhalten muss. Dafür seinen Einfluss und seine Kräfte einzusetzen, ist die absolute Verpflichtung jedes Mitgliedes.

Eine Vorstellung von den Verflechtungen vermittelt Sutton am Beispiel der Familien Whitney und Harriman. Acht Whitneys wurden Mitglieder des Ordens. Drei von ihnen, William Collins Whitney, initiiert 1863, und seine beiden Söhne Payne und Harry Payne „sind der Kern des Whitney-Einflusses im Orden.“ William Collins Whitney (1841-1904) wurde 1872 Schulinspektor von New York, erwarb in den folgenden Jahrzehnten auf geheimnisvolle Weise ein beträchtliches Vermögen und wurde eine Macht im Hintergrund für die Regierung von Cleveland. Er heiratete Flora Payne, die Tochter des Standard-Oil-Schatzmeisters Oliver Payne, der zwar nicht im Orden war, dessen Standard-Oil-Anteil aber Whitneys Vermögen vergrößerte. Die von John Rockefeller gegründete Standard-Oil-Company war bis zu ihrer gerichtlichen Entflechtung 1911 das größte Erdölraffinerie-Unternehmen der Welt. Aus der Rockefeller Familie wurde Johns Neffe Percy Rockefeller 1900 Ordensmitglied.

Die  beiden Söhne Harry Payne und Payne Whitney studierten in Yale und wurden 1894 bzw. 1898 Ordensmitglieder. Harry Payne heiratete 1896 Gertrude Vanderbilt und verschmolz das Whitney-Payne-Vermögen noch mit einem Teil des Vanderbilt-Geldes. Das Vanderbilt-Unternehmen besaß die wichtigsten Eisenbahnlinien der USA.

„Diese geballte Finanzkraft floss in den Guaranty-Trust, in das Bankhaus J.P. Morgan und in die Guggenheim-Stiftung. Und es wird noch komplizierter. Der Sohn von Harry Payne Whitney, Cornelius Vanderbilt Whitney, heiratete Marie Norton. Nach ihrer Scheidung heiratete Marie Norton Whitney W. Averell Harriman (sie war seine erste Frau), der heute  (1983) mit 91 eine Schlüsselfigur des Ordens ist. Diese eng miteinander verwobene Familie, die an Finanzmächte angekoppelt ist, macht den Kern des Ordens aus.“[8]

Averell Harriman studierte wie sein jüngerer Bruder E. Roland Harriman in Yale, wo sie 1913 bzw. 1917 in den Orden aufgenommen wurden. Das Vermögen des Vaters, eines reich gewordenen Eisenbahnunternehmers, half Averell dabei, 1922 die Investmentbank W.A. Harriman & Co zu gründen, der sein Bruder E. Roland 1927 beitrat, so dass sie den Namen Harriman Brothers & Company erhielt. 1931 fusionierten sie mit dem schon 1800 gegründeten Bankhaus Brown Bros. & Co., deren Partner ebenfalls Ordensmitglieder waren, zu Brown Brothers Harriman & Co. ( Vgl. Wikipedia)

„In den 70ern des 20. Jahrhunderts hatte das relativ unbekannte, private internationale Bankhaus Brown Brothers Harriman mit einem Vermögenswert von einer halben Milliarde Dollar mindestens 9 von insgesamt 26 Partnern, die der geheimen Bruderschaft angehörten. Von keiner anderen Firma ist eine höhere Konzentration von Ordensmitgliedern bekannt. Was die Sache noch interessanter macht: Prescott Bush (Senator von Connecticut), der Vater von Präsident George H.W. Busch (beide Ordensmitglieder) war über 40 Jahre lang Partner bei Brown Brothers Harriman.“[9]

Durchdringung des Bildungswesens

Wer die Zukunft einer Gesellschaft bestimmen will, muss vor allen Dingen das Bildungswesen kontrollieren. Der Orden setzt wichtige neue Organisationen selbst in Gang, stellt den ersten Präsidenten oder Vorsitzenden, gibt gleichzeitig die inhaltliche Richtung vor und zieht sich dann, wenn die Dinge laufen, oft zurück, so besonders auch im Hochschulsektor. Yale, neben Harvard die bedeutendste Elite-Universität der USA, ist ja schon lange in seiner Hand.

Die ebenfalls bedeutende Cornell Universität in New York wurde 1865 von Andrew Dickinson White (im Orden seit 1853) mitgegründet und als erstem Präsidenten in die gewünschte inhaltliche Richtung gebracht. Die 1876 in Baltimore gegründete Johns Hopkins-Universität, die im Hochschulranking heute ebenfalls unter den 20 besten Universitäten der Welt geführt wird, hatte als ihren ersten Präsidenten (von 1875-1901) Daniel Coit Gilman (im Orden seit 1852).[10]

Im Bereich wissenschaftlicher Forschungsgesellschaften wurden die „American Historical Association“, die „American Economic Association“, die „American Chemical Society“ und die „American Psychological Association“ zu Beginn alle von Mitgliedern des Ordens oder ihm nahestehenden Personen gestartet. Das sind die wichtigsten Verbände zur Konditionierung einer Gesellschaft.“

Die „American Historical Association“ z. B. wacht darüber, dass sich die Geschichtsschreibung in der gewünschten Richtung bewegt, in der die wahren Ursachen, insbesondere die vom Orden gelegten, verborgen bleiben. „Wehe dem Buch oder Autor, der sich außerhalb der offiziellen Richtlinien bewegt. Keine Fördergelder. Verlage bekommen kalte Füße. Derr Vertrieb ist nachlässig oder nicht existent. -1946 teilte die Rockefeller Stiftung einer offiziellen Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg 139.000 Dollar zu, nur um sicher zu gehen, dass die offizielle Linie dominierte.“[11]

Auch bei wichtigen Stiftungen ist der Orden präsent. So wurde der erste Präsident der 1902 gegründeten, ungeheuer reichen Carnegie Institution zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschung das Ordensmitglied Daniel Coit Gilman, und andere Ordensmitglieder saßen seit der Jahrhundertwende im Aufsichtsrat. „Gilman war auch bei der Gründung der Peabody, Slater und Russel-Sage Stiftungen dabei. McGeorge Bundy (Ordensmitglied seit 1940) war Präsident der Ford-Stiftung von 1966-1979.“  Ordensmitglied William Howard Taft war der erste Vorsitzende der 1910 gegründeten „Amerikanischen Gesellschaft zur Beilegung internationaler Streitigkeiten“, Vorläufer des „Bundes für den Frieden“, aus dem sich das Konzept des Völkerbundes entwickelte.[12]

Durchdringung von Kirchen und Medien

Anthony Sutton konstatiert und belegt, dass es in den USA keine wichtige Organisation im Bereich der Bildung, Forschung, Kirche, Meinungsbildung, Wirtschaft, des Rechtswesens und der Politik gibt, die der Orden Skull & Bones nicht entweder selbst gegründet, durchdrungen oder beeinflusst hätte.

„Nicht alles zur selben Zeit, aber beharrlich und hartnäckig genug, um die Richtung der amerikanischen Gesellschaft zu bestimmen.“[13]

Zum Bereich von Bildung und Forschung ist vorstehend einiges dargestellt worden, wobei ein Eingehen auf den Einfluss im Schulsystem hier zu weit führen würde. Das nach Sutton bedeutendste Beispiel dafür, wie der Orden in die Theologie  der protestantischen Kirchen eingedrungen ist, ist das Union Theological Seminary an der Columbia Universität in New York, bei dem einst wegen des Verdachts auf kommunistische Infiltration ermittelt wurde und das daher auch unter dem Namen „Rotes Seminar“ bekannt war. Professor für praktische Theologie war dort von 1904 bis 1926 und dessen Präsident von 1926 bis 1945 Henry Sloane Coffin, im Orden seit 1897.

„Das Seminar hatte eine so breit angelegte Interpretation von Religion, dass es sogar einen atheistischen Club für seine Studenten hat oder zumindest hatte. – Henry Sloane Jr. (im Orden seit 1948) war einer der ´Boston Five´, die der Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten angeklagt waren. – Und das ist nur ein Teil des Eindringens des Ordens in die Kirche.“[14]

Einen bedeutenden Einfluss übte der Orden auch auf das Kommunikationswesen der USA aus. Bedeutende Gestalten waren der in China als Sohn eines presbyterianischen Missionars geborene Henry Robinson Luce und sein Freund Briton Hadden, beide Ordensmitglied seit 1920, die 1923 das Nachrichtenmagazin TIME gründeten.

„Luce war dabei der Business Manager und Hadden Chefredakteur. Nach Haddens Tod 1929 nahm Luce Haddens Stelle ein. Luce übernahm 1930 das Wirtschaftsmagazin „Fortune“ und 1936 das bildhafte „Life Magazine“. 1952 gab er „House & Home“ und 1954 „Sports Illustrated“ heraus. Auch produzierte er die Dokumentarserie „The March of Time“ für Radio und Kino. Luce, der bis 1964 Chefredakteur all seiner Zeitschriften blieb, war ein einflussreiches Mitglied der Republikaner. Mit seiner anti-kommunistischen Einstellung und seinem Interesse für sein Geburtsland war er eine wichtige Persönlichkeit in der sogenannten „China Lobby“ und spielte eine große Rolle dabei, Amerikas Außenpolitik zu Gunsten des nationalistischen Führers Chiang Kai-shek und seiner Frau Soong Mayling zu lenken. Er war in den 1920er- und 1930er-Jahren ein begeisterter Förderer des Faschismus. Das Time Magazine veröffentlichte fünf Titelgeschichten über Benito Mussolini.“ (Wikipedia)

William Buckley (im Orden seit 1950) gründete 1955 die einflussreiche politische Zeitschrift National Review.

„Seine öffentliche Präsenz wurde verstärkt durch seine preisgekrönte Fernsehtalkshow Firing Line, die von 1966 bis 1999 lief und die am längsten laufende Talkshow im amerikanischen Fernsehen war“ (Wikipedia).

Alfred Cowles (im Orden seit 1913) war Präsident der Cowles Communications und besaß Des Moines Register sowie den Minneapolis Star. Russel Davenport (im Orden seit 1923) trat 1930 in die Redaktion von „Fortune“ und war 1937 bis 1940 Chefredakteur. Von 1945 bis 1952 arbeitete er in den Redaktionen von „Life“ und „Time“ mit.

John Chipman Farrar (im Orden seit 1918) gründete 1929 einen der erfolgreichsten Verlage: „Farrar & Rinehart“ war nach dem Zweiten Weltkrieg einer der Mitgründer des Verlages „Farrar, Straus and Giroux“. Archibald McLeish (im Orden seit 1915) war der erste Geschäftsführer des “Nieman Fund“ der Harvard Universität, von dem seit 1939 jährlich der prestige-trächtigste Preis im Journalismus der USA, der „Nieman Fellowship“ verliehen wird. Im Krieg betätigte er sich in der Kriegspropaganda des Verteidigungsministeriums.[15]

In Wirtschaft und Rechtswesen

Die Verbindung mit den großen Eisenbahn-Magnaten und Rockefellers Standard-Oil wurde schon erwähnt. Doch auch über die Familien der Paynes und Pratts entstanden Verbindungen zu Shell, Creole Petroleum und Socony Vacuum (später Mobil Oil).

„Viele Fertigungsunternehmen haben Mitglieder im Orden, von den Donnelleys in Chicago (Drucker des offiziellen Airline-Führers und anderen Referenzen); Konzerne der Holzindustrie wie Weyerhaeuser, der auch Mitglied der Trilateralen Commission ist; Dresser-Industries und so weiter.“[16]

„Ein Dutzend Mitglieder können mit der Federal Reserve (der privaten US-Zentralbank) in Verbindung gebracht werden, aber vor allem eine Ernennung ist bemerkenswert. Pierre Jay (im Orden seit 1892), der 1913 nur für eine einzige Sache bekannt war, nämlich eine Privatschule zu leiten und ein obskurer Vize-Präsident der Manhatten Bank gewesen zu sein, wurde der ERSTE Präsident der Federal Reserve Bank von New York, der wichtigsten Bank des US-Zentralbankensystems.“[17]

Die großen Rechtsanwalts-Kanzleien des Establishments in New York sind voller Ordensmitglieder. Einen großen Anteil stellt die Lord-Familie, von der allein sechs in den Orden aufgenommen wurden. George DeForest Lord (im Orden seit 1854) gründete die New Yorker Kanzlei Lord, Day & Lord, zu deren Klienten die „New York Times“ und die „Rubin-Stiftung“ gehörten. Letztere finanziert die große Denkfabrik „Institut für Politische Studien“ in Washington, D.C.  Die Kanzlei Simpson, Thacher & Bartlett wird vor allem durch die Thacher-Familie bestimmt; der Mitgründer Thomas Thacher wurde 1871 Ordensmitglied, dem weitere Familien- und Kanzlei-Mitglieder folgten. Die Kanzlei mit 900 Anwälten in 11 Büros weltweit zählt zu ihren Klienten u.a. die Blackstone Groupe, JP Morgan Chase, Bank of America und Goldman Sachs. Einflussreiche Ordensmitglieder wirken auch in David, Polk, Wardwell, sowie in den Kanzleien  Debevoise und Plimpton. Letztere ist die Kanzlei der Rockefeller.

Der Orden in der Politik

Der Council on Foreign Relations (CFR) bestimmt weitgehend die Politik, insbesondere die Außenpolitik der USA. Die heute 4.500 Mitgliedern setzen sich aus den einflussreichsten Eliten aus Politik, Finanzindustrie, Wirtschaft, Medien und Hochschulen zusammen. Präsidenten, Minister und Regierungsbeamte werden zu weiten Teilen aus dem CFR rekrutiert. Er wurde ebenso wie Chatham House in London von den Geheimgesellschaften nahe stehenden Männern als äußere Plattform gegründet, ist aber selbst keine Geheimgesellschaft. Der Orden ist in dieser Organisation nach Suttons Erkenntnissen repräsentiert, aber nicht immer bestimmend. David Rockefeller – zwar kein Mitglied des Ordens, dafür aber vertrat sein Onkel Percy Rockefeller die Familie im Orden – war von 1949 bis 1985 Direktor, von 1950 bis 1970 Vizepräsident und von 1970 bis 1985 Vorsitzender des Vorstands (Aufsichtsrat) des CFR.

Winston Lord, Ordensmitglied seit 1959, war von 1977 bis 1985 Präsident des CFR. Von 1969 bis 1973 war er Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates im Planungs-Komitee.

„Er war Berater des Nationalen Sicherheitsberaters Henry Kissinger, den er auf seiner Reise nach Peking im Jahre 1971 begleitete. Im folgenden Jahr war er Mitglied der US-Delegation bei Präsident Nixons Reise nach China. Lord wurde später (1973–1977) Director of Policy Planning und Top-Berater des US-Außenministeriums in Angelegenheiten, die China betreffen, US-Botschafter in China (1985–1989) und Staatssekretär (Assistant Secretary of State for East Asian and Pacific Affairs) in der ersten Amtszeit des US-Präsidenten Bill Clinton.“ (Wikipedia)

„Man kann die Beziehungen zwischen dem Orden und den größeren Organisationen (wie auch der Trilateralen Kommission und den Bilderbergern) mit dem Bild konzentrischer Kreise darstellen. Der CFR und ähnliche bilden einen äußeren Kreis, d. h. einen Umkreis, auf den ein Schatten geworfen wird. Sie existieren in diesem Schatten, der von einer inneren Organisation geworfen wird.“[18]

Der Orden ist jedoch nur ein Teil des inneren Kreises, denn Sutton ist sich bewusst – und darauf hat auch Rudolf Steiner hingewiesen – dass es noch mehr Geheimgesellschaften  gibt, deren personelle Wirksamkeit nur noch nicht in dem Maße wie bei Skull % Bones nachzuweisen ist.

Bereits einer der beiden Gründer des Ordens, Alphonso Taft, drang bis in die Regierung vor. Er wurde 1876 Kriegsminister, von 1876-1877 US-Justizminister, von 1882- 1884 US-Minister für Österreich und von 1884-1885 Botschafter in Russland. Sein Sohn William Howard Taft, im Orden seit 1878, wurde von 1909 bis 1913 Präsident der Vereinigten Staaten und von 1921 bis 1930 Oberster Bundesrichter. Taft machte den Ordensbruder Henry L. Stimson (im Orden seit 1888) von 1911-1913 zum Kriegsminister. „Stimson wurde von 1911 bis 1946 von jedem Präsidenten, bis auf Harding, in ein Regierungsamt berufen, d. h. von Taft, Wilson, Coolidge, Hoover (bei ihm 1929-1933 Außenminister), Roosevelt und Truman“ 17(1940-45 Kriegsminister).

„Zehn Tage vor dem Angriff auf Pearl Harbor trug er im November 1941 in sein Tagebuch … ein, dass er angesichts drohender feindlicher Auseinandersetzungen mit Japan mit Präsident Roosevelt diskutiert habe, wie die Japaner dazu zu bringen wären, den ersten Schuss abzugeben, ohne die USA zu großen Gefahren auszusetzen. 1976 als Buch erschienen, verschwand es später aus den Bibliotheken der Welt, Fotokopien sind jedoch erhalten.“ (Wikipedia)

„1945 empfahl Stimson als Trumans Kriegsminister, den Abwurf der Atombomben auf Japan.“  – „Stimson nutzte sein Büro, um die Karriere von Bundesbrüdern aus dem Orden, vor allem die von Harvey Hollister Bundy und seinem Sohn, McGeorge Bundy, voranzubringen.“[19]

William Averell Harriman (im Orden seit 1913), war unter US-Präsident Franklin D. Roosevelt  Sondergesandter in Europa und arbeitete mit an der Atlantik-Charta vom 14.8.1941, einer gemeinsamen Erklärung Roosevelts und Churchills, in der Grundsätze ihrer internationalen Politik formuliert wurden. Er war 1941 als Minister für Großbritannien mit der Vorbereitung des Leih- und Pachtgesetzes betraut, das die Lieferung von Militär- und Versorgungsgütern an die Sowjetunion voraussah. Von 1943 bis 1946 amtierte er als US-Botschafter in Moskau. Unter Truman war er Botschafter in London und Handelsminister, danach diente er als Sonderbotschafter und Staatssekretär für politische Angelegenheiten und für Fernost.

George Herbert Walker Bush (Ordensmitglied seit 1948) wurde 1967 republikanischer Abgeordneter im Repräsentantenhaus für Texas, 1971 Botschafter bei den Vereinten Nationen. Von 1974 bis 1975 war er Leiter des Verbindungsbüros der USA in der Volksrepublik China sowie von 1976 bis 1977 Direktor der CIA. Von 1981 bis 1989 amtierte er unter Ronald Reagan als dessen Vizepräsident und von 1989 bis 1993 als 41. Präsident der USA. Unter seiner Führung fanden mit fadenscheiniger Begründung der erste Irak-Krieg und der Jugoslawien-Krieg statt. Sein Sohn George Walker Bush (Ordensmitglied seit 1968) war von 1995 bis 2000 Gouverneur von Texas und von 2001 bis 2009 der 43. Präsident der USA. In seiner Präsidentschaft fanden die mysteriösen und bis heute nicht wirklich aufgeklärten Ereignisse des 11.9.2001 statt, die er zum Anlass nahm, den Krieg gegen den Terror auszurufen, in dessen Folge der Einmarsch in Afghanistan und unter erlogenem Vorwand der zweite Irakkrieg stattfand.

Seine Wiederwahl 2004 gewann er gegen den Ordensbruder John Kerry (Ordensmitglied seit 1966), der für die Demokratische Partei die Wahlshow geführt hatte. Beide verweigerten jede Auskunft über den Orden. Kerry war seit 1985 als Mitglied für Massachusetts im US-Senat, seit 2009 Vorsitzender im Ausschuss für Außenpolitik und ist seit 1.2.2013 Außenminister unter Präsident Obama (Wikipedia).

Die Präsidentschaftskandidatin der „Demokraten“ Hillary Clinton, Außenministerin von 2009-2013, hat wie ihr Ehemann Bill, Präsident der USA von 1993 bis 2001, ebenfalls an der Skull und Bones – Universität in Yale studiert. Die Gedanken und Einstellungen beider standen also indirekt unter dem prägenden Einfluss des Ordens, Bill Clinton wurde aber nicht in den Männerorden berufen.

 

Anmerkungen

[1] im Vortrag vom 8.1.1917, GA  Nr. 173b, S. 272

[2] Der Europäer, September 2000

[3] Der Europäer, September 2000

[4] a. a. O., S. 31

[5] a. a. O., S. 6-7. – Diese und die weiteren Übersetzungen verdanke ich der Hilfe von Angelika Eberl

[6] a. a. O., S. 25

[7] https://fassadenkratzer.wordpress.com/2014/07/25/okkulte-einflusse-im-englischen-imperialismus-vor-dem-1-weltkrieg/

[8] Anthony Sutton a. a. O., S. 20

[9] a. a. O., S. 22

[10] Siehe A. Sutton a. a. O., S. 27

[11] a. a. O., S. 1

[12] vergl. Anm. 10

[13] vergl. Anm. 6

[14] A. Sutton a. a. O., S. 28

[15] a. a. O. und Wikipedia

[16] vergl. Anm. 12

[17] a. a. O., S. 29

[18] A. Sutton a. a. O., S. 36

[19] a. a. O., S. 46

Quelle: http://www.geolitico.de/2016/09/23/die-fuehrungs-schmiede-des-hegemons/

Gruß an die Hintergrundversteher

TA KI

5 Kommentare zu “Führungs-Schmiede des Hegemons

  1. Sie haben den Artikel von GEOLITICO ohne den Namen des Autors Herbert Ludwig und ohne Quellenangabe übernommen. So geht das aber nicht. Ich fordere Sie auf, dies umgehend nachzuholen.
    Herbert Ludwig

  2. Pingback: Rassenunruhen und Straßenkämpfe in Katalonien | inge09

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