Berlin beschlagnahmt Luxusimmobilien für Flüchtlinge


Angesichts des rasant gestiegenen Zuzugs an Flüchtlingen greifen Kommunen zu drastischen Maßnahmen. In Berlin beschlagnahmt der Senat Immobilien und zahlt dafür eine hohe Entschädigung. Auch Hamburg plant Zwangsvermietungen.

in-der-historischen-wohnanlage

In Berlin hat der Senat bereits mehrere größere Immobilien von privaten Eigentümern beschlagnahmt, um sie als Erstaufnahmeeinrichtungen oder für die Unterbringung von Asylbewerbern zu nutzen. Am Mittwoch wollte das Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg auf Antrag der regierenden Grünen und mit den Stimmen von Grün-Rot-Rot den nächsten Schritt beschließen: Leerstehende Wohnungen in der noblen Anlage „Riehmers Hofgarten“ sollen von den Behörden belegt werden können. Das ist deutschlandweit eine Premiere. Am späten Abend wurde die Entscheidung auf Antrag der CDU wegen der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit aber auf die nächste Sitzung vertagt.

Dabei handelt es sich um eine denkmalgeschützte Wohnanlage aus der Gründerzeit. Etwa ein Drittel der Luxuswohnungen soll derzeit leer stehen oder als Ferienquartier genutzt werden – was die Eigentümerfirma aber bestreitet. Nach ihren Angaben ist der Leerstand in der Yorckstraße baulich bedingt, da unter anderem das Dach ausgebaut und Wohnungen saniert werden sollten. Die Grünen begründeten den hoheitlichen Zugriff mit einer drohenden Notsituation durch massenhafte Obdachlosigkeit angesichts des nahenden Winters. Es dürfe „keine Tabus“ mehr bei der Unterbringung von Asylbewerbern geben. Die Eigentümer der beschlagnahmten Wohnungen sollen als Entschädigung eine ortsübliche Miete erhalten. Laut Berliner Mieterverein stehen in der Hauptstadt „aus spekulativen Gründen“ bis zu 5000 Wohnungen leer.

Sozialbehörde konfisziert gewerbliche Immobilien

Der Senat hat schon vier große gewerbliche Immobilien beschlagnahmt. Offiziell spricht man von „Sicherstellung“, die im Einvernehmen mit den Eigentümern geschehe. Vor kurzem konfiszierte die Sozialbehörde eine frühere Landesbank-Zentrale in Wilmersdorf. Der Vattenfall-Konzern musste eine siebenstöckige Immobilie in Pankow abgeben und ein Privatmann ein großes ehemaliges Telekom-Gelände. Zudem wurde ein landeseigenes Sportzentrum in Friedrichshain beschlagnahmt. Der Betreiber der dortigen privaten Gaststätte verlor mitsamt Angestellten seine Arbeit.

Doch alle diese Unterbringungskapazitäten dürften nur kurze Zeit reichen, da der Zustrom an neuen Flüchtlingen stark steigt. Allein seit dem 5. September, als Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die in Ungarn gestrandeten Syrien-Flüchtlinge nach Deutschland ließ, seien in Berlin 9210 neue Asylbewerber angekommen, berichtet die Sozialbehörde. An manchen Tagen kamen Züge mit mehr als tausend Personen. „Wir stoßen in vielen Bereichen an die Grenzen unserer Möglichkeiten und Kapazitäten“, warnt der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD).

Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat der Senat eine weitere Immobilie in zentraler Lage – ein sechsstöckiges ehemaliges Boardinghouse am Spree-Ufer – zur Flüchtlingsunterbringung angemietet. Das ehemalige Gebäude der Carl-Duisburg-Gesellschaft liegt südlich des Tiergartens, nur wenige Gehminuten vom Potsdamer Platz entfernt. Auch dort war eine Beschlagnahmung überlegt worden. Die Apartments am Lützowufer seien gehoben eingerichtet, heißt es. 16 Euro Miete je Quadratmeter soll die Stadt an den Eigentümer zahlen. Das ist fast das Doppelte der durchschnittlichen Kaltmiete von 7,85 Euro je Quadratmeter in Berlin. Jährlich wird die Stadt rund 360.000 Euro für die 2000 Quadratmeter Nutzfläche zahlen, auf der künftig etwa 150 Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

Die Senatsverwaltung bemängelt fehlende Kostentransparenz

Der Bund der Steuerzahler mahnt schon, dass die Verwaltung die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit nicht über Bord werfen dürfe. Es dürften keine Unterkunftskosten deutlich oberhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete akzeptiert werden. „Nicht hinnehmbar ist, wenn sich Vermieter auf Kosten der Steuerzahler unter Ausnutzung der Notsituation der Betroffenen eine goldene Nase verdienen können“, sagt der Vorsitzende des Berliner Steuerzahlerbundes, Alexander Kraus, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Auch in der Senatsverwaltung blicken einige mit großer Sorge auf das Ausgabenwachstum für die Flüchtlingsversorgung. „Es gibt keine Kostentransparenz mehr“, sagt ein Beamter. Manche Immobilieneigentümer hätten gemerkt, wie sich mit leerstehenden Gebäuden oder schlecht laufenden Hotels auf Kosten der Steuerzahler sehr gutes Geld verdienen lasse. Durch die Unterbringung in hochwertigen Apartments werde außerdem ein Signal ausgesandt, das den Flüchtlingsstrom noch ansteigen lasse:

„Während der Prüfung des Asylantrags kann man auf jeden Fall etwa acht Monate bei Vollpension untergebracht werden, das ist im Vergleich zum Balkan paradiesisch“,

warnt der leitende Senatsbeamte. Die Politik sei mittlerweile völlig überfordert.

heute-noch-im-baumarkt-bald-in

Heute noch im Baumarkt, bald in Luxusimmobilien? Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Hamburg-Fischbek.

Die Beschlagnahmung von leerstehenden Immobilien ist als Notlösung nach den Polizeigesetzen aller Bundesländer (in Hamburg heißt es beispielsweise „Gesetz zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung“) möglich. Zur Gefahrenabwehr bei sonst drohender Obdachlosigkeit ist dies ein klassisches, heutzutage aber selten angewandtes Instrument des Verwaltungsrechts. Manchen erinnert der Eingriff aber auch an eine teilweise Enteignung oder die Zwangswohnraumbewirtschaftung nach dem Krieg. Der ehemalige Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier mahnte zur Vorsicht: Die Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung könne rasant auf null sinken.

Doch die Lieferzeiten für Container betragen mehrere Monate, für Zeltstädte dürfte es demnächst zu kalt werden. Während es im Osten Deutschlands oder auf dem Land durchaus Leerstand gibt, ist der Wohnungsmarkt in westdeutschen Großstädten meist angespannt. Städte nutzen Messe- und Turnhallen, die sonst Vereinen und Schulen zur Verfügung stehen. „Dies ist aber schon wegen der hiermit verbundenen Konfliktpotentiale ebenso wenig eine Dauerlösung wie die ins Gespräch gebrachte Beschlagnahmung von Wohnungen“, sagte Arpad Bogya, Vorsitzender des Ausschusses für Städtebau und Umwelt im Deutschen Städte- und Gemeindebund. Die Städte sorgen sich zudem um die Wohnraumkonkurrenz für Geringverdiener oder auch Studenten.

Städtetag verlangt mehr Geld für sozialen Wohnungsbau

Als einer der Ersten hatte der grüne Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, eine Beschlagnahmung von leerstehenden Gebäuden ins Spiel gebracht. Auch Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU) hat gefordert, dass die Städte notfalls leerstehende Wohnungen gegen Erstattung der Kosten beschlagnahmen dürfen, um Flüchtlinge unterzubringen. Er sprach dabei von Ausnahmefällen, bezog sich auf Wohnungen großer Investoren und nannte eine sehr hohe und langjährige Leerstandsquote in Mietwohnungssiedlungen als Kriterium.

Der Städtetag verlangt daher mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau. Bund und Länder sollten die Mittel von zwei Milliarden Euro dafür mindestens verdoppeln, fordert Ulrich Maly (SPD), Städtetags-Vizepräsident und Oberbürgermeister in Nürnberg. Es gehe nicht um den Bau von Wohnungen nur für Flüchtlinge, sondern für „alle Problemgruppen des Wohnungsmarkts“, um eine Konkurrenz zwischen Familien mit geringem Einkommen oder Alleinerziehenden und Flüchtlingen zu vermeiden.

Hamburg will Zwangsvermietung von Immobilien festsetzen

Der Hamburger Senat will derweil eine spezielle Rechtsgrundlage dafür schaffen, um leerstehende Gewerbeimmobilien für die Unterbringung von Flüchtlingen zwangsvermieten zu können. Bis Mitte Oktober will der Senat die Vorschrift, die ins dortige Sicherheits- und Ordnungsgesetz eingefügt werden soll, durch die Bürgerschaft bringen. So will man die strengen Vorgaben, die Gerichte sonst beim staatlichen Zugriff auf privaten Wohnraum machen, lockern. Nach Angaben der Justizbehörde geht es um Gebäude, in denen jeweils bis zu 600 Flüchtlinge untergebracht werden können und deren Eigentümer nicht bereit sind, ihre Immobilien freiwillig bereitzustellen. „Wir richten alle Anstrengungen darauf, die Obdachlosigkeit von Flüchtlingen im Winter zu vermeiden“, ließ sich der Justizsenator Till Steffen (Grüne) zitieren. Dazu müsse die Stadt auch leerstehende Gewerbeliegenschaften nutzen. Als Entschädigung will sie eine ortsübliche Miete zahlen.

In Hamburg ist die Situation zurzeit sehr angespannt. Der Erste Bürgermeister Olaf Scholz geht davon aus, dass im laufenden Jahr bis zu 30000Flüchtlinge in die Stadt kommen. Für den Winter fehlen noch etwa 2000 bis 3000Unterbringungsplätze. Die Opposition läuft Sturm gegen den Gesetzentwurf: „Der Senat plant hier einen massiven Angriff auf die Eigentumsrechte der Hamburger“, sagt der Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion, André Trepoll: „Das ist ein politischer Dammbruch mit großer Tragweite.“ Auch der Hauptgeschäftsführer des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke, kritisiert den Vorstoß heftig: „Ich fürchte, dass andere Bundesländer dem Beispiel folgen und ähnliche Schritte in die Wege leiten.“ Viele Eigentümer seien bereit, freiwillig einen Beitrag zu leisten. „Das wird durch solche Zwangsmaßnahmen geradezu konterkariert.“ In der Wirtschaft stößt der Senat dagegen auf Verständnis. Der Geschäftsführer der Hamburger Handelskammer, Hans-Jörg Schmidt-Trenz, geht davon aus, dass der Senat seinen neugeschaffenen Spielraum womöglich gar nicht nutzen muss: „Die Stadt kann nun mit einer Zwangsvermietung drohen – das wird viele Eigentümer dazu bewegen, von sich aus einzulenken.“

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/fluechtlinge-in-berlin-zwangsvermietung-von-luxusimmobilien-13821718-p3.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3

Gruß an die kommende Anarchie

TA KI

26 Kommentare zu “Berlin beschlagnahmt Luxusimmobilien für Flüchtlinge

  1. Warum schöne Wohnungen zwangsweise den Immigranten geben?
    Viel eleganter ist es doch, sämtliche Museen, Kirchen, Parrämter, und insbesondere das Bundeskanzleramt und die ganzen Delegiertenräumlichkeiten und den ganzen Verwaltungsschmarrn zu räumen und den Zuwanderern zum Wohnen zur Verfügung zu stellen.

    • Leider bin iCH kein Richter- somit kann iCH diesen Pfiffi von Bürgermeister Vidal nicht verurteilen…
      iCH mache mir tatsächlich Sorgen .

      In Anbetracht des sich anbahnenden Bürgerkriegs der offenbar an diesem Wochenende starten soll, ist jeder Politiker der sich gegen das eigene Volk richtet nicht unbedingt in der Position von seinen Mitmenschen Hilfe zu erwarten.

      Vor dem Hintergrund, aß die „Asylanten“ recht forsch, dreist und dank der Traumatas die sie erlebten auch hochgradig agressiv sind, schwant mir Fürchterliches…

  2. Herrlich diese Nachrichten, ist aber erst die Spitze vom Eisberg. Demnächst: Dunkeldeutsche raus – Helldeutsche rein, so wird die Transformation klappen und IM Erika und IM Larve sind glücklich und zu frieden!

  3. Wenn es nicht genuegend Platz gibt dann soll man einfach aufhoeren noch mehr Fluechtlinge aufzunehmen. Zu was soll es Fuehren wenn Deutschland mehr macht als was er seine Ressourcen hergibt? Irgendwann ist es eine Ueberlastung. Wann die regierung muss Eigentumer entmachten dann haben schon ihre Grenzen bereits ueberschritten. Bei alle guten Willen, es gibt genuegend deutsche Rentner die ihre ganzen Leben lang hart gearbeitet habe die nicht einmal ein Bruchteil die Sorge und Kummer bekomme von eigene Regierung.

    • Wir stehen kurz vor einem Bürgerkrieg! Dieser Krieg ist von der Regierung offenbar gewollt, zumindest läßt deren Verhalten derzeit keinen anderen Rückschluß zu.

  4. Pingback: Berlin beschlagnahmt Luxusimmobilien für Flüchtlinge | Der Honigmann sagt...

  5. Das mit dem Bürgerkrieg, der dieses Wochenende starten soll ist doch Panikmache.
    Überlegt Euch mal, was es in der Ukraine gebraucht hat, den Bürgerkrieg zu starten.
    Solche Bewegungen haben wir hier noch nicht. Außerdem wiollen die deutsch Menschen keinen Bürgerkrieg haben, außer vielleicht ein paar wenigen.

    Wir müssen ganz klar sagen, daß die Bürgerkriegs-Treiber und -Forderer und -Unterstützer eine Art von Menschen sind, die sofort in den Knast gehören.
    Denn was bringt denn z.B. der Bürgerkrieg in der Ukraine, außer Unstabilität, Hass, Mord, wirtschaftlichen Niedergang und allerhand ekelhaftem Zeug? Meiner Meinung nach nichts.

    Menschen, die andere Menschen in einen Krieg zwingen sind dämonisch und haben meistens mit Dämonen mehr oder weniger bewußt Kontakt. Und das ist weder ein Witz, noch ein esoterisches Gelabere, sondern Fakt. Wenn man das aber weiß, dann kann jeder Mensch möglicherweise leichter entscheiden, auf welche Seite er sich stellen will.

    Gott will keine Gewalt und keine Kriege wie das die Despoten immer wieder über die Völker auskotzen. Dämonen jedoch haben viel Interesse an Chaos und Mord.

    • Es geht hier nicht umPanikmache- diese Regierung will diesen Bürgerkrieg bereits seit mindestens 2 Wochen sehen, dafür machen sie alles und werden immer bissiger…

      • TaKi ich verstehe Deine Sorgen, denn auch ich habe Sorgen.
        Schau, ich glaube, daß ich über die Zusammenhänge des Menschen mit dieser Welt und Gottes Schöpfung sehr viel zu erzählen habe. All diese Assoziationen, die ich kenne und entdecken kann, faszinieren mich und rufen Dankbarkeit in mein Herz. Ich wieß, woher der Mensch gekommen ist und ich weiß, wohin der Mensch gehen wird und ich weiß auch, wie er das tun wird. Dadurch weiß ich auch, daß ich vor dem Tod keine Angst haben muß.

        Du kennst sicherlich den Esoterikmarkt. Es wäre nichts besonderes, wenn ich mir einen Schulungraum mieten würde, um darin für interessierte Menschen Seminare zu geben, über das Leben und unser Menschsein.

        Und nun spürst Du genauso wie ich einen großen Konflikt.
        Und das ist gut so – sehr gut.

        Ich, Du, wir haben Angst. Aber vor was eigentlich? Wenn wir dazu eine Befragung bei vielen Menschen machen würden, dann kämen da ganz schön viele unterschiedliche Ängste zusammen. Ich war mal in einer Runde, und wir haben uns gefragt, welche Gefühle wir so erleben. Viele von uns glauben, daß wir kaum etwas fühlen oder nur sehr beschränkt. Aber dem ist nicht so. Die Tafel war übervoll von verschiedensten Gefühlen der Menschen. Und wir konnten uns plötzlich auch in vielen Gefühlen von anderen Menschen wiederfinden. Das war faszinierend. Würden wir uns fragen, was wir für Ängste mit uns tragen in Beziehung der aktuellen Politik, meinst Du, daß wir ein ähnliches Erlebnis haben würden?

        Was würde dabei herauskommen, wenn wir in Grüppchen von einheimischen Bürgern, zusammen mit einigen Flüchtlingen, die bei uns untergekommen sind so ein Spiel machen würden?

        Was ist los mit der Politik und uns? Warum bauen sich hier immer mehr und immer größere Ängste auf? Die Politik redet nciht mehr mit uns. Die Politik macht ihr eigenes Ding und beachtet uns nur noch von Oben herab. Wenn wir die Aktionen der Politik beobachten, sehen wir, daß diese immer bedrohlicher und undurchschaubarer für unser Leben werden. Die Politiker reden nicht mehr mit uns, bzw. nur noch als Oberlehrer und Besserwisser und das alternativlos.

        Die Menschen fühlen sich immer mehr und mehr ohnmächtiger und das ist ein wichtiger Ursprung unserer Ängste. Da uns niemand hilft, diese Ängste konstruktiv zu bearbeiten und aufzulösen, verkrampfen wir mehr und mehr. Dies wir dazu führen, daß die Menschen in diesem Land mehr und mehr Blockaden und Verhärtungen aufbauen. Die Gefühle die eine gewaltige Kraft in sich haben, toben trotzdem in uns weiter, sie können wegen unserer Panzerung, die wir zur vermeintlichen Bewältigung unserer Angst, wegen der Bedrohung von außen keinen Weg ins Freie finden. Da ist nicht gut. Denn irgendwann wird der Druck so stark, daß der Mensch auf irgendeine Art und Weise Schaden nimmt. Meistens ist das so.

        Was hat das mit dem Konflikt zu tun, den ich oben erwähnt habe?
        Ich kann vieles über unser Leben erklären und über unsere Schöpfung.
        Doch in den Ängsten hänge ich genauso wie jeder andere Mensch auch.
        Und ich frage mich, sind diese Ängste echt real, oder bilden wir sie uns nur ein?
        Ich meine, der Ausbruch der aktuellen Konflikte kann natürlich echt Angst machen, aber eigentlich ist diese Situation ein großer Lehrmeister. Wir reden und schreiben doch schon seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten darüber, daß diese Welt krank ist und daß vieles total ungerecht abläuft. Wir haben geschrieben, daß sich etwas ändern muß. Insgeheim haben wir vielleicht gehofft, daß die Änderungen uns nicht so betreffen, daß es uns weh tut. Wir haben jeden Tag ein neues Pflaster auf die Wunde geklebt.

        Ok, vielen Menschen war es ernst mit den erforderlichen Änderungen, die anstehen, andere Menschen haben das verdrängt, was schon lange wahrnehmbar war. Wir haben weitergemacht, wie bisher in unseren Leben. Und nun quillt der Eiter in Strömen unter den vielen Pflastern hervor.

        Und nun sind wir ratlos und wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen.

        Was nutzt uns eigentlich nun das „Wissen“ über die Pläne der Kabale, die Methoden der Despoten, die brutale Kraft der modernen Waffen? Führt uns dieses „Wissen“, oder sind wir blockiert? Blockieren wir uns selbst? Fühlen wir uns dabei wohl? Möchten wir aus dieser Blockierung, aus der Angststarre heraus?

        Bringen uns Vorwürfe, Anschuldigungen, oder Schimpfereien gegen Politik und Kabale weiter?

        Wir alle hatten unseren Guru. Bibel, neue Johannesoffenbarung, Wissenschaft, Psychologie, Metaphysik, Bücher, Seminare, alles mögliche war unser Guru. Und nun?
        Jetzt stehen wir da und müssen erkennen, daß wir zu unserem eigenen Guru werden müssen.

        Ich kann Dir einen Frage stellen, die Du sofort beantworten kannst.
        Kann die Liebe zwischen zwei Menschen wachsen,
        wenn ein Mensch vor der Liebe Angst hat?

        Was ist Liebe eigentlich? Liebe ist doch Leben in Harmonie mit der Schöpfung.
        Wenn Angst da ist, dann ist keine Harmonie da. Und das bedeutet, daß entweder keine Liebe da ist, oder daß die Liebe irgendwie falsch ist. Vielleicht, weil wir die Liebe falsch verstehen, oder weil wir die Liebe eh nicht leben, weil wir vor irgendwas Angst haben.
        Das ist doch eine Spirale in die Verkrampfung und in die Dunkelheit, sage ich jetzt mal.

        Konflikt ist nicht Harmonie und ist nicht Liebe.
        Beide Seiten eines Konflikts leben nicht in Harmonie.
        Darum sind Schuldzuweisungen totaler Blödsinn.

        Heute waren wieder zwei Zeugen Jehowas bei mir zu Besuch. Ich mag diese Menschen, denn diese Menschen geben sich richtig viel Mühe, ihr Leben nach Gottes Vorstellungen auszurichten. Ich werde trotzdem nie einer von ihnen werden. Aber ich mag diese Menschen trotzdem sehr.

        Einer dieser Menschen hat mir ein Erlebnis eines Bruders auf Mission erzählt.
        Da stand ein älterer Bruder am Straßenrand und hat seinen Wachturm angeboten.
        Auf einmal kam ein Typ daher und hat den Zeugen richtig am Hals gepackt, daß dieser kaum Luft bekommen hat. Und was hat der Zeuge getan? Er hat den Typen angeschaut und hat ihm gesagt, er ist der Franz und kommt aus dem Dorf sowieso. Das hat den angriffslustigen Typen so verdutzt, daß er den Zeugen sofort losgelassen hat.

        Es gibt zwar eine Missionsschulung für die Zeugen Jehovas, aber so etwas lernen die dort nicht. Die Menschen der Zeugen Jehovas Gemeinschaft kämpfen mit ihrem Blut dafür, die Liebe Gottes in ihrem eigenen Herzen zu verinnerlichen und in alle Aspekte ihres Lebens hinauszutragen. Ich kenne derzeit keine andere Gruppe, die das so alternativlos tut. (Trotzdem werde ich kein Zeuge werden, aus verschiedenen Gründen).

        Ich bin nicht gut darin, Menschen zu trösten, oder ihnen etwas so mitzuteilen, daß sie es gut verstehen können und annehmen können. Vielleicht, weil ich selbst noch genug Charakterbrüche in mir herumschleppe. Wahrscheinlich gelingt es mir nicht gut, den Menschen Mut zu machen und Kraft zu geben. Ich konnte in diesem Leben noch nie viel Kontakt zu Menschen aufbauen. Oft habe ich den Menschen in meiner Umgebung über die bösen Pläne und Machenschaften der Kabale erzählt, oder über die dreckigen Aktivitäten der Politiker und Wirtschaftsleute. Mut macht das wahrlich niemandem.

        Gleichzeitig habe ich hart dran gearbeitet, den Lebensfunken, den mir Gott geschenkt hat, anzufachen und ein lebendiges Pflänzchen heranwachsen zu lassen. Und ich habe mich sehr darum bemüht, daß dieses Pflänzchen einen guten Boden und Nährstoffe erhält, damit die Wurzeln stark werden und es sich unbeirrbar tief und fest in diesen Boden hineinleben kann. Denn, so habe ich mir gedacht, wenn alles in meinem Leben herum zu Bruch gehen sollte, dann ist da dieses Pflänzchen mit seinen Wurzeln immer noch da und da es nicht materiell ist, kann niemand und nichts dieses Pflänzchen kaputttreten, ausreißen und töten. Ich habe mir gedacht, wenn nichts von mir übrigbleiben wird, dann soll dieses Pflänzchen weiterleben und nicht einmal der Teufel hätte die Macht, diesem zarten Pflänzchen etwas anzutun.

        Im Leben geht es nicht darum, jede Menge Spaß, Wissen und weltliche Anerkennung zu ergattern. Wenn wir das Leben mit der Werbung und den Honorationen so anschaut, dann könnten wir das leicht glauben.

        Ich glaube, unser Leben dreht sich viel mehr um die Hege und Pflege dieses kleinen Pflänzchen in uns und daß wir dieses Pflänzchen unsterblich werden lassen. Dieses kleine Pflänzchen ist unsere Persönlichkeit, die uns überdauert, wenn unser Körper zu Grabe getragen wird. Diese eine Persönlichkeit ist das einzig reale an uns Menschen.

        Wir können uns vorstellen:
        So und so schaut eine Persönlichkeit aus, die in Angst lebt.
        So und so schaut eine Persönlichkeit aus, die in Liebe lebt.
        Und so weiter und so fort.

        Das Leben auf der Erde ist wie ein Sturm im Wasserglas.
        Du TaKi, mit Deiner Persönlichkeit entscheidest, selbst, wie Du damit umgehst.

        Wir müssen uns selbst beweisen, wie wir zu unserer eigenen Persönlichkeit stehen.
        Das ist die einzige und wahre Spiritualität die es gibt. Das ist unser reales Leben.

        • Vieles Deiner Ausführung ist das was iCH ebenfalls denke und empfinde. iCH mag es wie Du schreibst, oft wirst Du von Anderen mißverstanden. Meine Gefühl sagt mir, daß Du ansich auf eine Bühne vor einem Publikum reden solltest, das Wissen hast Du, würdest Du bei dem nächsten Treffen am letzten Oktoberwochenende reden wollen??? ( 31.10.) iCH würde ich sehr freuen und meines Erachtens viele Andere ebenfalls.
          Liebe Grüße
          TA KI- Tanja

          • Guten Morgen TaKi,

            vielen Dank für Deine Anerkennung und Deine Nachfrage, ob ich gerne bei Euch was sagen möchte. Es wäre schon interessant, so etwas mal auszuprobieren, ob ich da etwas vernünftiges zusammenbringen könnte. Als Redner braucht es ein gewisses Einfühlungsvermögen in das Publikum, ein bisschen Charme und auch ein klein wenig Humor, der bei den Leuten ankommt. So etwas habe ich noch nie gemacht. Im Grunde bin ich alles andere als ein Darsteller, der sich ins Lampenlicht rücken möchte, damit man mich in aller Schönheit und Genialität sehen kann.

            Was wünscht Ihr Euch denn, daß ich reden sollte? Und wie lang sollte denn so ein Vortrag dauern? Und wo wäre denn das Treffen überhaupt? Ich wohne in München.

            Liebe Grüße.

          • sei so gut und schreibe mich unter IMME76@web.de an- in den Betreff schreibst Du „Tanja“- alles andere, so denke iCH, finden wir… Nicht Alle müssen Alles wissen 🙂
            Ne gute Stunde- reicht- iCh ahne jedoch, daß sie nicht ausreicht…

  6. Wie heißt es im Beitrag so schön “ Es darf keine Tabus mehr geben“. Völlig meiner Meinung.
    Es gibt so viel Platz in Berlin – Sachsenhausen. Da haben auch mal so 200.000 reingepaßt…
    Wie gesagt , es soll ja keine Tabus mehr geben.
    Ansonsten wenn ihr die Nase voll habt und enteignet seid (ich würde mein Haus vorher anzünden) dann kommt zu uns in die deutsche Kolonie in der Ukraine. Hier sind Fachkräfte gern gesehen und Arbeit gibt es genug. Und glaubt bloß dem „bunten Papier“ nicht. Der hat keine Ahnung was hier in der Ukraine los ist oder auch nicht. Eben ein typischer Wessi.
    Ich habe meinen Lebensraum im Osten geschaffen. Und ihr köönt das auch
    Gruß von der Ostfront……

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..