Staatsgeheimnis Bankenrettung


staatsgeheimnisbankenrettungExperten schätzen, dass in den Kellern der europäischen Banken Derivate im Wert von rund 300 Billionen Euro liegen. Sollte die Derivaten-Blase platzen – was sie tun wird – ist der Bankenkollaps Realität. Doch wohin floss das Geld der EU, um die maroden Länder zu retten? Niemand weiss es.

Quelle: http://www.seite3.ch/Voll+krass+Doku+Staatsgeheimnis+Bankenrettung+de+/610734/detail.html

Gruß an die Bankster

TA KI

 

Kiew rüstet weiter. Ukraine-Konflikt verschärft sich


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Die Gespräche der Ukraine-Kontaktgruppe gelten als Schlüssel für eine friedliche Lösung des Konflikts in der Ostukraine. Auch Deutschland unterstützt sie. Nun platzt eine wichtige Runde. Sprechen nun vor allem wieder die Waffen?

Eine stabile Waffenruhe haben die Minsker Friedensgespräche bisher für die ukrainische Konfliktregion Donbass nicht gebracht. Vielmehr werfen sich die ukrainischen Regierungstruppen und die prorussischen Separatisten vor, die Feuerpause nur zu nutzen, um sich auf neue Kämpfe vorzubereiten. Die Lage heizt sich zusätzlich auf, durch den Nato-Kurs der Ukraine und eine neue Militärdoktrin Russlands.

Ist das Format der Friedensgespräche der Kontaktgruppe in der weißrussischen Hauptstadt Minsk jetzt endgültig gescheitert?

Neue Verhandlungen sind erst einmal nicht in Sicht. Offiziell gibt es aber die Ukraine-Kontaktgruppe noch, in der auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eine tragende Rolle spielt. Aber nach einer drei Monate langen Pause hat eine fünfstündige Sitzung in der weißrussischen Hauptstadt Minsk im Grunde keine Fortschritte gebracht. Vereinbart wurde nur ein Austausch der Gefangenen.

Droht jetzt ein Krieg, wenn die Konfliktparteien nicht mehr miteinander reden?

Ein neues Blutvergießen schließt niemand aus. Der prorussische Separatistenführer Alexander Sachartschenko sagte am Rande der Gespräche immer wieder, dass er den ukrainischen Regierungstruppen nicht traue. Er wirft ihnen vor, einen Angriffskrieg auf den Donbass vorzubereiten. Sachartschenko hatte etwa die jüngsten Flughafensperrungen in der Ostukraine als Zeichen für Waffenlieferungen von Nato-Staaten interpretiert.

Haben die prorussischen Separatisten denn gegen das ukrainische Militär eine Chance?

Ohne russische Hilfe können sie gegen die ukrainischen Truppen nichts ausrichten. Der prowestliche Präsident Petro Poroschenko wies die Rüstungsbetriebe des Landes an, auch ohne Lohnzahlungen rund um die Uhr Panzer und andere Waffen zu produzieren. Zudem kündigte er an, Rüstungsgüter gegen Kredite im Westen einzukaufen. Dagegen kommen die Separatisten nicht an.

Wird Russland, das gerade seine Militärdoktrin geändert hat, mit eigenen Streitkräften eingreifen?

Bisher hat Russland stets Befürchtungen zurückgewiesen, es könne in die Ukraine einmarschieren. Allerdings führt die von Kremlchef Wladimir Putin bestätigte Doktrin neue Gefahren auf. Dazu gehört nun die Ukraine, die einen Nato-Beitritt anstrebt. Dass es zu einem Krieg zwischen der Ukraine und Russland kommt, wird weder in Kiew noch in Moskau ausgeschlossen. Die von der EU und der USA unterstützte ukrainische Regierung betont sogar, dafür gerüstet zu sein.

Warum können sich denn die Separatisten und die ukrainische Regierung nicht auf Frieden einigen?

Die Ukraine will den Zerfall des Landes verhindern. Die Separatisten in den russischsprachigen Regionen Donezk und Lugansk streben aber nach Unabhängigkeit. Dort ist die Ablehnung eines Nato- und EU-Beitritts der Ukraine traditionell groß. Die prowestliche Führung in Kiew dagegen kämpft darum, die Kontrolle über die auch wegen des Kohlebergbaus wichtige Ostukraine zurückzuerhalten. Der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in Kiew, Alexander Turtschinow, hat zudem angekündigt, auch die von Russland im März annektierte Schwarzmeerhalbinsel Krim „befreien“ zu wollen. Das würde die Atommacht Russland gemäß ihrer Doktrin als klaren Angriff verstehen.

Es gab doch Friedensgespräche, woran sind die gescheitert?

Im prowestlichen Lager in Kiew gibt es zwar Kräfte, die für eine diplomatische Lösung des Konflikts eintreten. Andere Vertreter wiederum sehen nur eine militärische Lösung – sie haben kein Interesse an Verhandlungen mit „Terroristen“, wie sie die Aufständischen nennen. Ganz schwierig war und bleibt die Lage etwa an dem strategisch wichtigen Flughafen in Donezk, den die Regierungstruppen kontrollieren. Allerdings erheben auch die Separatisten Anspruch auf den Airport.

Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Ukraine-Konflikt-verschaerft-sich-article14218901.html

Gruß an die Russen

TA KI

Nordkorea beschimpft Obama als Affen


Streit um „The Interview“

Nordkorea beschimpft Obama übel

nordkorea-macht-us-praesident-barack-obama-fuer-die-internetausfaelle-im-land-verantwortlich-In der Auseinandersetzung mit den USA über die Nordkorea-Satire „The Interview“ hat Pjöngjang US-Präsident Barack Obama rassistisch beleidigt. Weil Obama den Filmkonzern Sony und die US-Kinos gedrängt habe, den Film zu zeigen, verhalte er sich rücksichtslos „wie ein Affe im Urwald“, erklärte der Nationale Verteidigungsrat (NDC).

Das Gremium machte Washington überdies für die massiven Internetstörungen verantwortlich, von denen zahlreiche Medien-Internetseiten des autoritär-kommunistisch regierten Landes seit Tagen betroffen sind.

Nordkorea droht mit „unentrinnbaren tödlichen Schlägen“

Nach Terrordrohungen anonymer Hacker hatte Sony den Kinostart von „The Interview“ zunächst abgeblasen. Nicht zuletzt auf Druck Obamas lief der Film dann am Donnerstag doch in rund 300 meist kleineren Kinosälen an. Pjöngjang sieht sich durch die Story in seiner Würde verletzt. In dem Film geht es um ein abstruses Mordkomplott gegen Machthaber Kim Jong Un.

Der NDC warf den USA in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung am Samstag abermals vor, Nordkorea „ohne klare Beweise“ für Terrordrohungen und den Hacker-Angriff auf Sony vor einigen Wochen verantwortlich zu machen. Das Gremium schickte eine weitere Drohung hinterher: Wenn Washington weiter an seinem „arroganten und verbrecherischen“ Kurs festhalte, werde Pjöngjang „der gescheiterten Politik mit unentrinnbaren tödlichen Schlägen begegnen“.

Quelle: http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_72303098/barack-obama-von-nordkorea-rassistisch-beleidigt-wegen-the-interview-.html

Gruß an die armen Affen

TA KI

Die Angst der Balten vor Putins „hybridem Krieg“


Russische Jets in der Luft, Moskaus Spezialeinheiten an der Grenze und das Trauma der Sowjetzeit – für die Esten ist Putins Drohung real existierend. Die Nato-Präsenz lindert die Ängste allenfalls.

Russia-s-President-Putin-enters-a-hall-before-a-meeting-of-the-Collective-SecuriIn einem Tempo knapp unter Schallgeschwindigkeit rasen die beiden deutschen Eurofighter durch den Himmel über Estland. Wenn er will, kann Oberstleutnant Gordon Schnitger das gesamte Land in einer guten Viertelstunde überfliegen, von der russischen Grenze im Osten bis zu Küste. Dann tauchen die Jets ein in den Luftraum über der Ostsee, und was sie dort seit einigen Wochen erwartet, hat mit gewöhnlichen Übungsflügen nichts mehr zu tun.

Strategische Tupolew-Bomber, die mit Atomraketen ausrüstbar sind, Iljuschin-Tankflugzeuge und Militärtransporter, ganze Rotten sendet Moskau über Europa. Manchmal müssen Schnitger und seine Kameraden bis auf 50 Meter an die Russen heranfliegen, um sie zu identifizieren. Denn ihre Gegenüber schalten die Transponder aus, sodass auf dem Radar der Flugüberwachung nicht zu erkennen ist, wer sich da knapp neben Nato-Territorium unangekündigt herumtreibt.

Genau das soll die Bundeswehr herausfinden, die noch bis Jahresende für die Nato die Luftraumüberwachung in Estland übernommen hat. „Wir sind hier, damit die Esten sich sicher fühlen können“, sagt Kommandeur Schnitger.

Rund 400 Flugzeuge hat die Nato abgefangen

Ein hehres Ziel. Seit Beginn des Kriegs in der Ostukraine hat sich die Zahl russischer Manöver mehr als verdreifacht, rund 400 Flugzeuge hat die Nato abgefangen. Russland will dem Westen zeigen, dass es sich durch Sanktionen nicht einschüchtern lässt – und sein Präsident muss angesichts der eskalierenden Finanzkrise nach innen Stärke demonstrieren. Unten am Boden schauen die Menschen derweil angespannt in den Himmel.

Das kleine Estland hat keine eigene Luftwaffe, gerade einmal vier Hubschrauber stehen auf dem Militärflughafen Ämari. Und den Esten steckt auch 20 Jahre nach der Unabhängigkeit noch immer in den Knochen, was ihnen in einem halben Jahrhundert brutaler Sowjetherrschaft angetan wurde.

Der Osten der Ukraine mag zwar von hier fast 2000 Kilometer entfernt sein und Estland seit einem Jahrzehnt Mitglied der Europäischen Union und der Nato. In dem 1,4-Millionen-Bürger-Land, von denen 25 Prozent ethnische Russen sind, ist trotzdem die Angst allgegenwärtig, dass die Krim und Donezk eine Blaupause für das sind, was die Strategen im Kreml auch für ihre Nachbarschaft im Westen planen. „Die Zeit läuft. Und niemand weiß, was Diktator Putin nächsten Monat, nächste Woche tun wird“, sagt Ants Laaneots eindringlich. Laaneots war Oberbefehlshaber der estnischen Streitkräfte, ein hoch dekorierter General, und er hat den Kalten Krieg aus allernächster Nähe erlebt.

In den 70er-Jahren war Laaneots Offizier im 300. Panzerregiment der Sowjetarmee, stationiert in der heutigen Ukraine. Seine Kontakte sind nach wie vor exzellent, Laaneots verfolgt genau, was Putin und sein Militär tun. „In Pskow, unmittelbar an der estnischen Grenze, ist die 76. Luftlandedivision stationiert, rund 6300 Mann. Zusätzlich sitzt dort die 2. Spetsnaz, das sind Moskaus Spezialeinsatzkräfte. Eliteeinheiten, die im Moment auch im Osten der Ukraine eingesetzt sind und gegen die ukrainische Armee kämpfen.“

Laaneots ist seit einigen Jahren im Ruhestand, aber auch im Verteidigungsministerium in Tallinn, wo die Nachwende-Generation sitzt, ist die Stimmung düster. „Wir beobachten den besorgniserregenden Trend, dass Moskau modernste Waffen, die es im Rahmen der Armee-Reform anschafft, in den Westen Russlands schafft. Zugleich droht Moskau mit seinem Atompotenzial“, sagt Andres Vosman, Leiter des Planungsstabs. Der Mittdreißiger trägt Designerbrille, er hat in den USA studiert und bei der Nato in Brüssel gearbeitet.

„Unsere Analyse ist, dass Russland in dieser Region aufrüstet, um sie als Faustpfand zu halten, falls es irgendwo anders in der Welt zum Konflikt mit den USA oder der Nato kommt. Und dann zu sehen, ob die Allianz die Baltischen Staaten zu verteidigen bereit ist.“ Neben Kampfhubschraubern hat die Militärführung im Kreml auch Boden-Boden-Raketen vom Typ Iskander sowie S-400-Flugabwehrsysteme stationiert, Moskau ist in der baltischen Region damit defensiv wie offensiv bestens aufgestellt.

Doch es sind nicht nur Raketen und Spetsnaz, es ist ein vielfältiger Gefahrenmix, der sich wie ein Netz über die jungen EU-Staaten legt. „Hybride Kriegsführung“ nennen die Militärs Putins Vorgehen, in der Ukraine hat der Ex-KGB-Mann darin bereits eine Lehrstunde abgeliefert. Ein Krieg, der auf vielen Ebenen stattfindet, vor allem in den Medien und damit in der öffentlichen Meinung.

Moskaus Propagandamaschine läuft auf Hochtouren

Tallinns Verfassungsschützer analysieren Moskaus Propagandamaschine genau, und sie wissen, dass über Estland im russischen Fernsehen immer nur in zwei Kontexten berichtet wird: Nazis und Verstoß gegen Menschenrechte. Dabei bekommen die Zuschauer keine möglicherweise misstrauisch beäugten Politiker zu sehen. Vielmehr suggerieren scheinbar unabhängige Experten auf Russia Today oder Celebrities in Talkshows, dass ein Leben unter Moskaus Fittichen ein besseres wäre.

Zinaida Kloga hat erfahren müssen, wie tief Moskaus Arm reicht. „Als die Kämpfe im Osten der Ukraine im Sommer immer heftiger wurden, da wollte mein Sohn sich der russischen Armee anschließen.“ Die 68-Jährige wischt sich schnell eine Träne aus dem rechten Auge. „Dmitri ist ein guter Junge. Aber er sagte mir: ,Mama, ich muss etwas tun, ich muss gegen die Faschisten kämpfen.'“ Zinaida ist Weißrussin, doch sie hat fast ihr ganzes Leben in dem Städtchen Johvi im Osten Estlands verbracht.

Wie Hunderttausende Russen wurde auch ihre Familie nach dem Zweiten Weltkrieg im Baltikum zwangsangesiedelt, eine Maßnahme der Sowjets, um das Nationalbewusstsein der Menschen dort zu brechen. „Wir leben hier gut, es ist ruhig, die Leute haben Arbeit. Hier geht niemand für Putin auf die Straße. Aber zum ersten Mal sehe ich, dass sich Freunde über Politik zerstreiten. Die Diskussionen auf Facebook zum Beispiel, da spürt man richtige Aggression“, sagt Zinaida nachdenklich. „Wenn Russland seine Propaganda und Provokationen so weiter treibt, dann werden manche Russen hier vielleicht mitmachen.“

Der Vergleich zwischen Estlands Russen und denen auf der Krim funktioniert glücklicherweise nicht, das Baltikum ist anders als die Ukraine, die Menschen hier wissen um die enormen Vorteile, die ihnen EU und Nato gebracht haben. Doch Estlands Regierungsverantwortlichen wird in diesen Tagen schmerzhaft bewusst, dass sie seit der Unabhängigkeit 1991 nicht genug für die Integration ihrer Russen getan haben.

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„Im Stadtrat von Narva sitzt eine russische Mehrheit. Die Mitglieder müssen ihre Absprachen aber vor den Sitzungen treffen, weil die nur auf Estnisch erlaubt sind“, sagt Waleri Tsetwergow beinahe spöttisch. Tsetwergow arbeitet ehrenamtlich für den Verein der russischen Patrioten in Narva, der russischsten Stadt Estlands, mehr als 90 Prozent der Einwohner sind russischstämmig. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts gebauten Hermannsfeste auf estnischem Boden geht der Blick hinüber zur russischen Festung Iwangorod. Dazwischen fließt die Narva – des Westens Grenze in einem neuen Kalten Krieg, mögen die Pessimisten sagen.

„Russland hat kein Interesse, Narva zu seinem Territorium zu machen. Aber wenn sich ein Drittel der Bevölkerung hier nicht zu Hause fühlt, dann ist das gefährlich“, sagt Tsetwergow. Und schiebt hinterher: „Die Politiker tragen das Ihre dazu bei, hier eine neue Ukraine zu schaffen.“ Welche Politiker er damit meint, ob die in Russland oder im Westen, das sagt er nicht. Doch manche dieser Politiker sind sich im Klaren darüber, welche Verantwortung auf ihnen liegt.

„Als Kind wurde ich in der Schule gehänselt – ,Du Russe!‘, riefen mir die anderen Kinder hinterher“, erinnert sich Jewgeni Ossinowski. Der 28-Jährige ist estnischer Bildungsminister und der erste ethnische Russe, der seit der Unabhängigkeit im Kabinett sitzt. Auch er hat internationale Erfahrung, Philosophie und Politikwissenschaften in England studiert.

„Studien belegen, dass Bewerber mit gleichen Qualifikationen, aber einem russischen Nachnamen 30 Prozent geringere Chancen auf einen Job haben.“ Er kenne ethnische Russen, so Ossinowski, die deshalb ihren Nachnamen ins Estnische geändert haben. Viel zu lange habe Tallinn nur auf Spracherwerb gesetzt, ohne aufwendige Estnisch-Prüfung gibt es auch keinen EU-Pass, mindestens 200.000 estnische Russen haben weiterhin einen von Moskau ausgestellten Pass.

Offiziell, und vor allem unter der jüngeren Generation verschwänden die Vorurteile langsam, meint Ossinowski. Aber unter den Älteren und im Privaten schlage immer noch das Argument, „man dürfe nicht vergessen, was die Russen uns angetan haben. Und dass Esten Priorität haben müssten. Da herrscht weiterhin ein Konzept des ethnischen Nationalismus.“

Sowjetischer-Gefaengnistueren

Schlendert man am historischen Burgberg in Tallinn durch das „Museum der Besatzungen“, kann man dieses Denken bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Grauenvolle Jahrzehnte, erst unter den Sowjets, dann unter den Nazis, dann wieder unter den Kommunisten. Deportation, Folter, Mord, das Verbot allen Estnischen, die Unterminierung einer Volksseele. Beinahe jede estnische Familie hat ihr eigenes Trauma.

Die estnische Landeswehr hat enormen Zulauf

Gleich neben dem Museum ist die Estnische Verteidigungsliga zu Hause, eine 1918 gegründete Landeswehr, die 1990 wieder ins Leben gerufen wurde und dem Verteidigungsminister untersteht. 15.000 Mitglieder hat die Liga derzeit. „Seit der Ukraine-Krise wächst unsere Mitgliederzahl massiv“, sagt Tanel Rütman, Sprecher der Liga. „Die Menschen fühlen sich einfach nicht sicher.“ Schon 2007 war der Zulauf riesig, als in Tallinn von russischen Provokateuren angefachte Unruhen ausbrachen, weil die Regierung ein sowjetisches Kriegsdenkmal abbauen ließ, um es an anderer Stelle neu aufzustellen.

Die Liga veranstaltet regelmäßig militärische Übungen, sie verfügt sogar über eigene Panzer, ihre Mitglieder lagern zu Hause Kleinfeuergewehre. „Wenn sogenannte grüne Männchen in Estland einsickerten, dann kämen sie nicht weit“, prophezeit Rütman und weist damit auf ein weiteres Element von Russlands hybrider Kriegsführung hin: die Einschleusung von Militärs ohne Hoheitsabzeichen. Ein Vorgehen, mit dem sich Moskau binnen Tagen die Kontrolle über die Krim sicherte.

Doch können die zusätzlichen Nato-Kräfte, die estnische Armee und die Heimgarde im Ernstfall standhalten? „Die Frage, ,Was ist genug?‘, wurde schon im Kalten Krieg gestellt“, sagte die litauische Militärexpertin Asta Maskaliunaite. Wie viele andere hält auch Maskaliunaite bilaterale Verträge vor allem mit den Amerikanern und Nato-Bodentruppen für die einzig wirksame Absicherung. Dem berühmten Artikel 5 im Nato-Vertrag, der den Mitgliedern bei einem Angriff den Beistand der Alliierten zusichert, traut man im Baltikum nicht viel zu. Russland, so die Überzeugung, habe die Region besetzt, da säßen Politik und Militärs noch in ihren Gremien.

„Wenn ich wollte, stünden russische Truppen in zwei Tagen in Riga, Vilnius und Tallinn“, soll Putin dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko gesagt haben. Wie viel Wahrheit darin auch immer steckt, der Litauerin Maskaliunaite steht die Angst im Gesicht geschrieben: „Die Maßnahmen, die die Nato bisher getroffen hat, reichen nicht aus. Wir hier in den baltischen Staaten sind sehr verletzbar. Wir sind jetzt alle West-Berliner hier.“

Merkel schließt russischen Angriff auf Baltikum aus

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Die Kanzlerin geht davon aus, dass Russland die Souveränität der baltischen Staaten wahren wird. Dennoch werde die Nato ihre militärischen Hilfen für die Region verbessern, sagte Merkel in Berlin. Quelle: Reuters
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Gruß an die systemtreue deutsche Medienlandschaft, die sich abscheulicher denn je als Amerika höriges Bückstück darbietet- und sich nicht schämt dies zu tun…
TA KI

DMSO (Dimethylsulfoxid)


DMSO – ein verkanntes Wundermittel?

DMSO

Als ein Nebenprodukt der Zellstoffherstellung hat Dimethylsulfoxid oder kurz DMSO es weit gebracht: Was als organisches Lösungsmittel begann, ist inzwischen weitestgehend als vielseitiges Therapeutikum akzeptiert.

Doch dieser Aufstieg ging nicht unbeschwert vonstatten, und nach einer schweren Krise, die es in den 1960er Jahren durchlebte, ist die Kontroverse um das schmerz- und entzündungshemmende Mittel DMSO nie ganz abgeebbt.

DMSO – ein vielseitig einsetzbares Therapeutikum

Dimethylsulfoxid (DMSO) hat gerade erst, im Jahr 2006, seinen 140. Geburtstag gefeiert. 1866 wurde der Stoff mit der chemischen Formel (CH3)2SO erstmals von dem russischen Wissenschaftler Alexander Saytzeff synthetisiert, der seine Entdeckung 1867 in einem deutschen Chemiejournal veröffentlichte. Doch erst knapp hundert Jahre später, im Jahr 1961, wurde der therapeutische Nutzen des Mittels erkannt. Eigentlich war Dr. Stanley Jacob von der Oregon Health Sciences University auf der Suche nach einem geeigneten Konservierungsmittel für zur Transplantation vorgesehene Organe, als er eines Tages entdeckte, dass diese klare, faulig und leicht nach Knoblauch riechende Flüssigkeit sehr schnell und tief in die menschliche Haut eindringt. Jacob begann zu experimentieren – und fand bald heraus, dass er es mit einem vielseitigen Wirkstoff zu tun zu haben schien.[1]

Die therapeutische Bandbreite von DMSO ist in der Tat groß. So neutralisiert der Stoff beispielsweise Hydroxylradikale, eine der am häufigsten vorkommenden Gruppe von zellschädigenden Freien Radikalen. DMSO verbindet sich mit den Hydroxylradikalen und bildet mit ihnen einen chemischen Komplex, der von den Nieren ausgeschieden werden kann. Auch andere Freie Radikale bindet der Stoff auf diese Weise.[2] Zudem erhöht DMSO die Permeabilität der Zellmembranen und erleichtert es der Zelle so, sich von Giftstoffen zu befreien.

Selbst allergische Reaktionen können mit Hilfe von DMSO gemildert werden, was wiederum das Immunsystem entlastet.

DMSO zeigt zudem Wirkung[3] bei 

  • Sklerodermie
  • Verbrennungen
  • Entzündungs- und Schmerzzuständen
  • Arthritis und rheumatoider Arthritis
  • Nasennebenhöhleninfektionen
  • interstitieller Cystitis (chronische Blasenentzündung)
  • Herpes und Gürtelrose
  • Multipler Sklerose
  • systemischem Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte, seltene Autoimmunerkrankung)
  • Sarkoidose (systemische Erkrankung des Bindegewebes mit Granulombildung)
  • Thyroiditis (eine Entzündung der Schilddrüse)
  • Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung)
  • Lepra
  • Krebs
  • und anderen Krankheitszuständen

Stopp für DMSO durch amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA

Nach der anfänglichen Euphorie, ein vermeintliches Wundermittel in Händen zu halten, kam 1965 das vorläufige Aus für DMSO – die amerikanische Zulassungsbehörde Food and Drug Administration (FDA) sprach ein Verbot aus, weil hohe Dosen DMSO bei Kaninchen, Hunden und Schweinen zu Kurzsichtigkeit geführt hatten; andere Nebenwirkungen konnten nicht festgestellt werden.

Den „Run […] an den Arzneimittelvorschriften vorbei“, wie es der Journalist Peter Jennrich in einem Zeit-Artikel vom 6. September 1974 ausdrückte, stoppte das Ergebnis der Tierversuche allerdings nicht – mindestens 100.000 Amerikaner, so vermutet Jennrich, hätten zwischen 1961 und 1974 bereits eine Behandlung mit DMSO in Eigenregie durchgeführt.[4] Später stellte sich heraus, dass die Nebenwirkung Kurzsichtigkeit auf die drei betroffenen Tierarten beschränkt ist; andere Spezies, auch der Mensch, sind nicht betroffen.[5]

Zahlreiche Studien sind durchgeführt worden, doch die ultimative Anerkennung der Wirksamkeit von DMSO mittels einer Doppelblindstudie, wie die amerikanische FDA sie fordert, ist so gut wie ausgeschlossen – der strenge Geruch des Mittels, der unabhängig von der verwendeten Menge auftritt, verrät seine Identität sofort.[6]

Das Grundproblem, das die FDA mit DMSO zu haben scheint, ist, dass es zu schön klingt, um wahr zu sein. Dr. Jacob glaubt, dass der Ruf, ein Wundermittel zu sein, DMSO geschadet habe und die FDA sich im Hinblick auf das Mittel noch immer von diesem Ruf beeinflussen lasse. Immerhin erfolgte 1978 die Genehmigung durch die FDA, DMSO für die Therapie von interstitieller Cystitis, einer schmerzhaften Harnblasenentzündung, zu verwenden. Allein hierfür dürfen amerikanische Ärzte das Mittel verschreiben – alle anderen Anwendungen verstoßen gegen geltendes Recht. Die Kontroverse hielt und hält sich weiterhin hartnäckig und spaltet die Medizin: DMSO – sinnloses Teufelswerk oder nutzbringender Segen?

DMSO gegen Schmerzen, Entzündungen und zur Wundheilung

Vieles deutet auf Zweiteres hin. Dr. Richard D. Brobyn vom Medical Center in Bainbridge Island, Washington, schreibt:

„[DMSO] ist eines der am meisten untersuchten und trotzdem noch wenig verstandenen pharmazeutischen Produkte unserer Zeit. Weltweit sind ca. 11.000 wissenschaftliche Artikel über medizinische Anwendungen und mehr als 40.000 Artikel über die chemischen Eigenschaften publiziert worden. In 125 Ländern wie [den] USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Japan u. a. werden durch Ärzte Indikationen für die Anwendung z. B. gegen Schmerzen, Entzündungen, Sklerodermie und Arthritiden sowie weitere Erkrankungen beschrieben.“ [7]

Unter den pharmakologischen Eigenschaften von DMSO führt er u. a. auf:
Durchdringen biologischer Membranen und Transport anderer Moleküle durch diese Membranen, Entzündungshemmung, vorübergehende Blockierung schmerzleitender Nerven, Wachstumshemmung für Bakterien, entwässernde Wirkung, Verstärkung bestimmter Arzneien, Cholinesterase-Hemmung, unspezifische Förderung der Resistenz gegen Infektionen, Blutgefäßerweiterung, Muskelentspannung, Förderung der Zellfunktion, Hemmung der Verklumpung durch Blutplättchen, schützende Eigenschaften für biologische Gewebe bei Bestrahlung oder Frost sowie Gewebeschutz bei Durchblutungsstörungen.[8]

Eine besondere Wirksamkeit schreibt Brobyn dem Mittel im Hinblick auf Entzündungen zu. Hier nämlich zeigt sich die antioxidative Eigenschaft des DMSO als vorteilhaft – es wirkt sozusagen als „Radikalfänger“ im Entzündungsherd. Nach Aspirin, so schreibt Brodyn, war „DMSO das erste nichtsteroidale Antiphlogistikum, das sogar intravenös verabreicht werden konnte“. Und weiter:

„P. Gorog et al. demonstrierten bereits 1968, dass bei an induzierter chronischer Polyarthritis leidenden Ratten ein entzündungshemmender Effekt auftrat. Äußerlich auf die Gelenke aufgetragenes DMSO zeigte bei diesen Versuchen eine potente Entzündungshemmung. Diese Autoren haben später einen ähnlichen Effekt mit 70-prozentigem DMSO bei Kontaktdermatitis, allergischen Ekzemen und induzierten Kalzifikationen der Haut von Ratten beschrieben. All diese experimentellen Entzündungen konnten signifikant unterdrückt werden.“ [9]

Auch der ehemalige amerikanische Podologe Dr. Morton Walker, der heute als medizinischer Journalist und Autor tätig ist, weist DMSO in seinem Buch „DMSO – Nature’s Healer“ eine Vielzahl an positiven gesundheitlichen Eigenschaften zu. Dazu zählen unter anderem eine entzündungshemmende, gefäßerweiternde, bakteriostatische, fungistatische und virostatische Wirkung, die Beseitigung von Schmerzzuständen, die Bindung Freier Radikaler, die Anregung des Immunsystems und die Förderung der Wundheilung.[10] Ja, selbst gegen Röntgenstrahlung scheint das Mittel zu schützen.[11] Zudem legt Walker dar, wie DMSO durch seine Eigenschaft, Zellmembranen zu durchdringen, die Wirkung verschiedener Medikamente verstärken kann, zum Beispiel die von Penicillin und Cortison.

DMSO – erstaunliche Erfolge bei „hoffnungslosen“ Fällen

In seinem Buch führt Walker zudem eine Reihe von Fallbeispielen an, wie das der 65-jährigen Anna Goldeman, die sich im Health Center in Auburndale, Florida, wegen der Schleimbeutelentzündung in ihrer rechten Schulter behandeln ließ. Doch nicht nur die Entzündung besserte sich dramatisch, auch der Phantomschmerz verschwand, der die Patientin nach der Amputation des linken Beins gequält hatte. Die behandelnde Ärztin und Leiterin der Klinik Dr. Lorae Avery gibt an, dass die Patientin auch zehn Jahre nach der Behandlung dank DMSO nach wie vor symptomfrei sei.[12]

Noch dramatischer ist vielleicht der Erfolg, den Lillie Forister aus Artesia, New Mexico, zu berichten hat. Im Alter von 25 Jahren erkrankte sie an Sklerodermie, und im Verlauf der Erkrankung mussten ihr mehrere Zehen amputiert werden. 19 Jahre lang litt sie trotz Medikamenten permanent unter starken Schmerzen. Im Juli 1979 suchte sie Dr. Jacob auf. Schon nach einer Woche Behandlung mit DMSO war der Schmerz deutlich abgeklungen, und vier Monate später spürte sie ihn kaum noch. Weitere Amputationen waren nicht mehr nötig.[13]

Auch gegen Bakterien zeigt DMSO Wirkung, indem es diese direkt im Wachstum hemmt oder sensibel für andere Medikamente macht, also ihre Resistenz mindert. Brobyn bezieht sich u. a. auf eine Studie, die bereits vor der Entdeckung von DMSO durch Jacobs begann:

„H. Basch et al. beschrieben von 1953 bis 1968 einen markanten hemmenden Effekt auf eine Vielzahl von Bakterien und Pilzen in Konzentrationen von 30 bis 50 Prozent. In 80-prozentiger Konzentration werden einige Viren inaktiviert: RNA-Viren: Influenza A, Influenza A2, Newcastle disease virus, Semliki Forest virus sowie DNA-Viren.

Daneben ist aufgefallen, dass DMSO die Resistenz der Bakterien gegen Antibiotika für den Menschen positiv beeinflussen kann. Pottz et al. haben 1966 nachgewiesen, dass die Sensibilität von Tuberkel um den Faktor 200 gesteigert werden kann, indem die Keime mit 0,5 bis fünf Prozent DMSO vorbehandelt waren.“ [14]

Auch bei der Reduktion von Narbengewebe und der Behandlung rheumatischer Erkrankungen wurden gute Erfolge erzielt, so beispielsweise durch das Forschungsprojekt „Topische Anwendung von DMSO bei Narben und bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis der MHH Hannover/Annastift, Ambulantes Operations-Zentrum (AOZ)“ unter der medizinischen Leitung von Dr. Jörg Carls, in Zusammenarbeit mit der Akademie für Handrehabilitation Bad Pyrmont. Narbengewebe bildete sich sichtbar zurück, und Schwellungen klangen drastisch ab.[15]

DMSO wirkt bei akuten Schmerzen „praktisch sofort“

Insbesondere die schmerzstillende Wirkung von DMSO setzt laut Dr. Stanley Jacob „praktisch sofort“ ein – zumindest bei akuten Schmerzzuständen; bei chronischen kann die Behandlungsdauer seinen Aussagen zufolge bis zu sechs Wochen betragen.[16] Dabei sieht er DMSO weniger als Medikament denn als „therapeutisches Prinzip“, als ein „neues Prinzip innerhalb der Medizin“, das nach dem Antibiotikum- und dem Cortison-Prinzip eine neue Phase in der Behandlungstherapie einläute.[17]

Wie schnell DMSO tatsächlich wirkt, erlebten Stanley W. Jacob und Edward E. Rosenbaum, als sie sieben Testpatienten in Portland, Oregon, mit dem Mittel behandelten. Alle sieben Personen litten unter einer Schleimbeutelentzündung im Schultergelenk, die „ihnen eine derart heftige Pein [verursachte], dass die Kranken sich ohne fremde Hilfe nicht einmal an- oder ausziehen konnten. Frühestens nach einer oder zwei Wochen war Linderung der Schmerzen zu erwarten“,[18] wie es in einem Spiegel-Artikel vom 5. Mai 1965 heißt. Doch es gab eine Überraschung:

„Die Ärzte rieben mit der Testsubstanz die Schultern der Patienten ein – und bereits nach Minuten konnten sie eine verblüffende Wirkung beobachten. ,Nach 20 Minuten‘, so berichteten die Mediziner Edward E. Rosenbaum und Stanley W. Jacob, Professoren an der Universität von Oregon, ,waren alle sieben Patienten entweder vollständig oder fast vollständig frei von Schmerzen. Alle konnten das erkrankte Schultergelenk merklich freier bewegen als zuvor.‘“ [19]

Die entzündungshemmende Wirkung von DMSO wurde 1978 in einer Studie der Cleveland Clinic Foundation in Cleveland, Ohio, bestätigt, an der 213 Patienten mit entzündlichen urogenitalen Leiden teilnahmen. Bei einem Großteil der Patienten konnte dank DMSO eine signifikante Verbesserung des Zustands nachgewiesen werden.[20]

Insbesondere die schmerzstillende Eigenschaft ist kennzeichnend für DMSO. Laborstudien wiesen nach, dass DMSO den Schmerz durch eine „Nervenblockade schmerzleitender, peripherer C-Fasern unterdrückt“. Dadurch verschwindet der Schmerz rasch und für bis zu sechs Stunden.[21]

DMSO „sicherer als Aspirin“

Vom 21. November 1967 bis zum 20. Februar 1968 wurde unter der Leitung von Richard Charles Lebo, MD, im State Prison Hospital in Vacaville, Kalifornien, eine Langzeitstudie durchgeführt, die Aufschluss über die allgemeine Toxizität von DMSO geben sollte. Die Versuchsteilnehmer erhielten ein 80-prozentiges DMSO-Gel, das auf die Haut aufgetragen wurde, und zwar in einer weitaus höheren Dosierung als der üblichen. Brobyn fasst das Ergebnis der Studie zusammen:

„Es wurde eine extensive toxikologische Studie mit drei- bis 30-fach höheren Dosen als für den normalen medizinischen Gebrauch durchgeführt. […] DMSO stellte sich unter den Bedingungen dieser speziellen Studie als sehr sicher dar.“ [22]

Auch Robert Herschler, Mitentdecker der pharmazeutischen Wirkung von DMSO, beschreibt die Toxizität von DMSO als „sehr gering“. DMSO sei „sicherer als Aspirin“, sagt er. Dass die FDA keine uneingeschränkte Erlaubnis für das Mittel erteilt, liegt seiner Ansicht nach daran, dass die Behörde mit einem Mittel wie DMSO schlicht überfordert sei. Er zitiert Francis Kelsey von der FDA mit den Worten, man habe „weder genügend Budget noch Mitarbeiter“, um einem Mittel wie DMSO begegnen zu können.

Mindestens 100.000 Patientenberichte liegen der FDA Herschler zufolge vor, die bei Auswertung belegen würden, dass eine Zulassung gar nicht verweigert werden könne.[23] J. Richard Crout von der FDA verteidigt das Vorgehen der Behörde damit, dass DMSO nicht genügend Aufmerksamkeit in der Fachwelt erregt habe, um die „disziplinierte, kontrollierte Art von Auswertung zu durchlaufen, die alle Medikamente durchlaufen müssen“.[24]

Dass die Pharmaindustrie kein großes Interesse an dem Stoff zeigt, lässt sich leicht erklären. Von Bedeutung ist einerseits sicherlich die breite Palette an Leiden, gegen die DMSO Wirkung zeigt – das Mittel stünde somit in Konkurrenz zu vielen firmeninternen Produkten.[25] Zum anderen lässt sich auf DMSO, das nicht nur im pharmakologischen, sondern auch im industriellen Bereich zur Anwendung kommt, kein Patent erlangen – auch das ist aus marktstrategischer Sicht kein attraktiver Aspekt. Viele Konzerne weisen verteidigend darauf hin, dass es hinreichend Stoffe mit derselben Wirkung wie DMSO gebe. Terry Bristol, PhD, und Vorsitzender des Institute for Science, Engineering and Public Policy in Portland, Oregon, der Stanley Jacob bei dessen Studien zur Seite stand, sieht die Vorteile dennoch beim DMSO:

DMSO ist weit weniger toxisch als andere Stoffe und hat auch weniger Nebenwirkungen.“[26]

Laut therapeutischem Index ist DMSO tatsächlich sieben Mal sicherer als Aspirin.[27] Die einzigen, bislang beobachteten Nebenwirkungen sind ein knoblauchartiger Geruch und Hautreizungen, die individuell ausfallen, laut Walker auf die Austrocknung der Haut zurückzuführen sind und meist nach mehrmaliger Anwendung von DMSO abklingen. Allerdings sollten DMSO-Dämpfe nicht eingeatmet werden.[28] Die intravenöse Gabe von DMSO kann vorübergehend zu Kopfschmerzen führen.[29] Toxizität oder eine karzinogene Wirkung konnten nicht nachgewiesen werden.

DMSO-Behandlung ist unkompliziert und vielseitig

DMSO kann laut Dr. Morton Walker äußerlich aufgetragen, innerlich durch Spritzen oder Tropfer verabreicht oder aber oral eingenommen werden.[30] Wichtig ist Walker zufolge dabei, dass das verwendete DMSO Pharma- bzw. Lebensmittelqualität besitzt, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten. Durch die hohe Durchdringungskraft des Mittels geraten ansonsten auch Verunreinigungen im DMSO ungehindert in den menschlichen Körper und können die Leber und andere Organe schädigen.[31] Über die Haut verabreicht ist die höchste Konzentration im Blutserum nach vier bis acht Stunden erreicht, oral für gewöhnlich nach vier Stunden. Nach 120 Stunden ist zumeist kein DMSO mehr nachweisbar.[32]

DMSO in Deutschland

Als „demontiertes Wunder“ wird DMSO in einem Spiegel-Artikel vom 24. November 1965 bezeichnet, kurz nachdem die amerikanische FDA das Mittel in den USA ausgebremst hatte.[33] Man verglich es gar mit dem Contergan-Skandal vier Jahre zuvor, der immer noch seine Schatten warf. Grund war die bereits erwähnte Schädigung der Augenlinse in Tierversuchen mit DMSO. Vorangegangen war der „Demontierung eines Wunders“ die Jagd deutscher Pharmakonzerne nach einer aussichtsreichen Beute. In dem Spiegel-Artikel heißt es:

„Fünf Firmen beteiligten sich an dem Run auf das Wunder: Schering AG (Berlin), Squibb / von Heyden AG (München), Mack (Illertissen), Sharp & Dohme GmbH (München) und – allen misslichen Erfahrungen zum Trotz – auch die Contergan-Herstellerfirma Grünenthal.

Die deutschen Pharma-Fabrikanten hatten nur wenig Forschungsergebnisse vorzuweisen, als sie beim Bundesgesundheitsamt die Registrierung ihrer Präparate beantragten; sie verwiesen auf die amerikanischen Testreihen. Ende August [1965] wurden die Medikamente amtlich zugelassen.“ [34]

Im November 1965, nach dem Aufschrei der FDA in den USA, war der kurze Ruhm von DMSO auf dem deutschen Markt erst einmal Geschichte:

„Die Medikamenten-Großhändler stoppten auf Anweisung der Hersteller die Auslieferung der DMSO-Präparate.“ [35]

Als vorschnell wurde die schnelle Markteinführung beunkt; plötzlich sprach niemand mehr über den pharmazeutischen Nutzen.

Als sich herausstellte, dass die Schädigung der Augenlinse, die als Nebenwirkung von DMSO bei Tierversuchen beobachtet worden war, nicht auf den Menschen zutraf, entspannte sich die Situation für DMSO auch im deutschsprachigen Raum wieder. Schon 1966 wurde dem Mittel auf einem DMSO-Symposium in Wien bescheinigt, dass es sich „zumindest zur Behandlung traumatologischer Erkrankungen in der Unfall- und Sportmedizin, zur Behandlung oberflächlich gelegener Entzündungen und bei Entzündungen oberflächlich gelegener Hautvenen [eigne]. Auch in der Therapie chronischer Erkrankungen wie Bandscheibenveränderungen und degenerativen Gelenkerkrankungen billigten die Wissenschaftler dem Oxid eine unterstützende Funktion zu.“ [36]

Die Wiedereinführung von DMSO als Wirkstoff auf dem deutschen Markt erfolgte im Jahr 1982 mit Dolobene Gel, einer Sportsalbe des Pharmaunternehmens Merckle. Das Gel enthält einen DMSO-Anteil von 15 Prozent und ist damit vergleichsweise niedrig dosiert. „Wir sind derzeit unseres Wissens nach die Einzigen“, sagt Dr. Christine Steinhauser, Medical Information Manager Orthopedics beim Pharma-Unternehmen Merckle Recordati GmbH, „die DMSO in Deutschland als Wirkstoff in einem Arzneimittel gegen Muskel- und Gelenkerkrankungen verwenden. Virunguent Salbe [von Hermal; Anm. d. Aut.] gegen Herpes labialis enthält ebenfalls DMSO 0,18 g auf 10 g Salbe. Verrumal Lösung [ebenfalls von Hermal], ein Warzenmittel, enthält als Hilfsstoff DMSO 8 g auf 100 g Lösung.“ [37]

Das im Gegensatz zu Dolobene Gel höher konzentrierte Medikament Paravac, eine DMSO-Emulsion, ist derzeit in der Testphase und noch nicht zugelassen, kann aber als Rezeptarznei bereits jetzt vom Arzt verschrieben werden. Es kommt u. a. in der Karzinomtherapie zum Einsatz. [38]

Artikel von Nina Hawranke

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Quelle: http://www.gesundheitlicheaufklaerung.de/dmso-ein-verkanntes-wundermittel

Gruß an die natürliche Heilung

TA KI