NWO WELTPOLITIK


Deutschland und das Christentum- über eine erstaunliche spirituelle Wahrheit!

Die Amerikanisierung Deutschlands und was stattdessen angesagt ist

Die deutsch russische Verbindung soll das Zeitalter der Liebe vorbereiten

Videos übernommen von Axel Burkart

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Gruß an die Sehenden
TA KI

 

 

Deutschlands Destruktion 1 Sicherheit durch das Kantonssystem


Es existieren Szenarien, was uns in Zukunft erwarten könnte. Es gibt aber ebenso die Möglichkeit gewisse Szenarie auszuschließen.

Aus gutem Grund kann ein geplanter Bürgerkrieg oder ähnliches ausgeschlossen werden.

conrebbi

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Gruß an die Aufklärer

TA KI

Uraltes Ritual erweckt zum neuem Leben


FANTASTISCH!!! Uraltes Ritual erweckt zum neuem Leben

Kaum zu glauben was dieses kleine Experiment einer schwedischen Sängerin für eine Wirkung hat. Mit dem so genannten Kulning, ein alter Brauch aus den vikkinger Zeiten um eine Herde zu rufen und zu leiten, scheint tief in den Zellen der Tiere verwurzelt zu sein. Doch wie ist dies möglich?

Quellen: Youtube, http: // www. freesfx. co. uk

https://youtu.be/itYSqYlZtg0

!!! Wir sind die Vielen und sie die Wenigen !!!

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=itYSqYlZtg0

Gruß an unsere alten Bräuche und Rituale- nichts ist vergessen

TA KI

 

Die alte Göttin und ihre Pflanzen


Webinar mit Wolf-Dieter Storl: Die alte Göttin und ihre Pflanzen im goldenen Herbst

Der beliebte Autor Wolf-Dieter Storl folgt in seinem aktuellen Buch „Die alte Göttin und ihre Pflanzen“ der Göttin in den tiefen Wald. Im Rhythmus des Jahreskreises führt er uns über Mythen, alte Sagen und Märchen zu den Urgöttern und ihren heilenden Pflanzen.
Entdecken Sie den tiefen Sinn, spüren Sie die Seele, die allem innewohnt und tauchen Sie mit Wolf-Dieter Storl in den goldenen Herbst ein.

Dr. Wolf-Dieter Storl ist ein renommierter Ethnobotaniker und Kulturanthropologe. Die traditionelle Pflanzenheilkunde der indigenen europäischen Waldvölker, der Kelten, Germanen und Slawen sowie des frühchristlichen Mittelalters, gehört zu seinen Hauptinteressengebieten und schlägt sich in seinen Büchern und Forschungen nieder.

Gruß an Mutter Natur

TA KI

Sommersonnenwende – Mittsommer


Nun die Sonne soll vollenden
Ihre längste, schönste Bahn,
Wie sie zögert, sich zu wenden
Nach dem stillen Ozean!
Ihrer Göttin Jugendneige
Fühlt die ahnende Natur,
Und mir dünkt, bedeutsam schweige
Rings die abendliche Flur.

Nur die Wachtel, die sonst immer
Frühe schmälend weckt den Tag,
Schlägt dem überwachten Schimmer
Jetzt noch einen Weckeschlag;
Und die Lerche steigt im Singen
Hochauf aus dem duft’gen Tal,
Einen Blick noch zu erschwingen
In den schon versunknen Strahl.

Ludwig Uhland (1787-1862), „Sonnenwende”

Die Nacht zum 21. Juni ist die kürzeste Nacht des Jahres und markiert den Beginn des Sommers, vielerorts finden Feiern statt, die den Sommer und die Sonne, die nun ihren höchsten Stand erreicht hat, mit Feuern begrüßen. Solche Feste waren in Europa bei Kelten, Germanen und Slawen bekannt.

Die Sonnenwendfeiern finden nicht unbedingt zum astronomischen Zeitpunkt statt, vielfach sind sie mit den Feierlichkeiten der Johannisnacht zum 24. Juni, dem Festtag Johannes des Täufers, verbunden, sicher weithin auf Betreiben der Kirche, die so den heidnischen Hintergrund des Festes zu verdrängen suchte. Symbol des Johannistages ist eine teilweise geschälte, mit Blumen bekränzte Fichte. Um diesen Johannisbaum werden Reigen getanzt, immer linksherum, dem Lauf der Sonne entsprechend.
Andere Bräuche sind aus Eichenlaub geflochtene Johanniskronen an Türen und Dächer gebunden, ein Anklang an den Gott Donar, dem die Eiche heilig ist und der als Gewittergott das so geschmückte Bauwerk verschonen sollte. Weiteres Brauchtum siehe weiter unten und unter Johannes.

Die Sonnenwende markiert im Mythos einen Höhe- und Wendepunkt. Die germanische Sage weiß von Siegfried zu berichten, der von Hagen zur Sonnenwende getötet wird. Siegfried ist der strahlende Sonnenheld, der tagsüber unüberwindlich ist. Mit der Sonnenwende verliert er Macht und Leben.

Damit ist aber kein Tod im eigentlichen Sinne gemeint, vielmehr darf auf eine Wiederkehr gehofft werden und tatsächlich zeigt der Jahreslauf, daß dem Absterben im Herbst und der toten Zeit des Winters im Frühjahr neue Fruchtbarkeit folgt, die sich im Sommer zur ganzen Pracht entfaltet und der Zyklus weitergeht.

Es ist dies die Vermählung der Erdgöttin in Heiliger Hochzeit mit dem Sonnenheros, wie es in Mythen vielfach überliefert ist, z. B. die Isis und der sterbende Osiris.

Brauchtum und Aberglaube zur Johannisnacht

Am Johannistag pflücken Jungfern stillschweigend in der Stunde nach Mittag neunerlei Blumen, darunter Storchschnabel, Weide und Feldraute. Mit einem zu gleicher Stunde gesponnenen Faden wird daraus ein Kranz gebunden und rückwärts in einen Baum geworfen. Soviele Würfe es bedarf, ehe der Kranz im Baum hängenbleibt, soviele Jahre wird es dauern, bis die Jungfer heiraten wird.

Ein Sprung über das Johannisfeuer soll das Jahr über vor Fieber bewahren (Grimm 1992, Bd. III, S. 468, Nr. 918).

Aus Eiern sollen Hexen in der Johannisnacht die Zukunft vorausgesagt haben. Der Zeitpunkt wird auch gern für einen Hexensabbat genutzt.

Wird beim Kräutersammeln in der Johannisnacht versehentlich ein Johanniskraut zertreten, so ist zu befürchten, daß plötzlich ein Pferd aus dem Boden steigt und den Unachtsamen in rasendem Ritt davonträgt.

Wird eine Frau in der Johannisnacht schwanger, so soll das Kind später die Gabe des Bösen Blicks haben.

Quelle: http://www.lokis-mythologie.de/Sommersonnenwende.html

Gruß an die lebensspendende Sonne

TA KI

Die Runen


Die Runen

Runen-Futhark
Nordische Runen
Angelsächsische Runen

Die Runen

DIE RUNEN sind jene rein germanischen Schriftzeichen, die zwischen 100 und 1050 und etwas spärlicher in den Jahrhunderten danach verwendet wurden.

Runen werden in eine als FUTHARK bekannte Zeichenreihe zusammengefaßt. Der Name FUTHARK wird aus den Lautwerten der ersten 6 Runen gebildet.

Runische Schriftzeichen heißen RUNENSTÄBE oder einfach STÄBE. Das Futhark gilt als eine der erhabensten Schöpfungen unserer heidnischen Ahnen. Die Runen sind heilig, da sie von Odin stammen.

Sie sind insofern einmalig, als jede Rune ihren festen Platz in der Futharkfolge hat und einen eigenen anlautenden Namen wie z. B. WUNNA besitzt; einmalig auch, weil jedem Runennamen ein tiefer, ureigener Sinngehalt innewohnt.

RUNENKUNDE ist das Bemühen um Runenwissen und die so erworbenen Kenntnisse. Der Runenkundler sucht Antworten auf Fragen wie:
Wann, wo und wie entstanden die Runen ? In welchen Sprachen ritzte man sie ? Was ist die Bedeutung der Runennamen ? usw.

Die Bedeutung des Wortes RUNE

Das altgermanische Wort RUNA wurde im 17 Jh. durch damals schon tätige Runenkundler, z. B. Öle Worm in Dänemark, wieder eingeführt. Einst hatte das Wort die Bedeutung „Geheimnis“ und „geheime Beratung“ – Gotisch, Althochdeutsch und Altsächsisch RUNA / Altenglisch u. Altnordisch RUN – , und es entwickelten sich die niederdeutschen Formen GERAUNE und RAUNEN, denen ein mittelenglisches ROUN (briddes roun = Vogelsang) zur Seite steht.

So hatte RUNA die Sinnbestandteile GEHEIMES RAUNEN und LIEDHAFTES VORSPRECHEN.

Und genau dieses geheime, liedhafte Raunen schwingt mit in den Runennamen FEO, UR, THURS, ASA, RIT, KAAN …..

Man sollte den Begriff „Geheimnis“ nicht im heutigen Sinne auslegen. Unseren Vätern waren die Runen etwas Heimeliges und Vertrautes jedoch dem Fremden Dunkles und Unergründliches. Die schon in alter Zeit entlehnten Wörter RUNO im Finnischen und RUNAT im Lettischen bedeuten heute jeweils „Lied“ und „sprechen“.

Die Runen waren anfangs geraunte, heimelige Worte tiefen Sinngehalts und galten als von den Göttern herrührend, also – heilig. Die Stäbe sind deren augenfällige und schöne Versinnbildlichung.

Auf dem schwedischen Runenstein von Noleby (600 n. T.) steht zu lesen:

r u n o f a h i r a g i n a k u d o

Runen male ich götterentstammte

Das Gemeingermanische Futhark (GGF), auch Älteres Futhark genannt, zählt 24 Stäbe, die in drei Achtergruppen oder Geschlechter eingeteilt sind:

Unter jeder Rune ist der jeweilige Lautwert angegeben: f, u usw.

Die GGF-Runen wurden von allen Germanen zwischen etwa 150 und 750 nach Teutoburg (n. T.) geschrieben und gelesen.

DIE RUNEN ALS HEILIGE ZEICHEN

Lange Zeit hat man in den Runen eine Buchstabenfolge zu reinen Mitteilungszwecken erblickt. Das findet seine leicht ver­ständliche Begründung in einer Reihe von Inschriften, bei denen mit dieser neuzeitlichen Auffassungen entsprechenden Vorstellung auszukommen war. Auf dem Goldhorn nennt sich Hlewagast als Verfertiger des Kunstwerks. Es lag nahe, den Fall mit vielen anderen des Mittelalters zusammenzustellen, wo die Meister sich voll Stolz zu ihrem Werk bekannt haben. Auch die Runeninschrift eines der Weserknochen „Uluhari machte“ schien diesem Brauch zu entsprechen. Die zweite Zeile der Spange von Freilaubersheim ist meist gedeutet worden: „Dich, Dalena, beschenkte er.“ Hier lag der Gedanke an eine Widmung nahe. Wenn auf der Scheiben­brosche von Bülach im Züricher Museum gedeutet worden ist: „Frifridil hat mich erworben“, so scheint das auf die Betonung des Besitzes zu zielen.

Auf mehreren Speerspitzen stehen Namen, so auf der jahre­lang verschollenen und jetzt in Berlin befindlichen Lanzen­spitze von Kowel (Wolhynien) und auf der im Müncheberger Museum liegenden von Dahmsdorf (Mark Brandenburg), die 1865 gefunden worden ist. Auf ersterer steht das Wort ,,Tilarids“, auf letzterer „Ran[n]ja“. Da auch sonst der Besitzer auf Waffen vermerkt erscheint — vergl. die Beowulfstelle S. 58 —, sah man lange in den beiden Wörtern Besitzernamen und deutete „Tilarids“ als „schneller oder tüchtiger Rei­ter“ und „Rannja“ als „Renner“.

Auf dem kleinen Stein von Jällinge in Jütland steht zu lesen: „König Gorm machte dieses Denkmal für seine Frau Thyra, Dänemarks Gebieterin“ — was die Auffassung des Denkmals als eines Gedächtnissteines begreiflich macht.

Aber nach 1900 stellte sich je länger je deutlicher heraus, daß diese nüchterne Auffassung der betreffenden Inschriften als einer Alltagsanwendung nicht überall zutreffen konnte. Auf den beiden Lanzenspitzen sind die Runen verschwistert mit den unzweifelhaft heiligen Zeichen des Hakenkreuzes, der Sonnenringe, des Dreischenkels, des sog. Blitzzeichens usw. Diese Vergesellschaftung bekommt einen höheren Sinn, wenn die Runen ebenso wie die Heilszeichen die Wirksamkeit der Waffe steigern, sie selbst also weihen sollten. So betrachtet, dürfte der entsprechende Name auf die Waffe selber gehen und „Tilarids“ aufzufassen sein als „der Schnell-dahin-Fahrende“, also etwa als der „Anstürmer“ oder „Angreifer“ so­wie „Rannja“ als „Anrenner“. Dazu würde stimmen das „Raunijas“ der Lanzenspitze von Övre Stabu mit dem ver­mutlichen Sinn von „Erprober“.

Auf nicht wenigen Denkmälern nennt sich der Runenbildner. Die Ansicht, daß darin eine Äußerung des Künstlerstolzes zu sehen sein könnte, wird diese Fälle kaum ausschöpfen. Viel­mehr dürfte zutreffen, daß der Runenbildner sich eine beson­dere Wirkung davon versprach, eine Weihung oder Bannung durch seine Runen. So mancher Grabstein mit nur einem Na­men gibt garnicht den Namen des Toten an, sondern den des Runenmetzen.

Diese Erkenntnis ist 1937 so ausgesprochen worden:  „Die Runen waren dem Germanen lebendige, kraftgeladene Wesenheiten, die er wie Krieger aufmarschieren lassen konnte, wenn er um sie das rechte Wissen hatte.“

Diese hohe Schätzung der Runen ist wohl ausgegangen von den Marken auf den Losstäbchen, wenn sie, wie anzunehmen ist, mit den Futharkrunen wesenseins waren. Galten diese Zeichen doch für so machtvoll, daß selbst die Nornen und die Götter sie befragen mußten. So ist denn 1938 gewiß mit Recht geurteilt worden: „Die Runen waren von Hause aus alles eher als ein Verständigungsmittel. Ihre Ritzung hat eine ähnliche Glaubensgrundlage wie die uralten Felszeichnungen und einen ähnlichen Zweck: Verstärkung und Verewigung. Es ist etwas Übernatürliches, eine heilige Kraft in diesen Zeichen.“

Die Geschichte des Weihnachtsfestes


 

Eines gleich vorweg: Die Ursprünge des Weihnachtsfestes liegen weder in Bethlehem, noch sind sie in der christlichen Religion begründet. Die ersten Christen kannten ein derartiges Fest noch nicht einmal. Vielmehr sind die Wurzeln von Weihnachten in den alten indogermanischen Naturreligionen zu suchen. Bereits Jahrhunderte vor der Ausbreitung des Christentums waren Vorläufer des Weihnachtsfestes in allen indogermanischen Regionen und auch andernorts verbreitet. Die Griechen feierten die Geburt des Lichtgottes „Soter“, die Ägypter huldigten „Horus“ und die Iraner feierten wie die alten Römer die Ankunft ihres Licht– und Sonnengottes „Mithras“.

Bei unseren direkten Vorfahren, den Germanen und Kelten, war dieses Fest unter dem Namen „Jul“ bzw. „Yule“ bekannt, wobei sich im mitteleuropäischen Sprachraum über die Jahre die Bezeichnung „Wintersonnenwende“ etabliert hat. Für die Germanen war das Julfest eines der heiligsten Feste überhaupt. Unsere Ahnen feierten dabei den Sieg des Lichtes gegen Kälte und Finsternis. Es war das Fest der Wiedergeburt der Sonne, die alles zu neuem Leben erweckt.

Seinen Ursprung hat das Fest in der germanischen Zeitberechnung. Wir Germanen kannten das Mond- und das Sonnenjahr, wobei sie in Mondzyklen (ca. 29,5 Tage) rechneten. Da das Sonnenjahr aber 365 Tage hat, das Mondjahr aber nur 354, besteht eine Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten. Die 12 Nächte sind die 12 Weihnächte oder auch 12 Rauhnächte, die Zeit „zwischen den Jahren“. Die nordischen Raunächte verbrachte man mit langen geselligen Abenden in den nachbarlichen Bauernhöfen und es war Brauch, dass jeder Gast sein Holzscheit für das Herdfeuer mitbrachte. Der jeweilige Gastgeber bot das sogenannte Julbrot an, das die Form einer Sonne, eines Sterns oder einer Mondsichel hatte und sicher der Vorläufer der typisch deutschen oder österreichischen Weihnachtsplätzchen ist.

Die „Raunächte“ waren im hohen Norden die Nächte um die Wintersonnenwende, wo tagelang, ja wochenlang die Sonne nicht aufgeht. In dieser „rauen“, dunklen Zeit wartete man auf das wiederkehrende Sonnenlicht, das man durch eine zunehmende Zahl von Kerzen zu ersetzen suchte. Der Adventkranz wie auch der kerzenhelle Tannenbaum (in Gedenken an Wotan, der sich der Sage gemäß in eine Fichte verwandelt) sind also ursprünglich heidnische Bräuche, ebenso wie die Geschenke, die wir heute unter dem Baum finden und die auf den alten Brauch des „Julklapp“ zurückzuführen sind.

Woher stammt das Wort „Weihnachten“?

Auch die etymologische Herkunft des Wortes „Weihnachten“ hat nichts mit dem Christentum zu tun, sondern ist ebenfalls heidnisch-germanischen Ursprungs. Weihnachten heißt „Heilige Nächte“ (althochdeutsch „wîhe nahten“) und ist schon an seinem Wort erkennbar als Erbgut der heidnischen, vorchristlichen und altgläubigen Zeit. Demgegenüber stehen die Bezeichnungen für das Weihnachtsfest in den romanischen Sprachen: Die französische Vokabel „Noel“, eine Raffung des lateinischen „natalis“ (dt. „Geburt“), weist darauf hin, dass an diesem Tag die Geburt Christi gefeiert wird. Ebenso ist dies bei dem Italienischen „Natale“ und dem Spanischen „Navidad“ der Fall. Wir Deutschen hingegen feiern „Weihnachten“, was wörtlich bedeutet: „in den gesegneten Nächten“.

Christliche Einflüsse

Wie kam es dann aber dazu, dass heute Weihnachten für ein christliches Fest gehalten wird? Im Grunde ist die Erklärung ganz einfach: Die hohen Würdenträger der Kirche machten sich in den Jahren, als sich das Christentum in Europa allmählich als Religion etablierte Gedanken, wie man die ungläubigen Heiden doch am besten zum Wüstengott Jesus hin bekehren könne. Und es musste ihnen klar sein, dass die uralten, überlieferten Traditionen nicht so ohne Weiteres aus dem Bewusstsein der Menschen zu tilgen und durch andere Rituale zu ersetzen waren. Also musste man sich die alten Bräuche zu nutzen machen und sie mit christlicher Symbolik aufladen. Da kam die Wintersonnwendfeier, welche ja im ganzen Abendland verbreitet war, gerade recht. Entstehungsgeschichtlich wurde dann zum ersten Mal im Jahre 325 Weihnachten im christlichen Festverzeichnis erwähnt. Papst Julius, welcher in den Jahren 337 bis 354 die Macht inne hatte, legte den Geburtstag Jesu dann willkürlich auf den 25.Dezember fest, den Tag, an dem die Römer ihr Sonnwendfest feierten. Willkürlich deshalb, da in den ältesten Urkunden der Christenheit ganz andere Tage in Erwähnung gezogen wurden, die meistens um den März herum lagen.

Karl der Große machte im 8. Jahrhundert das Christentum zur Staatsreligion des Frankenreiches und ließ heidnische Sitten und Bräuche bei Todesstrafe verbieten. Der alte Glaube und seine Riten waren jedoch trotzdem nicht aus der Welt zu schaffen. Im 12. Jahrhundert wurden schließlich die alten germanischen „Rauhnächte“ gesegnet, also christianisiert. Das Fest der Geburt Christi als Symbol des Lichtes der Welt nahm damit in Datum und Bräuchen die Stelle eines alten germanischen Festes ein.

An sich müsste die Geburt von Jesu also am 21.12. jeden Jahres gefeiert werden. Jedoch wurde im Spätmittelalter durch eine Kalenderreform der Kalender umgestellt, wobei man allerdings falsche Berechnungen anstellte und sich um vier Tage verrechnete. Deswegen wird in der westlichen Welt „die Heilige Nacht“ am 24.12. und Weihnachten am 25.12. und nicht am 21.12. gefeiert.

Weihnachten heute

Heute hat Weihnachten, wie wir es als Kinder unserer Zeit kennen, nur noch herzlich wenig mit der althergebrachten Bedeutung zu tun. Die germanischen, heidnischen Ursprünge des Festes sind sowieso weitgehend aus dem Bewusstsein gelöscht worden. Doch nicht einmal die christliche Deutung von Weihnachten ist heute noch allen bekannt. An die Stelle religiöser Elemente und Innerlichkeit ist leider die totale Kommerzialisierung des Festes getreten. Längst ist sind Konsum und Profitmaximierung in den Vordergrund getreten. Advents- und Weihnachtszeit sind für Einzel- und Großhandel die umsatzstärksten Wochen des Jahres und dementsprechend ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Die oberflächliche, kommerzielle Verhunzung des Weihnachtsfestes ist also nur eine Folge des naturwidrigen Systems, welches die derzeitige Gegenwart darstellt.

Dennoch, Ursprung und Traditionspflege hin oder her, erhebt sich über die Weihnachtszeit ein großer zusammenfassender Gedanke, der da Frieden heißt und anno 2010 im Heimatland Deutschland angesichts der neuerdings allgegenwärtigen Präsenz Uniformierter eine Bedeutung errungen hat, an welche noch vor Jahresfrist nicht zu denken war.

(…)

Quelle: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0CCEQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.lpen-online.de%2Fdoc-odt%2FX_WEIHNACHT.doc&ei=XcF4VIudPMW3PKCrgPAF&usg=AFQjCNEz3-ikU1XZGZY8yibzeAaH4gEZXg&sig2=Vdfg5VRZwswWb0ntjDK7Zw&bvm=bv.80642063,d.ZWU

Gruß an die Heiden

TA KI

Die Germanenforschung Das kranke Kind unserer Zeit


Im 19. Jahrhundert gab es offiziell (d.h. von amtlicher / schulwissenschaftlicher Seite) k e i n Wissen über die Germanen. Philosophen wie Hegel, Schopenhauer und Nietzsche wußten so gut wie nichts über das Germanentum. Sie wußten also nichts über die deutsche Vergangenheit, lehrten aber an deutschen Hochschulen. Die Historik des 20. Jahrhunderts übernahm dieses Unwissen. Auch heute noch, im Zeitalter der modernen Wissenschaft, beginnt die europäische Geschichte erst mit dem Aufkommen des jüdisch- römischen Christentums. Die Zeit davor bleibt im Dunkel. Seit Jahrhunderten wurde jede Form geistiger Entwicklung unterdrückt. Die Männerbünde der “römisch-katholischen Kirche” waren dabei immer auf Seiten der Machthaber. Und die hatten Geld, Waffen und alle Möglichkeiten (z.B. die Inquisition), die „andere Meinung” zu unterdrücken. Man verbrannte Menschen und Bücher, so daß die germanische Kultur mit der Zeit aus dem Bewußtsein der Menschen verschwand.
Daraus folgte eine Überbewertung z.B. der Kelten („Keltomanie”), der Römer und der Juden und somit eine völlig falsche Einschätzung der Vergangenheit. Napoleon nannte die offizielle Geschichtsdarstellung “eine Fabel”, denn sie war immer die Darstellung der Machthabenden.
Nach dem 2. Weltkrieg war eine Forschung zum Germanentum von den Siegermächten verboten.
So wurde die Geschichtsverfälschung weiter entwickelt bis in die heutige Zeit. Dennoch, aber unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit, begannen erste Forschungen über das Germanentum um 1900 mit Gustaf Kossinna (1858-1931) („Altgermanische Kulturhöhe”, 5. Auflage Leipzig, 1935) und
Guido von Liszt („Die Ursprache der Ario-Germanen”, „Die Bilderschrift der Ario-Germanen” und „Die Namen der Völkerstämme Germaniens und deren Deutung”, Berlin 1920/22). Damals fehlten aber noch jegliche Kenntnisse über Astronomie. Die Astronomie (besser: die Himmelskunde) ist als die älteste Wissenschaft die Wurzel unserer Kultur. Erste astronomische Gesichtspunkte brachte Herman Wirth (1885-1981) in „Die heilige Urschrift der Menschheit” (Nachdruck 1979 bei Mutter-Erde-eV., Frauenberg). Fast zeitgleich erforschte Wilhelm Teudt astronomische Zusammenhänge in alten Kultstätten („Germanische Heiligtümer”, 4. Auflage, Jena 1935).
John Rudolf Gorsleben („Hochzeit der Menschheit”, Leipzig 1930, Nachdruck bei Faksimile-Verlag Bremen) prägte seine Arbeit durch viel Sinn für die Klangsprache und für die Symbolik. Seine astronomischen Kenntnisse waren oberflächlich. Er ahnte mehr, als er wußte.
Otto Siegfried Reuter („Germanische Himmelskunde – Untersuchungen zur Geschichte des Geistes”, München 1934) brachte umfangreich einige gründliche Gedanken. Wolfgang Schultz („Altgermanische Kultur in Wort und Bild”, 5. Auflage, München-Berlin 1941) beschrieb – ohne astronomische Kenntnisse- viele wertvolle Details über das Germanentum. Er definiert das sogenannte Keltentum. Demnach waren die Kelten diejenigen Germanen, die sich das neue Metall „Eisen” (in der Eisenzeit) zunutze gemacht haben. Die Kelten waren keine Kulturschöpfer, denn sie übernahmen nur Vorgebenes. Auch Jürgen Spanuth ist zu erwähnen mit seinem Aufsatz „Keine Germanen in der Bronzezeit ?” („Deutschland in Geschichte und Gegenwart”, Tübingen 1992).
In diesem ersten Forschungsabschnitt ist festzustellen, daß die Kenntnisse dieser Forscher über die astrale (sternkundliche) Kultur Alteuropas
noch unzureichend waren und gründliche Gedanken zu der Lebensweise unserer Vorfahren (zum Vegetarismus) fehlten. Man bedenke, daß damals fast alle Menschen Fleischesser waren, weil man gedanken- und gefühllos eine Lebensweise übernommen hatte, die aus dem Süden (durch Nomaden und Viehhalter) importiert worden war (dazu Info 32).
Im „Dritten Reich” (1933-1945) schien es, als ob das naturreligiöse Germanentum endlich zur Geltung kommen würde. Das deutsche Volk war reif für die Befreiung nach Jahrhunderten der Fremdbestimmung. Aber das Volk wurde getäuscht.
Man hatte den völkischen Gedanken als Köder benutzt, um Wählermassen zu aktivieren. So wurde der völkisch-germanische Gedanke den Deutschen
zum Verhängnis. Der Vegetarier Adolf Hitler wußte, daß Deutschland keinen „Lebensraum im Osten” brauchte (allein aus dem Land Bayern hätte man vegetarisch ganz Deutschland gesund ernähren können !). Stattdessen konkordierte er mit dem größten Grundbesitzer, dem Vatikan und opferte
die deutsche Jugend für den Feldzug gegen den Osten. Das „Dritte Reich” war der schwerste Rückschlag für die Erforschung unserer Kultur.
Man hat das Brauchtum und die Sinnbilder unserer Vorfahren mißbraucht. Bei einigem Nachdenken hätten die Deutschen wissen müssen, daß die
Männerbünde der „römisch-katholische Kirche” nie deutsch-völkische Interessen vertreten würden.
Eine tiefergehende Germanenforschung begann mit Walter Sommer (1887-1985). Er veröffentlichte seit 1922 im Eigenverlag (Ahrensburg) 127
„Hausnachrichten” zur natürlichen Lebensweise und zur Kulturgeschichte Europas. Trotz seines begrenzten astronomischen Wissens gehören diese
Aufsätze zu den bedeutendsten Schriften, die über die germanische Kultur verfaßt worden sind.
Der Begriff „Germanen” ist erläuterungsbedürftig. Die Engländer sprechen von „Germany”. Das ist eine Überlieferung unabhängig der politischen
Mißdeutung des Germanischen bei uns. „Old Germany”, das alte Deutschland also, ist das Herz des einstigen Germaniens. Unter Germanien
sind (nach Walter Sommer) die Völkerschaften zu verstehen vom Ural im Osten Europas bis an den Atlantik, vom Norden Skandinaviens bis in
den südlichsten Süden des Kontinents. Dieser Kulturkreis bestand vor 5.000 Jahren und früher. Es ist dabei nicht entscheidend, ob der Begriff
„Germanen” damals verwendet wurde oder nicht. Gemeint ist damit der kulturelle und sprachliche Zusammenhang der Völkerschaften, die durch die
Seßhaftigkeit der bäuerlich-gärtnerischen Kultur vor 4.000 Jahren die ersten tausend „Sternwarten” (Sonne-Mond-Kalender) hervorgebracht haben
mit all den Folgen der Mathematik und Technik. Die kulturelle Zugehörigkeit wird auch erkennbar in der europaweiten (Sonne-Mond-) Symbolik
und Heraldik (Wappenkunde). So beweist z.B. der Adler als Wappentier von Rußland, Polen, Schlesien, Österreich, Deutschland oder das Hagall
die übereinstimmende Gesinnung lange, bevor Europa durch die Männerbünde aus dem Süden mehrfach gespalten wurde.
Walter Sommer erkannte -wie keiner vor ihm- die Bedeutung der vegetarischen Ernährung für ein körperlich-seelisch-geistig gesundes Volkstum, das
schließlich die erste Hochkultur der Menschheit (mit Astronomie und Geodäsie) hervorgebracht hat.
Er beschrieb -wie keiner vor ihm- die Entwicklung des Frühkapitalismus durch die Änderung des germanischen freien Bodennutzungsrechts in das römische Bodeneigentumsrecht.
Der Landraub durch die Fürsten und Bischöfe war ein Verbrechen, das mit Völkermord gleichzusetzen ist. Dadurch wurde (und wird auch heute)
den Menschen die natürliche Lebensgrundlage genommen. Das Germanentum, als gärtnerisch- bäuerliche Kultur, war dadurch zum Absterben
verurteilt. Die Bauern wurden zu „Leibeigenen” (zu Sklaven) gemacht. Im (angeblich am Volksbauerntum-orientierten) „Dritten Reich” war aber solche Kritik unerwünscht. So wurde der bedeutendste Germanenforscher, Walter Sommer, mit Schreibverbot belegt. Der Engländer

Alexander Thom (1894-1985, Professor für Ingenieurwissenschaft) erbrachte eine entscheidende Leistung, indem er hunderte Kultstätten untersucht und die astronomischen Zusammenhänge statistisch ausgewertet hat (vgl. Info 39). Thom lieferte damit unschätzbare Erkenntnisse, die zwar nicht leicht zu verstehen, aber in Ihrer Qualität unwiderlegbar sind. Hier liegt der Schlüssel zur Frühgeschichte. Hermann Dörr ( 1920 – 1994) verfaßte ca.
100 Kleinschriften im Eigenverlag (Düsseldorf) zu Astronomie, Symbolik und Vegetarismus. Er vertiefte die bisher gewonnenen Erkenntnisse und
erklärte als einer der ersten die Mythen, Sagen, Märchen als astronomische Berichterstattung der Frühzeit. Dabei bezog er sich auch auf die Arbeit der Brüder Wilhelm und Jakob Grimm , die durch die Sammlung der “Märchen” (das sind mündliche Überlieferungen aus der Frühzeit oft mit astronomischer Bedeutung, vgl. Infos 26 und 27) wesentliche Beiträge geleistet haben.
Hermann Dörr wußte um die tiefe Bedeutung der vegetarischen Ernährung (vgl. Infos 22 und 23) und bestärkte dadurch den neuen Impuls in der Forschung: unsere Vorfahren waren Gärtner und Vegetarier, die als die ersten Astronomen die Gründer der Kultur waren. Dörr sprach (aus guten Gründen seiner Zeit) nicht von Germanien, sondern von „ALTEUROPA”. Andere sprechen von „UREUROPA” und umgehen damit die politische Brisanz, die das Thema so belastet. „Die Germanen als Barbaren” ist eine politische Lüge mit langer Tradition. Seit 1500 Jahren wird unsere Kultur fremdbestimmt.
Seit 100 Jahren gibt es aber durch einige Außenseiter eine begrenzte Germanenforschung, die offiziell (also von amtswegen) nie bestätigt worden ist. Stattdessen wurde von amtswegen die Überfremdung unseres Volkes betrieben: es gibt an unseren Hochschulen Lehrstühle für alle Religionen. Nur eine fehlt: unsere eigene, die Sonnenreligion.
Zur Ergänzung dienen folgende Informationsblätter (zu beziehen hier): Nr. 13 (Die Bedeutung der frühgeschichtlichen Himmelskunde – die Urbevölkerung Europas) Nr. 23 (Über den Vegetarismus “pecus – pecunia”) Nr. 30, 31, 32 (Über die Germanen I, II, III) Nr. 38 (Das Ideogramm der Sonne – das Wahrzeichen Alteuropas) Nr. 39 (Die alteuropäische Kalenderordnung und das Chaos danach)
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Danke an Denise
Gruß an die Nachforscher
TA KI

Das prähistorische Nachrichtensystem der Kelten


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Kelten und Germanen unterschieden sich nicht im geringsten und besaßen dieselbe Kultur

In Beschreibungen griechischer und römischer Schriftsteller heißt es, dass die Kelten in Familienclans oder in größeren Gruppen gelebt haben. Erst die Römer – so lehrt es unsere Geschichtswissenschaft – hätten im Zuge ihrer Eroberungen die Zivilisation mit sich gebracht, und neben überlegenen Militärtechniken auch die schönen Künste. Sie hätten, so heißt es, in dem unwegsamen (Urwald-) Gebiet ein Straßennetz aufgebaut, Signalstationen angelegt und Wasserleitungen (Aquädukte) über weite Strecken gebaut. Nicht zuletzt hätten sie das Reich durch eine Friedensmauer, den Limes gesichert. Das waren alles Dinge, die angeblich vorher nicht da gewesen seien, obwohl fast alles inzwischen widerlegt ist.

Die Kelten wurden Meister des Bergbaus. Sie bauten beispielsweise in Hallstatt und Umgebung im großen Maßstab Salz ab. Damit erreichten sie großen Wohlstand. Die Kelten vervollkommneten das Rad …Doch die offizielle recht dümmliche Erklärung für die Entwicklung und Herstellung ist die,.S37..
Um das Roheisen zu gewinnen, entwickelten die Kelten die sogenannten Rennöfen, die bis zum 18.Jahrhundert unseren in nichts nachstanden. Im späten 3. Jahrhundert vor der Zeitenwende prägten die Kelten Münzgeld. Die Kelten kannten Dreh und Drechselbänke. Jeden berittenen Freier (Ritter) pflegten Feinde vor dem Kampf mit Worten und Gebärden zu verhöhnen. Und nach dem Kampf war es üblich, gemeinsame Zechgelage zu veranstalten.

Was lange Zeit im Verborgenen blieb: die Kelten hatten das ganze von ihnen bewohnte Land mit einem engmaschigen Netz von Nachrichtenstationen überzogen, das kelto-germanische Nachrichtensystem, die untereinander in Verbindung standen. Diese Stationen sind teilweise heute noch nachweisbar. Das Nachrichtensystem bestand nach den Erkenntnissen aus einem Netz von Feuer- oder Lichtsignalstationen und basierte auf der Übermittlung von codierten Licht-, Klang- und Rauchsignalen, die sich meist auf einer Anhöhe befanden. Es gibt kaum einen wichtigen Berg, auf dem nicht ein solcher Ludrenplatz lag.
Eine Lichtstation hatten offensichtlich zwei Funktionen:
1) Ein Alarmsignal zu geben mit Hilfe eines großen, weit sichtbaren Alarmfeuers, der Lohe.(Später akustische Mittel [Gelocke‘>)
2) Die reine Nachrichtenübermittlung mit Hilfe eines gezielten, eng gebündelten Lichtstrahls.

Ein durchschnittlicher Ludrenplatz bestand aus einer Feuerstelle, umgeben von einem etwa zwei bis zehn Meter durchmessenden Steinkreis. Das Feuer ermöglichte es, sekundenschnell eine haushohe Lohe zu erzeugen um effektiv funktionieren zu können, wobei die Betreiber der Stationen zwangslaüfig aus dem normalen Erwerbsleben ausschieden. Diese Leute waren die Hellmänner (die Männer in der Helle), die im Volksmund Teufel hießen.

Anfangs unbefestigte Lichtstationen wurden später mit Warttürmen ausgebaut, die einzelnen Stationen durch sogenannte Hellwege untereinander verbunden. Der bekannteste Hellweg ist die heutige Bundesstraße B1 (Vom Rhein bei Duisburg über Dortmund, Soest, Paderborn, Hildesheim, über den Harz mit seinen Erzbergwerken, Braunschweig bis nach Helmstedt zur Magdeburger Warte).
Südöstlich von Paderborn liegt die Haxter Warte (Orginalname: Lichtenturm), auf dem Höxberg bei Beckum die Soester Warte.Der Ludrenplatz Alte Haide war ein Nachrichtenknotenpunkt, von dem aus Lichtverbindungen zu mehreren Stationen möglich war.

Die Stationen waren immer durch Sichtlinien – Hellwege – miteinander verbunden. Diese Linien wurden auch Drachenlinien (Leylines) genannt. Die Bezeichnung Drachenlinien ist angelehnt an den Drachen, der erst in christlicher Zeit zu einem Ungeheuer gemacht wurde. Vorher war ein Drache keinesfalls so gefährlich. Drache = [griech.‘> drakon = Scharfblickender. Ein Drache war also eine Person, die aufgrund guter Augen die Funktion eines Wächters ausführte.
Der griechische Drakon, von dem diese Bezeichnung herrührt, späterhin auf Verbrecher, Feinde, Feuerwaffen, Basilisken und Schlangen übertragen – war ein Archont, dessen Strafen so drastisch waren, dass man sie drakonisch nannte. Die menschliche Urangst wurde – durch den griechischen Drakon – auch auf die mythologischen Drachen übertragen, das, was in den Überlieferungen als Drache bezeichnet wird, reale Menschen, die eine Tätigkeit als Wachposten ausübten. Die Drakonisierung ihrer Tätigkeit oder ihrer Person mag später erfolgt sein, als das Nachrichtensystem in der Periode der frühmittelalterlichen Zwangschristianisierung zerschlagen war und in China , wo der Drache hingegen heute noch als Glücksbringer gilt, wird er mit Wasser und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Im deutschen Sprachraum wird der Drache auch als Lintwurm bezeichnet [lint = leuchtend (!), der Zusammenhang zu unseren Lichtstationen.
Die Drachenlinien waren also virtuelle Sichtlinien, die den Drachen eine Verbindung zum nächsten Drachenhorst ermöglichten. Die Bezeichnung Hellweg wurde bisher oftmals als Heer- oder Salzhandelsweg gedeutet.

Für die reine Signalverbindung war mehrfach – im unwirtlichen Gelände – in der Vegetation nur ein regelrechter Lichtkanal zur nächsten Station von Bewuchs freigehalten worden, um ein Erkennen der Stationen zu verhindern. Auch den heidnischen Vorläufern waren Türme auf ihren sakralen Plätzen fremd. Die Zunftzeichen der Signalleute wurden mitsamt dem gallischen Hahn einfach beibehalten; Kultplatz-Kontinuität, die Türme oftmals zu Kirchtürmen umfunktioniert. Diese alten Kirchen stehen fast ausnahmslos auf strategisch wichtigen Punkten mit einer Sichtverbindung untereinander. Dabei kommt als weitere Komponente hinzu, dass diese Standorte geomantisch und radioästhetisch hervorragend ausgewählt wurden. Erst in späterer Zeit, mit der Verfeinerung der Nachrichtentechnik, wurden aus Ludrenplätzen – also aus den reinen Feuerstellen – ganze Signalanlagen mit einem Turm und Glocke.

Das viele Kirchtürme in Sichtverbindung stehen, ist nicht überraschend, da bei der Zwangschristianisierung Mitteleuropas zuerst die wichtigste Einrichtung der Heiden – das Nachrichtensystem – zerstört, besetzt und umfunktioniert wurde, um den gegnerischen Nachrichtenfluss zu unterbinden. Betrachten wir die Funktion als Alarmstation. Das Alarmfeuer, die Lohe, wird auch in der Geschichtsliteratur zitiert: „Sie bliesen in die Ludren“, was aussagen sollte, das die wehrtüchtigen Krieger einberufen wurden. In die Ludren wurde jedoch geblasen, um das Signalfeuer zu entfachen [= in die Ludre blasen = eine Luderne (= Lodernde, Laterne anfachen)‘>! Jede Lichtstation war individuell verschieden angelegt, wie sogenannte Keltenschanzen, die ja auch jede anders gestaltet ist. Wichtig bei beiden Bauwerken ist ihre ungestörte, fehlerfrei Funktion.
Aus dem Begriff Luderne (Lodernde) – der den Lichtstationen entlang eines Hellweges mit ihrem konstant brennenden Feuer entwickelt sich die Straßenlaterne. Luderne, Luzerne [Lucerne, Laterne‘>
Luder, das Licht anlockt. Es ist naheliegend, dass sich an solchen Orten, an denen Feuer unterhalten wurde, auch bald die Schmiedezunft ansiedelte. So weist beispielsweise das Land Lippe schon mit seinem Namen(lat. Lupia, von Luppe = Eisenstücke) auf Eisenverhüttung hin.
Tiufel (auch tievel, tivel, tîvel), heißt Waldmensch, Riese.

Die Verteufelung bzw. Satanisierung des Teufels geschah also erst. Ursprünglich war >Teufel< der Betreiber des lebensnotwendigen Nachrichtensystems, also eine Berufsbezeichnung wie jede andere.
Die Helle (Hel), engl. Noch heute Hell. Der Teufel verrichtete als Hellmann spezielle Arbeiten für das allgemeine Wohl. Dazu betreute er die Signalstation (Helle) und unterhielt dort ein ständig brennendes Feuer, das im Alarmfall nur angefacht werden musste, um eine haushohe (Alarm-)Lohe zu bilden. Das war der Hauptberuf des Teufels, nebenberuflich legte er sich Schmiedearbeiten zu und verbrannte tote Menschen im Vegeviur, dem Fegefeuer, die darauf der Wasenmeister in Brandurnen bestattete. Alarmsystem und Totengräber waren die Hauptaufgabenbereiche der Hellmänner.

Die Nachrichtenstationen befanden sich immer außerhalb von Siedlungen, da sie zugleich die Verbrennungsstätten von Toten waren. Sie lagen oft in der Umgebung einer Keltenschanze oder eines Hagens. Schanzen waren bis in die jüngste Zeit Tabuzonen. Hagen wurden gemieden, da dort die Hexen ihre Hexenkräuter suchten. Hagen sind Trockenwiesen, auf denen sich nichts anbauen lässt, daher galten sie als Unland. Am Rand des Tabu-Geländes wurde auf Opfersteinen oder –tischen die Nahrung für den Teufel hinterlegt. Der verteufelte Hellmann kannte sich in den Wäldern am besten aus. Wir können also abschließend sagen, dass der Teufel zu seiner Zeit ein Mensch war, der wichtige Aufgaben für das Gemeinwohl erledigte.

Es stellte sich auch heraus, dass jeder keltische Krieger offenbar eine Art Steinzeithandy mit sich führte, mit dem er über kürzere Distanzen per Lichtsignal Meldungen verschicken konnte. Dazu benötigte er ein bauchiges Glasfläschen ( das von den Archäologen als Behälter für Duftöl o.ä bezeichnet wird), das im Einzelfall mit Wasser gefüllt wurde (im Zweifelsfall) funktionierte es auch mit Urin), sowie Zunder und einem Feuerstein (o.ä.), um eine Flamme erzeugen zu können, die hinter das Fläschen gehalten wurde. Der Lichtkegel wird durch die Lichtbrechung des Fläschens verstärkt und geradeaus gerichtet, ähnlich wie bei einer Taschenlampe.
Die Reste von Nachrichtenstationen und >Steinzeit Handys< der keltischen Krieger bergen Techniken und Anwendungen, die der christlichen Verunglimpfungsaktion der heidnischen Vorfahren entgegenspricht. Das beweist das Licht-Morse-Alphabet der Kelten.

Quelle: Auszüge aus einem Report von Gernod L Geise, Tattva Viveka Nr.16/ Kelten und Germanen – editiert durch caoz

Quelle: http://www.dieneueenergiebewegung.de/shares/content/?conId=283&maId=04&suId=15

Gruß an die Geschichte

TA KI

Odins Runen – unsere Schrift


Geschrieben von: Dr. Wielant Hopfner

Bei der Beschäftigung mit der Literatur zum Thema „Runen“ fällt auf, daß die Verfasser so gut wie niemals über den Gebrauchswert der Runen in der heutigen Zeit sprechen. Durchweg ist man der Ansicht, die Runen „hatten ihre Zeit“, man kann sie heute gelegentlich schon mal anwenden, vielleicht eine Urkunde damit verzieren und das eine oder andere Symbol zur Bezeichnung eines Dienstrangs bei Bundeswehr oder U.S. Army verwenden.

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Bei der Beschäftigung mit der Literatur zum Thema „Runen“ fällt auf, daß die Verfasser so gut wie niemals über den Gebrauchswert der Runen in der heutigen Zeit sprechen. Durchweg ist man der Ansicht, die Runen „hatten ihre Zeit“, man kann sie heute gelegentlich schon mal anwenden, vielleicht eine Urkunde damit verzieren und das eine oder andere Symbol zur Bezeichnung eines Dienstrangs bei Bundeswehr oder U.S. Army verwenden. Nur Thorolf Wardle spricht in seinem Büchlein „Neue Runenlehre“ davon, daß man sehr wohl die heutigen germanischen Sprachen in Runenschrift schreiben könne. Rudolf John Gorsleben – ein nicht unumstrittener Autor – glaubte, daß eine neue deutsche Schrift, die auf der Runenschrift gründet, „wie von selbst hervorgehen“ wird. Welch ein Wunschdenken!

Die bei den anderen Autoren erkennbare negative Beurteilung des Gebrauchswerts der Runen mag vielleicht daher rühren, daß man z.B. ein Schriftstück, einen Brief oder eine Zeitung von Hand, Zeichen für Zeichen, in die Runenschrift umsetzen müßte, was wegen des Zeitaufwands heute nahezu unmöglich ist. Schreibmaschinen herkömmlicher Bauart sind mit Runenschriftzeichen nicht zu bekommen, Einzelanfertigungen kaum bezahlbar. Und wer soll eigentlich ein in Runenschrift abgefasstes Schriftstück lesen, gibt es doch nur ganz wenige Menschen, die die Runenschrift fließend lesen können. Und vielleicht gehören gerade diese nicht zu unseren Freunden. Fragen über Fragen.

An dieser Stelle sei daran erinnert, daß seit einigen Jahren das Computerzeitalter angebrochen ist. Computer erobern langsam, aber unaufhaltsam öffentliche und vor allem private Bereiche. Schriftstücke, Briefe oder Zeitungen werden zunehmend häufiger mittels Computer geschrieben und einer solchen Maschine ist es gleichgültig, ob sie kyrillische, griechische, lateinische oder Runenzeichen ausdruckt. Man muß ihr nur einmal den Zeichensatz eingegeben haben.

Daher gilt von nun an die negative Beurteilung des Gebrauchswerts der Runen nicht mehr! Und:

Die Runen sind als Gebrauchs-Schriftzeichen allen anderen Zeichen gegenüber völlig gleichwertig!

Die Frage heißt also nicht, ob man die Runen heutzutage zum Schreiben gebrauchen kann oder nicht, sondern ob wir das wollen!Wie so oft müssen wir uns entscheiden. Jeder einzelne von uns muß sich entscheiden, ob er z.B. die gemeingermanische Runenreihe, den Futhark, erlernen will und ob er die Runenzeichen auch bei passender Gelegenheit zum Schreiben verwenden will, oder ob er weiterhin alles und jedes in lateinischer Schrift schreiben will. Ein kurzer Blick auf die Entwicklung unserer Runenschrift kann bei dieser Entscheidung hilfreich sein:

Mit dem Schwachsinn, wonach die „nordischen Barbaren“ alles Heil und jegliche Kultur von Juden oder Phöniziern, „geschenkt“ bekommen haben sollen, brauchen wir uns nicht aufzuhalten. Das ist linke Tendenzpropaganda, die im Widerspruch zu den Ergebnissen der archäologischen Forschung steht. Die mehr „diplomatisch“ Vorgehenden unter den „Ex oriente Lux-Anpreisern“ versuchen es mit dieser Aussage: „Den Griechen gehört der Ruhm der Vermittlung phönizischer Buchstabenschrift nach Europa. Die Etrusker und Italer lernten von ihnen.“ Man möchte gerne verhehlen, daß der antike Historiker Diodoros in seinem dreißigbändigen Geschichtswerk (III,67 und V,74) in den Kapiteln über die griechische Urgeschichte schreibt, daß der trazische Sänger Lionos und sein Schüler Orpheus „die Schrift aus dem Norden nach Griechenland“ brachten, wo sie der griechischen Sprache angepaßt wurde. Noch etliche andere Zeugnisse gibt es, aus denen eindeutig hervorgeht, daß die Ziegenhirten der Levante ihren Hauch von Kultur den vor langer Zeit eingewanderten Nordleuten abgeschaut haben.

Unsere Runen sind nicht aus griechischen, lateinischen, etruskischen, altalpinen oder sonstigen Schriftzeichen entstanden, sondern all diese Schriften gehen auf eine im Norden gebrauchte Ur-Runenschrift sehr alten Datums zurück. Mit den Eroberungszügen der Indogermanen kam diese in alle Teile der damals bekannten Welt. Hier wurde sie von den einzelnen Völkern, die den Zusammenhang mit der alten Heimat verloren hatten und nun immer mehr einer materiellen, städtischen Lebensweise verfielen, ihres kultischen Sinngehalts entkleidet und zu einer profanen Schrift umgebildet. Jürgen Spanuth hat dies schlüssig in seinen Werken nachgewiesen. Da bei den in Mitteleuropa lebenden Germanen infolge der unterbliebenen Vermischung mit anderen Elementen Rasse und Geisteshaltung ziemlich rein bewahrt wurden, haben sich hier die Runenzeichen in der ältesten Zeichnungsart und am ursprünglichsten erhalten.

Das Wort „Runen“ hängt zusammen mit „Raunen“, Flüstern, heimlichem Reden. Dem Germanen waren die Runen etwas Vertrautes, den Fremden waren sie unverständlich und unheimlich. Schon vor vielen tausend Jahren zeichneten mitteleuropäische Menschen buchstabenähnliche Zeichen auf Rentierschaufeln oder auf Bachkiesel und die Archäologen rechnen diese Urkunden zu den ältesten Kundgebungen menschlichen Geistes auf der Erde. Dreifuß, Hakenkreuz, Drudenfuß, Radkreuz, Rechtkreuz, Sonnenscheibe sind wohl die bekanntesten. Die Ur-Rune, die Wenne-Rune, die Odal-Rune, die Man-Rune, die Jar-Rune, die Kaun-Rune und die Yr-Rune sind bereits seit der Steinzeit belegt.

Erinnern wir uns:

Vor rund 5000 Jahren stießen die an der Nord- und Ostsee ansässigen Großsteingräberleute mit den aus Mitteldeutschland nachdrängenden Schnurkeramikern und Streitaxtleuten zusammen. Diese Zeit des „Asen-Wanenkampfs“ ging einher mit einem gewaltigen geistigen Umbruch. Beide Völker schlossen sich nach Übereinkunft zusammen. Aus dieser Verbindung sind unsere Vorfahren, die Germanen hervorgegangen.

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Ihre Vorstellungen waren diese:

Sie glaubten, den Ursprung des Lebens im Wirken von überirdischen Wesen, ihren Göttern zu begreifen, von denen sie abstammten, denen zu helfen sie berufen waren, und zu denen sie nach dem Tode wieder zurückkehrten. Das Ringen um Weisheit schien unseren Vorfahren das Höchste. Und dieses Verlangen floß auch in ihre Mythologie ein. Allvater Odin-Wotan, der seinen Odem allen Wesen einhauchte, suchte nach dem Glauben unserer Ahnen selbst nach höherem Wissen. Dabei fand er die Runen. Der Gelehrte Dr.Hammerbacher schildert das Runenlied der Edda so:

Einst ritt Odin auf seinem Schimmel Sleipnir zur Weltenesche Yggdrasil. Da sah er drei Frauen am Brunnen sitzen und eifrig Fäden spinnen. Sie woben das Schicksalskleid für Götter und Menschen. Nornen wurden sie genannt, Urd, Werdandi und Skuld. Da enthüllten die drei Frauen dem Gott viele Geheimnisse aus grauer Vorzeit und weissagten ihm die ferne Zukunft.

Aber den Gott drängte es, noch mehr zu erfahren über den Weltengrund. Da verwiesen ihn die Frauen an den Riesen Mimir, der am Weisheitsquell haust, dessen nährende Säfte den Weltenbaum speisen.

Odin ritt zu Mimir. Doch der Riese wollte sein Wissen nicht sogleich preisgeben. Da gab Odin dem Gewaltigen sein linkes Auge zum Pfand. Nun eröffnete Mimir ihm tiefe Geheimnisse über die Welt.

Dennoch war Allvater noch nicht ganz zufriedengestellt bei seiner Suche nach Weisheit. Auf dem Rückweg kam er an einem kahlen Baum in öder Heide vorbei. Es war Nebelmond, kalte Dämmerung herrschte ringsum. Da verfing sich sein Mantel in den Ästen des Baumens. Odin hing zwischen Himmel und Erde. Vergeblich versuchte er sich zu befreien. Heervaters Schimmel „Sleipnir“, auch „Gleithuf“ genannt, umkreiste ihn wiehernd. Seine Raben „Hugin“ und „Munin“ – Kunde und Wissen – umflogen ihn unruhig und trugen ihm die Gedanken der Welt zu.

Odin rang mit sich selbst um höchste Weisheit. Neun Nächte hing er am windkahlen Baum. In ihm wurde es immer klarer und lichter. Jetzt endlich fand er die Zeichen der höchsten Lebenswerte. Er beugte sich tief vom Baum herab. Ächzend vor äußerster Anstrengung hob er die Zeichen auf und ritzte sie mit dem Schwert in den Stamm. Runen nannte er die heiligen Zeichen, denn sie raunen dem Kundigen Wissen zu. Nun wuchs dem Himmelsvater die übermächtige Kraft, sich vom Baume zu befreien. Er stürzte hinab, sprang er wieder auf, rief seinen Schimmel und ritt zurück nach Walhall, seiner Götterburg.

(Welch ein Gegensatz zum Gotte der Hebräer, Jehova! In deren Mythos vertrieb dieser seine Kinder, weil sie so werden wollten wie er, weil sie nach Wissen strebten!)

Odin-Wotan weihte seine göttlichen Gefährten in die Kenntnis der Runen ein. Er schenkte sie auch seinen treuesten Mannen, die nach seinen Gesetzen lebten und mit ihm für die göttliche Ordnung in der Welt und gegen die finsteren Mächte stritten. Ausgewählte Frauen wies der Gott ebenfalls in die Kunst der Runen ein. Die Zeichen wurden nun zur heiligen Schrift der Germanen, wie uns das Runenlied der Edda verkündet.
Soweit der Mythos, versuchen wir eine Deutung. Odin reitet zur Weltenesche. Diese war unseren Ahnen als Welten-Achse bekannt. Wir wissen, daß unsere Ahnen eine hochentwickelte Astronomie betrieben – und dies ohne Fernrohre. Ihre Berechnungen führten sie mit Visierungen, Messungen von Schattenlängen und Vergleichen von Sternenpositionen durch. Die Verbindungslinien und Fixpunkte der Sterne wurden in verkleinertem Maßstab mit Hilfe von Holzstäben auf der Erde ausgelegt.

Solche Stäbe mögen vor Odin gelegen haben, als er über die Gesetze der Welt nachdachte.“In ihm wurde es immer klarer und lichter“. Was war der springende Punkt auf der Suche nach den Gesetzen der Welt? Was war die bahnbrechende Erkenntnis?

– Alles kreist! –

Das war es! Für uns Heutige mag es nur wenig sein, denn wir wachsen im Zeitalter der Weltraumfahrt auf. Aber damals war das eine völlig neue Erkenntnis.

Odin hob die Stäbe, die ihm diese Wissen vermittelt hatten, auf und nannte sie Runen. Noch heute heißt im Englischen das Wort „laufen“ „run“, was auch auf den kreisförmigen Lauf der Sterne hindeutet. Und in der Tat lassen sich alle Runenzeichen aus einem Kreis, seinem Durchmesser, seinem Halbmesser und einer Bogensehne ableiten.

Odin ritzte die Runen in den Stamm der Weltenesche. Im Althochdeutschen gibt es das Wort „writan“, was ritzen heißt. Auf der Runenspange von Freilaubersheim ist noch das alte Wort „reitan“ für Schreiben gebraucht. Im Englischen bezeichnet „write“ das Schreiben. Unser heute benutztes Wort „schreiben“ ist hingegen aus dem Lateinischen entlehnt. Es hat mit den Runen nichts zu tun.

Für viele Jahrhunderte wurden nun die Runen in Form der „Gemeingermanischen Runenreihe“ zum gemeinsamen Gut aller Germanenstämme. Ihre Kenntnis war, der damaligen Zeit entsprechend, nicht bei allem Volk verbreitet, sondern hauptsächlich bei den weisen Frauen und den Gelehrten. Auch Fürsten und Heerführer haben sie gekannt, denn man grub sie gerne in die Schmuckstücke der Frauen und in die Waffen der Männer ein. Der eiserne Helm von Negau/Steiermark aus dem Jahre 6 n.Ztw., ist ein solches Beispiel. Wenn auch hölzerne Runendenkmale aus früher Zeit verständlicherweise nicht erhalten geblieben sind, so kennen wir doch etliche Zeugnisse aus den Zeiten, in denen die Metallbearbeitung (Bronze, Gold, Eisen) in Blüte stand.

Als der Römer Tacitus um etwa 90 n.Ztw. seine „Germania“ schrieb, berichtete er, daß Runen aus den Zweigen fruchttragender Bäume geschnitten und über ein weißes Tuch gestreut wurden. Aus ihrer Lage zueinander versuchte man die Zukunft zu ergründen. Dies wurde insbesondere von weisen Frauen, Seherinnen, geübt. Der römische Feldherr Drusus, der im Jahre 9 vor der Zeitenwende auf seinem Marsch durch Germanien beabsichtigte, den römischen Herrschaftsanspruch auf die an der Elbe ansässigen Germanen zu erweitern, war einer solchen Seherin begegnet. Sie weissagte ihm seinen baldigen Tod, was Drusus lachend als „Geschwätz einer Barbarin“ abtat. Kurz darauf stürzte er vom Pferd und starb.

Vor der Zeitenwende überwog die Anwendung der Runen zu rein kultischen Zwecken. Natürlich war damit auch eine Übermittlung von Gedanken, Tatsachen, Beobachtungen, Nachrichten mystischen oder überragenden Inhalts verbunden. Ab dem 3.Jahrhundert nach der Zeitenwende aber wurden die Runen vermehrt als bloße Schriftzeichen gebraucht.Aus dem 6.Jahrhundert ist uns ein diesbezügliches Zeugnis überliefert:

Venantius Fortunatus, Bischof von Poitiers, ein geborener Norditaliener, der seine Jugend in Ravenna verlebte, schreibt in einem Brief an seinen Jugendfreund Flavus, er möge ihm entweder in lateinischer oder in einer anderen Sprache antworten. Wolle er sich der lateinischen Schrift nicht bedienen, dann könne er auch mit „barbarischen Runen“ auf Holztafeln oder glatten Holzstäben schreiben. Mehrere Jahrhunderte später zeichnete der Mainzer Bischof Hrabanus Maurus ( gestorben 856 ) eine vollständige Runenreihe auf mit der Bemerkung: „Dieses wird von den Markomannen, welche wir Normannen nennen, gebraucht“. Und weiter sagt er: „Mit diesen Buchstaben pflegen diejenigen, welche noch Heiden sind, ihre Lieder, Zaubergesänge und Weissagungen aufzuzeichnen.“

Bis etwa um das 8.Jahrhundert standen in Deutschland die Runen in hohem Ansehen. Dann setzten die christlichen Kannibalen zum Sturm auf das Heidentum an. Die Runen wurden nun als heidnisches Zauberwerk verächtlich gemacht und verboten. Fast alle Runendenkmale wurden in Deutschland vernichtet und mit ihnen die Männer und Frauen, die sich zum Glauben und zur Kultur ihrer Vorfahren bekannten.

Jetzt wurden fremde Lettern eingeführt, die nur die christlichen Unterdrücker kannten. Die lateinische Buchstabenschrift wurde vor allem in den Klöstern, den Zwingburgen der Dunkelmänner, verbreitet und zum Werkzeug einer sich bevorrechtigt haltenden Priesterkaste. Die lateinische Sprache drang auf diesem Wege in Germanien ein. In lateinischer Schrift wurden nur jene Ereignisse festgehalten, die der christlichen Bekehrung und der Verbreitung der jüdisch-christlichen Lehre dienten. In der fremden Schrift wurde der Lüge und Verleumdung über unsere frühe Geschichte und unsere Lebensart Tür und Tor geöffnet. Das germanische Geistesgut wurde weitgehend ausgeschaltet und dort, wo das den christlichen Priestern und ihren weltlichen Verrätern nicht gelang – weil es zutiefst in unserem Wesen gründet – zum Teufelswerk verfälscht oder entstellt.

Nicht mehr unter freiem Himmel, an besonders ehrwürdigen Plätzen, wurde jetzt Recht gesprochen. Mit der lateinischen Schrift wurden Rechtsgrundsätze aufgezeichnet, die das germanische Recht ausschalten sollten. Das römische Recht verbreitete sich bei uns. Todesstrafen wurden für Menschen eingeführt, die dem Glauben der Väter treu bleiben wollten. Die „Sachsengesetze“ Kaiser Karls sind ein entsetzliches Beispiel dafür.

Im Alter ließ Kaiser Karl trotz christlicher Verderbtheit die alten germanischen Götter- und Heldenlieder sammeln und aufzeichnen. Er hätte das besser nicht getan! Sein Sohn Ludwig der „Fromme“ ließ das gesamte wertvolle Schriftgut in christlicher Verblendung verbrennen, sodaß es für immer verloren ist. Das wundert uns gewiß nicht, wenn wir erfahren, daß er sehr unter dem Einfluß seiner zweiten Frau namens Judith stand. Auf ihr Betreiben hin räumte er den Hebräern weitestgehende Rechte ein, erlaubte ihnen die Haltung von Sklaven, das Pachten und Eintreiben von Steuern, die Freistellung von der kaiserlichen Gerichtsbarkeit. Einen eigenen Beamten mit dem Titel „Judenmeister“, stellte er für die Überwachung und Einhaltung dieser Privilegien ab.

Die Erinnerung an die Runen als Schriftzeichen, aber auch als magische Heils- oder Unheilszeichen blieb bei den Nordgermanen, die erst viel später zum Christentum gezwungen wurden, noch lange lebendig, in Resten sogar bis in unsere Tage. Selbstbewußt stellt sich der Runenmeister des Seeländer Brakteaten (Münze) mit dieser Inschrift vor: „Harihua heiß ich – der Gefährliches Wissende – ich gebe Glück“. Noch 1333 können wir den Gebrauch der Runen zur Beschwörung feststellen: Auf einer Insel der nordamerikanischen Davis-Straße wurden drei Jäger der Wikingersiedlung auf Grönland von einem Schlechtwetter überrascht. Den drohenden Schneesturm beschworen sie nun durch Runen, und zwar verwendeten sie die IS-Rune in Zahlenwerten. In Wodans Runenlied in der Edda heißt es von der IS-Rune: „Dem Sturm biet ich Stille, wie steil auch die See – und wiege die Wogen in Schlummer“.

Im Norden haben viele Runendenkmale die Versuche der jüdisch-christlichen Kirche sie zu beseitigen, überstanden. Dabei ließ die Kirche auch im Norden kein Verbrechen aus. Als im Jahre 1626 in Island 22 Männer und Frauen als Hexen verbrannt wurden, war das erste Opfer dieses christentypischen Verbrechens ein gelehrter Mann, unter dessen Schriften man nur ein einziges Runenzeichen gefunden hatte.

Diese Männer und Frauen sind – wie alle Opfer der christlichen Gewaltherrschaft – nicht vergessen bis ihnen Genugtuung zuteil geworden ist. Sei es als öffentliche Entschuldigung der Kirchen, sei es als Vergeltung!

Auch die lateinische Schrift wurde im Laufe der Zeit verändert. Kaiser Karl hatte um 800 den lateinischen Kleinbuchstaben, die „karolingische Minuskel“ eingeführt. Jetzt, um 1200, bildete sich aus dieser Schrift mit ihren vielen Rundungen eine neue, schmale, lange, eckige Schrift heraus, die wir „gotische Schrift“ nennen. In ihr drückten sich hervorragende Geister wie Meister Eckhard, Heinrich Seuse, Johann Tauler – Menschen, die das Christentum geistig schon überwunden hatten – aus. Als Johannes Gutenberg die Buchdruckerkunst erfunden hatte, kam auch wieder die deutsche Sprache, die lange Jahrhunderte in der Gelehrtenwelt garnicht mehr gesprochen wurde, zur Geltung. Mit ihr begann sich die seelische Freiheit wieder zu entfalten, die Kennzeichen unserer Menschen ist.

Eine neue Schriftform entwickelte sich aus der gotischen Schrift heraus unter Benutzung altgriechischer und altlateinischer Buchstaben. Wir nennen diese die „deutsche“ Schrift. Unter Hinzufügung weiterer fremder Teile entwickelte sich diese zur „Fraktur“, die nicht zu Unrecht „gebrochen“ heißt. Sie stellt einen Bruch mit unserer heiligen Schrift dar und entspricht damit dem seelischen und rassischen Bruch, den das deutsche Volk und das Germanentum, mit seiner Vergangenheit und seinem Ursprung aus der Geborgenheit bei seinen Göttern erlitten hatte. Mit den Runen hat die Fraktur-Schrift nichts zu tun.

Rom setzte die „Gegenreformation“ sowie den Jesuitenorden in Marsch um die in Deutschland aufkommenden freiheitlichen Regungen zu unterdrücken, was leider teilweise gelang. Aber insgesamt gesehen war der Durchbruch geschafft. Das Zeitalter der Aufklärung tat ein übriges.

Nach den Freiheitskriegen der Jahre 1807 bis 1815 widmeten sich deutschbewußte Gelehrte, insbesondere Jakob Grimm, nach Vorarbeiten skandinavischer Forscher, den Runen. Die wenigen noch vorhandenen Zeugnisse wurden nun wissenschaftlich untersucht und ihre Bedeutung größtenteils erkannt. Aber auch heute noch sind nicht alle Geheimnisse der Runen enträtselt und es gibt unterschiedliche Auffassungen in einigen Einzelheiten. Im großen Ganzen aber haben wir doch ein ziemlich sicheres Wissen über unsere heilige Schrift, auch wenn künftige Forschungen den einen oder anderen Gesichtspunkt noch ergänzen oder berichtigen sollten.

Warum also zögern wir, die Runenschrift als unsere ureigenste Schrift einzuführen, und sei es zunächst nur innergemeinschaftlich? Wollen wir warten bis andere das tun oder diese Schrift vielleicht „von selbst kommt“? Sind wir zum Gebrauch nicht sogar verpflichtet? Vergessen wir nicht:

Die Runenschrift steht uns zu. Wer aber ein Recht nicht wahrnimmt, gibt es preis!

Als Gemeinschaft, die zur Religion ihrer Vorfahren zurückgefunden hat, die gemeingermanisches Lebensgefühl entwickeln und pflegen will, die vielleicht einmal die Begründerin einer nordisch-germanischen Nation sein wird, ist es unsere Pflicht, alles zu tun, um das zu bewahren, was von unseren Ahnen auf uns gekommen ist. Und dazu gehören unsere Runen!

Also, entscheiden wir uns!

Ein ernst zu nehmender Einwand soll nicht verschwiegen werden:

Runen sind ehrwürdige Zeichen, die zunächst zu kultischen Zwecken und nicht zum Schreiben von Mitteilungen gefunden/erfunden wurden. Jedes Zeichen hat seinen eigenen Namen und seine eigene Bedeutung und umschreibt Gegebenheiten oder Lebensbereiche, die unseren Ahnen verehrenswert schienen. Daher sprechen wir auch von den Runen als heiligen Zeichen. Das soll nicht angetastet werden!

Man muß aber auch sehen, daß mit zunehmender Verbreitung der Runen diese schon ziemlich frühzeitig und bis in unsere Zeit für gewöhnliche Mitteilungen verwendet wurden. Ein besonderes Beispiel für den profanen Gebrauch dieses unseres Erbes sei noch erwähnt:

Die berühmte Arne Magnussensche Sammlung isländischer Handschriften in Kopenhagen enthält nicht nur das in Runen geschriebene „Gesetz von Schonen“, sondern auch ein kleines Bruchstück eines alten, in Runen geschriebenen nordischen Volkslieds, sogar mit Noten. Hier der Text:

Droemde mik aen droem i nat

um silki ok aerlik pael

„Träumte mir ein Traum heut nacht

von Seide und herrlichem Pelz.

Die Melodie dieses Lieds war bis vor einigen Jahren das Erkennungszeichen des Mittelwellensenders Kopenhagen.

Noch andere Beweise sind uns erhalten, daß die Runenschrift als Gebrauchsschrift nie ganz verschwunden war. So ist uns ein Tagebuch des schwedischen Generals Mogens Gyldenstjerne aus dem Jahre 1543 erhalten, das mit so fließender Hand in Runenschrift geschrieben ist, daß man darin große Übung voraussetzen muß. Unter Gustav Adolf schrieb der schwedische Feldherr Jacob de la Gardie alle geheimen Anweisungen an seine Platzkommandanten in Runenschrift, und unter den Bauern Dalarnes, sowie in anderen abgelegenen nordischen Gegenden hielten sich die Runen bis in unsere Zeit.

Auch in Deutschland haben wir ein Schreiben in Runenschrift. Es stammt aus der Zeit zu Beginn des 30-jährigen Kriegs. Im Archiv des Gutes Haseldorf in der Elbmarsch fand man 1893 eine Papierhandschrift mit Runenzeichen, die aus dem Kloster Doberan in Mecklenburg stammt. Es ist das „Anthyr-Lied“, das wohl um 1521 gedichtet wurde. In ihm wird der griechische Held Anthyr, ein Kampfgenosse Alexanders des Großen, als Stammvater der mecklenburgischen Herrscher besungen. Der Dichter ist unbekannt.

Runen umschreiben Lebensbilder, ähnlich wie das die japanischen oder chinesischen Schriftzeichen auch tun. Einzelne Runen stellen nichts anderes als eine Bilderschrift dar. Lateinische Buchstaben sind nur Einzelteile eines Wortes. Nun ist es in der heutigen Zeit nicht mehr möglich, sich in Bilderschriften auszudrücken. Japaner und Chinesen haben derzeit die größten Schwierigkeiten, ihre annähernd 70 000 Zeichen (Bilder) trotz Computereinsatzes in eine zeitgemäße Ausdrucksweise zu verändern. Sie sind derzeit dabei, ihre Zeichen auf die Bedeutung von zunächst Silben, später Buchstaben zu vermindern.

Das soll mit den Runen nicht geschehen! Sie sollen als Einzelzeichen ihren Namen und ihre alte Bedeutung unverändert und vollständig beibehalten. Aneinandergereiht aber sollen sie Wörter und Sätze bilden, die wir zu unserer schriftlichen Verständigung gebrauchen wollen – so wie das unsere Ahnen auch taten.

Damit wir uns recht verstehen:

Niemand will die lateinische Schrift abschaffen, aber steht es der AG nicht zu, sie als ein uns aufgedrängtes fremdes Gut zu erkennen und sie zumindest für den innergemeinschaftlichen Gebrauch infrage zu stellen? Wenn wir wirklich zu den Quellen unseres Wesens gelangen wollen, dann müssen wir nicht nur gegen den Strom dieser Zeit schwimmen, sondern auch konsequent das Verschüttete freilegen und wieder in Gebrauch nehmen. Auf religiösem Gebiet sind wir dabei schon ein gutes Stück vorangekommen. Auch in unserer schriftlichen Ausdrucksweise sollten wir das wieder aufnehmen, was unsere Ahnen nicht weiterentwickeln konnten, als sie in die christliche Knechtschaft gehen mußten.

Treffen Sie Ihre Entscheidung! Falls diese für die Runenschrift ausfällt, fangen die Schwierigkeiten jetzt an.Zunächst müssen die Runenzeichen „gelernt“ werden. Aber welche? Es gibt mehrere Runenreihen, was historische Gründe hat:

Als um etwa 1000 die Nachricht vom brutalen Vorgehen der christlichen Priester in den Norden drang, erfüllte das die Bewohner mit Besorgnis. Zur Abwehr jener Einflüsse aus dem Süden, schufen die Runenmeister eine abgewandelte Runenschrift, die für fremde Reisende unkenntlich war. Daraus entstand der „Jüngere Futhark“ mit nur noch 16 Zeichen. Etwa um 1200 erkannte man, daß die 16 Zeichen nicht ausreichten. Der isländische Skalde Olaf Hvitaskjald erweiterte diese im Auftrag König Waldemars von Dänemark zu den „König Waldemars Runen“, die alle in dem Satz „Der Mann, dessen Kinn zerschlagen wurde, flieht das Ballspiel“ enthalten sind. Diese Runen wurden nur in Südschweden und Dänemark verwendet. In England entwickelten sich die Altenglischen Runen. Die jüngeren, vereinfachten, nur im Norden gebrauchten Runen, wurden übrigens besonders gern auf Runensteinen eingemeißelt. Daneben wurden noch stablose Runen und punktierte Runen entwickelt.

Einerseits ist die kulturelle Vielfalt des germanischen Geisteslebens sehr erfreulich. Leider entstand damit aber auch eine Kluft zwischen Nord- und Südgermanen, die sich nie wieder ganz schließen ließ.

Da wir heute an einem Neuanfang stehen und „gemeingermanisch“ denken und handeln, kommen die nur in eng begrenzten Räumen verwendeten Runen, also die punktförmigen Runen, die altenglischen Runen oder die des jüngeren Futharks für den modernen Gebrauch nicht infrage. Es müssten außerdem zu den vorhandenen 16 Runen noch 10 weitere hinzugefügt werden, was ein Gemisch aus alten und jüngeren Runen ergäbe. Viel besser ist es, den bereits vorhandenen, älteren, gemeingermanischen Futhark zu verwenden. Schließlich war diese Runenreihe schon einmal gemeinsames Kulturgut aller Germanen. Es müssen zu den 24 Zeichen nur zwei neu hinzugefügt werden und zwar die ohnehin selten gebrauchten Zeichen für Q und X.

Wer Runenschrift also schreiben möchte, lerne zuerst die 26 Zeichen der „Odinsschrift“, wie wir zu unserer Schrift auch sagen können.

Dazu kommen noch zehn „Stabzahlen“, wie sie unsere Vorfahren verwendeten. Die Interpunktion kann so bleiben wie sie ist.

Es gibt viele Wege, die Runenschrift und das Runenlesen zu erlernen. Wenn man jeden Tag nur drei Zeichen sich merkt, kann man nach einer Woche bereits Runenschrift schreiben und lesen. Es fehlt dann nur noch die Übung um „flüssig“ zu werden. Für Schreibübungen kann man z.B. alle möglichen Schriftstücke in die Odinsschrift übertragen. Zum Übungslesen könnte z.B. künftig jeder Ausgabe dieser Zeitschrift eine Seite Runentext beigefügt sein. Außerdem können beim Verfasser Aufsätze, die in Runenschrift geschrieben sind, angefordert werden.

Es ist eigentlich sehr leicht, den gemeingermanischen Futhark zu erlernen und zu gebrauchen und es macht auch Spaß, letztendlich bringt man durch den Gebrauch ein altes, eigenes Kulturgut „zum Leben“.

Fassen wir zusammen:Die Runen gehören zu den ältesten Zeugnissen menschlichen Geistes.Sie sind schon vor vielen tausend Jahren hier in Mitteleuropa entstanden und bei den indogermanischen Wanderungen in alle Teile der damals bekannten Welt verbreitet worden. Sie dienten den Völkern, die mit ihnen in Berührung kamen als Anregung und Vorbild für die Entwicklung eigener Schriften.

Die Runen wurden zunächst als kultische Zeichen erfunden. In der germanischen Mythologie kommt ihnen eine zentrale Bedeutung zu. Ihre Herkunft von Odin weist darauf hin.

Jedes Runenzeichen beschreibt ein ganzes Lebensbild, so wie es bei unseren Ahnen tatsächlich vorkam.

Runen als einzelne Zeichen hatten magische Bedeutung, vorwiegend sollten sie beschützen. Daher wurden sie gern auf Waffen und Schmuckstücken eingeritzt. In späterer Zeit wurden die einzelnen Zeichen aneinander gereiht und zur Erstellung von Worten, Sätzen, Schriftstücken verwendet. Bis zur gewaltsamen Christianisierung, etwa um 800, wurden in Deutschland Lieder, Zaubersprüche, Weissagungen in Runenschrift aufgezeichnet.

Mit dem Eindringen des Christentums wurde der Gebrauch der Runen verboten, die gesammelten Aufzeichnungen wurden vernichtet. Es wurde jetzt die lateinische Schrift, das lateinische Recht und die lateinische Denkweise gewaltsam eingeführt.

Erst im 19. Jahrhundert begann die wissenschaftliche Erforschung der Runen. Leider wurde bis heute der Gebrauchswert der Runen als schriftliches Ausdrucksmittel nicht entsprechend untersucht und nicht diskutiert.

Im Computer-Zeitalter ist es kein Problem, jedes beliebige Schriftstück in Runenschrift zu schreiben, man muß es nur wollen.

Abschließend sei allen Menschen unserer Art, die sich um unsere heilige Schrift verdient gemacht haben, dieser Satz Thorolf Wardles gewidmet:

Einst mit den Asen kamen sie –

Einst mit den Asen verschwanden sie.

Heut kehren wieder Asen und Runen!

Quelle: http://www.asatru.de/nz/index.php?option=com_content&view=article&id=87:odins-runen-unsere-schrift-&catid=7:runen&Itemid=28

Gruß an die Asen

TA KI

Die alte Sitte


Peter Walthard

Für unsere germanischen Vorfahren war die Welt von Lebendigem durchdrungen. In den tausendjährigen Eichen der Urwälder, in klaren Quellen und tiefen Seen, in Auen und Wasserfällen, auf Bergeshöhen und im nebligen Moor, überall spürten sie Leben, mit dem sie sich verwandt fühlten, und dem sie in ihren Sagen Gestalt verliehen. Es war ratsam, den gewaltigen Riesen aus dem Wege zu gehen, und die freundlichen Landwichte nicht zu verärgern.

Wer etwa das Wasser verpestete, heilige Bäume fällte oder sich sonst rücksichtslos gegenüber dem Land und seinen Bewohnern verhielt, zog sich ihre Unfreundschaft zu und wurde mit Krankheit, Gift und Unfruchtbarkeit gestraft.

In den Bergen, in Gletscher, Fels und Firn lebten Riesen, Türsten oder Jetten genannt. Sie waren nicht böse, doch in ihrer Wildheit verwüsteten sie die Fluren der Menschen mit Hochwasser, knickten ihre Wälder im Sturm und begruben ihre Häuser unter Lawinen und Murgängen. Die Jetten waren das älteste Geschlecht der Erde. In der Urzeit, als nichts war, ausser Feuer und Eis, wuchs aus dem Tau, den diese beiden Elemente bildeten, der erste Riese. Er war ein Zwitter und vereinigte alle Gegensätze. Die Götter töteten ihn und schuffen aus ihm die Welt, aus seinen Knochen die Berge, aus seinem Fleische die Erde, aus seinem Blut das Wasser und aus seinem Hirn die Wolken.

Den Menschen und Göttern freundlicher gesinnt waren die lichten Elbe. Sie wohnten unter Hügeln, in Schluchten und eigentümlichen Felsen. Sie sorgten für fruchtbare Fluren und gesundes Vieh. Im Winter feierte man ihnen zu Ehren ein grosses Fest. Die schwarzen Elbe, verschlagene, hässliche Gestalten, lebten tiefer in der Erde, in Klüften und Höhlen gruben sie nach Gold und Edelsteinen. Sie horteten riesige Schätze und schmiedeten verzauberte Waffen für Götter und Helden.

Auch manche Menschen wurden nach ihrem Tod zu Elben. Sie lebten in ihren Grabhügeln, und Fro, der Gott der Fruchtbarkeit und des Reichtums war ihr Herr. Die verstorbenen Mütter wurden Itisen genannt. Sie schützte die Kinder ihrer Sippe, wirkten ihnen ein gutes Schicksal und sorgten für fruchtbare Felder und Herden.

Manche Verstorbene geisterten aber auch als Bôtzen herum. Sie waren unschön aus dem Leben geschieden, hatte noch offene Rechnungen zu begleichen und terrorisierten nicht selten ihre Nachkommen, bis ihrem Anliegen genüge getan wurde. Nicht minder furchterregend war der Zug der Toten, der in finsteren Nächten gesehen werden konnte. Die im Kampf gefallenen Krieger ritten mit Wuodan des Nachts als wilde Jagd über Wald und Weid, und es graute denen, die ihnen begegneten. Doch auch sie brachten den Feldern, über die sie sprengten, Segen. Ein Gefühl der Verbundenheit und Verwandschaft mit dem Leben auf der Erde, und nicht minder mit den Toten, deren Lebenskraft nicht verloren, sondern in die grosse Natur eingegangen war, prägte unsere heidnischen Vorfahren. Das Göttliche verehrten sie in den Erscheinungen einer vielfältigen, sich immer erneuernden und doch immer gleichen Natur.

Alle Welten wurden zusammengehalten durch den grossen Weltenbaum, die Irmansûl. In seiner Spitze lebte ein Adler, an seinen Wurzeln nagte ein Drache, in den Blättern weideten sich Hirsche. Am Fusse dieses leuchtenden Bildes des Lebens sprudelte eine Quelle, deren Wasser der Tau aus den Blättern der Weltenesche war. Der Wurtbrunnen, so hiess er nach dem alten Wort für „Schicksal, Geschick“, war die Quelle allen Lebens, allen Schicksals und allen Wissens. Drei Nornen sassen an seinem Ufer, schöpften sein heiliges Wasser und begossen damit den Stamm der Irmansûl, die vom Sinter weiss glänzte. In der Tiefe des Quells aber lag das eine Auge Wuodans, dass er dem Riesen Mimer zum Pfande gegeben, um einen Schluck der Weisheit aus dem Brunnen der Erinnerung zu trinken.

Von der Heiligkeit des Schicksals

In einer Welt, die während eines halben Jahres in Schnee und Eis, in Dunkelheit und Kälte erstarrte, in einer Natur, die dem Menschen nur während eines kurzen, lichten Sommers die Möglichkeit gibt, sich von ihr zu nähren, wo die Heimstätten der Menschen zwischen wildem Gletschergebirge und der am Lande nagenden See, zwischen undurchdringlichen Urwäldern und tückischen Mooren lagen, war das Leben ein kostbares Gut, dass man sich täglich zu erkämpfen hatte. Um in diesen Breiten zu bestehen, brauchte man vorallem eines: Kraft. Körperkraft, um zu arbeiten, geistige Kraft, um sich den Anforderungen dieser rauhen Welt zu stellen, und schliesslich auch Zeugungskraft, denn wer keine Kinder hatte, um den war es arg bestellt. Die Menschen, die in dieser Welt heranwuchsen, machten sich keine Illusionen über Gut oder Böse. Die Gesetze der Natur waren unnachsichtig. Wer durch Nachlässigkeit die Ernte verdarb, hungerte im Winter. Ob gerecht oder ungerecht, was mochte das für eine Rolle spielen? Im Norden zu leben hat immer geheissen, sich dem Unvermeidlichen zu beugen, die Chancen zu nutzen, die sich boten, und das, was zu tun war, möglichst gründlich zu tun. Was die Natur des Nordens unseren Vorfahren gelehrt hatte, finden wir in ihren Mythen.

Unerbittlich wie der einfallende Winter erscheint uns hier das Schicksal. Alles, was geschieht, ist, oft auf verhängnissvolle Weise, miteinander verwoben. Eine Tat führt zur anderen, alles kommt, wie es kommen muss. Dem Menschen bleibt, zu tun, was zu tun ist. Wuodan weiss von seiner Niederlage in der letzten Schlacht, Palter träumt von seinem Tod. Sigfrid, der grosse Held, weiss von Anfang an um den unheilvollen Gang der Dinge. Doch erstaunlicherweise finden wir in dieser Welt, in der alles gezählt und gewogen ist, keine Spur einer Revolte gegen das ungerechte Schicksal, keine enttäuschte Abkehr von der brutalen Welt. Es gab auch keinen zynischen Nihilismus, keinen Rückzug in die Befriedigung privater Gelüste, wie man vermuten könnte. Die Figuren, die uns in der germanischen Mythologie entgegentreten, erfüllten ihr Schicksal mit Verve, sie waren voller Lebensenergie, aktiv, selbstbewusst. Nicht, dass sie sich in ihr Los schickten, nein, sie schienen ihr Schicksal förmlich zu lieben.

Warum?

Eine wahre Lebenswut wohnte diesen Menschen inne. Sie waren vom Kampfgeist beseelt. Das Leben war ihnen heilig, und das Schicksal, das „Gewordene“, wie es in germanischer Tradition so treffend heisst, war das Leben, das Sein, an und für sich. Es wurde dem Menschen mit seiner Geburt gegeben, und er hatte ein Leben lang daran Teil, wurzelte als Individuum im ewigen Urgrund des Seins. Er wusste, dass in ihm etwas Heiliges lebte, jene Kraft, die sein Herz und seine Lenden belebte. Dies machte ihn würdig zu Leben und sein Leben lebenswürdig. Dies war die Grundlage seines Mutes und seiner Ehre.

So war es geradezu eine religiöse Pflicht, sich dem Heiligen in sich würdig zu erweisen, indem man eine starke und bewundernswerte Persönlichkeit zu werden versuchte. Es war die Lebensaufgabe eines alten Germanen, zu dem zu werden, was er war. Da er am Heiligen Teil hatte, musste er dieses Privileg durch seine Taten rechtfertigen. Selbstverachtung oder gar Selbsthass wären ein eigentliches Sakrileg gewesen.

Die Götter

Wenn die heidnischen Götter auch nicht Weltenlenker im eigentlichen Sinn waren, so kam ihnen doch grosse Bedeutung zu. Sie waren die Freunde und Beschützer der Menschen und wurden mit Opfern und Liedern geehrt. In den Göttergestalten der germanischen Sage erkennen wir unschwer die Götter jenes rätselhaften Volkes, dass einst nicht nur ganz Europa, sondern auch Asien und Indien besiedelte, der „Indogermanen“, wie sie ein unglücklicher Fachbegriff nennt.

Auf Felsenzeichnungen aus der Bronzezeit finden wir schon die Themen, die die Germanen bis zum Abbruch ihrer kulturellen Entfaltung durch das Christentum beschäftigte. Die in Skandinavien niemals brennend heisse, stets milde und segenbringende Sonne nahm einen wichtigen Platz in ihrer Symbolik ein. In unzähligen Variationen finden wir das Thema der heiligen Hochzeit, dass noch in drei eddischen Liedern mitschwingt. Schiffe, Pferde, Schweine und Zwillingspaare deuten ebenfalls auf die zentrale Rolle, die die sommerliche Fruchtbarkeit in jenen Gegenden spielte. Eine der ältesten Gottheiten der Germanen war Nerde, die Muttergöttin, die Frieden und Fruchtbarkeit schenkte. Sie hatte ein männliches Pendant, den skandinavischen Njörd, den Gott des Reichtums. Beide gehören zum Göttergeschlecht der Wanen. Diese waren lichte und beliebte Götter des Wachstums, des Reichtums, des Überflusses, der Liebe und des Friedens. In jüngerer Zeit traten Fro und Frouwe in den Mittelpunkt des Wanenkultes.

Ebenfalls uralte Götter waren Ziu und Wulder. Beide mussten in ältester Zeit weit grössere Verehrung genossen haben als zur Wikingerzeit. Wulder war der Gott der Eide und Schwüre, Ziu der Gott des Rechts und des Dings, der germanischen Landsgemeinde. Wie zu Ziu der helle Taghimmel, der Sommer gehörte, so war Wulder der Gott der Nacht und des Winters. Beide waren Götter, die Werte wie Mut, Ehre, Wahrheit und Recht schützten.

Diesen Zug teilten sie mit Donar, der bei den nordischen Adelsbauern wohl der beliebteste Gott war. Der kraftstrotzende, mit unbändigem Appetit gesegnete, ehrenhafte, aber aufbrausende Rotbart war geradezu das Urbild bäuerlicher Lebenskraft. Wie sein Name verrät, war er Herr über Blitz und Donner. Mit seinem Hammer kämpfte er gegen die Türsten und Jetten und schützte die Saaten der Menschen. Seine Kinder hiessen Mut und Kraft. Der mächtigste der Götter war aber Wuodan, der Gott der heiligen Wut. Er war der Meister der Magie und des geheimen Wissens. Er hatte sich selbst geopfert und im Weltenbaum aufgehängt. Nach neun endlosen Tagen der Folter waren ihm so die Runen offenbart worden. Um den Zugang zum Brunnen der Erinnerung zu erhalten, musste er dem Riesen Mimer ein Auge opfern. Die dritte Quelle seiner Weisheit war sein Met „Wutreger“, den er mit List und Tücke der Jettenmaid Guntlada entwunden, und nun mit Göttern und ausgewählten Kriegern teilte. Wie Donar und Ziu war Wuodan auch Kriegsgott. Doch kämpfte er nicht selbst, wie Donar, und unterstützte auch nicht stets die Gerechten, wie Ziu. Sein Krieg war magischer Art. Er blendete, fesselte, erschreckte Gegner, er versetzte die eigenen Krieger in rasende, übernatürliche Wut und liess oft gerade die besten sterben, um sie in seine Schar auserlesener Totenkrieger aufzunehmen. Man rief ihn um Sieg an und opferte ihm zum Dank die geschlagenen Feinde.

Wuodan war ein düsterer, unberechenbarer Gott, ohne die von ihm verliehene Lebens-, Liebes- und Kampfeswut hätten die Mensche im Norden aber nicht überleben können. Die Germanen sahen in ihm den Vater aller Götter und Menschen und den Erschaffer der Welt. Neben diesen wichtigsten Göttern erzählen uns die Mythen noch vom lichten Palter, vom verschlagenen und hinterlistigen Loder, der diesen ermorden lässt, von der weisen Göttermutter Frîja und von der Totenkönigin Hellia. Für eine ausführliche Darstellung der germanischen Mythenwelt ist an dieser Stelle wenig Platz. Halten wir fest, dass die Germanen Götter des Rechts und der Ehre, der Lebenslust, der Lebenskraft und der Lebenswut verehrten. Nie erscheint uns eine Gottheit ruhend oder gar transzendent. Wie ihre Verehrer waren die nordischen Götter ständig aktiv und führten ein rauhes, aber leidenschaftliches Leben.

Eine Religion der Praxis

Wenn die Religion der Germanen in diesem Artikel „Alte Sitte“ und nicht etwa „Alte Lehre“ genannt wird, hat das seinen Grund. Denn diese Religion bestand in der Tat ausschliesslich aus symbolischen Handlungen und Ritualen. Es existierte kein Gebäude esoterischer Lehren, kein Dogma, keine Gebote, keine Bekenntnisse. Es gab keine Gottsucher und keinen Mystizismus. Die Mythen, die uns bekannt sind, sind kunstvoll gedichtete Variationen überlieferter Sagen. Sie sind kein heiliges Buch, keine letzte Wahrheit und keine Offenbarung. Von grösserer Bedeutung war das überlieferte Recht, dem sakraler Charakter zukam. Es wurde bei der Versammlung der Freien, dem Ding gesprochen. Diese Landsgemeinde beschloss und pflegte Recht und Gesetz, hielt Gericht und bestimmte in Kriegszeiten den König. Sie war auch eine heilige Zusammenkunft, die von Opfern begleitet war. Dass das Ding in der Regel auch Markt, Börse und Volksfest war, tat dem nach germanischer Auffassung nicht den geringsten Abbruch.

Daneben bestand die religiöse Praxis hauptsächlich aus Festen. Das germanische Opferritual hiess Pluostar. Wenn die Götter gepluostart wurden, wenn ihnen also Opfer gebracht wurden, wurde ihre Macht gestärkt. Ziel des Opfers war nicht, einen Gott gnädig zu stimmen, sondern in ihm einen starken Verbündeten zu finden, denn die Menschen, wenn Not am Mann war, in die Pflicht nehmen konnten. Selten wurde einem Gott allein geopfert, im allgemeinen war es Brauch, das Opfer der ganzen Göttersippe darzubieten. Nicht minder als die Asen und Wanen wurden auch die Idisen und Elbe mit Opfern gestärkt. Ein Pluostar bestand in der Regel darin, dass zu Ehren der Götter ein Tier geschlachtet wurde. Das Blut wurde in einem heiligen Kessel gesammelt und war für die Götter bestimmt. Die Haut wurde an einen Baum gehängt, das Fleisch aber in grossen Kesseln gekocht und von der ganzen Gemeinschaft verzehrt. Dem zu opfernden Blut kam magische Kraft zu, es verband die Welt der Lebenden mit der Welt der Toten, die Menschen mit den Göttern. Runenzweige wurden in den Kessel geworden, um das Wurt zu erforschen. Zum folgenden Gelage, dem Hunsal, gehörte auch Bier und Met. War das Fleisch genossen begann das „ernsthafte Trinken“. Ein Horn mit Met wurde gereicht und auf die Götter, die Lebenskraft der Sippe, das Glück des Königs und das Andenken der Ahnen getrunken. Der Met versinnbildlichte die Lebensessenz, das Horn den Brunnen der Wurt. Die Trinkenden erinnerten sich grosser Taten, die vollbracht waren, und schworen heilige Eide für die Zukunft. Im Ring der Trinkenden herrschte geweihter Friede. Die Erinnerung an die Ahnen und die selbst vollbrachten Taten, der kühne Gedanke an die Zukunft, das prasselnde Feuer in der Mitte der Halle und der süsse Met, mit seiner begeisternden, Herz und Zunge beflügelnden Wirkung gaben den Feiernden Mut, Kraft und Zuversicht, das Gefühl, vom Leben und den mächtigen Kräften geliebt zu werden. Dreimal im Jahr kam man zu einem solchen Fest zusammen. Zu Beginn des Winters, wenn die Erntearbeit getan und die Vorräte üppig waren, in der Mitte des Winters, wenn der Toten gedacht und die Fruchtbarkeit beschworen wurde, und im Frühling, wenn man um Sieg opferte, um Erfolg im Kampf, auf dem Ding und in der Arbeit. Dreimal im Jahr kehrte der gemanische Mensch zurück in den Kreis seiner Sippe und seiner Genossen, feierte die Gemeinschaft mit Lebenden und Toten, mit den Göttern und Elben, feierte bei Tanz, Honigwein und Schweinefleisch nicht zuletzt auch sich selbst, vorallem aber die pure Lebenskraft, die ihn ihm wohnte. Um sie drehte sich in dieser Religion mit all ihren Mythen, Bräuchen und Sagen letztlich alles. Die grosse Esche im Zentrum der Erde, die Quelle allen Lebens, allen Schicksals und aller Weisheit war das höchste Weihtum, das Leben an sich das Allerheiligste unserer Alten Sitte.

Quelle: http://www.eldaring.de/pages/artikel/heidentum/alte-sitte.php

Gruß an die alten Sitten

TA KI

Germanische Götter in der Volksüberlieferung unserer Zeit


Geschrieben von: Administrator
Wodan und die Götter von Walhall sind nicht tot. Zahlreiche Spuren von ihnen sind in Namen, Sagen und Volksmärchen vorhanden, und es soll daher im folgenden aus der Fülle des in unserer Zeit Erhaltenen eine kleine Auslese gegeben werden.

Der eigentliche Urgott der Germanen war Tyr , althochdeutsch Zio , gotisch Tius , ursprünglich der indogermanische Himmelsgott an sich – der nordische Name Tyr bedeutet „der leuchtende “ – gleichzeitig aber auch der Stammvater der Germanen. Erst in der späteren Mythologie wird er zu einem Sohne Odins. Als der oberste Gott eines so wehrhaften Volkes war er natürlich auch der Schlachtenlenker und Kriegsgott. Die Rune T , die Tyr bedeutete, war das Sinnbild des Schwertes und hat nebenbei auch grosse Ähnlichkeit mit dem Planetenzeichen für Mars X . Und in der Tat wurde von römischen Schriftstellern Mars geradezu als ein Hauptgott der Germanen bezeichnet. Des Gottes Name ist in Dienstag (der nichts mit „dienen“ zu tun hat), nordisch Tys-dagr, alamannisch Zies-Tag, also Tius-Tag, englisch Tuesday, französisch Mardi, lateinisch dies Martis , erhalten.

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Das Wort „Zetergeschrei“ geht auf Zio zurück, bedeutet also ursprünglich einen Anruf des Kriegsgottes, desgleichen der Name des Seidelbastes (daphne mezereum) , der eigentlich Zio-linta hiess, und der seinen heutigen Namen erst durch eine Volkswortdeutung erhielt, als der alte Name unverständlich geworden war. Der Eisenhut oder Sturmhut (aconitum)viola Martis , auf Tyr zurück. Das Volk hat dann später aus dem „Mars“ -Veilchen ein „März“ -Veilchen gemacht. Im christlichen Mittelalter ist der Kriegsgott Tyr zum schwertschwingenden Erzengel Michael geworden. heisst in Norwegen noch heute Tyr-hialm, also Tyrs Helm. Ebenso geht die altnordische Bezeichnung tysfiola, lateinisch

Der Hauptgott der nächstälteren Periode war der nordische Thor , altsächsisch Thunar , angelsächsischen Thunor , südgermanisch Donar oder Donner . Da im Mittelalter gewisse Züge Thors auf den Teufel übertragen wurden, so führte letzterer in Erinnerung an Thors Hammer den Beinamen „Meister Hämmerlein“ . Auch zwischen Thor und Herakles bestanden gewisse, aus dem indogermanischen Ur-mythos herrührende Analogien, so der Kampf beider gegen Riesen und Ungeheuer zum Wohle und zum Schutze der Menschheit, wobei allerdings Thors Hammer bei Herakles zur Keule geworden ist.

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Von Donar abgeleitete Personennamen sind im Südgermanischen (Deutschen) ungewöhnlich, desto häufiger aber erscheinen von Thor abgeleitete in Skandinavien, so Thorarr, Thorir, Thorolfr, Thorgeirr, Thorbjörn, Thorstein, Thorketill, Thorvaldr, Thorsinnr oder weiblich Thora, Thorun, Thorhildr, Thordis. Ebenso sind mit Donar zusammengesetzte Ortsnamen Donnersberg, Donnersmark, Donnerschwee (ein Dorf unweit Oldenburgs, das früher Donnerswehe hiess )- nicht so häufig wie die mit Thor zusammengesetzten in Skandinavien und im Norden, wo wir Thorsgy, Thorshälla, Thorslunda, Thorstuna, Thorsvi, Thorsaker, Thorshang, Thorfas, Thorsö in Schweden, Thorseng auf Fünen, Thorshöi in Schleswig, Thorsen, Thorsnes, Thorshof in Norwegen, Thorshavn auf den Färöern finden.

Unter den Tieren waren dem Thor heilig der Fuchs, das Eichhörnchen und das Rotkehlchen wegen ihrer roten Farbe, der Bär wegen seiner Stärke, und weil er das gewaltigste und gefährlichste Raubtier der nordischen Länder war. In einigen Gegenden Deutschlands heisst der Hirschkäfer oder Hornschröter (lucanus cervus) noch heute Donnerguege (gueg, guegi=Käfer) oder Donnerpuppe, und vielleicht gehört auch die Benennung der Schnepfe (scolopax gallinago) als Donnerziege, Donnerstagspferd oder Himmelsziege in diesen Zusammenhang, da sie als sog. Wettervogel und als Verkünder von Gewittern galt.

Unter den Pflanzen tragen des Gottes Namen unter anderem der Donnersbart oder Hauswurz (sempervivum tectorum, französisch joubarbe, also barba Jovis) , die Donnerdistel (eryngium campestre) , das Donnerkraut (sedum) und der Donnerflug (fumaria bulbosa) . Von Bäumen war ihm besonders heilig die Eiche, der Baum der Jüngeren Steinzeit, ebenso wie in Griechenland die Eiche der Baum des Donnergottes Zeus (z. B. in Dodona) war. Endlich ist der Name des Gottes erhalten geblieben in Donnerstag, englisch Thursday, französisch Jeudi, lateinisch dies Jovis .

In dem Namen Freyrs , des südgermanischen Fro , steckt die gleiche Wurzel wie in unserem Worte „froh“ , die Urbedeutung scheint also der Frohmachende, der Frohe zu sein. Später bedeutet der Name „Herr“ schlechtweg und ist in „Frondienst“ und „Fronleichnam“ noch heute erhalten. Freyr war der Sonnengott und zugleich der Gott des Friedens und der Fruchtbarkeit, sein geweihtes Tier war der goldborstige Eber (Gullinbursti) , auf dem er über die Felder ritt. Dieser Eber wird gewöhnlich als die Sonne gedeutet und spielte vor allem in der angelsächsischen Poesie eine Rolle, und noch heute bildet ein Wildschweinkopf mit einer Zitrone (dem Sinnbild der Sonne) im Maul in England auf festlichen Tafeln ein beliebtes Schaugericht.

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Auch ein Zauberschwert besass der Gott, das sich von selbst schwang, und das im Volksmärchen in vergröberter Form als „Knüppel aus dem Sack“ wiederkehrt.

Freyrs Schwester Freya , ursprünglich nur die weibliche Form von Freyr, war die spinnende und webende Göttin, die später vielfach mit der einer jüngeren Mythenbildung entstammenden Frigga , südgermanisch Fricka , verwechselt wurde, obwohl es sich anfangs gewiss um zwei verschiedene Gestalten gehandelt haben wird. Als Göttin des Spinnens und Webens hiess Freya, ebenso wie die später an ihre Stelle tretende Frigga, in Schwaben, im Elsass, in der Schweiz, in Bayern und in Österreich auch Frau Berchta oder Bertha, d.h. berahta (=die Glänzende) , und in Hessen, Thüringen und Franken auch Frau Holda, Hulda, Holle und ist unter diesem Namen in Volkssagen und Märchen bis zum heutigen Tage lebendig geblieben.

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Um eine verlorene goldene und überhaupt eine weit zurückliegende Zeit zu bezeichnen, lebt in manchen Gegenden Deutschlands noch heute die Redensart: „Die Zeiten sind vorbei, da Bertha spann“ , ebenso wie man in Italien noch jetzt sagt: „Non e piu il tempo che Berta filava“ .

Als Spinnerin lebt Freya (bzw. Frigga ) noch heute in Volkssagen und Volksgebräuchen fort. So geht nach einer oberdeutschen (besonders bayrischen) Sage zur Zeit der Spinnarbeit, im Winter also, in der Dämmerstunde im Dorf eine in weisses Linnen gehüllte Gestalt um, die die fleissigen Spinnerinnen belohnt, die faulen aber bestraft. Auch das „Berchtenlaufen“ um die Fasnachtszeit, bei der eine weissgekleidete Gestalt ( Frau Berchta ) ihren Umzug hält, findet sich noch in vielen ländlichen Gegenden Deutschlands. Die sog. „weisse Frau“ , die in manchen Schlössern umgeht, dürfte wohl gleichfalls ursprünglich auf Freya (Frigga) zurückgehen.

Nach Freya heissen mehrere Farne (adiantum, polypodium, asplenium) Frauenhaar, lateinisch capillus Veneris , isländisch Freyju-Haar, dänisch Frue-Haar, norwegisch Mari-Gras, desgleichen der Frauenschuh, dessen lateinischer Name Cypripedium auf die der Freya entsprechende römische Göttin Venus (Cypris) weist, ferner heisst auch eine Orchidee (orchis odoratissima) , die zu Liebestränken verwendet wurde, Friggas Gras. Auch der Frauen- oder Marienkäfer, Herrgottskälbchen, Sonnenkälbchen, Gottesschäfchen ( coccinellina septempunctata ) geht letzten Endes auf Freya zurück, da im Mittelalter vielfach die Jungfrau Maria an die Stelle der Freya trat, was sich auch in den Pflanzennamen Frauenflachs ( cuscuta ), Frauennabel ( cotyledon ), Marienblume ( bellis perennis ), Mariendistel ( carduus Marianus ), Marienflachs ( antirhinum linaria ) und Marienmantel ( alchemilla vulgaris ) zeigt.

Als letzter in der Reihe der Hauptgötter erschien dann derjenige, den die Edda als den von Anfang an höchsten Himmelsgott und Vater der Asen nennt, nämlich Odin , südgermanisch Wodan oder Wotan . Der nordische Name stammt von den altnordischen vadha, Präteritum odh, wonach Odin – richtige Schreibweise eigentlich Odhin – soviel heisst als „der durchdrungen hat“ , denn das Zeitwort vadha bedeutet ursprünglich „waten“ . Die gleiche Bedeutung hat das althochdeutsche watan, Präteritum wuot, woraus dann althochdeutsch Wuotan, altsächsisch Wodan oder Wotan wurde. Er war also der Alldurchdringer, und seine Naturgrundlage war die Luft. Im übrigen hängt mit seinem Namen auch unser „Wut, wüten“ zusammen, und das „wütende“ oder „wilde“ Heer ist nichts weiter als Wuotes (d. h. Wuotans)“ Heer. Odin gehörte der jüngeren Bronzezeit an und blieb führender Gott auch die ganze Eisenzeit hindurch bis zum Zurückdrängen des germanischen Götterglaubens.

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Odin besaß den Wunschring Draupnir (der Tropfende), aus dem jede neunte Nacht acht gleiche herabtropften. Dieser Ring war vielleicht ein Hinweis auf die Ringe und Spiralen, die in der Bronzezeit wahrscheinlich als Zahlungsmittel verwandt wurden, und in späteren Volkssagen erscheint der Ring als Brut- oder Heckpfennig, als Wunschhütlein oder Glücksseckel. Als Wanderer (Wegwalt oder Begtamr, Gangrädhr) durchzog Odin die Welt, bekleidet mit einem Schlapphut und einem fleckigen blauen Mantel, dem Wolkenmantel (daher fleckig), der ihn durch die Luft trug und der im Mittelalter zu Doktor Fausts Zaubermantel wurde. Deshalb hiess Odin auch Hakulberand (=der Mantelträger), woraus dann die Sage vom Hackelberend, dem Anführer der Wilden Jagd, entstanden ist. Aus dem manteltragenden Odin ist dann im Mittelalter christlicherseits St. Martin gemacht geworden.

Zahlreich sind die Orte, die nach Odin (Wodan) heissen, wie Onsberg auf der dänischen Insel Samsöe, Odensberg in Schonen, Godesberg bei Bonn (im Mittelalter Gudenesberg, noch früher Wodenesberg), mehrere Gudensberg in Deutschland, Godensholt (früher Wodensholt) im Oldenburgischen, Woendsrecht (=Wodani trajectum, also Wodansfurt) unweit von Bergen op Zoom in Holland, Woensel (Woedens sele, Wodans Saal) in Nordbrabant, Wunsdorf (Wunstrop, 1179 noch Wodenstorp) in Niedersachsen. In England finden sich Wednesbury und Wednesfield in Staffordshire, Woodnesbury in Kent, Wednesham in Eheshire u.a.

Besonders häufig sind solche Namenszusammensetzungen natürlich in Skandinavien. Pflanzen sind anscheinend nicht nach Odin benannt worden, wohl aber nennen die Isländer und Dänen einen kleinen Wasservogel, den Zwergstrandläufer (tringa minima), Odenshane oder Odensfugl. Sogar ein Teil des menschlichen Körpers wurde nach dem Gott genannt, denn der Raum zwischen dem gestreckten Daumen und dem Zeigefinger, den die Griechen lichas (von lichanos, der Leckfinger, Zeigefinger) nannten, hiess in den Niederlanden Woedensspanne, Woenlet. Endlich ist der Name des Gottes in dem Tage erhalten, den wir sehr farblos Mittwoch nennen, der aber bei den Engländern Wednesday, französisch Mercredi, lateinisch dies Mercurii heisst. Den Hauptgott der Germanen nennt Tacitus in seiner Germania Mercurius .

Von den übrigen Göttern hat sich der Name des Baldur, südgermanisch Balder, erhalten in der Hundskamille ( anthemis cotula ) und der Feldkamille ( matnearia inodora ), die in Skandinavien Baldursbraue ( Baldrs bra ) heisst.

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Nach Loki , südgermanisch Loge , werden, um seine verderbliche Wirkung zu zeichnen, der Schwindelhafer ( avena fatua ), der Hahnenkamm ( unnanthus ensta galli ) und ein dem Vieh schädliches Unkraut ( polytrichum commune ) Lokis Hafer genannt. Im übrgen ist der Name des Gottes in Skandinavien auch in zahlreichen volkstümlichen Wendungen bewahrt geblieben. Zieht die Sonne Wasser, so sagt man, Loki fährt über die Äcker oder Loki trinkt Wasser, wenn Unheil gestiftet wird, so sät Loki seinen Hafer, knistert das Feuer, so gibt Loki seinen Kindern Schläge, steigen in der Sonnenglut Dünste auf, so treibt Loki seine Geissen aus. Der Irrwisch heisst in Skandinavien Lokis Geruch, der Stern Sirius Lokis Brand, Späne, die zum Feueranmachen dienen, heissen Lokis Späne. In christlicher Zeit, in der die germanischen Götter zu „üblen Wichten“ , also Dämonen wurden, wurde Loki zum Teufel schlechthin. Auf die Nornen endlich, die Schicksalsgöttinnen, gehen die zahlreichen Sagen und Märchen von guten und bösen Feen (z. B. im Märchen vom Dornröschen), Wasserfrauen, Brunnennixen, Schatzhüterinnen usw. zurück, während die Schwanenjungfrauen aus den Walküren entstanden sind.

 

 

 

Quelle: http://www.asatru.de/nz/index.php?option=com_content&view=article&id=95:walther-brewitz&catid=8:mythologie&Itemid=27

Gruß an die Deutschen Sagen

TA KI

 

Christianisierung pro Heidentum


Zwei Dinge sind im Vatikan schwer zu bekommen: Ehrlichkeit und eine Tasse Kaffee. (Papst Johannes Paul I)

Im Jahr 0 unserer Zeitrechnung wird in Palästina der Mann geboren, den seine Gläubigen den Sohn Gottes nennen, Jesus. Etwa 30 Jahre später stirbt er als Aufrührer am Kreuz. Für seine Anhänger, die Christen, beginnt mit seinem Tod ein Kreuzzug durch Europa, wie er bis heute ohne vergleichbare Grausamkeit geblieben ist.

Der gekreuzigte Gott erobert Europa

Breiten sich die Christen zu Beginn durch Überzeugungskraft aus und unter der stetigen Bedrohung durch Christenverfolgungen besonders unter den römischen Kaisern, so gewinnen sie jene Kaiser alsbald für ihre Glaubensideale. Im Wahn der Vorstellung, der Gott des Christentums sei der alleinige Weg des Menschen zur Erlösung, beginnen ihre Priester unter dem Schutz der Römer die blutige Missionierung der Andersgläubigen mit Schwert und Feuer.

Wanderpriester ziehen durch die Länder der Kelten und Germanen. Sie predigen den Heiden das Christentum. Um ihre Lehre durchzusetzen, verwüsten sie die heiligen Haine, brennen die Tempel nieder und fällen die heiligen Bäume. Wer gegen den Willen der Priester weiterhin den heidnischen Göttern huldigt, der wird vielerorts zu deren Mordopfer. Der neue Glaube duldet keine anderen Götter.

Während die Germanen des Festlandes der christlichen Mordbrennerei zum Opfer fallen, verwenden die Priester zur Missionierung der Inselkelten andere Mittel. Man kommt in Frieden die keltische Gastfreundschaft nutzend. Die gutgläubigen Inselkelten sehen den Christengott als eine Weiterentwicklung ihrer Götter. Die druidische Kaste der Filid hilft den christlichen Missionaren sogar bei der Verbreitung der Lehre.

Die Christen jedoch nutzen die Gastfreundschaft der Kelten schamlos aus, entweihen auch hier keltische Heiligtümer mit dem Argument, der Christengott habe den Heidengott besiegt und führen einen Grabenkrieg gegen die alte Religion und ihre ranghohen Druiden und Goden.

In ganz Europa wachsen christliche Kirchen aus den heiligen Hainen und auf den Standorten der alten Heiligtümer. Manche dieser Heiligtümer werden durch die Missionare sogar einfach übernommen. Beispiel dafür ist in England der sprechende Stein, der den Namen des Königs bekannt gibt. In einer Seitenkapelle der Westminster Abbey erhielt er seinen Platz unter einem Thronsessel und war fortan christliches Eigentum. Ein großer Prozentsatz der heutigen Kirchen im germanischen und keltischen Raum steht auf alten heidnischen Kultplätzen. Die Natürlichkeit dieser Kraftorte wird durch dunkle Kirchenmauern zerstört. Ähnlich eingenommen wurden die heidnischen Jahresfeste. So existiert heutzutage weit verbreitet der Irrglaube alte heidnische Feste, wie Weihnachten oder Ostern zum Beispiel, seien christliche Feste.

inquisition

Ermordung und Verbrennug von Heiden
und Hexen im Namen der Inqusition

War das Christentum erst einmal etabliert, so säten die Priester gewissenlos den Hass unter den Bekehrten gegen die noch heidnischen Stammesbrüder. Im Gegensatz zum lebensbejahenden germanischen Glaube, predigte das Christentum eine Lebensverachtende Existenz in Armut, Demut und Unterwürfigkeit. Dadurch war es für die römischen Besatzer und für die ihnen nachfolgenden Herrscher ein adäquates Mittel zur Ausbeutung des ihnen unterstehenden Volkes. Alles Leid war nun gottgewollt und alle Lebensfreude war Sünde.

Am Schlimmsten beeinflusste der neue Glaube die gesellschaftliche Stellung der Frau. War sie im germanischen Glaube noch dem Mann gleichgestellt und bekleidete sie noch Ämter und Würden, so wurde sie unter den Christen zum Sinnbild der Erbsünde. Sie war dem Mann unterstellt, hatte zu dienen und zu gehorchen. Eine Wertevorstellung, die auch heute noch ihre gesellschaftliche Stellung in christlichen Ländern bestimmt. Immer wieder wurde in den kommenden 2. Jahrtausenden die Frau Opfer des christlichen Hasses. Im Mittelalter oft als Hexe verbrannt, ist sie noch im 20. Jahrhundert häufig das Opfer männlicher Geringschätzung und Gewalt.

2000 Jahre Christentum haben der Gesellschaft keinen Fortschritt gebracht, im Gegenteil. Die einmal bis zu den Griechen und Chinesen hin bekannte und bewunderte Philosophie der Germanen und Kelten versank in kaum fassbarer geistiger Rückständigkeit. Der lebensfeindliche Blut und Opferkult der Christenpriester predigte den Menschen Armut und Leid als göttliche Prüfung, von der sie erst der Tod erlöse. Geblieben ist ein Glaube von kaum fassbarer Kälte und Unmenschlichkeit, dessen Lehrbuch, die Bibel, erfüllt ist von Hass, Gewalt und Völkermord. Verloren ist die Wärme und Menschlichkeit der alten Götter, mit denen sich der Gläubige noch identifizieren konnte. Da wo sie den Menschen nahe standen hat das Christentum nur eines hinterlassen: Leere.

Keine andere Institution als die Kirche hat im Laufe ihrer Geschichte mehr Blut vergossen, wie der erste und zweite Weltkrieg zusammen. Und doch, niemand trägt ihr etwas nach… niemand wagt ein Wort der Kritik. Die Kirche ist heilig und die Worte des christlichen Gottes und seiner Diener sind allein selig machend. Dabei wurden alleine bei der Christianisierung Süd- und Mittelamerikas ca. 70 Millionen Indios ermordet… von den ungezählten Todesopfern kirchlichen Heidenhasses in Europa ganz zu schweigen.

Trotzdem sieht die Kirche bis heute ihr Handeln als „Notwehr gegen Ketzertum, Hexerei und Unglauben“. Niemand fühlt sich schuldig und keiner sucht nach Verständigung. Noch immer sind Heiden die Botschafter des Teufels und noch immer widerfährt ihnen Diskriminierung. Noch in jüngster Zeit stempelt man naturreligiöse Menschen als Neo- Nazis ab und diskutiert offen über Einschränkungen der Glaubensfreiheit.

Quelle: http://www.wodanserben.de/proheidentum.php

Gurß an die einzig wahren gläubigen

TA KI

Kirchen, Glaube, Aberglaube…


16. Honigmann — Treffen in Wemding 10

16. Honigmann — Treffen in Wemding 11

20. Honigmann-Treffen in Thal/Thüringen Nr. 7

Viel Spaß

Gruß an die, die es interessiert

TA KI

 

Germanische Religion


Geschrieben von: Hans von Schubert
wothan

 

Nach dem Ausgleich von Freiheit und Gebundenheit, Persönlichkeits- und Gemeinschaftsbewußtsein strebt das Leben der Germanen. Eben weil er ihn vorfand, hat Tacitus den Römern darin einen Spiegel vorgehalten. Die Forschung hat seiner Zeichnung nicht Unrecht gegeben. Die kleinen Gebilde, die uns bei Tacitus als civitates, „Staaten“, Bürgerschaften, oder später in England, Deutschland, Dänemark als Völkerschafts- oder Gaukönigtümer begegnen, lassen eine Vereinigung von beiden erkennen. Besonders erklärt sich aus jener Doppelheit von Persönlichkeits- und Genossenschaftsbewußtsein das den Germanen eigentümliche, schon von Tacitus angestaunte Gefolgschaftswesen: der freie Anschluß kriegerischer Jungmannen an einen Edeling oder Fürsten auf gegenseitige Treue hin, sie zu Dienst, er zu Unterhalt verpflichtet, er der Hlaford, Lord oder Truhtîn, Scharenführer, sie untereinander „Genossen“, alle zusammen „Bankgenossen“ in derselben Halle, kameradschaftlich, jener aber auf erhöhtem Sitz, dem Hochsitz des Hauses. Es ist die Keimzelle eigentümlicher Bildungen auf dem Gebiete germanisch-deutschen politischen Lebens.

Sehen wir zu, welche Stelle nun der Religion bei solcher allgemeinen psychologischen Anlage zukam.

In den 163 Sprüchen der nordischen Odinsfreunde ist nur wenig von Opfer und Gebet die Rede; auf mangelnde Religion darf man daraus nicht schließen: diese ganze Ethik erscheint ja als Gottesspruch, als Odinsweisheit. Das zähe Fortleben heidnischen Aberglaubens in Deutschland zeigt, daß er einst als Glaube auch hier fest in den Herzen saß. Der am spätesten von den christlichen Franken unterworfene, sprödeste, ungemischteste, von der Wanderzeit unberührt gebliebene Stamm, der der Sachsen, galt den Franken als „allerheidnischster“, „dem Götterkult völlig ergeben“.

Als Sigrid-Brunhild in der nordischen Siegfriedsage, von Sigurd befreit, erwacht, und ehe sie ihm die Weisheitssprüche und Lebensregeln sagt, ruft sie betend aus:

„Heil dir, Tag, und Heil euch, Söhnen des Tags,
Heil dir, Nacht, und Kinder
der Nacht!
Blicket mit milden Augen
hierher auf uns,
gebt uns Sitzenden den Sieg!
Heil euch, ihr Asen, Asinnen Heil,
Heil dir, nährende Erde!
Rede und Menschenklugheit gebt
uns zwei Edelingen
und heilende Hände, solange wir
leben!“

In diesem altnordischen Gebet klingen die verschiedenen Töne zusammen, die sich auch in Deutschland zusammengefunden haben werden. Die Natur lebte dem alten Deutschen wie dem Nordmannen, nur daß bei dem Deutschen Baum und Berg, Quelle und Sumpf eine größere Rolle gespielt haben als Klippe und Meer. Dabei schwankt die Anschauung naturgemäß: einerseits findet sich die Meinung, daß alle Bäume beseelt seien, also auch der Wald, und ein ganzer Hain heilig – noch später bat der Holzfäller den Baum wohl um Verzeihung, wenn er ihn schlagen mußte, und das Abschälen der Bäume war mit schwerster Todesstrafe belegt – dem „Ausdärmen“, das heißt der Darm des Frevlers wurde um die entschälten Stellen gelegt –, andererseits gibt es einzelne ausgezeichnete Bäume, wie der Riesenbaum bei Upsala, wie die Irminsul, das Heiligtum der Sachsen, wie die hessische Donarseiche bei Hofgeismar, die Bonifaz fällte. Ähnlich ist’s auch mit den Quellen. Sie sind alle heilig, aber es gibt die besonders heilige Quelle, wie das Wunder des Süßwasserquells auf dem heiligen Eiland im Nordmeer, Helgoland, das Sacrum der friesischen Völker. Stärker noch und ganz allgemein waren alle Germanen des frommen Staunens voll über die gewaltigen Erscheinungen des Himmels, die Sonne mit ihrer Leuchtkraft, das Gewitter mit seinem Donner, den Wind, von dem man nicht weiß, woher er kommt und wohin er fährt, aber sein Sausen in den Lüften hören wir wohl. Sie boten ihm das Bild der kämpfenden Natur. Nur Totemismus im eigentlichen Sinne in der Form der Tierverehrung findet sich nicht; selbst die Rolle, die das Roß, namentlich bei den Sachsen, spielt, wird man nicht hierhin rechnen können. Das Tier, das er beherrschte oder erlegte, war ihm nicht wunderbar genug.

Über die unbestimmten Vorstellungen schritt die deutsche Phantasie fort zu den bestimmteren von Geistwesen, die entweder gebunden sind an einen Ort in der Natur oder ungebunden durch die Natur schweifen, mit eigenen geheimnisvollen Reichen, über Nixen und Riesen zu Hausgeistern, Elfen, Wichten und Zwergen, in denen die alte Ahnenverehrung weiterlebt. Ist es Zufall, daß sich die Phantasie in Deutschland mit besonderer Liebe der unglaublich kleinen und eben in dieser Kleinheit wunderbaren Wesen angenommen hat und schon eine „Andacht zum Kleinen“ kannte? Sie können sich sogar ganz unsichtbar machen, durch die Tarnkappe, und haben doch wieder einen Kraftgürtel. In ihrer verborgenen, schätzehütenden Geistigkeit sind sie am menschenähnlichsten geworden.

Über dieser Schicht, die im gewöhnlichen Leben beherrschend fortdauerte, wie bei den Griechen und Römern der Dämonenkult, sehen wir den Glauben an persönliche, von der Naturbasis halb oder ganz gelöste Götter sich erheben. Axel Olrik hat in seinem schönen Buch über „Nordisches Geistesleben“ dargelegt, wie den ganzen nordischen Mythus der Gedanke des Kampfes der Riesen gegen die Götter durchzieht. Das ist doch nur ein Niederschlag des allgemeinen religionsgeschichtlichen Vorgangs, wie er sich bei den Griechen im Mythus des Titanen- und Gigantenkampfes gegen die Olympier ähnlich findet. Die lichteren Götter des Himmels, die Bringer, Erhalter, Segner der menschlichen Kultur, haben sich zu behaupten gegen die dunkleren Gewalten der Erde, die Zeit der Erdgebundenheit weicht. Das ganze Dasein erscheint ins Lichtere gehoben. Himmelsgötter sind Tyr oder Ziu (wohl die alte, indogermanische Gottheit des indischen Dya¯us, die auch in Zeus, Jupiter steckt), Thor-Donar der Gewitter-, Odin-Wodan der Sturmgott, auch Baldur, er in den Merseburger Heilsprüchen für Deutschland bezeugt ist; Nerthus, die weibliche Erdgottheit, die Fruchtbarkeit, die Gattin des Frey, des Wachstumsgotts, bei den Friesen und an der See heimisch – Götter des Gerichts und der Ehe, der Volksgemeinschaft und des Hauses, also der verschiedenen Seiten der Kultur, aber die wichtigste, die ersten drei, doch Götter des Kriegs zugleich. Als einen Kampf der erhaltenden Mächte gegen die zerstörenden sah der Germane das Leben an, auch das Leben seiner Götter: was sich für uns als ein Austausch der verschiedenen Göttergruppen gibt, stellte sich ihnen als Kampf dar. Durch einen Kampf der Asen und Wanen sahen sie die Götterscharen zusammentreten, durch einen Kampf gegen die Mächte der Finsternis sich behaupten. Auch Loki, der Gott des Feuers, war in ihre Gesellschaft erhoben: das Feuer verzehrt, aber erhält auch. Doch stammte Loki von unten. Und hier setzte das Verhängnis an. Die Lohe konnte von unten aufschlagen und die Himmelsburg vernichten in dem Endkampf, in dem die Muspelsöhne, die Riesen, erscheinen, die Götter aber ihr Gefolge aufbieten. Denn aus der Hel, der Unterwelt, ist die Walhalla geworden für die Schlachttoten, die doch den Tod nicht mehr sehen, sondern von der Walstatt durch die Walkyren in die ewige Kriegerhalle geleitet werden. Das ist die Gefolgschaft der Götter, das sind die Tapfersten der Tapferen, die Einherier.

„Thunaer ende Wodan ende Saxnot“ (das ist vermutlich Tyr oder Ziu) „und allen Unholden, die ihre Genossen“ sind, mußten die sächsischen Täuflinge abschwören. Auch dieser deutsche Götterhimmel war also reich, aber Donar und Wodan standen voran. Auch zwischen ihnen ist ein Kampf, der erstere der nordische Hauptgott, der andere mehr den Westgermanen eigen, jener die Kraft, dieser den Verstand vertretend, jener doch auch bei den abgeschlosseneren Sachsen noch an erster Stelle, dieser da, wo der Verkehr den Sinn geweckter gemacht hatte, zum Beispiel auf dem Heiligenberg bei Heidelberg an Stelle des Merkur von kimbrischen Legionären verehrt. Beide aber stehen nun nebeneinander: Thor-Donar mit dem Unterton des Rohen, Tölpelhaften, aber Guten und Wohltätigen, der Freund der Menschen, also der Gott des sittlich-rechtlichen Gemeinschaftslebens – Odin-Wodan, schmiegsam und veränderlich wie der Wind, mit dem Unterton des Schlauen und Listigen, der Lehrer nicht nur des Guten, sondern auch des Nützlichen, des privaten Vorteils, der individuellen Religion im guten und schlechten Sinn. Wodan siegte auf der ganzen Linie, seit er den Menschen die ersten Runen ritzte und sie den Zauber der heimlichen Sprüche lehrte, mit denen man die Dinge zwingen kann. Die angelsächsischen Könige alle schrieben ihre Abkunft von ihm her, und selbst im Norden wurde er zum Vater der Asen, der Götter, zum Allvater. Hier erst wird etwas von „Urheberreligion“ erkennbar. Man spürt den inneren Streit und den Ausgleich der beiden am Anfang ausgewiesenen Neigungen in der Seele des Germanen: Gemeinschafts- und Persönlichkeitsbewußtsein, Gemeinschafts- und Persönlichkeitskultur.

tinghaug1

„Ich entsage allen Teufelsworten und -werken, Donar, Wodan und Saxnot“, gelobten die Sachsen bei der Taufe. Sie wußten sich also mit Worten und Werken an ihren Dienst gebunden. Rudolf von Fulda hielt die Schilderung aus der Germania des Tacitus (c.10) noch immer für zutreffend, wonach die Deutschen nichts taten, ohne den Willen der Götter zu erkunden, in Los und Orakel, bei Gericht und vor der Schlacht. Das Gemeinschaftsleben, das Recht war geheiligt durch Religion, beide gebunden an heiligen Wortlaut und strenge Form der Handlung. In der Volksversammlung, dem Thing, hat das Opfer seine Stätte, wird der Neiding, der Frevler, den Göttern geopfert von den Priestern des Volks, indem er an einen Baum des heiligen Hains gehängt wird, wie die feindlichen Gefangenen, die, dem Gotte geweiht, dort „baumelten“ – es ist durchaus mit dem Volke unlösbar verwachsene Religion, in der zuletzt auch Bilder und Tempel und frohe Götterfeste zu bestimmten Zeiten, zum Teil mit Umfahrten, als Feste des Volkes nicht fehlten. Wir können schon der taciteischen Schilderung entnehmen, daß den edeln und fürstlichen Geschlechtern des Volkes die Priester entnommen wurden. Das stimmt zu der allgemeinen Beobachtung, daß Königtum und Priestertum in der Wurzel etwas gemein hatten. Wie das Familienoberhaupt, der Hausherr, die Herdgenossen auch beim Opfern vertritt, so der fürstliche Edeling, dessen Haus- und Sippenwirtschaft sich zur Volksherrschaft erweitert hat, die Volksgenossen. Denn auch das häusliche Priestertum des Familienvaters, das durch Tacitus und später aus dem Norden bezeugt ist, wird in Deutschland anzunehmen sein, so wenig wir hier davon wissen, so wenig wir namentlich von einer deutschen Parallele zu den nordischen Privat- oder Eigentempeln unmittelbare Kunde haben.

Nun sucht der Mensch, nachsinnend, die Geschichte und das Wesen der Dinge zu durchdringen. Am Anfang schon gaben die Götter den ersten Menschen Seele und denkenden Geist, so heißt es in der Völuspa. Die ganze Welt ist wie ein großer Baum, eine Weltenesche, der heiligste aller heiligen Bäume, dessen Wipfel in den Himmel ragt und dessen Wurzeln bis zu Riesenreich und Unterwelt gehen, in dessen Krone Odins Windroß weidet und an dessen Fuße die Götter selbst ihr heiliges Recht finden im Thing. Hier aber sitzt an ewiger Quelle, am Born des Lebens das Schicksal, die Wurd, und legt des Lebens Lose den Menschenkindern. Und hier liegt auch verborgen Heimdals Horn, des Himmelswächters, das einst ertönen wird, wenn die Riesen anstürmen zum Endkampf. Denn noch weiter und tiefer sieht der Seherin Auge – „Könnt ihr weiteres verstehen?“ Die Götter auch sind dem Schicksal verfallen, sie selbst sind nicht das letzte Wort. Es kommt die Stunde, da sich die gebändigten Elemente der Welt empören, das Meer, die große Schlange, die das Erdreich umringelt, sich aufbäumt gegen Sonne und Sterne und Wind und Donner. Und das entfesselte Chaos, der Fenriswolf, fällt den Göttervater; der aber wird gerächt durch den Sohn; Thor und der Midgarddrache, Gewitter und Meer töten sich gegenseitig. Den sicheren Untergang vor Augen kämpfen die Götter bis zur Vernichtung – die Sonne versinkt, und die Lohe schlägt über alles empor. Der Weltenbaum zittert.

Aber an der Wurzel an heiliger Quelle sitzt das Schicksal und hält ihn bei frischem Grün. Eine neue Erde steigt aus der Flut. „Über schäumenden Fällen schwebt der Adler – Fische fängt er an felsiger Wand“. „Auf unbesätem Acker werden Ähren wachsen“, alles Böse schwindet, denn Baldur erscheint mit anderen lichten Asen – „Könnt ihr weiteres verstehen?“ „Einen Saal seh’ ich stehen – die Sonne überstrahlt er – mit Golde gedeckt auf Gimles Höhen: – dort werden wohnen wackere Scharen (d. i. eine neue Gefolgschaft) – und ein Glück genießen, das nimmer vergeht.“

Das ist die tiefsinnige Religionsphilosophie im Munde einer Seherin, sicher in den Grundzügen auch den Deutschen nicht fremd, die von der Wurd – Meotod nannten sie die alten Sachsen – und den Muspelsöhnen und dem letzten Streit wohl wußten. Man kann denken, daß auch eine deutsche Veleda ähnliches weissagte. Keine klare Weltendeutung, aber eine gewaltige Weltanschauung in unerhört kühn hingesetzten sich jagenden Bildern, eine germanische Apokalypse, an deren Ende doch auch ein neuer Himmel und eine neue Erde und eine neue Himmelsburg stehen, der Sieg der sittlichen Ordnung über das Chaos der Elemente.

Quelle: http://www.asatru.de/nz/index.php?option=com_content&view=article&id=144:germanische-religion&catid=5:kultur&Itemid=26

Gruß an die Ahnen

TA KI

Die Christianisierung


Geschrieben von: Dr. Edmund Mudrak

Die Einführung des Christentums bei den Germanen gewinnt in der Erörterung der Gegenwart eine immer noch steigende Bedeutung. Eine Zeit, deren Lebensgefühl weitgehend durch die Übernahme fremden Zivilisationsgutes bestimmt wird, muß sich notgedrungen mit einer Erscheinung auseinandersetzen, die, aus der Fremde kommend, eine starke Umwälzung auf wichtigen Lebensgebieten hervorgerufen und den Willen zur Erhaltung der Eigenart geschwächt hat. Ursachen, Verlauf und Wirkung der Christianisierung werden denn auch von sehr verschiedenen Standpunkten aus beurteilt und sehr verschieden dargestellt, wobei sich in manchen Fällen eine gewisse Schematisierung, in anderen Fällen wieder Verallgemeinerungen feststellen lassen, die von wirklichen oder vermeintlichen Einzelerscheinungen bei verschiedenen germanischen Völkern Schlüsse auf den gesamten Vorgang der Christianisierung zu ziehen trachten1 .

 

Ein solches Verfahren ist um so bedenklicher, als wir es nicht nur mit einem räumlich sehr weit ausgedehnten Geschehen zu tun haben, sondern auch mit einer viele Jahrhunderte währenden Dauer und darüber hinaus mit sehr verschiedenen inneren Voraussetzungen. Zur Zeit der Annahme des Christentums leben manche germanische Völkerstämme wie die Sachsen und Friesen, die Dänen, Norweger und Schweden in seit langer Zeit von ihnen besiedelten Wohnsitzen und haben ihre angestammten Lebensformen in mehr oder minder hohem Maße beibehalten, während andere, wie vor allem die Ostgermanen, aber auch die Franken, in immer erneuten Wanderungen ihre alte Heimat weit hinter sich gelassen haben, und viele von ihnen haben den ursprünglich strenge eingehaltenen Grundsatz der volksmäßigen Geschlossenheit und der damit verbundenen Abwehr fremder Mischungen aufgegeben oder waren doch im Begriffe, das zu tun.

Die Einführung des Christentums beginnt im 3. und 4. Jahrhundert bei den gotischen Stämmen an der Donau und auf der Krim, ohne daß wir in der Lage wären, diese Vorgänge von ihrer ersten Wurzel an genau zu verfolgen. Das ist um so bedauerlicher, als nach unverdächtigen Zeugnissen die ersten Träger der Mission zum Teil Kleriker waren, die aus Kleinasien stammten und als Kriegsgefangene ihre Heimat hatten verlassen müssen. Eine solche Wirkungsmöglichkeit fremdstämmiger Unfreier ist mit den Grundsätzen des germanischen Staats- und Gesellschaftslebens unvereinbar. Eine schwere Erschütterung dieser Grundsätze ist auch daraus zu erschließen, daß Wulfila, der als geistiger Führer die Hinwendung zum Arianismus bewirkte und als Bibelübersetzer hervorragende Bedeutung hatte, mindestens von einem Elternteile her, wenn nicht überhaupt, ebenfalls kleinasiatischer Herkunft war; die Abstammung seiner Vorfahren aus Sadagolthina bei Parnassos zeigt auf jeden Fall, daß der Aufstieg eines Mannes von zum mindesten nicht rein gotischer, vielleicht aber überhaupt fremder Herkunft zu hoher Bedeutung durchaus möglich war2.

Abgesehen von den aus diesen Verhältnissen zu erschließenden Erschütterungen der angestammten Lebensordnung, die nicht ohne Wirkung auf die weltanschauliche Haltung geblieben sein können, sehen wir überdies, daß die Bekehrung auch ihre politische Seite hatte. In die Streitigkeiten zwischen Athanarich und Fritigern mischte sich der Arianer Valens, und seine Hilfe führte zum Siege des Fritigern. „Dieses Ereignis ward der Anlaß, daß viele von den Barbaren Christen wurden, denn Fritigern nahm zum Dank für die ihm gewährte Hilfe den Glauben des Kaisers an und veranlaßte seine Leute dasselbe zu tun“, sagt Sokrates 3, und fügt hinzu, daß Athanarich sich scharf gegen die auch auf seinen Bereich ausgedehnte Mission wendete, deren politische Hintergründe unverkennbar sind: auf der einen Seite die Anlehnung an Ostrom, verbunden mit der Annahme des Christentums, die von der Führung, nicht vom Volke ausging, auf der anderen Seite die Ablehnung dieser Politik, die sich folgerecht auch gegen die Einführung des Christentums wendete „in der Überzeugung, daß der Glaube der Väter verfälscht würde“, wie Sokrates ausdrücklich bekundet.

Athanarichs Kampf gegen das Christentum hatte keinen dauernden Erfolg, und nicht nur die Westgoten nahmen das Christentum an, sondern von ihnen ging auch der Anstoß zum Glaubenswechsel vieler anderer Völker aus, die alle, ihrem Beispiele folgend, das Christentum nicht in der orthodoxen, sondern in der arianischen Form annahmen. Ostgoten, Wandalen, Gepiden, Rugier und Heruler wurden Arianer, und bald wurde der Kreis der ostgermanischen Völker überschritten. Während die Übernahme des Arianismus durch die Langobarden vielleicht durch die Rugier vermittelt wurde und auf jeden Fall im Einvernehmen mit dem Königsgeschlechte vor sich ging, das mit christlichen Herrschern verschwägert war 4, ging die Bekehrung der spanischen Sueven von den Westgoten aus und begann auch hier mit dem Übertritte des Herrscherhauses. Im Jahre 465 tritt das mit dem westgotischen arianischen Königshause verschwägerte suevische Fürstenhaus, das vorher orthodox gewesen war, zum Arianismus über, und diesem Übertritte folgt der des Volkes, wobei der Galater Ajax, der vorher bei den Westgoten Galliens tätig gewesen war, unter tatkräftiger Unterstützung durch den König die Bekehrung durchführte 5.

Die Übernahme des arianischen Christentums beginnt also, soweit wir sie verfolgen können, bei den Fürstenhäusern, nicht aber bei den breiten Schichten des Volkes. Die politische Bedeutung dieser Tatsache wird noch durch den religiösen Gegensatz erhöht, der sich dadurch zur unterworfenen römischen Bevölkerung ergab und die bestehenden Gegensätze wesentlich erhöhte, bekämpften doch die beiden Formen des Christentums einander auf das schärfste. Die Regierung des großen Theoderich in Italien wird durch diesen Kampf ganz wesentlich beeinflußt, und so ist es verständlich, daß Theoderich sich bemühte, den Frankenkönig Chlodwig ebenfalls zur Annahme des Arianismus zu bewegen. Chlodwig aber hatte andere Pläne, und sein Entschluß zur Annahme des orthodoxen Christentums stand aus mehreren Gründen fest. Seine Politik diente nicht der Aufrechterhaltung der Schranken zwischen Germanen und Romanen, sondern deren Beseitigung, und überdies hatte er entscheidende Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn, vor allem mit den arianischen Westgoten vor, bei denen ihm der Gegensatz zwischen Katholiken und Arianern wichtige Hilfe leisten konnte. Er hatte die Katholikin Chrodechild, eine Nichte des Burgunderkönigs Gundobad, geheiratet, ließ zu, daß seine Söhne getauft wurden, und bemühte sich um die Gunst des Klerus. Der siegreiche Ausgang des Kampfes gegen die Alemannen gab den Anlaß, auch persönlich das katholische Christentum anzunehmen 6, und darin folgten ihm zahlreiche Franken aus edlem Geschlechte.

Chlodwigs Haltung läßt deutlich erkennen, daß er sich ausschließlich von politischen Rücksichten leiten ließ, wenngleich die geistliche Geschichtschreibung sich bemüht, Beweggründe und Tatsachen im Sinne der kirchlichen Auffassung zu verschieben, und besonders in der Alemannenschlacht ein Wunder geschehen läßt, das den bis dahin das Christentum angeblich scharf ablehnenden Chlodwig plötzlich diesem geneigt gemacht habe. Die Folgen des Übertrittes bestehen darin, daß die für die zukünftige politische Entwicklung entscheidende Macht nicht arianisch, sondern katholisch wird, denn wenn auch Chlodwig, soweit wir darüber unterrichtet sind, keine Gewaltmaßnahmell zur Annahme des Christentums durchführte, so war nun doch ein wertvoller Stützpunkt für die Ausbreitung des katholischen Christentums gewonnen. Eine wesentliche Voraussetzung hierfür war die schon berührte Ausgleichspolitik zwischen Germanen und Romanen, durch die die Schranken zwischen den beiden Völkern immer mehr beseitigt wurden, was schließlich zur Romanisierung des Westfrankentums führte.

chlodwig

Auch bei den Baiern und Alemannen, in Thüringen und im Elsaß kommt es zur Annahme des katholischen Christentums, wobei die Herrschergeschlechter den Anfang machen. Der Vorgang der Christianisierung wurde zum Teil dadurch gefördert, daß er sich auf ehemaligem römischem Reichsboden abspielte und durch alte Organisationsreste aus früherer Zeit unterstützt wurde. Der eigentlichen Bekehrungstätigkeit durch die Mission, die bezeichnender Weise gar nicht von Rom ausgeht, sondern ohne Zusammenhang mit dem Papste von Iren betrieben wird, kommt zunächst nur eine ganz untergeordnete Bedeutung zu. Daß auch sie mit Widerständen zu kämpfen hat, zeigt die Hinrichtung Kilians bei Würzburg im 8.Jahrhundert; im übrigen konnte die irische Mission nicht verhindern, daß der katholische Glaube dem Verfalle preisgegeben war und durch Aufnahme verschiedener Elemente zu einer Mischreligion wurde.

In dieser Lage setzte eine neue Bewegung ein, die für die zukünftige Entwicklung höchste Bedeutung hatte und weder aus dem Lande selbst noch unmittelbar aus Rom kam, sondern ihren Ausgang von England nahm.

Auch in England hatte das bei der vorgermanischen Bevölkerung aus der Zeit der römischen Herrschaft noch andauernde Christentum seine ersten Stützpunkte am Königshofe gefunden. Wie bei den Sueven und bei den Franken beginnt die Christianisierung damit, daß der König eine Katholikin zur Gattin nimmt. Ethelbrecht von Kent heiratete Bertha, die Tochter des Königs Charibert von Paris, die einen Priester in ihre neue Heimat mitbrachte und dort einen katholischen Gottesdienst einrichtete. So wurde Kent der erste Stützpunkt für die von Gregor ausgehende und durch Augustin betriebene Mission, die 596 einsetzte. Die Entwicklung ging verhältnismäßig schnell vonstatten, 601 wird Ethelbrecht katholisch, und wenn es auch nach seinem Tode zu schweren Rückschlägen kam, so gingen die so geschaffenen Ansatzpunkte dennoch niemals mehr verloren. Zunächst griff das Christentum nach Northumbrien über. Wieder steht am Beginne eine Heirat. König Edwin heiratete 625 Ethelbrechts Tochter Ethelberga, und schon 627 trat er zum Christentum über. Dieser Vorgang und seine Darstellung durch die Geschichtsschreibung sind aus verschiedenen Gründen lehrreich. Ähnlich wie Konstantin angeblich durch den siegreichen Ausgang einer Schlacht zum Christentum geführt worden war und Chlodwig infolge eines in der Alemannenschlacht abgelegten Gelübtes die Taufe genommen haben soll, soll auch Edwin seinen Übertritt vom Ausgange des Kampfes gegen die Westsachsen abhängig gemacht haben. Da auch sonst der Sieg des christlichen Heeres über seine nichtchristlichen Feinde als göttliche Fügung hingestellt wird 7, liegt hier offenkundig eine feste Tradition der legendären Geschichtsschreibung vor, deren Wurzeln ebenso außerhalb der Wirklichkeit wie des germanischen Bereiches liegen. Im übrigen soll der Beschluß zur Annahme des Christentums in einer Versammlung gefaßt worden sein, von der Beda berichtet, daß ihr außer dem Missionar Augustinus auch ein Oberpriester namens Coifi beigewohnt habe, der gegen das für den Priester geltende Roß- und Waffenverbot hoch zu Roß auf das bisher von ihm verwaltete Heiligtum einen Speer abgeschleudert habe als Zeichen seiner freudig bekundeten Bereitwilligkeit, Tempel und Altäre zu zerstören 8. Nun ist weder eine hierarchisch gegliederte Priesterschaft noch ein Roß- und Waffenverbot germanisch, der Name Coifi ebenfalls nicht, und am wenigsten die Gesinnung, die aus der gesamten Schilderung des Geschehens spricht; in Bedas Bericht hat also eine ganze Reihe von nichtgermanischen Zügen Aufnahme gefunden, und entspricht er wenigstens in seinen Grundzügen den Tatsachen, dann ist er ein Beleg dafür, daß die Kultur bereits stark von nichtgermanischen Zügen durchsetzt war, was sich vor allem in der Gesamthaltung des Königs und seiner Umgebung ausdrückte.

Freilich ist auch mit Edwins Übertritt die Sache des Christentums nicht gewonnen, Keadwalla von Wales und besonders Penda von Mercien erwiesen sich als gefährliche Feinde, und auch nach dem Siege Oswalds über Keadwalla – Oswald soll übrigens vor der Schlacht gegen diesen ein hölzernes Kreuz aufgerichtet haben, auch sein Sieg über seinen nichtchristlichen Feind wird demnach als im Zeichen des Kreuzes errungen hingestellt – bedrohen schwere Kämpfe die Vertreter des Christentums und damit dieses selbst mit dem Untergange: 642 bedeutet Pendas Sieg über Oswald den Zusammenbruch der Kirche im Norden. Als endlich diese Gefahr nach schweren Wechselfällen gebannt ist, muß noch der Anspruch Roms gegen das schottisch-irische Christentum durchgesetzt werden. 673 ist dieser Kampf zugunsten Roms entschieden, was für den weiteren Verlauf der Bekehrung von entscheidender Bedeutung war.

Vom Ausgange des 7. Jahrhunderts an sind nämlich Angelsachsen Träger einer auf dem Festlande entfalteten Missionstätigkeit, die zum Unterschiede von den früheren Versuchen im Einvernehmen mit dem Frankenherrscher Pippin und mit dem Papste arbeitet. Als Wilibrord von 690 an unter fränkischem Schutze versuchte, die Friesen zu bekehren, zeigte sich allerdings, daß seine Erfolge nicht weiter reichten als die fränkische Macht; der Friesenkönig Redbad lehnte das Christentum scharf ab, und die im Sinne der allgemeinen christlichen Übung durchgeführte Schändung des Heiligtums auf Fositesland kostete Wilibrord fast das Leben 9.

Als Gehilfe Wilibrords hatte Wynfrith seineTätigkeit begonnen. 719 holte er Weisungen aus Rom ein, und 722 begann er, zum Bischofe geweiht und mit dem Namen Bonifaz begabt, selbständig zu missionieren. Er suchte zunächst Gebiete auf, wo ihm zum Unterschiede von Friesland staatlicher Schutz sicher war. Er begann in Hessen und Thüringen und richtete 738 in Bayern die kirchliche Organisation auf, und zwar auf Einladung des Herzogs Odilo, so daß also auch über dieser Tätigkeit der staatliche Schutz waltete. Die römische Kirche hat ihm vor allem die mit zäher Folgerichtigkeit erreichte Durchführung ihrer Grundsätze zu danken, die dem Christentum in Deutschland neue Grundlagen gab. Als er sich jedoch wieder nach Friesland wagte, wo er nach den Worten seines Biographen fanatisch den heimischen Glauben bekämpfte und „die Götzenbilder zerschmetterte“ – eine Übung, von der uns die Erzählung von der Fällung der Eiche zu Geismar einen gewissen Begriff vermittelt – wurde er 754 erschlagen10. Die Friesen setzten auch den erneuten Missionsbestrebungen Willehads und Liudgers entschiedenen Widerstand entgegen, und beide mußten fliehen. Erst nach der Einverleibung Frieslands in das Frankenreich konnte Liudger 786 zurückkehren und infolge der nunmehr grundsätzlich geänderten Voraussetzungen die Annahme des Christentums erreichen.

Bekannt ist der harte Kampf, in dem sich die Sachsen sowohl der politischen Unterwerfung als auch der Einführung des Christentums widersetzten. Karls durch zweiundreißig Jahre, von 772 bis 804, andauernder Krieg, der durch den stets erneuten Widerstand der Sachsen immer wieder aufflammte, endete schließlich mit der Durchsetzung seiner Ziele, wobei die Annahme des Christentums durchaus äußerlich blieb. Die scharfen Bestimmungen des Sachsengesetzes zeigen ebenso wie die kirchlichen Verbote, daß nur äußerer Druck, nicht aber innere Überzeugung zu Annahme und Beibehaltung des Christentums geführt hatte.

So wenig wie Friesen und Sachsen waren die skandinavischen Völker dem Christentum zugänglich. Die ersten, von Deutschland ausgehenden Missionsversuche blieben ergebnislos, und Wilibrord, der um 700 nach Dänemark reiste, blieb der Erfolg ebenso versagt wie den späteren, von Ludwig dem Frommen unterstützten Missionsversuchen, die 831 endeten. An dieser grundsätzlichen Lage änderten auch spätere, bald wieder verloren gegangene kleine Erfolge nichts, bis endlich der Sieg Heinrichs I. über Gnupa von Schleswig von 934 einen völligen Umschwung herheiführte. Gunpa mußte sich taufen lassen, überdies aber dulden, daß zwei Jahre später der Hamburg-Bremer Erzbischof Unni seine Missionstätigkeit begann. Unni beschränkte seine Tätigkeit nicht auf Schleswig, sondern begab sich auch nach Jütland, wo er Harald Blauzahn, der damals noch nicht König war, innerlich für das Christentum gewonnen haben soll. Als Harald später zur Herrschaft kam, setzte er sich für den neuen Glauben ein, so daß der Stein von Jaellinge verkündet, er habe die Dänen zu Christen gemacht. Aber auch hier zeigte sich bald, daß der neue Glaube nicht im Herzen des Volkes lebte, sondern als politische Angelegenheit den Schwankungen der Politik unterlag. Als sich Svend Gabelbart gegen seinen Vater Harald wendete, geriet das Christentum in große Schwierigkeiten, weil Svend sich dieser Religion nicht angeschlossen hatte. Adam von Bremen spricht von „Störungen“ des Christentums und sagt ausdrücklich: „Plötzlich also machten die Dänen eine Verschwörung, sagten dem Christentum ab, setzten Svend zum König ein und sagten Harald Krieg an“ (II, 27). So kamen für das Christentum von 986 an schwere Zeiten, und wenn sich auch Svend Gabelbart in seinen letzten Jahren selbst dem Christentum zuwendete, so traten grundlegende Änderungen doch erst unter seinem Sohne Knud ein, der England erobert batte und an der Spitze der englischen Kirche stand. Nach englischem Vorbilde reformierte er auch die dänische Kirche und setzte in Dänemark zum begreiflichen Mißfallen des Hamburger Erzbischofes Unwan aus England stammende Bischöfe ein. Hamburg errang dann später doch noch das Übergewicht, bis zu Beginn des 12. Jahrhunderts in Lund ein Erzbistum für den gesamten Norden begründet wurde und die kirchliche Organisation beendet werden konnte.

Stand die Christianisierung Dänemarks von ihren Anfängen an in engem Zusammenhange mit der Reichspolitik und dem Hamburg-Bremer Missionszentrum, so trat bei der Bekehrung Norwegens die Bedeutung Englands in den Vordergrund. Im Laufe der Wikingerzüge war es zu zahlreichen Berührungen der Norweger mit diesem Lande gekommen, die nach England, Schottland, Irland und den Inselgruppen führenden Wikingerzüge hatten besonders im 10. Jahrhundert zahlreiche Mischheiraten zwischen norwegischen und irischen Geschlechtern zur Folge, und der in England am Hofe Aethelstans erzogene Hakon, Harald Haarschöns Sohn, der dort als Kind die Taufe empfangen hatte und 933 die Herrschaft in Norwegen übernahm, versuchte nach einer Reihe von Jahren, in denen er sich im Lande den nötigen Anhang gesichert hatte, dem Christentum zum Sieg zu verhelfen. Dieses Unternehmen scheiterte am entschlossenen Widerstande der Bauern, die ihm mit Absetzung drohten, und das einmal gescheiterte Unternehmen wurde nie mehr wiederholt, ja es scheint, daß die Haltung des Volkes ihren Eindruck auf Hakon nicht verfehlt hat. Er hatte in seinem Gefolge Anhänger der heimischen Weltanschauung wie den Skalden Eyvind, und als er nach der siegreichen Schlacht von Fitje seinen Wunden erlag, gestattete er ausdrücklich, man möge ihn nach der althergebrachten Sitte beerdigen, wie er sich überhaupt seinen letzten Worten nach der Tatsache bewußt war, daß er kein christliches Leben im Sinne der Kirche geführt hatte. Diese Haltung ist die Grundlage für Eyvinds vielbesprochenes Preislied auf den toten König, nach dem dieser als siegreicher Held zu Odin nach Walhall eingeht.

auch mit dem gesamten Heere, das ihm aus der Heimat gefolgt war, taufen lasse, und diese Bedingung nahm Erich an – auch das ein Beispiel für die ausschließlich politischen Beweggründe des Glaubenswechsels. Als die Gunnhildsöhne die Herrschaft in Norwegen antraten, vermochten sie nicht, das Christentum auszubreiten und mußten sich damit begnügen, Heiligtümer zu vernichten und Festesfeiern des Volkes zu stören; der einzige Erfolg dieser Handlungsweise war, daß sie sich große Feindschaft zuzogen.

Die Lage änderte sich erst, als Olaf Tryggvason 995 König in Norwegen wurde. Er selbst war auf den Scillyinseln Christ geworden, und Snorri erzählt, deutlich legendäre Züge einfügend, ein Wahrsager habe Olaf seine künftige Rolle als Bekehrer vorausgesagt. Wie ernst es Olaf damit war, zeigt sein seinen engsten Vertrauten kundgetaner Entschluß, das Christentum überall in Norwegen durchzusetzen oder zu sterben. Wirklich beginnt er unverzüglich sein Werk. Mit großem Machtaufgebot zieht er von Landschaft zu Landschaft und zwingt die Bauern, die ihm infolge dieses Vorgehens im entscheidenden Augenblick stets weit unterlegen sind, durch scharfe Drohungen zur Annahme des Christentums. Diese Vorgänge sind ein deutliches Beispiel dafür, daß die Taufe ausschließlich durch die rücksichtslos eingesetzte staatliche Macht erzwungen wird.

So wie in Norwegen wurde das Christentum auch auf den Faröern und den Orkaden, auf den Shetlandinseln und auf den Hebriden durchgesetzt, und auch die Annahme des Christentums auf Island durch den Alldingsbeschluß des Jahres 1000 ist das Werk Olaf Tryggvasons.

Auf Island bestand von vornherein eine andere Lage als im Mutterlande. Als die Landnahme von Norwegen her begann, ausgelöst durch das Vorgehen Harald Haarschöns, verscheuchte der nunmehr einsetzende Zustrom von Menschen die bisherigen Bewohner, die dort vor allem die Einsamkeit gesucht hatten, nämlich irische Anachoreten. Immerhin scheint ein gewisses irisches Element auf Island zurückgeblieben zu sein, wenngleich sich nicht mit Sicherheit feststellen läßt, woher die irischen Einsprenglinge in Menschentum und Kultur des Landes stammen. Die Landnahmemänner kamen überdies nicht nur aus Norwegen, sondern zum Teile auch aus England, und zwar als Christen, wie die berühmte Unn, die sich besondere Achtung erworben hat. Dieses völlig auf sich gestellte Christentum starb nach und nach nahezu aus, auch die Nachkommen der Unn gaben es auf, und so blieb wenig mehr als die Erinnerung daran übrig. Diese an sich bedeutungslosen Reste gewannen an Gewicht, als die Mission nach Island gebracht wurde. Hinter diesen Bekehrungsversuchen stand Olaf Tryggvason, der das ganze Gewicht seiner Persönlichkeit dafür einsetzte, junge Isländer von guter Herkunft, die im Sinne der ständig gepflegten Sitte Norwegen besuchten, für die neue Religion zu gewinnen 11, aber auch Missionare auf die Insel sandte, wo sie zwar Erfolge erzielen konnten, aber keine Änderung der Gesamthaltung zu bewirken vermochten, so daß sie ihr eigentliches Ziel, die Verchristlichung des Staates, nicht erreichten. Ihr Verhalten erregte argen Anstoß, und ein Priester namens Dankbrand mußte wegen Totschlägen sogar geächtet werden. Als Olaf Tryggvason die Fruchtlosigkeit seiner Bemühungen erkannte, ließ er die jungen Isländer, deren er in Norwegen habhaft werden konnte, festnehmen und drohte, sie töten zu lassen. Da legten sich zwei christliche Isländer ins Mittel: sie versprachen, eine Änderung im Verhalten der Isländer herbeizuführen, und als sie auf Island angekommen waren und die gesamte Frage auf dem Allding zur Sprache brachten, erkannte man die Unhaltbarkeit der eigenen Lage. Der Gesetzessprecher, dem man die Entscheidung überlassen hatte und dessen Überlegungen durch Bestechung im christlichen Sinne beeinflußt worden waren, entschied für die Annahme des Christentums.

Innere, weltanschauliche Gründe lagen demnach der Annahme des Christentums weder in Island noch im Mutterlande zugrunde, und gerade das Beispiel der Insel zeigt, daß das Christentum einzelner für die Haltung der Gesamtheit belanglos blieb. Daß Norwegen nur äußerlich christlich war – so mancher Norweger hatte das Christentum auch weiterhin abgelehnt, und selbst grausamste Folterung, die wiederholt berichtet wird, vermochte den Übertritt nicht herbeizuführen – , zeigt sich auch daran, daß nach Olaf Tryggvasons Tode Olaf der Heilige wieder mit den schärfsten Mitteln vorgehen mußte, um das Christentum in seinem Lande zu sichern.

Bekehrungsversuche in Schweden, die in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts einsetzten und teils von Deutschland, teils von Dänemark aus gemacht wurden, versagten zunächst. Olaf Trvggvason veranlaßte, daß sich Rögnvald von Gautland taufen ließ, und auch Olaf Schoßkönig trat zum Christentum über. Vom Missionszentrum in Hamburg aus wurde in den Jahren 1043 – 1071 die Bekehrung Gautlands betrieben, aber die schwedischen Kernlande blieben vom Christentum frei, selbst in Gautland gerät der neue Glaube ins Wanken, wenn einmal der christliche König an Macht einbüßt, und noch im 12. Jahrhundert unternimmt Sigurd Jorsalafar einen Kriegszug nach Schweden mit der Begründung, das Volk dort müsse christlich gemacht werden, weil es samt seinen Königen, von denen ausdrücklich Blot-Sveinn und Eirikr in arsaeli genannt werden, vom Christentum nichts wissen wolle.

Dieser gedrängte Überblick läßt zunächst mit Sicherheit erkennen, daß an keiner Stelle und zu keiner Zeit das Christentum als Volksbewegung den Staat erobert hat, sondern daß es überall im Einvernehmen mit der staatlichen Macht zur Herrschaft kam, wofern es nicht dem gesamten Staate von außen her aufgezwungen wurde. Die Schwierigkeiten für die Durchsetzung des Christentums waren allerdings sehr verschieden. Es haben sich Fälle gezeigt, in denen der Taufe des Königs und seiner Familie die einer großen Zahl von Volksangehörigen folgte. Darunter gibt es allerdings Erscheinungen besonderer Art, wie etwa die Taufe des Erich Blutaxt und seines Heeres, dessen wurzellos gewordene Angehörige weltanschaulich ziemlien gleichgültig gewesen sein mögen, so daß es ihnen nur darum ging, Nutznießer der durch die Taufe zu gewinnenden Machtstellung des Königs zu werden.

Sehen wir von solchen durch besondere Umstände gekennzeichneten Sondererscheinungen ab, so läßt sich schon aus der Beobachtung der äußeren Vorgänge bei der Bekehrung ein Urteil über die für sie gewöhnlich angeführten Gründe gewinnen. Man hat als solche – und das ist die folgenschwerste Behauptung, weil sie die Annahme des Christentums als eine innere Notwendigkeit hinstellt – inneren Verfall der germanischen Weltanschauung als tiefsten Grund angegeben. An Bedeutung kommt dieser Begründung die Erklärung nahe, das Christentum habe infolge seiner höheren Art seine Überlegenheit bewährt und den Sieg errungen. Man hat auch behauptet, es wäre den Germanen nicht so sehr darauf angekommen, Christen zu werden, denn es wäre nur darum gegangen, ob man den einheimischen „Göttern“ oder Christus sein Vertrauen schenken solle; und da nun bei verschiedenen Gelegenheiten Christus seine höhere Kraft bewährt, die „Heidengötter“ aber sich ohnmächtig gezeigt hätten, so sei man von selbst zum Glauben an Christus gekommen. Daneben wird auch auf die Rolle und Bedeutung des Königtums verwiesen. Den Königen sei das Volk selbstverständlich beim Glaubenswechsel nachgefolgt, und die Bedeutung der Gewaltanwendung wird dabei gewöhnlich sehr gering angeschlagen.

Mit den tatsächlichen Vorgängen sind allerdings alle diese Erklärungen und Begründungen unvereinbar. Träfe die Behauptung vom inneren Verfall der germanischen Weltanschauung im Sinne eines eigengesetzlichen Vorganges zu, dann müßte diese Erscheinung überall in der germanischen Welt sichtbar geworden sein. Davon ist aber keine Rede. Die Tatsachen sagen im Gegensatze zu derartigen Behauptungen vielmehr aus, daß überall dort, wo ein Volk in seinen alten Lebensordnungen verharrt, das Christentum freiwillig nicht angenommen wird, daß es dort lange und erbittert um die Herrschaft ringen muß, und daß gerade das die Fälle der Gewaltanwendung sind. Es ist ein völlig schiefes Verfahren, ohne Rücksicht auf Voraussetzungen solcher Art einfach abzuzählen, in wievielen Fällen Gewalt angewendet werden mußte, und wo eine solche Gewaltanwendung nicht überliefert ist, um dann aus dem Verhältnisse der Zahlen seine Schlüsse über die Bereitwilligkeit des Gesamtgermanentums zur Annahme des Christentums zu ziehen. Wäre der Verfall der germanischen Weltanschauung in ihr selbst begründet gewesen, hätte sie den Keim des Unterganges in sich selbst getragen, so hätte das unterschiedslos überall geschehen müssen. Das ist aber, wie die geschichtlichen Abläufe unwiderlegbar zeigen, keineswegs der Fall gewesen.

Dasselbe gilt für die Behauptung von der aus höherer Artung sich ergebenden inneren Überlegenheit des Christentums. Sie würde eine gesonderte Untersuchung erfordern, die in diesem Rahmen nicht möglich ist. Auch eine solche Überlegenheit hätte sich aber überall in der germanischen Welt durchsetzen müssen. Die der beweiskräftigen Begründung ohnedies entbehrende Behauptung, die überdies mit den volkhaften Bindungen der Weltanschauung nicht rechnet und die einzelnen Religionen losgelöst von ihren Beziehungen zum Volkstum, aus dem sie erwachsen sind, absolut setzt, wird also durch die fast durchwegs feststellbare Tatsache widerlegt, daß das Christentum nicht aus inneren, sondern aus äußeren Gründen der verschiedensten Art angenommen wurde.

Die Behauptung schließlich, man habe sich Christus zugewendet, weil er seine höhere Kraft bewiesen habe, und man habe sich nun in Verfolgung einer alten germanischen Auffassung zu ihm bekannt, weil es bei den Germanen ohnehin üblich gewesen sei, sich dem Gotte anzuvertrauen, der die größere Macht gezeigt habe, ist ebenso schief. Auch ihr steht schon entgegen, daß eine solche gemeingermanische Auffassung allgemeine Wirkung gehabt haben müßte, was nicht der Fall ist. Wenn unsere Quellen wiederholt davon berichten, der Sieg in der Schlacht sei als Machtbeweis Christi und als Ohnmachtszeichen der alten Götter aufgefaßt worden, so steht der Glaubwürdigkeit dieser Angaben entgegen, daß sie ausschließlich von christlicher Seite und ausschließlich in solchen Fällen gemacht werden, wenn auf der einen Seite Christen – oder ein Heerführer, der Christi Hilfe angerufen hat – auf der anderen Nichtchristen stehen, während innergermanische Zeugnisse über solche Machtproben völlig fehlen. Wir haben es hier mit zwei Gruppen von Berichten zu tun. In der einen gilt der christliche Heerführer als der Streiter Gottes – eine Auffassung, die im Ludwigsliede voll zur Geltung kommt. Auf der einen Seite steht der von Jugend auf unter Gottes besonderem Schutze stehende König, den dieser selbst dadurch auf seine Fähigkeiten prüft, daß er „heidine man/ober sêo lîdan“ läßt, und den er dann auffordert: „Hilph mînan liutin!“ Der christliche König ist hier ganz der Gottesstreiter gegen die Ungläubigen im Sinne des Alten Testaments, und die völlig ungermanischen Hintergründe solcher Auffassungen liegen klar zutage. Nach der anderen Gruppe von Berichten siegt der Nichtchrist darum über den ebenfalls nichtchristlichen Gegner, weil er in höchster Not die Hilfe des Christengottes angerufen hat, der nun der schon zugunsten des Gegners entschiedenen Schlacht plötzlich eine andere Wendung gibt, seine Macht also durch ein Wunder bewährt.

olaf_tryggvasonDas Schulbeispiel für diese Art von „historischer“ Berichterstattung ist Gregors Erzählung von der Alemannenschlacht Chlodwigs, der ebenso wie Edwin den Sieg über seine Feinde als Voraussetzung für die Annahme des Christentums erklärt hat. Auch Oswald, selbst schon Christ, siegt über seine nichtchristlichen Feinde im Zeichen des Kreuzes, und wenn Gregor Chlodwig einen „neuen Konstantin“ nennt, womit er auf Konstantins Sieg unter dem Kreuze anspielt – auch in diesem Falle standen Nichtchristen gegen Nichtchristen – , so liegt die Vermutung nahe, daß hier ein bestimmtes Schema immer wieder angewendet wurde. Daß im übrigen keine Rede davon sein kann, daß die Germanen den Sieg der Christen als Zeichen der höherer Macht des Christengottes aufgefaßt und darum in der Überzeugung, ihre eigenen Götter seien machtlos, sich diesem zugewendet hätten, ist aus dem Beispiele der Sachsenbekehrung ohne weiteres herauszulesen. Wiederholte Siege der christlichen Franken über die Sachsen von größter Bedeutung haben nicht vermocht, daß diese freiwillig das Christentum anzunehmen bereit waren; erst die durch den Sieg errungene Macht gibt die Möglichkeit, die Bekehrung mit Gewalt durchzuführen, deren es wahrhaftig nicht bedurft hätte, wenn den Germanen wirklich der Glaube an einen Machtkampf der Götter eigen gewesen wäre.

Die christliche Berichterstattung über die plötzliche Wendung des Schlachtenglückes nach Anrufung des Christengottes steht indes deutlich im Zeichen des Wunderglaubens, und sie ist damit nur ein Sonderfall in dem größeren Rahmen des Strebens, den Übergang zum Christentum als die Folge eines göttlichen Wunders darzustellen. Auch hier liegt ein an den vierschiedensten Punkten verwendetes, mit verschiedenen Inhalten gefülltes Schema vor. Die Eiche zu Geismar fällt, offenbar durch göttliches Wunder, nach wenigen Streichen und zerfällt in vier gleiche Teile; aus dem von Kolbein im Auftrage König Olafs des Heiligen zerschlagenen Thorsbilde kommt, der teuflischen Herkunft des Bildes gemäß, das aus Mäusen und Schlangen bestehende Getier des Teufels hervor 12; beim Kampfe gegen das vom Teufel besessene Freybild verhilft die Anrufung Gottes und das Gelöbnis, sich taufen zu lassen, Gunnar Helming zum Siege, und Bischof Poppo trägt mit dem Erfolge das glühende Eisen, daß diesem Machtbeweise des Christengottes die Bekehrung des Dänenkönigs Harald folgt (Adam v. Bremen, Scol. 20). Ein Wunder ist es offensichtlich auch, daß in der Schlacht bei Löwen 100000 Heiden fallen, während die Christen kaum Verluste haben (Adam v. Bremen I, 47, siehe Fußnote 7 ), und wie im Kampfe der Heere hilft das Gelöbnis, Christ zu werden, auch beim Einzelkampfe. Havard und Thorbjörn kämpfen auf Leben und Tod miteinander auf einer Schäre draußen im Meere. Thorbjörn hat einen mächtigen Felsblock emporgerissen und will damit den Kopf seines Feindes zerschmettern. Da tut Havard das Gelübde, wenn er jetzt über Thorbjörn siege, so wolle er das Christentum annehmen. Er dringt gegen seinen Gegner vor, und als dieser ihn mit dem Steine treffen will, rutscht er auf dem glatten Felsen aus, fällt hintenüber, und der eigene Stein trifft ihn so, daß er bewußtlos wird (Thule VIII, 163 f.). Ein Wunder ist es offensichtlich auch, daß der erste der Bauern, der beim Ding zu Stavanger Olaf Tryggvason widersprechen will, von Husten und Atemnot befallen wird, der zweite unverständlich zu stottern beginnt, und der dritte so heiser und rauh spricht, daß man nicht weiß, was er sagt (Olafs Saga Tryggv. c. 55).

Diese Beispiele sind verschiedenen Quellen entnommen und zeigen, daß es allgemeine Übung der christlichen Geschichtsschreibung und Literatur ist, die Bekehrung zum Christentum als Ausfluß eines göttlichen Wunders hinzustellen. Diese Tendenz verdient bei der Beurteilung der Glaubwürdigkeit unserer Quellen eine weit größere als die ihr gemeinhin geschenkte Beachtung. Denn in Wahrheit geht alles das, was man als Ausfluß eines angeblichen Glaubens an die höhere Macht des Christengottes und an die Ohnmacht der Heidengötter anführt, nicht auf germanische Haltung, sondern auf tendenziöse christliche Berichterstattung zurück.

Die Rolle des Königtums bei der Bekehrung ist nicht mit wenigen Worten darzustellen. Gewiß kann nicht davon gesprochen werden, dem Könige sei sein Volk beim Übertritte einfach nachgefolgt. Die oben gegebene Darstellung des Verlaufes der Bekehrung zeigt zur Genüge, welchen Wahrheitskern derartige allgemeine Behauptungen haben. Auch hier gilt der schon oben ausgesprochene Satz, daß die Bekehrung dort nicht ohne Gewalt durchgesetzt werden kann, wo noch die alte Lebensordnung aufrecht ist. Dort nützt die Bekehrung des Königshauses gar nichts, wie das Beispiel Hakons des Guten, der Gunnhildsöhne, Olaf Tryggvasons und Olafs des Heiligen ebenso wie das der Schwedenkönige zeigt. Auch dort, wo es einem christlichen Könige gelungen ist, dem Christentum eine gewisse Geltung zu verschaffen, steht und fällt dieses mit der Person des Königs. Auch dafür wurden oben, besonders aus der Bekehrungsgeschichte Englands und Schwedens, eine ganze Reihe von Beispielen beigebracht, und für Dänemark und seinen Herrschaftsbereich gilt dasselbe. Deutsche und nordische Quellen berichten das übereinstimmend über das Schicksal des Christentums im Zuge der Auseinandersetzung Harald Blauzahns mit Svend Gabelbart, und dem oben schon ausgehobenen Zeugnisse Adams sei hier auch Snorris Bericht über diese Vorgänge zur Seite gestellt. Snorri sagt wahrheitsgemäß, daß Harald die Annahme des Christentums nur durch Gewaltanwendung und harte Strafen erreicht hatte, und das war ihm auch in seinem norwegischen Herrschaftsbereiche gelungen. In Vik hatten seine Bekehrungsversuche genau so lange Erfolg, als seine Herrschaft währte. Nach seinem Tode aber war es mit dem Christentum in Vik sofort zu Ende (Olafs Saga Tryggvasonar c. 53). Auch nach dem Tode Olaf Tryggvasons erleidet das Christentum arge Rückschläge, so daß Olaf der Heilige schwere Mühe hat, dessen ins Wanken geratene Herrschaft wieder aufzurichten. In England, Norwegen und Schweden ergibt sich so das gleiche Bild der unmittelbaren Bindung des Christentums an das Königtum. Daß es sich dabei aber um keine freiwillige Nachfolge, sondern um das Ergebnis eines wohl mit verschiedenen Mitteln ausgeübten Druckes, und auf gar keinen Fall um eine Bekehrung aus innerer Überzeugung handelte, folgt ohne weiteres daraus, daß offenbar nur die für das Christentum eingesetzte Königsmacht es aufrechterhalten kann, und daß es zusammenbricht, sobald dieser Einsatz sein Ende findet.

Es kann also auch nicht davon gesproden werden, daß das Beispiel des Königtums den Übertritt zum Christentum ganz allgemein herbeigeführt habe.

Der Tatsache, daß überall dort dem Christentum entschiedener Widerstand geleistet wird, wo die alte germanische Lebensordnung aufrecht besteht, steht die zweite gegenüber, daß das überall dort nicht im selben Maße geschieht, wo eine mehr oder minder starke Erschütterung und Änderung dieser Grundlagen erkennbar ist. Das Schulbeispiel für derartigeVerhältnisse sind die Franken, aber es wurde schon darauf verwiesen, daß auch für die Goten mit einer weitgehenden Umgestaltung wichtiger Grundsätze und Lebensgrundlagen zu rechnen ist. In diesen Fällen ging zwar die Bekehrung ebenfalls nicht vom Volke, sondern wie auch sonst überall von der staatlichen Führung aus, aber nun ist im Gegensatze zu sonstigen Verhältnissen von einem Widerstande des Volkes nichts zu spüren. Das sind Tatsachen, die uns auf die wahren Gründe für Annahme und Beibehaltung des Christentums führen. Allerdings sind gerade die Völker, die solcherart ihre angeborene Wesensgrundlage verlassen hatten, früher oder später der Vernichtung anheim gefallen, zum mindesten aber, wie die Westfranken, dem Verluste des eigenen und dem Übergange in ein anders bestimmtes Volkstum.

Aus diesen Tatsachen ergibt sich, daß es sich beim Glaubenswechsel um ganz wesentlich mehr als nur darum gehandelt hat, ob man diesem oder jenem Gotte sein Vertrauen schenken wolle, eine ebenfalls im Zusammenlange mit der Bekehrung aufgestellte Behauptung, die einer Überprufung nicht standhält. Nicht umsonst wird das Christentum als „neue Sitte“ bezeichnet, und wir werden in der Tat der gesamten Erscheinung in ihrer Bedeutung nur dann gerecht, wenn wir das Gebiet der Religion zusammen mit Rechts- und Gesellschaftsordnung und der gesamten Ethik als Ausfluß einer einheitlichen weltanschaulichen Haltung erkennen. Dasselbe gilt aber für das Christentum, das sich keineswegs damit begnügt, nur einen einzigen Bezirk des menschlichen Lebens zu beanspruchen, sondern die unumschränkte Herrschaft über alle Bereiche fordert. So stehen nicht zwei Einzelerscheinungen einander gegenüber, sondern zwei Lebensordnungen auf weltanschaulicher Grundlage. Es ist aber bezeichnend, daß überall dort, wo eine Erschütterung der germanischen Haltung erkennbar ist, der Beginn niemals auf religiösem oder ethischem, sondern stets auf rechtlichem und gesellschaftlichem Gebiet liegt, wo vor allem die auf fremde Vorbilder zurückgehende Änderung in Wesen und Stellung des Königtums und dessen damit zusammenhängender Machthunger von größter Tragweite sind.

Die auf diese Weise begonnene Auflockerung wurde durch das Christentum entscheidend dadurch gefördert, daß es, einmal angenommen, in der Lage war, seine Auffassung auch auf bisher unberührten Gebieten an der Stelle der althergebrachten durchzusetzen. Diese Vorgänge beschränkten sich aber nicht auf die germanischen Völker, die dem neuen Glauben mehr oder minder freiwillig bei sich Eingang gewährt hatten. Sie setzten vielmehr auch dort ein, wo das Christentum nur mit Gewalt oder doch wenigstens durch den ständigen Druck der in ihrer Bedeutung stark gestiegenen königlichen Macht sich hatte durchsetzen können. Zum Unterschiede von jenen Fällen der bereits vorchristlichen Auflockerung des germanischen Lebensgefühles geht hier diese Auflockerung vom Christentum selbst aus, und das ist zu beachten, wenn man von der Wirkung, von den Folgen der Bekehrung spricht. Denn die Vertreter der Kirche beschränken sich keineswegs auf die „Dämonisierung“ der einheimischen Gestalten, wie sie aus der amtlichen kirchlichen Stellungnahme ebenso wie aus dem gesamten kirchlich beeinflußten Schrifttum spricht. Der germanistischen Auffassung von Sippe und Gefolgschaft und von den daraus sich ergebenden Bindungen, vom Verhältnisse des Einzelnen zur Gemeinschaft von Stamm und Volk setzt das Christentum eine völlig andere Wertung, eine von Grund auf andere Rangordnung entgegen durch die dem Germanentum durchaus fremde Hinordnung des gesamten Lebens auf eine göttliche Spitze und deren irdische Vertretung, die nun an die einst von der Gemeinschaft des Volkes innegehabte Stelle tritt, und durch eine anders geartete Ethik, was alles in den orientalischen Wurzeln des neuen Glaubens begründet ist. Überall werden die an erster Stelle stehenden Beziehungen zum mindesten zweitrangig, ob nun zwischen den Gefolgen und seinem Führer die vom Papste beanspruchte Binde- und Lösegewalt tritt, durch die nun von dritter Seite her das bisher unmittelbare Treueverhältnis begründet oder aufgelöst wird, oder ob vor die sippenmäßigen Bindungen das Wort tritt „Du sollst Vater und Mutter verlassen und mir nachfolgen“. Das germanische Erbrecht, auf das engste verbunden mit der Stellung der Sippe und ihrer Wertung, verfällt unter kirchlichem Einflusse der Auflösung, und der germanischen Auffassung vom Zwecke der Ehe zur Zeugung des „echten Erben“ tritt der kirchliche Anspruch auf Askese unter allen Umständen, selbst in der Ehe, entgegen; Gregor von Tours preist es als Zeugnis höchster sittlicher Vollkommenheit, daß zwei Eheleute ein langes Leben miteinander verbringen, ohne die eheliche Gemeinschaft einzugehen, und er läßt den Ehemann sich rühmen, daß er die Gattin Gott, von dem er sie empfangen, bei ihrem Tode als Jungfrau zurückgebe.

Fügen wir diesen wenigen Andeutungen noch hinzu, daß auch die gesamte Geisteskultur durch die anders geartete weltanschauliche Grundlage des Christentums entscheidend beeinflußt worden ist, daß nunmehr der Tote zum armen Sünder wird, daß die Geburt unter das Zeichen der Erbsünde gestellt wird, und daß das alles nun auch die volkstümliche Überlieferung, vor allem die Volkssage, aber selbst die späteren Gestaltungen der Heldensage weitgehend beeinflußt 13, so ist damit noch auf eine weitere Wirkung der Annahme des Christentums wenigstens verwiesen.

Nur wer sich klarmacht, welchen Verlauf die Annahme des Christentums bei den germanischen Völkern genommen hat, welche Ursachen sich für sie erkennen lassen, und welche Wirkungen von ihr ausgehen, ist im Besitze wichtigster Grudlagen, die zwar noch nicht für sich allein ausreichen, eine Entscheidung über die heute auf dem religiösen Gebiete uns gestellten Fragen zu ermöglichen, ohne die aber ganz gewiß eine solche Entscheidung nicht gefällt werden kann. Das müßte ein Ansporn dazu sein, die Bekehrungsgeschichte der Germanen auf neue Grundlagen zu stellen, für die eine neue Wertung der Quellen, die sich aus der Eigenart und aus den geistig-seelischen Voraussetzungen ihrer Urheber ergibt, und ebenso eine neue Wertung der so festgestellten Tatsachen unumgängliche Voraussetzungen sind. Schon jetzt aber steht fest, daß an keiner Stelle eine Volksbewegung ohne Hilfe der staatlichen Macht oder gar gegen sie das Christentum zum Siege geführt hat, und daß an keiner Stelle eine innere Notwendigkeit den Glaubenswechsel hervorgerufen hat. Es ist weiter wesentlich auch für unsere eigene Entscheidung, daß die vorchristliche, aus den Kräften des eigenen Blutes stammende Weltanschauung an keiner Stelle an sich selbst zugrunde gegangen ist, weil sie aus sich heraus nicht mehr lebensfähig gewesen wäre. Auch darüber müssen wir uns klar sein, wenn wir entscheiden wollen, ob und in welchem Maße eine Anknüpfung an die eigene Überlieferung möglich und wünschenswert ist.

Anmerkungen:

1. Hierzu sei auf meine Aufsätze „Die Einführung des Christentums bei den Germanen und das germanische Königtum“, Sigrune/Nordische Stimmen, Jg. 10/12, März 1943, S. 2 ff. und „Waren die Germanen christianisierungsreif?“, Zs. „Deutsche Volkskunde“, 1943, 4. Vierteljahrsheft, verwiesen.
   2. Die Quellenstelle bei Philostorgios, die hier in Übersetzung (nach R. Plate, Geschichte der gotischen Literatur S. 36) mitgeteilt sei, lautet: „Unter der Herrschaft des Valerian und Gallien fiel eine große Schar der jenseits des Ister wohnenden Skythen in das Gebiet der Römer ein, durchzog einen großen Teil Europas, kam übersetzend selbst nach Asien, Galatien und Kappadokien, machte viele Gefangene, worunter sich auch einige Kleriker befanden, und kehrte mit großer Beute heim. Das gefangene gläubige Volk bekehrte nicht wenige aus dem Heidentum durch ihren Umgang mit den Barbaren. Zu dieser Gefangenschaft gehörten auch die Vorfahren des Urphiras, Kappadokier von Geschlecht, aus der Nähe der Stadt Parnassos, aus einer Ortschaft genannt Sadagolthina.“ Diese Stelle spricht ganz allgemein von den Vorfahren des Wulfila, ohne Beschränkung auf die Abstammung von Vater- und Mutterseite.
   3. Kirchengeschichte IV, 33. Übersetzung nach Capelle, Das alte Germanien, S. 351.
   4. L. Schmidt, Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung, Die Ostgermanen, S. 621
   5. L. Schmidt, ebenda, Die Westgermanen I, S. 217 f.
   6. Zur Kritik der Darstellung des Vorganges durch Gregor v. Tours siehe meinen unter I angeführten Aufsatz über die Christianisierungsreife der Germanen
   7. Adam v Bremen I, 47: „Der Krieg wurde durch himmlische Fügung entschieden. Denn während 100000 Heiden erschlagen wurden, ergab sich, daß kaum einer von den Christen gefallen war.“ Geschichtsschr. d. deutschen Vorzeit, Bd. 44, S. 46.
   8. Beda II, 13. Ausgeboben bei Clemen, Fontes religionis historiae Germanicae, S. 41.
   9. Der Bericht darüber in Alcvins vita Wilibrordi ist abgedruckt bei Clemen, Fontes historiae religionis Germanicae, S. 47. Übersetzung: Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Bd. 14, S. 149 (c. 10-21)
  10. Der Bericht über das Vorgehen in Friesland sei in der Übersetzung von Bühler, Das Frankenreich, S. 422, hier wiedergegeben: „Er (Bonifaz) zog also durch ganz Friesland, verdrängte den heidnischen Kult, schafte die irrtumsvollen heidnischen Gebräuche ab, predigte eindringlich und erbaute nach Zerschmetterung der Götzenbilder mit großem Eifer Kirchen.“
  11. Ein Schulbeispiel für diese Methoden ist die Bekehrungsgeschichte Kjartans nach der Laxdaelasaga. Die Saga stellt den Vorgang so dar, daß Kjartan lediglich aus ideellen Beweggründen, vor allem unter dem Eindrucke von Olafs Persönlichkeit, das Christentum angenommen habe und aus denselben Gründen ein treuer Gefolgsmann König Olafs geworden sei, den er früher bis zum Tode gehaßt hätte. Aber gelegentlich wird deutlich, daß es auch sehr reale Gründe für die Annahme des Christentums gegehen hat, die dem Helden durchaus bewußt waren. Im Kap. 41 der Laxdaela schmiedet Kjartan nach seiner Taufe Sommerpläne und erwägt eine Fahrt nach England. Er begründet das damit, daß für christliche Handelsleute dort vorzügliche Geschäftsmöglichkeiten bestünden. Auf jeden Fall ist Kjartan bereit, sich die Vorteile seines Übertrittes zunutze zu machen.
  12. Olafs saga helga c. 113.
13. Auf die Bekehrungsfolgen verweist Bernhard Kummer in seinem Buche „Midgards Untergang“. Die Wirkungen auf die Volksüberlieferung sind für bestimmte Einzelgebiete besprochen in meinen ,.Grundlagen des Hexenwahnes“ (Leipzig 1936) und in meinen Aufsätzen „Das wütende Heer und der wilde Jäger“ (Bausteine zur Geschichte, Völkerkunde und Mythenkunde, Bd. VII, 1937) und „Wandlungen der Heldensage; Dietrich von Bern in der Hölle“ (1942, S. 9 ff.).
Quelle: http://www.asatru.de/nz/index.php?option=com_content&view=article&id=120:die-christianisierung-&catid=3:christentum&Itemid=21

Gruß an die wahren Gläubigen

TA KI

De Bello Gallico 6. Buch (Auszug 21-28) „Germanenexkurs“


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Die Germanen haben ganz andere Bräuche. Denn sie haben weder Druiden, die den kultischen Dingen vorstehen, noch legen sie großen Wert auf Opfer. Unter die Götter zählen sie nur die, die sie wahrnehmen und deren Wirken ihnen augenscheinlich zu Hilfe kommt, die Sonne, den Mond und Vulkan. Den Glauben an die übrigen kennen sie nicht einmal vom Hörensagen. Ihr ganzes Leben besteht aus jagen und militärischen Übungen. Von klein auf streben sie danach, Härte und Anstrengung zu ertragen. Diejenigen unter ihnen, die am spätesten mannbar werden, genießen bei ihnen das höchste Lob. Die einen glauben, dadurch werde das Wachstum angeregt, die anderen meinen, Kräfte und Muskeln würden dadurch gestärkt. Es zählt bei ihnen zu der höchsten Schande, schon vor dem 20. Lebensjahr mit einer Frau verkehrt zu haben. Hierbei gibt es keine Heimlichkeit, denn beide Geschlechter baden zusammen in den Flüssen und tragen nur Felle oder dürftige Pelzüberwürfe, wobei der größte Teil des Körpers nackt bleibt.

Ackerbau betreiben sie wenig, ihre Ernährung besteht zum größten Teil aus Milch, Käse und Fleisch. Auch hat niemand bei ihnen ein bestimmtes Stück Land oder Grundbesitz. Jeweils für ein Jahr weisen die Stammesleitung und die führenden Männer den Sippen, Großfamilien und anderen Genossenschaften ein Stück Land zu, wobei sie Größe und Lage nach ihrem Gutdünken festsetzen. Im Jahr darauf zwingen sie ihre Stammesgenossen weiterzuziehen. Für dieses Verfahren führen sie viele Gründe an: Ihre Stammesgenossen sollen keinen Gefallen an der Seßhaftigkeit finden und dadurch ihre kriegerische Neigung zugunsten des Ackerbaues aufgeben. Es soll auch nicht dahin kommen, dass sie ihr Ackerland erweitern wollen und die Mächtigen die Schwächeren von ihrem Besitz vertreiben, auch sollen sie nicht zu sorgfältig Häuser errichten, um Hitze und Kälte zu entgehen. Auch die Geldgier soll dadurch im Keim erstickt werden, weil sie die Entstehung gegnerischer Parteien und Streit begünstigt. Schließlich wollen sie die Zufriedenheit der unteren Schichten dadurch erhalten, dass jeder sieht, dass seine Mittel genauso groß sind wie die der Mächtigsten.

Es gilt bei den Stämmen als höchster Ruhm, wenn sie um ihr Gebiet herum einen möglichst breiten Streifen brachliegendes Einöde besitzen. Sie halten es für ein Kennzeichen von Tapferkeit, wenn die Anwohner ihrer Grenzen von ihrem Land vertrieben abziehen und niemand wagt, sich in ihrer Nachbarschaft niederzulassen. Gleichzeitig wird damit die Furcht vor einem plötzlichen Einfall beseitigt. so dass sie glauben, sie seien dadurch sicherer. Wenn sich ein Stamm in einem Krieg verteidigt oder einen Krieg beginnt, wählen sie Beamte, die den Oberbefehl übernehmen und Gewalt über Leben und Tod haben. In Friedenszeiten gibt es keine gemeinsame Regierung, sondern die fahrenden Männer der einzelnen Gebiete und Gaue sprechen für die jeweilige Bevölkerung Recht und schlichten Streitfälle. Raubzüge, die außerhalb der Stammesgrenzen unternommen werden, betrachten sie nicht als Schande. Sie vertreten den Standpunkt, dass sie erfolgen, um die Jugend zu üben und vorn Müßiggang abzuhalten. Sobald in einer Versammlung einer der fahrenden Männer verkündet, er werde einen solchen Zug anführen, und wer ihm folgen wolle, solle sich melden, stehen die auf, denen das Unternehmen und sein Leiter gefallen, und versprechen ihre Unterstützung. Sie werden vom ganzen Volk gelobt. Wer von ihnen dem Führer dann nicht folgt, der wird für einen Verräter und Deserteur gehalten, und in Zukunft wird ihm in allen Bereichen die Vertrauenswürdigkeit abgesprochen. Sie halten es für Frevel, einen Gast zu verletzen. Wer aus welchem Grund auch immer zu ihnen kommt, den schätzen sie vor Unrecht und halten ihn für unverletzlich. Alle Häuser stehen ihm offen, und die Bewohner teilen ihre Nahrung mit ihm.

Es gab eine Zeit, in der die Gallier den Germanen an Tapferkeit überlegen waren, ja sie mit Krieg überzögen und Kolonien jenseits des Rheins gründeten, weil die Bevölkerung zu groß war und sie nicht genügend Ackerland besaßen. Die fruchtbarsten Gebiete Germaniens in der Nähe des hercynischen Waldes, der, wie ich sehe, auch Eratosthenes und einigen anderen Griechen vom Hörensagen bekannt war, den sie aber Orcynien nennen, nahmen damals die tectosagischen Völker in Besitz und ließen sich dort nieder. Dieses Volk hält sich bis zum heutigen Tag in diesem Gebiet und besitzt den Ruf höchster Gerechtigkeit und größten Kriegsruhms. Da die Germanen noch jetzt unter denselben dürftigen, ärmlichen und entbehrungsreichen Verhältnissen leben wie damals, ist auch ihre Nahrung und ihre übrige Lebensweise noch die gleiche. Den Galliern aber hat die Nähe der römischen Provinzen und die Kenntnis überseeischer Verhältnisse viel an Reichtum und Verfeinerung der Lebensweise gebracht, so dass sie sich langsam daran gewöhnten, von der Germanen besiegt zu werden, und da sie in vielen Schlachten geschlagen wurden, vergleichen sie sich nicht einmal mehr selbst mit ihnen, was die Tapferkeit angeht.

Die Ausdehnung des hercynischen Waldes, auf den wir oben hinwiesen, entspricht einem zügigen Fußmarsch ohne Gepäck von neun Tagen; anders kann sie nicht bestimmt werden, da die Einheimischen kein Wegemaß kennen. Der Wald beginnt im Gebiet der Helvetier, Nerneter und Rauracer und erstreckt sich in gerader Richtung auf die Donau zu bis zum Gebiet der Dacer und Anartier. Hier wendet er sich nach links und zieht sich in verschiedenen Gebieten abseits des Flusses hin; auf Grund seiner beträchtlichen Ausdehnung berührt er dabei die Gebiete vieler Völker. In diesem Teil Germaniens gibt es niemanden, der von sich behaupten könnte, er sei bis zum östlichen oder nordöstlichen Rand des Waldes vorgestoßen, auch wenn er sechzig Tage marschiert wäre, noch weiß jemand, wo der Wald anfängt. Gewiß ist, dass es dort viele Arten von wilden Tieren gibt, die man sonst nicht sieht. Diejenigen, die sich am meisten von den uns bekannten unterscheiden und besonders merkwürdig erscheinen, sollen jetzt folgen:

Es gibt ein Rind in der Gestalt eines Hirsches; es hat in der Mitte seiner Stirn zwischen den Ohren ein Horn, das stärker hervorragt und gerader ist als die Hörner, die wir kennen. In seiner Spitze teilt es sich in der Art von Blättern und Zweigen weit auseinander. Männliches und weibliches Tier sehen gleich aus, auch ihre Hörner haben dieselbe Form und Größe.

Daneben gibt es Tiere, die Elche genannt werden. Sie sehen ähnlich aus wie Ziegen und haben auch ein buntes Fell. Sie sind jedoch etwas größer als Ziegen, haben stumpfe Hörner und Beine ohne Gelenkknöchel. Sie legen sich zur Ruhe nicht nieder und können nicht wieder auf die Beine kommen oder sich wenigstens vom Boden erheben, wenn sie zufällig zu Fall kommen und stürzen. Sie benutzen daher Bäume als Ruhestätten; daran lehnen sie sich und können so, etwas zur Seite geneigt, ausruhen. Wenn Jäger aus ihren Spuren herausfinden, wohin sie sich gewöhnlich zur Ruhe zurückziehen, untergraben sie von den Wurzeln her alle Bäume an dieser Stelle oder schneiden sie nur so weit an, dass der Eindruck erhalten bleibt, als stünden die Bäume fest. Wenn sich die Tiere nach ihrer Gewohnheit daranlehnen, bringen sie mit ihrem Gewicht die ihres Halts beraubten Bäume zu Fall und stürzen zusammen mit ihnen um.

Eine dritte Art heißt Auerochsen. Diese sind etwas kleiner als Elefanten und haben das Aussehen, die Farbe und die Gestalt von Stieren. Sie besitzen gewaltige Kräfte, sind sehr schnell und schonen weder Menschen noch wilde Tiere, wenn sie sie einmal erblickt haben. Die Einheimischen setzen allen Eifer daran, sie in Gruben zu fangen und zu töten. Diese anstrengende Tätigkeit härtet die jungen Männer ab, die sich in dieser Art von Jagd üben. Wer die meisten Auerochsen getötet hat, trägt hohes Lob davon, wenn die Hörner als Beweis seiner Leistung öffentlich ausgestellt werden. Selbst wenn man sie als ganz junge Tiere fängt, können sie sich nicht an den Menschen gewöhnen und gezähmt werden. Die Spannweite ihrer Hörner sowie deren Aussehen und Gestalt unterscheiden sich sehr von den Hörnern unserer Rinder. Die Einheimischen sammeln sie eifrig, fassen den Rand in Silber und gebrauchen sie bei feierlichen Gastmählern als Pokale.

Quelle: http://www.wodanserben.de/germanenexkurs.php

Gruß an die Geschichtsinteressierten

TA KI

Der Samstagsfilm: Nordische Mythologie


Die Götterwelt der Germanen begründet sich auf drei Geschlechter, die alle aus dem Urchaos Ginnungagap und dem Urrind Audhumbla hervorgingen: Das Geschlecht der Riesen und Ungeheuer, zu denen praktisch alle bösen Wesen gehörten, die auch für Naturkatastrophen verantwortlich gemacht wurden, kam als erstes auf die Welt. Dieses Geschlecht hat die Macht, die Welt zu vernichten. Damit dies nicht passiert, wurden Wanen und Asen geschaffen. Sie halten alles im Gleichgewicht, bis sich das Schicksal der Götter in einem finalen Kampf erfüllt, infolgedessen es zu einem Krieg zwischen Riesen und dem Asen-Wanen-Bund kommt, dem sich die gefallenen Menschenkrieger anschließen und in dem die ganze Welt vernichtet wird, um wiedergeboren zu werden.

Das zweitälteste Geschlecht, die Wanen, wurden als äußerst geschickt, erdgebunden und weise verehrt und lebten ewig, sofern sie nicht erschlagen wurden. Das jüngste Geschlecht, die Asen, galten als äußerst mutig und stark, aber nicht sehr klug, was man auch in der Edda nachlesen kann. Ihr Ewiges Leben verdanken sie einem Trunk, der sie gewissermaßen abhängig von den Wanen machte.

Hauptgott der Asen war Odin, ursprünglich vielleicht Tyr. Hauptgott der Wanen war der Meeresgott Njörd bzw. dessen Zwillingskinder Freyr und Freya. Asen und Wanen fochten einen großen Krieg aus, bei dem die Asen als Sieger hervorgingen, wobei die Wanen weiterhin eine geachtete Stellung innehatten. Beide Geschlechter lebten versöhnt und nebeneinander, bis die Christianisierung der Germanen einsetzte. Daraus ergeben sich auch verschiedene Schöpfungsmythen: so ist sowohl Tyr als auch Odin Schöpfer der ersten Menschen. Odin war ursprünglich der Hauptgott der Westgermanen, wobei er sich nordwärts über ganz Europa verbreitete. Für die Nordgermanen spielte ursprünglich Nerthus eine große Rolle, doch schon früh verschmolz ihr Kriegsgott Wodan mit dem Kriegsgott Odin und wurde so zum Hauptgott. Auch die Ostgermanen übernahmen Odin schließlich als Hauptgott. Daher wird in der Nordgermanischen Religion Odin immer als oberster Gott angesehen.

Odin war ein Gott über alle anderen Götter. Odin war zuvorderst Kriegs- und Todesgott, und erst in zweiter Linie ein Weiser. Der Name „Odin“ leitet sich vom altnordischen Wort „óðr“ her, das „wild, rasend“ bedeutet. Daher war er der Gott der Ekstase und des rasenden Kampfes. Er war nicht ein nordischer, sondern ein gemeingermanischer Gott. Er war auch Hauptgott der Angeln, der Sachsen, die ihn Wodan nannten, was Inschriften bekräftigen. Die Sage um Odin reicht auch weit zurück, denn bereits die Römer wussten, dass die Germanen einen Gott verehrten, der ihrem Mercurius ähnelte. Odin hatte nur ein Auge, das andere hatte er dem Jöten Mime verpfändet, der über den Brunnen der Weisheit am Lebensbaum Yggdrasil gebot, wofür er aus dem Brunnen trinken durfte — er opferte also sein körperliches Auge für ein geistiges, mit dem er Dinge sehen konnte, die anderen verborgen waren. Auch die Magie der Runen hatte er von Mime gelernt. Nach der Völuspá hatte Odin einst den ersten Krieg verursacht: „In die Feinde schleuderte Odin den Speer. Das war der erste Kampf der Völker.“

Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=MAKF4ef4yeQ

Gruß an die Ahnen

TA KI

Der Eber


Der Eber gehört zu den ausgezeichneten Symbolen der indogermanischen Völker und wurde vor allem der Kriegerschaft zugeordnet. Schon in den Gräbern von Mykene Griechische Schildbemalungfand man mit Eberzähnen besetzte Helme, die wahrscheinlich denjenigen ähnlich waren, die Odysseus und später Beowulf besessen haben sollen. Der Eber diente den Griechen auch als Schildzeichen, und auffällig ist die bis in die Zeit Alexanders des Großen nachgewiesene Sitte der Makedonen, einen Jungen erst dann in den Kreis der Männer aufzunehmen, wenn es ihm gelungen war, ein Wildschwein mit Netz und Speer zu töten; die Eberjagd als Kampfübung und adliges Privileg hatte bis in die Neuzeit hinein Bestand.

Eine ausgesprochene „Ebersympathie“ (Georg Scheibelreiter) fand sich aber vor allem bei Germanen und Kelten. Dafür sprechen sowohl Stammes- (bei den Germanen die sunuci, bei den Kelten die baetasii, eburones, eburovici) als auch Individualnamen (Ebbo, Eberhard, Ebroin, Eburgrim, Eburhelm, Eburroc, Eofor, Everhelm, Everman, zuletzt noch Sven = Schwein), oder Bezeichnungen, die das Wort Eber mit irgendeiner Art kriegerischer Bekleidung kombinierten (Eburgrim für Eberfell, außerdem Eburhelm, Everhelm, Eburroc); der legendäre irische Kämpfer Conan wurde mit einem Eber verglichen und der merkwürdige Beiname „Kampfzahn“ des dänischen Königs Harald verweist vielleicht auf die Hauer eines Wildschweins; im Altnordischen konnte Eber als Synonym für Krieger benutzt werden, und bezeichnenderweise hieß die keilförmige

eber mythologieSchlachtordnung der Germanen, die sie Wodan gelehrt hatte, „Eberschnauze“ oder „Keilerkopf“. Bei den Germanen können Helme mit Eberfiguren literarisch wie archäologisch nachgewiesen werden. Berühmt sind der Helm von Benty Grange (Derbyshire) und die Darstellungen auf den Preßblechen, die man im schwedischen Torslunda fand. Wahrscheinlich gehörten solche Helme Anführern. Kelten (wie auch Römer) kannten darüber hinaus den Eber als plastisch ausgeführten Standartenaufsatz. Dem entsprechend ist schon die Darstellung auf dem Triumphbogen von Orange zu werten, vor allem aber der Fund eines ausgezeichnet erhaltenen Stücks in der Nähe von Soulac-sur-Mer. Auch die Kriegstrompete der Gallier, der sogenannte carnyx, der gleichzeitig als Feldzeichen verwendet werden konnte, lief oft in einen stilisierten Eberkopf aus.

Bis ins Mittelalter galt der Eber als Symbol der Kampfwut. Aber trotz des Akzents auf dem Kriegerischen gab es auch einen Bezug zum Vegetativen, was zum Beispiel in der Zuordnung zum germnaischen Gott Freyr deutlich wird, den der Eber „Gullinbursti“ begleitete, vielleicht erklärt sich so auch die Vorstellung, daß der Eber dem gallischen Gott Lug und den Druiden heilig war, weil seine Weisheit sich darin äußerte, daß er die verborgenen Eicheln, die Früchte des heiligen Baumes, fand. Wie im Fall anderer germanischer und keltischer Symboltiere – vor allem Wolf und Bär – fiel auch der Eber nach der Christianisierung einer Umwertung zum Opfer. Das hatte ohne Zweifel damit zu tun, daß das Schwein schon aus israelitischer Sicht als unrein galt und die Hauptfeinde Israels – die Philister – nicht nur unbeschnitten waren, sondern bevorzugt Schweinefleisch verzehrten.eber 2

Ganz verdrängen ließ sich das Symboltier aber nicht und behielt in der adligen Heraldik des Mittelalters einen bevorzugten Rang. Der Eber oder der Eberkopf (auch direkt über den Helm gezogen) traten verhältnismäßig häufig als Wappenfiguren auf. Interessant ist auch, daß Arthur III., Herzog der Bretagne, einen Eber als persönliches Emblem führte und dasselbe Richard III. von England tat, der Eber später als Schildhalter des königlichen Wappens verwendete und nicht zuletzt in Shakespeares Königsdrama als „Eber“ apostrophiert wird.

 

eber 3Otto Höfler hat betont, daß gerade die mittelalterlichen „Eberwappen wirklich Sinn-Bilder, nicht `bloße Bilder´ waren“. Der ursprüngliche Bedeutungszusammenhang ging aber ohne Zweifel stückweise verloren. Das änderte sich erst mit der „Keltomanie“ des 19. Jahrhunderts, die in Frankreich zur Wiederentdeckung des Ebers als Symboltier führte. Historisierende Darstellungen der gallischen Antike zeigten seitdem regelmäßig Schmuckstücke oder Standarten mit dem Eber.

Dieser Hintergrund erklärt hinreichend, warum nationalistische Gruppen in Frankreich, die sich im April 2003 als Bloc identitaire organisierten, einen Eber in keltisierendem Stil als Abzeichen annahmen und seitdem auf Kleidungsstücken, Aufklebern und Plakaten verbreiten. Der Bloc ist weniger eine politische als eine propagandistische Einheit, zu deren bevorzugten Zielen die Agitation gegen die Globalisierung – von rechts her – und die Popularisierung ihrer Ideen durch die Rockmusik (vor allem der Gruppe Fraction) gehört. Ableger dieses neuartigen Mouvement identitaire haben sich mittlerweile auch in Belgien, in Deutschland und in Österreich gebildet. Der demonstrative Verzehr von Schweinefleisch durch die Identitären dient aber vor allem in Frankreich als hoch wirksame Provokation muslimischer Einwanderer und eber 4führte in den vergangenen Jahren zu Aufsehen erregenden Aktionen, bei denen öffentlich Schweinswürste gegrillt oder eine mit Schweinefleisch angesetzte Suppe – soupe identitaire – an Bedürftige verteilt oder zum Boykott sogenannter „Halal-Burger“ aufgerufen wurde, die wegen der muslimischen Speisevorschriften kein Schweinefleisch enthalten dürfen.

Quelle: http://www.karlheinzweissmann.de/eber.html

Gruß an die armen Schweine

TA KI